https://www.astronews.com/frag/antworten/5/frage5969.html Antwort von astronews von gestern.
Meines Wissens stehen die Raumsonden nicht auf dem L-Punkt, sondern umkreisen diesen. Lt. Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Lagrange-Punkte
"L1 bis L3 sind in
Tangentialrichtung stabil und in
Radialrichtung instabil und damit insgesamt instabil. L4 und L5 sind dagegen
Ljapunow-stabil ."
Lagrange-Punkt L2
Position von L2 von Sonne und Erde
Der äußere Lagrange-Punkt L2 befindet sich hinter dem kleineren der beiden großen Körper auf ihrer Verbindungslinie. Ursache ist ein ähnlicher Effekt wie im Fall des L1. Normalerweise wäre außerhalb der Erdbahn die Umlaufdauer länger als die der Erde. Die zusätzliche Anziehung der Erde (Kräfte von Sonne und Erde auf den Körper sind gleichgerichtet) bewirkt jedoch eine kürzere Umlaufdauer, die im L2 wiederum gleich der Umlaufdauer der Erde ist. Dieser Punkt befindet sich in einer Entfernung von ca. 1,5 Mio. km außerhalb der Erdbahn. Ein Blick von L2 zur Erde zeigt permanent die Nachtseite der Erde, umgeben von einem schmalen Sonnenring. Ein Signal zu einem Raumfahrzeug an L2 und wieder zurück benötigt ungefähr 10 Sekunden.
Beispiele
- Ein Orbit um den L2-Punkt des Systems Sonne-Erde bietet Vorteile für Weltraumteleskope, da ein Körper im L2 beim Umlauf um die Sonne die Orientierung in Bezug zur Erde beibehält und die Sonne somit abschattet.
- Der äußere Lagrange-Punkt des Systems Erde-Mond ist im Mittel ungefähr 64.500 km vom Massemittelpunkt des Mondes in Richtung von der Erde weg entfernt.[2][3]
Stabilität der Lagrange-Punkte
Die ersten drei Lagrangepunkte sind nur bezüglich Abweichungen senkrecht zu der Verbindungslinie zwischen den beiden großen Körpern stabil, während sie bezüglich Abweichungen in Richtung dieser Verbindungslinie instabil sind. Am einfachsten kann man das anhand des L1-Punktes sehen. Auf eine Testmasse m, die von L1 aus entlang eines der roten Pfeile
senkrecht von der Verbindungslinie entfernt wird, wirkt eine Kraft zurück in den Gleichgewichtspunkt (in y-Richtung: anziehende Effektivkraft). Grund dafür ist, dass die
waagerechten Kraftkomponenten der beiden großen Körper sich gegenseitig aufheben, während sich ihre
senkrechten Kraftkomponenten addieren. Wird hingegen ein Objekt von L1-Punkt aus etwas näher an einen der beiden anderen Körper bewegt (die blauen Pfeile), so ist die Gravitationskraft des Körpers, dem er näher gekommen ist, größer: Er entfernt sich also vom Gleichgewichtspunkt (in x-Richtung: abstoßende Effektivkraft). Das Objekt verhält sich also so ähnlich, wie sich eine Kugel auf einer
Sattelfläche verhalten würde, deren tiefere Bereiche zu den beiden großen Körpern zeigen.
Die Punkte L1 und L2 sind also zwar
instabil, aber dennoch von Nutzen, da beispielsweise geringe Korrekturmanöver einer Raumsonde ausreichen, um sie dort zu halten. Ohne diese würde sie sich von diesen Punkten entfernen.
Im Gegensatz dazu sind um L4 und um L5
stabile Bahnen möglich, sofern das Massenverhältnis der beiden großen Körper größer als 25 ist.
[14] So ist zum Beispiel das Verhältnis der Sonnenmasse 2
· 1030 kg zur Erdmasse 6
· 1024 kg weitaus größer.
Wird ein an diesen Punkten befindlicher kleiner Körper leicht ausgelenkt, so bringt ihn die
Corioliskraft aus der Sicht des Bezugssystems, in dem die Lagrangepunkte ruhen, in eine nierenförmige Umlaufbahn um diesen Punkt. Er bleibt also auch ohne Korrekturmanöver in der Nähe dieser Punkte."
Gruß Astrofreund