Vielleicht muß man mir wirklich erklären was an seiner Argumentation "ironisch" sein soll. Entweder man argumentiert oder man läßt es sein.
Du wirfst mir also den Brocken hin, nicht zu argumentieren. Dann schau mal Deine Antworten an. An meiner Argumentation ist nichts ironisch. Möglicherweise könntest Du noch einmal lesen statt Dich auf Deiner durch Satzumstellung entstandenen argumentfreien Fehlinterpretation auszuruhen. Vielen Dank!
Die angesprochene Ironie lag darin, dass ihr euch bereits die Köpfe blutig schlugt obwohl ein Ansatz wie die Jäger/Beute Abhängigkeit, die auf die Gleichförmigkeit der Geburtenwahrscheinlichkeit Einfluss nimmt, gerade einmal am Rande eines einzigen Beitrags von mehr als 200 auffiel. Ein Beitrag, der jedoch in seinen Zusatzannahmen unterging, die schlüssig genug in euren Ohren klangen.
Ihr habt euch gegenseitig gejagt! Ironisch genug?! Verstanden?!
Dieses dynamische System hat eine innere Abhängigkeit, die einer fundamentalen Annahme des Doomsday Arguments widerspricht - der Annahme, dass die meisten Hasen dann geboren würden, wenn es die meisten Hasen gibt.
Hasen sollten sich tunlichst verkneifen, zu postulieren, dass sie wahrscheinlich zu 95% zu den letzten 95% aller Hasen gehören. Wenn "n" nicht berechenbar ist, gilt auch "N < 20n" nicht. Im DA Fall der Hasen ist die Eintrittswahrscheinlichkeit, eine bestimmte Nummer zu ziehen, für die es laut DA nicht bestimmbar sein muss, welche sie ist, eben nicht gleichverteilt.
Personen pflegen gern zu sagen, etwas sei trivial. Sie meinen damit jedoch nicht die mathematische Implikation sondern, dass sie keine einfache Möglichkeit kennen, das Angesprochene so zu erklären, wie sie glauben, dass es interpretiert werden sollte. So ähnlich fühle ich mich, wenn ich die Erklärungen pro DA durchlese. Ich sehe, dass ihr daran glaubt. Es ist und bleibt eine mathematische Spielerei auf abzählbaren, diskret gleichverteilten Mengen. Und dies gilt eben auch nur dann, wenn aus der gezogenen Nummer keine Abhängigkeit für alle noch folgenden Nummern entsteht, wie im Fall von Lebenwesen in der Natur.
Nehmen wir die Entwicklung eines fiktiven Tiers namens DAT, welches am Anfang 1.000 Eier legen kann und von Generation zu Generation eine um Faktor 1.000 gesteigerte Eiablage bekommt. Nur ein DAT pro Generation ist fruchtbar und das nur einmal.
Das erste DAT entsteht evolutionsbasiert.
Laut erstem DAT ist es zu 95% wahrscheinlich, dass es zu den 95% letzten DAT gehört. Laut DA werden zu 95% maximal 20 DAT jemals geboren, obwohl das DAT genau weiß, dass es 1.000 Eier legen wird und alle überleben werden. Nunja, hat es sich eben auf dem Papier vertan.
1.000 DAT gehen nun davon aus, dass es zu 95% jemals überhaupt 20.020 DAT geben wird, weil es ja bisher 1.001 gab und dass sie selbst zu den letzten 95% gehören. Das nächste fruchtbare DAT legt 1.000.000 Eier. 1.000.000 DAT gehen nun davon aus, dass es - ich spare mir den Rattenschwanz - maximal 20.020.020 DAT geben wird. Das einzige fruchtbare DAT der Generation 3 stirbt leider verfrüht vor der Eiablage.
Kein DAT der ersten und zweiten Generation hat richtig gelegen. Wäre der Prozess weitergelaufen, hätte bis auf die immer letzte Generation nicht ein DAT richtig gelegen mit seiner Prognose. Trotzdem sind sie auf die stattliche Anzahl von 1.001.001 DAT gekommen. Die Zeitspanne war total egal. Nur eben nicht, dass nicht jedes DAT fruchtbar ist und bei Bedarf austauschbar. Und eben dieser Faktor beeinflusst die Gleichförmigkeit für DATs, so wie es hunderte Faktoren in der Umwelt für uns tun. DATs sind eben nur einmal fruchtbar und es gibt eben nur einen Eiableger pro Generation. Dass sich schließlich die letzte Generation zu den letzten 95% zählen darf, erübrigt sich und kann unter "sich selbst erfüllender Prophezeihung" zusammengefasst werden. Sie wissen, dass sie sterben werden, auch wenn sie mathematisch ausrechnen können, dass sie maximal noch so und so viele werden können. Wäre der Prozess weiter gelaufen, hätte immer nur die letzte Generation überhaupt ins Blaue getroffen mit ihrer Aussterbenswahrscheinlichkeit. Diese letzte Generation fällt laut DA aber eh raus.
Unter Garantie kommt jetzt, dass es sowas in der Natur nicht gibt. Nun, Kollektivstaaten wie Ameisen sind von ihrer Königin abhängig. Der Brutfaktor kann meinetwegen durch Umwelteinflüsse symbolisiert werden oder durch dynamische Entstehung weiterer Brüterinnen.
Die Interpretation mathematischer Wahrscheinlichkeiten auf die Realität kennen wir aus dem Fernsehen - z.B. den Wetterbericht. Sicherlich könnten wir auch jeden Tropfen nummerieren. Auch jedes Atom. Dumm nur, dass ich nicht weiß, wo die anderen Atome jetzt noch herkommen sollen. Das DA funktioniert nicht auf lokale Systeme angewandt oder Systeme, die im Start ingebegriffen sind oder eben dynamisch. Die Annahmen halten nicht!
Der Glaube daran, dass die DA so fundamental richtig sein muss für die Anwendung auf die Realität, hat scheinbar mit dem Irrglauben zu tun, dass Wahrscheinlichkeitsrechnung, Wahrheit und Wahrscheinlichkeit dasselbe wären.
Wieso also stoßen solche Kritikpunkte gleich auf eine Wand aus Unglauben und Ablehnung, Spott und Häme? Wenn ihr das DA für das noch komplexere Fermi Paradoxon benutzen wollt, dann geht ruhig auch mal von einer weiter gefassten astrobiologischen Grundlage aus.
Das DAT lässt grüßen!