BREAKING NEWS + Gl 581 c + Erster erdähnlicher Planet in habitabler Zone

galileo2609

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Och, da wär ich mir nicht so sicher. Die Mission ist derart archetypisch, dass sie in der einen oder anderen Form wiederauferstehen wird.

Hallo Bynaus,

nun zum Glück geht die Grundlagenforschung an TPF/Darwin weiter. Aber Fakt ist, dass diese Mission, z. Zt. keinen Projektstatus hat, der ihre absehbare Realisierung terminieren lässt. Neben die Budget-Probleme sind (fairerweise gesagt) auch wissenschaftliche Gründe getreten, die eine schnelle Realisierung nicht sinnvoll erscheinen lassen.

Die Frage ist nur, ob die Öffentlichkeit dann auch noch beim fünfzigsten "erdähnlichen" Planeten, der dann vielleicht wirklich erdähnlich ist, überhaupt noch hinhört oder einfach nur noch abwinkt. Das ist ein bisschen so wie mit dem "neuer Planet jenseits von Pluto entdeckt"-Effekt. Als dann wirklich ein Objekt grösser als Pluto entdeckt wurde, hats fast niemanden mehr interessiert.

Es wird immer schwierig sein, hier die richtige Ausgewogenheit zu finden. Da die kollektive Erinnerung hier aber als verlässlicher Partner erscheint, sind die Übertreibungen der Vergangenheit schnell vergessen! ;)

Grüsse galileo2609
 

galileo2609

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wenn wir schon unsere erde zerstören darf der letzte funken hoffnung an ein anderes zuhause nicht auch zerstört werden :D auch wenn wir dies nicht mehr überleben

Hallo esperanto,

so ein gefälliger Sponti-Spruch muss natürlich kommen. Liest man jetzt in ähnlicher Form überall in den Foren. Klar, wenn wir in tausend Jahren unsere neue Innerlichkeit gefunden haben, fangen wir wieder an Wissenschaft zu betreiben. Nur wird dann keiner mehr das Mark in den Knochen dafür haben.

Grüsse galileo2609
 

jonas

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Hi SRMeister

Zwei kleine Korrekturen:
Deshalb dürfte es Pflanzen wie wir sie kennen kaum geben denn die Photosynthese funktioniert nur mit grünem Licht.
Gerade das grüne Licht wird am wenigsten zur Photosynthese absorbiert, sonst wären die Pflanzen ja nicht grün, sondern schwarz.

Leben könnte stattdessen aber auf die wahrscheinlich aussreichend vorhandene Geothermale Energie zurückgreifen - Ebbe und Flut fallen bei diesem Planeten sehr stark aus und "kneten" ihn regelrecht durch
Gerade weil die Gezeitenkräfte dort besonders stark wirken, dürften sie wahrscheinlich den Planeten bereits so weit abgebremst haben, dass er - wie der Mond - in seiner Eigendrehung synchronisiert ist. Und dann hätte auch das durchgeknetet werden sein Ende.
 

Daniel99

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Hallo

Die Frage ist nur, ob die Öffentlichkeit dann auch noch beim fünfzigsten "erdähnlichen" Planeten, der dann vielleicht wirklich erdähnlich ist, überhaupt noch hinhört oder einfach nur noch abwinkt.


Wenn die Astronomen, bei diesen fünfzig erdähnlichen Planetenentdeckungen nicht ein einziges Bild dieser Planeten präsentieren, dann bleibt es für die Öffentlichkeit uninteressant.

Aber für Menschen wie Wir, die eine große Interesse an der Astronomie haben, sind solche Endeckungen immer noch ein weiterer Schritt zur Lösung der großen Frage aller Fragen. ;)

MfG Daniel
 

Toni

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Hallo Leute,

mal ein bisschen grundsätzliches. ;)

Bynaus, Deine Schelte, dass der neuentdeckte Planet überhaupt gar nicht "erdähnlich" wäre, ist nur teilweise berechtigt. Noch immer unterscheiden wir in der Astronomie zwischen erdähnlichen, jupiterähnlichen und Zwerg-Planeten. Da Gliese 581c eine Dichte von 3,2 g/cm^3 besitzt, sollte es sich nach Ansicht der Entdecker um einen "erdähnlichen" Planeten handeln. - Nun gut, das ist schon recht seltsam, zumal er einen 1,5-fachen Erdradius besitzen soll und wir bei den Planeten unseres Sonnensystems eine im Prinzip stetige Zunahme der Dichte bei wachsendem Radius vorfinden (Merkur-Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel ;) ). Aber die Bezeichnung erdähnlich ist nun erst einmal in Umlauf gebracht worden und wie große die Bandbreite dabei sein kann, wie große die oberflächigen Unterschiede bei erdähnlichen Planeten sein können, das sehen wir ja allein schon an den vier "Erdähnlichen" hier bei uns. :rolleyes: Dass die Bezeichnung "erdähnlich" natürlich gleich wieder von den Medien verdreht wurde, lässt sich nun mal mangels entsprechender Bildungslücken bei den verantwortlichen Journalisten nicht vermeiden.

14-mal näher an seiner Sonne als die Erde von ihrer Sonne bedeutet übrigens, dass Gliese 581c in nur rund 11 Mill. km Entfernung seine Bahn zieht! - Und dann kreist da ja auch noch Gliese 581d innerhalb dieser Bahn!! - Ein Neptun-großer Planet. - Jetzt kann mir aber keiner erzählen, dass dies keine Auswirkungen auf die Bahn des Erdähnlichen haben sollte!!

Die Umlaufzeit von Gliese 581c soll laut Berichten im Fernsehen ganze 13 Tage betragen!! Wie schnell kreist da eigentlich der Neptunähnliche? 3 Tage? 4 Tage? Oder doch noch schneller? - Hat schon mal jemand die Bahngeschwindigkeiten dieser Planeten errechnet? - Wenn man da auf der Oberfläche des Erdähnlichen stünde und freie Sicht zum Himmel hätte, müsste man doch wie in einer Computersimulation den Neptunähnlichen regelrecht über den Himmel wandern sehen?!

Ich habe mir übrigens mal die Daten des Sterns Gliese 851 aus "Celestia" herausgesucht! :cool: Dort steht:

Entfernung: 20,449 Lj
Absol. Hell.: 11,58M
Leuchtkraft: 0,002 LKs
Radius: 0,47 Rs
Spektral-/LKK: M5 V
Oberfl.-Temp.: 3240 K
Rot.-Geschw.: 1,3 Tage
Andere Bezeichnungen sind: Wolf 562, HIP 74995

Noch ein Wort zur Photosynthese, Daniel:
Das Chlorophyll der Pflanzen benutzt hauptsächlich den Anteil des ultravioletten Lichtes unserer Sonne, der durch die Ozonschicht hindurch bis zur Erdoberfläche dringt. Ob Gliese 581 solches Licht liefert, weis ich nicht, bezweifle dies aber. Das heist jedoch wiederum, dass womöglich keine irdische Pflanze auf dem erdähnlichen Planeten gedeihen könnte. Aber vielleicht hat ja die Natur noch andere Energieumwandler in petto, die Sauerstoff freisetzen ...?

Hoffnungsvolle Grüße von
Toni
 

Bynaus

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@Toni: Das ist schon klar, dass man "erdähnlich" in diesem Sinn gebrauchen kann. Ich finde es bloss schade, dass man falsche Erwartungen weckt, wenn man davon spricht, dass er eine Oberflächentemperatur zwischen 0 und 40 Grad habe - als ob man dies direkt bestimmt hätte! Aber gut, nachdem ich jetzt darüber geschlafen habe, sehe ich das nicht mehr so eng. In ein paar Wochen ist eh alles vergessen... Ich finde einfach, man muss vorsichtig mit solchen Ankündigungen sein, sonst entsteht in der Öffentlichkeit, die immerhin die Gelder für solche Projekte bereit stellt, ein falscher Eindruck.

Die Dichte beträgt nicht 3.2, sondern muss über jener der Erde liegen, da die Masse fünf mal grösser, das Volumen (1.5^3) aber weniger als fünf mal grösser als jenes der Erde ist. Insofern bleibt die Masse/Dichte-Beziehung bestehen (der Radius dieser Welt wurde aber aus Modellen abgeleitet - niemand hat ihn direkt beobachtet! Insofern ist das natürlich keine Bestätigung der M/D-Beziehung).
 

Toni

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Verwirrend!

Hi Bynaus,
Ich finde es bloss schade, dass man falsche Erwartungen weckt, wenn man davon spricht, dass er eine Oberflächentemperatur zwischen 0 und 40 Grad habe - als ob man dies direkt bestimmt hätte!
da stimme ich mit Dir voll und ganz überein!
Die Dichte beträgt nicht 3.2, sondern muss über jener der Erde liegen, da die Masse fünf mal grösser, das Volumen (1.5^3) aber weniger als fünf mal grösser als jenes der Erde ist.
Also, bekannt ist nur die Masse und von dieser hat man über die durchschnittliche Dichte erdähnlicher Planeten den Radius berechnet. - Sehe ich das richtig?
Ist nun der Radius 1,5-mal oder das Volumen 1,5-mal so groß wie der oder das der Erde??? Bei fünffach größerer Masse müsste doch aber beides größer sein, oder wie jetzt?? Was geben die Leute da im Fernsehen denn an (und die haben den Hauptentdecker direkt interviewt!)?

Irgend wie ist das alles doch noch sehr verworren und verwirrend ...

Leicht irritierte Grüße von
Toni
 

maru

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14-mal näher an seiner Sonne als die Erde von ihrer Sonne bedeutet übrigens, dass Gliese 581c in nur rund 11 Mill. km Entfernung seine Bahn zieht! - Und dann kreist da ja auch noch Gliese 581d innerhalb dieser Bahn!! - Ein Neptun-großer Planet. - Jetzt kann mir aber keiner erzählen, dass dies keine Auswirkungen auf die Bahn des Erdähnlichen haben sollte!!

Die Umlaufzeit von Gliese 581c soll laut Berichten im Fernsehen ganze 13 Tage betragen!! Wie schnell kreist da eigentlich der Neptunähnliche? 3 Tage? 4 Tage? Oder doch noch schneller? - Hat schon mal jemand die Bahngeschwindigkeiten dieser Planeten errechnet? - Wenn man da auf der Oberfläche des Erdähnlichen stünde und freie Sicht zum Himmel hätte, müsste man doch wie in einer Computersimulation den Neptunähnlichen regelrecht über den Himmel wandern sehen?!

Toni, ich gehe mit Dir konform in Deiner Aussage.
Bis jetzt wird da vieles nur mal vermutet, wie eben auch das, mit dem Wasser, wo es da heisst, es könnte Wasser vorkommen.
Die Erfassung beruht auf der Radialgeschwindigkeitsmethode, also Daten der Blau- und Rotverschiebung des Spektrums des Sterns und jetzt soll mir mal jemand erklären, wie da in 20 LJ Entfernung verlässliche Daten von einem neptungrossen, in 6 Mio.km und einem 1,5fachen erdgrossen Planeten in 11 Mio.km Entfernung vom Zentralstern mit 0.3facher Sonnenmasse vollzogen werden können. Zudem soll noch ein weiterer Begleiter der 8fachen Erdmasse mit ca. 84 Tagen Umlauf vorhanden sein. Das muss nur mal schon von dieser Voraussetzung aus ein chaotisches Gezerre an diesen Umlaufbahnen bewirken.
Für mich muss dies mal auf hin und zurück erstmals verlässlich bestätigt werden, bevor ich nur mal anfange, zu spekulieren. Und diese Bestätigungen lassen noch etwas auf sich warten. Bei diesen Sensationsmeldungen über angebliche Exoplanten habe ich stets eine euphorische Börsenhysterie vor Augen, die sehr schnell umkehren kann, wenn's dann wieder mal abwärts geht :D
Ich hoffe jedoch zu meiner Freude an Astronomie, dass sich einige Behauptungen bestätigen lassen werden :)
 

Michael Johne

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Hallo!

Bynaus hat hier recht: Die Dichte von Gliese 581 c liegt über der Erde. Der falsche Wert von 1.5 g/cm^3 entstammt aus meinen Text. Ich habe da die Dichte in aller Eile errechnet und versehentlich das Volumen mit dem Radius gleichgesetzt.

MfG, Michael!
 

Toni

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Totale Verwirrung!

Hallo Michael,

anscheinend bist Du immer noch in Eile? :eek:
Bynaus hat hier recht: Die Dichte von Gliese 581 c liegt über der Erde. Der falsche Wert von 1.5 g/cm^3 entstammt aus meinen Text.
Welcher ist denn nun
a) der Neptunähnliche, welcher
b) der Erdähnliche und welcher
c) der Gemischte weit draußen mit 8 Erdmassen???

Ich dachte bis jetzt eigentlich, es wäre
a) Gliese 581 b,
b) Gliese 581 d und
c) Gliese 581 c - ???
:confused:

Und, war hier nicht zuletzt von 3,2 g/cm^3 irgendwo die Rede?? Wo kommen auf einmal die 1,5 g/cm^3 her?? :eek:

Bevor ich hier völlig der Verwirrung anheim falle, klärt mich mal bitte jemand auf?

Ach, und - äh - übrigens habe ich die astronews.com-Meldung zwischendurch gelesen! :cool: Dort steht drin, dass der Neptunähnliche (also vermutlich Gliese 581 b) in 5,4 Tagen seinen Stern umkreist. Meine Nachfrage diesbezüglich hat sich also erledigt.


@ maru:

Vielen Dank für Deine Zustimmung! Auch Deiner Meinung kann ich mich voll und ganz anschließen.

Beste, aber immer noch sehr verwirrte Grüße von
Toni
 

Michael Johne

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Hallo!

anscheinend bist Du immer noch in Eile? :eek:

Ja, das bin ich immer noch. ;)

Welcher ist denn nun
a) der Neptunähnliche, welcher
b) der Erdähnliche und welcher
c) der Gemischte weit draußen mit 8 Erdmassen???

Ich dachte bis jetzt eigentlich, es wäre
a) Gliese 581 b,
b) Gliese 581 d und
c) Gliese 581 c - ???
:confused:

Folgende Reihenfolge ist richtig:
a) Gliese 581 b,
b) Gliese 581 c,
c) Gliese 581 d

Und, war hier nicht zuletzt von 3,2 g/cm^3 irgendwo die Rede?? Wo kommen auf einmal die 1,5 g/cm^3 her??

Da, ich in einer Eile war, habe ich nun den Radius versehentlich an Stelle der Dichte eingesetzt. :rolleyes: Es sollte 3,2 g/cm^3 heißen.

MfG, Michael!
 

Orbit

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Hallo
Zur Dichte: Werner Walter rechnet es uns im CENAP-Forum vor...
a) Versteht man ´anderthalb mal so groß´ als 1,5fachen Durchmesser der Erde, dann hat der Himmelskörper das 3,3fache Volumen der Erde. Bei fünffacher Erdmasse folgt daraus weiter: genau 1,5fache mittlere DICHTE der Erde. Die Erde hat eine mittlere Dichte von 5,5 Gramm pro Kubikzentimeter. 1,5mal 5,5 ist 8,25. Damit wäre die ´zweite Erde´ IM DURCHSCHNITT dichter als Eisen (7,87).


b) Versteht man ´anderthalb mal so groß´ als 1,5faches Volumen der Erde, dann wird es noch schlimmer. 1,5faches Volumen bei 5facher Masse ist 3,33fache Dichte, das sind (5,5 mal 3,33) nicht weniger als 18,33 Gramm pro Kubikzentimeter, weit mehr als Blei (11,34). Der Planet müßte dann hauptsächlich aus Gold (19,32) bestehen."
...und verlinkt freundlicherweise am Schluss zu diesem Forum hier.
Mehr hierzu unter: http://www.astronews.com/news/artikel/2007/04/0704-017.shtml . Dort gibt es auch ein Diskussionsforum für Sie,...
Ich verlinke nun aber nicht zurück, weil WW's Artikel, obwohl er das Wissenswerte über den neuen Exoplaneten gut zusammenfasst, ein ausschweifenes Brainstorming zu allen möglichen Themen ist.
Gruss Orbit
P.S. Ich habe Michael übrigens im Beitrag 18 auch schon mal auf seinen Rechenfehler aufmerksam gemacht.
 

Garfield

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Danke, galileo!
Das erhöht die Wahrscheinlichkeit meines Wunsches, dass zu meiner Lebenszeit doch noch extraterrestrisches Leben entdeckt wird, enorm :)

Hoffentlich kann das regulär verifiziert werden, weil, ich kann sonst nicht eher abtreten...

Lieber Frank, auch wenn - nach biblischen Aussagen und nach genetischen Forschungsergebnissen gleichermaßen - das erreichbare Lebensalter für den Menschen bei immerhin 120 Jahren liegt, fürchte ich dennoch, daß Du Dir etwas viel vorgenommen hast. Zu den Voraussetzungen für die Existenz von Leben gehört nämlich mehr als nur flüssiges Wasser.

Hier nur zwei Gründe, warum man auf Gl 581c sicherlich kein Leben finden wird:

1. Gliese 581 ist ein Roter Zwerg. Sein Strahlungsspektrum ermöglicht daher keine Photosynthese auf seinen Planeten.

2. Durch die Nähe des Planeten Gl 581c zu seinem Stern dürften die Gezeitenkräfte eine gekoppelte Rotation bewirken. D. h. der Planet wird dem Stern stets die gleiche Seite zuwenden - so wie der Mond der Erde stets die gleiche Seite zuwendet. Es ist fraglich, ob sich unter solchen Umständen eine Atmosphäre ausbilden bzw. vom Planeten festgehalten werden kann.

Auch die Annahme, daß sich unter Minimalbedingungen vielleicht doch irgendeine anspruchslose Einzellerart ausbilden könnte, geht in die Irre. Wie wir auf der Erde sehen, können alle Organismen nur als Bestandteile eines globalen, komplexen Ökosystems existieren, aber nicht irgendwo abgeschieden für sich allein. Sogar die Methanbakterien in der Tiefsee gehören dortselbst einem speziellen Ökosystem an. Wenn also auf Gliese c Leben existieren soll, dann ist dies nur in Form eines vielfältigen Ökosystems möglich, und dafür fehlen eben höchstwahrscheinlich die Voraussetzungen.

Deshalb gehe ich davon aus, daß Gliese c so tot ist wie der Rest des Universums - mit Ausnahme unserer Erde.

Sorry!
Garfield
 

Toni

Registriertes Mitglied
Durchmesser, woher kommst du?

Hallo Orbit,

vielen Dank für den Berechnungs-Link von Werner Walter! :) Allerdings denke ich, dass selbst die erste Berechnung ...
a) Versteht man ´anderthalb mal so groß´ als 1,5fachen Durchmesser der Erde, dann hat der Himmelskörper das 3,3fache Volumen der Erde. Bei fünffacher Erdmasse folgt daraus weiter: genau 1,5fache mittlere DICHTE der Erde. Die Erde hat eine mittlere Dichte von 5,5 Gramm pro Kubikzentimeter. 1,5mal 5,5 ist 8,25. Damit wäre die ´zweite Erde´ IM DURCHSCHNITT dichter als Eisen (7,87).
... doch eher unwahrscheinlich ist, obwohl man ja niemals "nie" sagen sollte. ;) Ich frage mich jedoch, bei aller Berechnungsliebe unserer Astronomen, woher man nur so genau (1,5-fach) den Durchmesser dieses Planeten wissen will bzw. für so gering ansetzt, dass dabei solch utopische Planetendichten herauskommen??!
:confused: :(

Weiterhin stirnrunzelnde Grüße von
Toni
 

Bynaus

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(OT: Ich wär mir da nicht so sicher, ob Menschen wirklich nur 120 Jahre alt werden können... zumindest gibt es Menschen, die älter wurden, und wenn es erst mal gelingt, die Alterungsprozesse, die der Körper selbst voran treibt, zu stoppen, dann steht einer Lebensdauer von mehreren Jahrhunderten nichts mehr im Wege...)

Sein Strahlungsspektrum ermöglicht daher keine Photosynthese auf seinen Planeten.

Keine Photosynthese von irdischen Pflanzen vielleicht. Mit Sicherheit jedoch hätte sich allenfalls vorhandenes Leben den Bedingungen angepasst. Es gibt durchaus photosynthetisierende Lebewesen, die von IR-Strahlung leben (z.B. in der Tiefsee, wo sie die IR-Strahlung, die von heissen vulkanischen Quellen ausgehen, nutzen).

Es ist fraglich, ob sich unter solchen Umständen eine Atmosphäre ausbilden bzw. vom Planeten festgehalten werden kann.

Das ist nicht mehr auf dem neusten Stand der Forschung. Wenn der Planet genug massiv ist, um eine dichte Atmosphäre zu halten, ist es egal, wenn er gebunden rotiert. Die Wärme wird dann einfach mit Hilfe der Atmosphäre verteilt.

Wie wir auf der Erde sehen, können alle Organismen nur als Bestandteile eines globalen, komplexen Ökosystems existieren, aber nicht irgendwo abgeschieden für sich allein

Wie kommst du darauf? Für sogenannt höhere Lebewesen stimme ich dir natürlich zu, aber ich sehe nicht, warum es für die Tiefsee-Methanbakterien, die du erwähnt hast, irgend eine Rolle spielen sollte, ob die Oberfläche der Erde nun eine leere Wüste ist oder nicht. Schliesslich gab es mindestens drei Milliarden Jahre lang nur Einzeller auf der Erde - nur schon daher würde man vermuten, dass Welten, auf denen es nur Einzeller gibt, wesentlich häufiger sind als Welten, auf denen es mehr als Einzeller gibt. Deshalb halte ich es sehr wohl für möglich, dass primitives Leben im Universum sehr häufig ist, komplexes jedoch sehr selten.

Der Planet Gliese 581 c ist einfach nicht die "zweite Erde", zu der er hochgejubelt wurde. Wenn sich dort Leben findet, dann gibt es vermutlich auch auf der Venus Leben (doch auch das will man ja nicht unbedingt ausschliessen).
 

Orbit

Registriertes Mitglied
Toni
Sowohl die 5-fache Masse, wie der anderthalbfache Radius sind Schätzungen, und diese ergeben nun mal als Dichte das, was WW richtig vorrechnet.
Also nicht die Berechnung ist unwahrscheinich, sondern das Ensemble der beiden Annahmen.
Gruss Orbit
 

Toni

Registriertes Mitglied
Missverständnis

Also nicht die Berechnung ist unwahrscheinich, sondern das Ensemble der beiden Annahmen.
Schon klar, Orbit, Du hast mich nur falsch verstanden. :eek: Ich meinte nicht die Berechnungen als solche, sondern das Ergebnis, was durch sie herauskommt und was uns sagt, dass die Astronomen nur von 1,5-fachem Durchmesser oder gar Volumen ausgehen. :(

Wie ist das denn nun eigentlich, wenn alle paar Tage ein Planet von 15-facher Erdmasse in nur 5 Mill. km Entfernung vorbeirauscht?? So etwas kann doch nicht ohne Auswirkungen bleiben? :confused:
Dabei, muss ich sagen, kommt mir trotz der relativ kleinen und massearmen Sonne dieses System doch als recht chaotisch vor - genau wie die anderen, wo Planeten in mehrfacher Jupitergröße in ein paar Tagen um wesentlich größere Heimatsterne herumtanzen! :eek:

Chaotische Grüße von
Toni
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Also nicht die Berechnung ist unwahrscheinich, sondern das Ensemble der beiden Annahmen.

Also, so wie ich das verstanden habe, ist stets von einem 1.5 fachen Durchmesser die Rede. Das kommt aus der folgenden Abschätzung (Felsplaneten mit Eisenkernen):

R =~ M^0.27

Daran ist nichts unwahrscheinlich. Materialien werden unter grossem Druck (wie er im Zentrum von Planeten herrscht) zusammengedrückt. Das Eisen im Kern der Erde hat z.B. eine Dichte von über 13 g/cm^3 (statt 7.8, wie auf der Oberfläche).
 

galileo2609

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Hallo Forum,

wie gewissenhaft die Bezeichnung 'erdähnlicher' Planet für Gl 581 c durch die extrasolaren Planetenforscher gewählt wurde, zeigt sich offenbar zuallererst in seinem gesellschaftlichen Impact.

In diesem Thread haben sich manche zunächst darüber erregt, dass man summa summaris über Gl 581 c nicht als 'Zeite Erde' diskutieren solle. Das ist richtig, insofern, dass die harten wissenschaftlichen Fakten diese Analogie noch nicht rechtfertigen. Dennoch repräsentiert der neue Planet den besten Datensatz, den die Suche nach diesem 'Gral der Astronomie' seit 1995 zutage gebracht hat. Der kontroverse Planet kommt unserer Vorstellung eines 'erdähnlichen' Planeten bisher am nächsten.

Die Berichterstattung über diesen jüngsten Coup der europäischen Planetenjäger ist in der Regel affirmativ und ... uninformiert! Weniges sticht aus dem Einheitsbrei heraus, der sich über die mehr oder weniger begriffene offizielle Presseerklärung der ESO akkretiert hat.

Eine der übelsten 'journalistischen' Darstellungen hat sich ZEIT-online geleistet! In diesem Beitrag ist sich der Autor nicht zu schade, über seine ignorante Wahrnehmung die völlig korrekten Aussagen namhafter Planetenforscher zu verkürzen und zu verdrehen, um seine überragend reduzierte Bildung in einen professionellen Nörglerbeitrag einzubauen: 'Wunschdenken oder seriöse Wissenschaft?' In angenehmen Kontrast dazu sticht für mich die News-Meldung der 'Planetary-Society' hervor: unter dem Titel 'Most Earth-Like Planet Discovered Orbiting Nearby Star' gelingt es dem Autor, die offizielle Pressemitteilung mit hintergründigen Fragestellungen und einem Hauch von berechtigtem emotionalen Kribbeln auf gelunge Weise zu verbinden. Mit diesem bestechenden Bericht kann ich mich mit Leichtigkeit anfreunden.

Diese jüngste Entwicklung der extrasolaren Planetenforschung, die eine weitere Grenzverschiebung von Entdeckungen bereits angekündigt hat, schmerzt aber insbesondere alte Bekannte. Es ist nicht überraschend, dass sich unmittelbar Kreationisten und sonstige Fundamentalisten in Stellung bringen, deren Vorgänger schon an der historischen kopernikanischen Wende 'Anstoss' nahmen:
Hier nur zwei Gründe, warum man auf Gl 581c sicherlich kein Leben finden wird:

1. Gliese 581 ist ein Roter Zwerg. Sein Strahlungsspektrum ermöglicht daher keine Photosynthese auf seinen Planeten.

2. Durch die Nähe des Planeten Gl 581c zu seinem Stern dürften die Gezeitenkräfte eine gekoppelte Rotation bewirken. [...]
Deshalb gehe ich davon aus, daß Gliese c so tot ist wie der Rest des Universums - mit Ausnahme unserer Erde.

Der Beitrag von 'Garfield' zeigt in aller Deutlichkeit, an welcher Stelle, es jenen 'wehtut', die sich eine rationale Perzeption moderner wissenschaftlicher 'Grenzüberschreitungen' aufgrund ihrer ideologischen Festlegungen längst verbaut haben. Da wird unterschlagen und betrogen, um die 6000-jährige Schöpfungsgeschichte nicht zu gefährden. Die 'Argumente' von Garfield taugen nichts. Zu dumm für die selbstverschuldet Unmündigen zählt, dass die seriöse Wissenschaft längst weiter ist. Der atmosphärische Temperaturausgleich bei gebundener Rotation wurde bereits erwähnt und selbst für Extremfälle zuletzt bestätigt. Auch die Behauptung, auf Planeten bei Roten Zwergen wäre eine Photosynthese und damit eine Entwicklung evolutionären Lebens nicht möglich, ist theoretisch längst überholt. Seit 2005 zählen die M-Dwarfs zu den Zielgebieten für SETI. Und das nicht ohne Grund. Auch Photosynthese ist unter den leuchtschwachen Heimatsternen habitabler Planeten möglich: 'Red, Willing and Able' und deshalb 'Searching for life on other worlds'.

Also: 'erdähnlich' macht Sinn!

Grüsse galileo2609
 
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