BREAKING NEWS + Gl 581 c + Erster erdähnlicher Planet in habitabler Zone

Bynaus

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Moment schnell, Albedo = Rückstrahungsvermögen. Ein Planet mit hoher Albedo strahlt viel Sonnenstrahlung zurück, ist also kalt. Die Venus hat eine Albedo von 0.78, das heisst, sie strahlt 78% der einfallenden Sonnenstrahlung zurück ins Weltall (weil sie sehr viele weisse Wolken hat). Wenn die Venus keinen Treibhauseffekt hätte, ABER ihre weissen Wolken trotzdem behalten würde, hätte sie eine Oberflächentemperatur von MINUS 40 Grad. Ohne Treibhaus, und ohne Wolken, wären es etwa 40-50 Grad (plus, diesmal). Mit Treibhaus und Wolken sind es die bekannten 480° C.
 

Orbit

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@Bynaus
Danke. Jetzt hab ich 'Albedo' verstanden.
Als ehemaliger Lehrer pflege ich andern halt etwas bereits zu erklären, bevor ich es selbst verstanden habe.:D
Gruss Orbit
 

ralfkannenberg

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Daniel99

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Könnte der Planet beobachtet werden ?

Hallo


Der erste erdähnliche Planet ist entdeckt und wir haben kein Bild von diesem sensationellen Planeten.
Das ursprünglich geplante OWL-Teleskop mit einhundert Meter Durchmesser hätte bei einem Planeten-Transit um dessen Heimatstern den Planeten optisch beobachten können.

Hier weiß ich nicht ob die Möglichkeit besteht, den Planten mit dem jetzt realisierten OWL beobachten zu können, bei einem Objektivdurchmesser von 42 Metern. ????

Vielleicht kann hier jemand weiterhelfen?


Mit freundlichen Grüßen Daniel
 

Bynaus

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Das OWL könnte wohl auch den Planeten direkt beobachten (ohne Transit), schätze ich mal.

Und wie gesagt, "erdähnlich" ist hier sehr irreführend: der Planet hat wohl kaum etwas mit der Erde gemeinsam, ausser dass er vorwiegend aus Gestein besteht, und in der bewohnbaren Zone seines Heimatsterns um die Sonne kreist.
 

Orbb

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Wäre es dann auch möglich, beim Transit ein Spektrum der Atmosphäre aufzunehmen? Wäre im Hinblick auf die Wasserfrage das, was mich im Moment am meisten interessiert. Gibt's da Pläne bzw. wurde das schon gemacht?
 

Bynaus

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Wenn der Planet vor seinem Stern durchziehen würde, dann wäre das sicher eine tolle Idee. Die Chance, dass er das auch wirklich tut, ist sehr klein. Kein Transit, kein Spektrum der Atmosphäre.
 

Daniel99

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Hallo Bynaus


Und wie gesagt, "erdähnlich" ist hier sehr irreführend

Das könnte erst vollständig geklärt werden wenn wir ihn tatsächlich sehen bzw. spektrisch erfassen können.
Bei einem Transit könnten wir seine Atmosphäre sehen und aus deren Zusammensetzung einen Rückschluss auf die Oberfläche schließen.

Sollte es ein Planet sein dessen Oberfläche vollständig von einem Ozean aus Wasser bedeckt ist, gibt es dort garatiert Leben. :)

MfG Daniel
 

Bynaus

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Das könnte erst vollständig geklärt werden wenn wir ihn tatsächlich sehen bzw. spektrisch erfassen können.

Das stimmt natürlich. Aber es gibt eigentlich wenig Grund zur Vermutung, dass es auf dieser Welt angenehm warm ist, wie die Artikel in Zeitungen und auf Webseiten suggerieren.

Bei einer Oberfläche, die vollständig von Wasser bedeckt ist, vor allem, wenn der Ozean viele dutzend Kilometer tief ist, wäre ich mir nicht so sicher, was die Wahrscheinlichkeit von Leben angeht. Das hatten wir, IIRC, auch mal hier im Forum diskutiert.
 

Daniel99

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Hallo Bynaus


Dann müssen wir noch zehn Jahre warten, bis zum First Light des OWL, um genaueres über Gliese 581 c in Erfahrung zubringen.
Die Lebensdauer seines Heimatsternes ist mit mindestens 100 Milliarden Jahren angegeben.
Eine beachtliche Zeit für eine mögliche oder zukünftige Entstehung des Lebens.
Vielleicht hat er ja einen Ozean und Landmassen.
Dazu noch vulkanische Aktivitäten auf dem Meeresgrund und schon hätten wir sowas ähnliches wie Vorrausetzungen für mikrobiologische Lebensformen.

MfG Daniel
 

mac

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Hallo Bynaus,

Bei einer Oberfläche, die vollständig von Wasser bedeckt ist, vor allem, wenn der Ozean viele dutzend Kilometer tief ist, wäre ich mir nicht so sicher, was die Wahrscheinlichkeit von Leben angeht. Das hatten wir, IIRC, auch mal hier im Forum diskutiert.
das war unter anderem hier :)

Die erste Meldung darüber habe ich übrigens in den t-online News gestern am späten Abend gesehen und heute Morgen, sogar mit Abbildung des kompletten Systems :D in der Tageszeitung.

Herzliche Grüße

MAC
 

Bynaus

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@Daniel: So viel ich weiss, ist das OWL für sehr viel später (so 2040?) geplant. Es gibt aber andere Geräte, die dafür gebaut sind, Planeten wie Gliese 581 c abzubilden, etwa den Terrestrial Planet Finder der NASA, der 2015 starten soll.
 

SRMeister

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Hallo,

Das ist ja wirklich mal eine "gute Nachricht" ! Man sieht, dass sich die Technik in die richtige Richtung entwickelt :)

Ich wollte aber mal auf ein Problem bezüglich möglichen Lebens auf diesem Planet eingehen. Es handelt sich um einen Roten Zwerg der fast nur Infrarotstrahlung aussendet. Deshalb dürfte es Pflanzen wie wir sie kennen kaum geben denn die Photosynthese funktioniert nur mit grünem Licht. Forscher haben auch gezeigt dass sich die lichteinfangenden Moleküle oder Molekülkomplexe in der Theorie nicht beliebig verändern lassen, soll heißen es könnte so sein das hypothetisches Leben auf diesem Planeten seine Energie nicht von der roten Sonne bezieht (indirekt natürlich schon-die Sonne ist ja trotzdem verantwortlich für lebensfreundliche Temperaturen!)
Leben könnte stattdessen aber auf die wahrscheinlich aussreichend vorhandene Geothermale Energie zurückgreifen - Ebbe und Flut fallen bei diesem Planeten sehr stark aus und "kneten" ihn regelrecht durch :)

Dies sollten nur meine Vermutungen zu den Umweltbedingungen sein. Ich bestehe keinesfalls darauf dass sie auch zutreffen :)

In diesem Sinne visionäre Grüsse,
SRM
 

esperanto

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@ esperanto
Zu Deinen 4 'Thesen':

Bynaus schreibt 'hätte' und nicht 'hat':

und meint,... 'wenn da nicht der Albedo-Wert wäre:

http://de.wikipedia.org/wiki/Albedo

Ich gehe davon aus, dass auch Bynaus weiss, dass die Bodentemperaturen auf der Venus eben wegen des hohen Albedo-Wertes über 500° Celsius sein können.

http://lexikon.astronomie.info/venus/index.html


Etwa halb so viel; aber dafür ist der neue Exoplanet auch 14 mal näher dran als die Erde an der Sonne.

Eben. Du bestätigst damit selbst meinen Einwand zu These 2.

Von solchen gegenseitigen Störungen ist man bisher ausgegangen. Deshalb setzt jonas hier ein Fragezeichen.
Aus welcher Theorie schöpfst Du Deine Gewissheit?

Gruss Orbit
P.S. @Bynaus: Doppelt genäht hält besser - jedenfalls bei gutem Stoff.:cool:

die venus ist so nah an der sonne das die temperatur nicht unter 60-80° am kühlsten ort fallen kann
zu deinem 2ten einwand- wenn du in eine leere schachtel guckst findest du auch nix wenn du 14 mal näher dranbist...
die *theorie* habe ich mir von der ESA bestätigen lassen

und nochma zur entfernung ein mensch kann unter einer entfernung von grob 0,7 astonomischen einheiten zu einer sonne nicht bestehen dafür gibt es mehrere dutzend wissenschaftlich belegte gründe

srmeister erklärt eins bedenke bitte mond elliptische umlaufbahn etc...

daniel bedenke bitte die supernovas die auch bei gliese vor einigen millarden jahren vorbeischauten nur auf die 100mrd jahre bezogen ;)
 
Zuletzt bearbeitet:

Daniel99

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Hallo esperanto


Zitat esperanto:
daniel bedenke bitte die supernovas die auch bei gliese vor einigen millarden jahren vorbeischauten nur auf die 100mrd jahre bezogen

Derartige Supernovas beeinflussten dann aber auch die Erde.
Selbst die Schockwellen von Supernovas auf der anderen Seite der Galaxie, sind auf der Erde noch messbar. Wie die vom Dezember 2004.

MfG Daniel
 

esperanto

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ich meine die im umkreis von 50 lj die uns gefährlich sind sowas gabs seid entstehung der erde hier nichtmehr allerdings in den letzten 100mrd jahren gedanken-
noch kleiner gedanken tip lokale blase
 

galileo2609

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So viel ich weiss, ist das OWL für sehr viel später (so 2040?) geplant. Es gibt aber andere Geräte, die dafür gebaut sind, Planeten wie Gliese 581 c abzubilden, etwa den Terrestrial Planet Finder der NASA, der 2015 starten soll.

Das Projekt 'OWL' (Overwhelming large Telescope) der ESO ist tot. Nun soll das 'ELT' (Extremly Large Telescope') realisiert werden. Immerhin, aber „Originally was larger“ (OWL) :)

TPF ist auch tot und ohne die NASA wird auch die ESA ihr Darwin-Projekt nicht verwirklichen können. Selbst für die Space Interferometry Mission (SIM) der NASA steht in den Sternen, ob sie diese jemals beobachten wird.

Lange Rede kurzer Sinn, nach COROT (z. Zt. operativ), Kepler (ab 2008) und GAIA (ab 2011) hat es sich erstmal mit den Weltraummissionen. Die genannten sind reine 'Suchmaschinen', die weder direkte Aufnahmen noch spektrale Analysen liefern werden, aber jede Menge planetarer Kandidaten.

Angesichts von Budgetrestriktionen müssen also wieder die 'bodenständigen' Teams ran und das letzte aus ihren Instrumenten rauskitzeln. Mit Gl 581 c und d haben sie unter Beweis gestellt, dass sie dazu in der Lage sind.

Das Planetensystem demonstriert die Fähigkeiten der Teams, den 'Gral der Astronomie' in Griffweite zu holen. Insofern ist die Promotion in der Auseinandersetzung um die Budgets durchaus gerechtfertigt. Und auch wenn es wissenschaftlich nicht völlig korrekt sein mag, in diesem speziellen Fall von einer 'Zweiten Erde' zu sprechen, ist es ein Riesenerfolg, dass es die extrasolare Planetenforschung mal wieder auf die Titelseiten der Zeitungen geschafft hat!

Grüsse galileo2609
 

esperanto

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da gibts mal dicken applaus und 30 mrd mehr jahresbudget für die esa liebe finanzpolitik
wenn wir schon unsere erde zerstören darf der letzte funken hoffnung an ein anderes zuhause nicht auch zerstört werden :D auch wenn wir dies nicht mehr überleben
 

Bynaus

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die venus ist so nah an der sonne das die temperatur nicht unter 60-80° am kühlsten ort fallen kann

Das bestreitet hier auch niemand! Lies die Posts!

zu deinem 2ten einwand- wenn du in eine leere schachtel guckst findest du auch nix wenn du 14 mal näher dranbist...

Hä?? Die Strahlung, die von einem Stern ausgeht, verbreitet sich in drei Dimensionen. Das bedeutet, dass die Strahlungsintenistät mit dem Quadrat der Entfernung abnimmt, was wiederum bedeutet, je näher man dem Stern kommt, desto heller wird er. Bei einem Neuntel der Leuchtkraft der Sonne muss man also drei mal näher ran, um die gleiche Strahlungsintensität zu spüren.

und nochma zur entfernung ein mensch kann unter einer entfernung von grob 0,7 astonomischen einheiten zu einer sonne nicht bestehen dafür gibt es mehrere dutzend wissenschaftlich belegte gründe

:) Kaum. Zeig mal her...


Och, da wär ich mir nicht so sicher. Die Mission ist derart archetypisch, dass sie in der einen oder anderen Form wiederauferstehen wird.

Und auch wenn es wissenschaftlich nicht völlig korrekt sein mag, in diesem speziellen Fall von einer 'Zweiten Erde' zu sprechen, ist es ein Riesenerfolg, dass es die extrasolare Planetenforschung mal wieder auf die Titelseiten der Zeitungen geschafft hat!

Die Frage ist nur, ob die Öffentlichkeit dann auch noch beim fünfzigsten "erdähnlichen" Planeten, der dann vielleicht wirklich erdähnlich ist, überhaupt noch hinhört oder einfach nur noch abwinkt. Das ist ein bisschen so wie mit dem "neuer Planet jenseits von Pluto entdeckt"-Effekt. Als dann wirklich ein Objekt grösser als Pluto entdeckt wurde, hats fast niemanden mehr interessiert.
 
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