2 Ellipsenformeln

Rainer

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Ich beschäftige mich häufig mit der Geometrie der Ellipse. Dies ist in erster Linie ein geometrisches Problem und ich habe dabei ein arithmetisches Problem gefunden, auch wenn es auf Physik beruht.

Selbstverständlich handelt es sich dabei um keinen Hokuspokus "gegen" den Mainstream, sondern um eine mathematische Gleichheit, die ich nicht beweisen kann.

Und zwar habe ich zwei verschiedene Formeln gefunden, um die Geschwindigkeit in einer elliptischen Bahn zu berechnen. Das Ergebnis ist auch exakt gleich, soweit ich das beurteilen kann. Die erste Formel beruht auf der üblichen Formel nach Vis-Viva, die zweite ist sehr raffiniert/komplizierter.

v = ²√(2a/²√((²√(a²-b²)-²√(b²-y²)a/b)²+y²)-1)ρ/b
v = ρ/²√(a²+(a²-b²)-²√(a²(²√(b²-y²)a/b+²√(a²-b²))²/((²√(b²-y²)a/b)²+y²+(a²-b²)+²√(a²-b²)2(²√(b²-y²))a/b))2(²√(a²-b²)))

Es spielt zwar für die Mathematik keine Rolle, aber die Parameter sind wie üblich in der Ellipse
a große Halbachse
b kleine Halbachse
y Elongation in Richtung der kleinen Halbachse
ρ ist der Drehimpuls, kann aber herausgekürzt werden, und steht nur der Vollständigkeit halber dabei.

Mit nur 3 Variablen, von denen zB a = 1 gesetzt werden kann, sollte die Identität der beiden Gleichungen doch einfach zu zeigen sein. Um es mit der Hand zu rechnen ist mir die Formel aber zu lang und die Wurzeln werden beim Quadrieren sicher nicht verschwinden. Für WA und ein anderes Formelprogramm sind die Formeln ebenfalls zu lang.

Kann jemand helfen? Sind die Formeln gleich? Das wäre schon ein Ding, wenn zwei arithmetisch verschiedene Formeln dasselbe Ergebnis liefern. Bei der Umformulierung sieht man eine Diskrepanz außerhalb des Wertebereichs (x → -1) das könnte aber ein Artefakt sein.

Hier habe ich beide Formeln (rot und grün) in geeigneter Form beispielhaft (b=0,3; a=1; ρ=1) geplottet, sie decken sich genau, ich habe deshalb einen winzigen Offset 0,1 eingegfügt. -b ≤ y ≤ b ist auf der x-Achse, das ist zwar unglücklich, aber es geht hier ja nur um den Vergleich der beiden Formeln, und v ist die y-Achse. Die blaue Vervollständigung habe ich nur für eine Formel geplottet. Die beiden anderen Kurven (orange und lila) sind wohl mit v auf der x-Achse und y auf der y-Achse, soweit ich mich erinnere.

v-ell-y.gif
 
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ralfkannenberg

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v = ρ/²√(a²+(a²-b²)- ...
Hallo Rainer,

ich habe mich nie mit Ellipsen beschäftigt (eigentlich schade), aber eine Frage zum obigen Ausdruck: das könnte man doch schreiben als:

v = ρ/²√(2a²-b²)- ...

oder klammerst Du anders ?

Noch eine Anregung: setze doch mal a=b, dann hast Du ja den Fall eines Kreises. Kann man für diesen Spezialfall die Gleichheit der beiden Formeln beweisen ?


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Rainer

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ralfkannenberg

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Ich klammere ganz normal, aber das wäre ja dann anders.
Hallo Rainer,

warum ? Es gilt: ρ/²√(a²+(a²-b²)- ... = ρ/²√(2a²-b²)- ...

Die längere Schreibweise auf der linken Seite würde natürlich Sinn machen, wenn Du im Sinn hast, irgendwann in dieser langen Formel beispielsweise den Summanden (a²-b²) auszuklammern.

Insgesamt vermute ich, dass Du die Gleichheit zeigen kannst, wenn es Dir gelingt, statt der Verwendung der kleinen Halbachse die Exzentrizität zu nutzen. Noch besser wäre es natürlich, wenn Du - wie ja schon mehrfach von Dir angeregt - weniger den mathematischen als vielmehr den physikalischen Gehalt zu betrachten, oder nun im Beispiel der Ellipsen deren geometrischen Gehalt.

Allerdings bergen Deine langen Formeln die erhebliche Gefahr eines Rechenfehlers.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Rainer

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Allerdings bergen Deine langen Formeln die erhebliche Gefahr eines Rechenfehlers.
Drum habe ich das auch nicht ernsthaft versucht.

Ich habe eine Formel für den Schnittpunkt bzw Abstand zweier Ellipsen berechnet, aber die Formel war so lang, dass ich trotz copy-paste tagelang Fehler ausgebessert habe und ich mir nicht sicher bin, ob das Ergebnis dann richtig war. Geplottet war es jedenfalls am Ende korrekt.
 
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Rainer

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Damit komme ich auf:
v = ρ/b
v = ρ/√(a²-√(b²-y²))
aber ohne Garantie aufgrund der vielen Klammern
ah ich bin nochnicht dazugekommen.

Da hast Du aber in der ersten Formel y übersehen, oder fällt das raus? Wäre gut möglich, weil es darauf beim Kreis nicht ankommt.
Das müsste aber bei der zweiten Formel ebenfalls passieren.

Naja das wäre schon korrekt dann.
vN = ρ/b = vO.a

Das macht mein Tachenrechner....erledigt, ja v = 1, in beiden Fällen, unabhängig von y.
Mit anderen Werten schlägt bereits die Genauigkeit zu.
 
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Bernhard

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Habe nachträglich noch editiert. Bei der ersten Formel sollte es passen. Die zweite ist schon ziemlich unübersichtlich. Da muss man mehrfach kontrollieren.
 

Rainer

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nee das y muss rausfallen, ich machs mit WA in Etappen
WA kann y nicht eliminieren

Dann muss die Formel falsch sein. Bei meiner Kontrolle ist der Wert von y aber egal.
Bei der Teilformel von WA ändert sich der Wert mit y gewaltig.

Ah ich sehe schon, der ganze Ausdruck mit dem y fällt mit einem Faktor -2·²(a²-b²)=0 weg. Dann wird die Formel schon stimmen.
 
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Bernhard

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Ah ich sehe schon, der ganze Ausdruck mit dem y fällt mit einem Faktor -2·²(a²-b²)=0 weg.
Die beiden 2er werden jeweils mit einem Term mit (a²-b²) multipliziert. Deswegen sollten die Terme mit der 2 eigentlich rausfallen.

Kannst du bitte mal die Formel aus dem Programm hier ohne Grafik posten, so dass man es besser lesen kann?
 

Rainer

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ich habe jetzt mit der Formel gerechnet, die oben im ersten Post steht. Ja ich habe die Plotterdatei noch,
die hatte ich noch um weitere Beispiele erweitert, aber die zweite Formel nicht mehr eingesetzt ;-)). Ich habs jetzt noch ergänzt
Offset
sqrt(2/sqrt((sqrt(1-.3²)-sqrt(.3²-x²)/.3)²+x²)-1)/.3+.1;
sqrt(2/sqrt((sqrt(1-.3²)+sqrt(.3²-x²)/.3)²+x²)-1)/.3+.2; (überflüssiger Offset)
1/sqrt(2-.3^2-2sqrt(1-.3^2)sqrt(((.3*sqrt(1-.3^2)+sqrt(.3^2-x^2))^2)/(-.3^4+.3^2x^2+2*.3*sqrt(1-.3^2)sqrt(.3^2-x^2)+(2*.3^2-x^2))));

sqrt(2/sqrt((sqrt(1-.3²)-x)²+(1-x²).3²)-1)/.3+.1;

1/sqrt(1+(1-.3²)-sqrt((x+sqrt(1-.3²))²/(x²+(1-x²).3²+(1-.3²)+2*sqrt(1-.3²)*x))2*sqrt(1-.3²));
sqrt(2/sqrt((sqrt(1-.4²)-sqrt(.4²-x²)/.4)²+x²)-1)/.4+.1;
sqrt(2/sqrt((sqrt(1-.4²)+sqrt(.4²-x²)/.4)²+x²)-1)/.4;
sqrt(2/sqrt((sqrt(1-.2²)-sqrt(.2²-x²)/.2)²+x²)-1)/.2+.1;
sqrt(2/sqrt((sqrt(1-.2²)+sqrt(.2²-x²)/.2)²+x²)-1)/.2;
sqrt(2/sqrt((sqrt(1-.5²)-sqrt(.5²-x²)/.5)²+x²)-1)/.5+.1;
sqrt(2/sqrt((sqrt(1-.5²)+sqrt(.5²-x²)/.5)²+x²)-1)/.5;

1/sqrt(2-.5^2-2sqrt(1-.5^2)sqrt(((.5*sqrt(1-.5^2)+sqrt(.5^2-x^2))^2)/(-.5^4+.5^2x^2+2*.5*sqrt(1-.5^2)sqrt(.5^2-x^2)+(2*.5^2-x^2))));
1/sqrt(2-.2^2-2sqrt(1-.2^2)sqrt(((.2*sqrt(1-.2^2)+sqrt(.2^2-x^2))^2)/(-.2^4+.2^2x^2+2*.2*sqrt(1-.2^2)sqrt(.2^2-x^2)+(2*.2^2-x^2))));
1/sqrt(2-.4^2-2sqrt(1-.4^2)sqrt(((.4*sqrt(1-.4^2)+sqrt(.4^2-x^2))^2)/(-.4^4+.4^2x^2+2*.4*sqrt(1-.4^2)sqrt(.4^2-x^2)+(2*.4^2-x^2))));

v-ell-v.gif
 
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Bernhard

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v = ρ/²√(a²+(a²-b²)-²√(a²(²√(b²-y²)a/b+²√(a²-b²))²/((²√(b²-y²)a/b)²+y²+(a²-b²)+²√(a²-b²)2(²√(b²-y²))a/b))2(²√(a²-b²)))
So ein Ausdruck wird übersichtlicher, wenn man Abkürzungen für wiederholte Ausdrücke verwendet, wie zB c = √(a²-b²) und d = √(b²-y²)

v = ρ/√(a²+c²-√(a²(ad/b+c)²/(a²d²/b²+y²+c²+2cda/b))2c)
 

Rainer

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ja durchaus, aber ich hoffte ja, dass WA das vereinfacht, und dafür muss ja alles aufgelöst sein. Gleiches gilt für den Plotter.
Es geht ja weniger um die Übersichtlichkeit als darum, dass es sich nicht auflöst wie die andere Formel.


v-ell.gif
 
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Bernhard

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Es geht ja weniger um die Übersichtlichkeit als darum, dass es sich nicht auflöst wie die andere Formel.
Du hattest in der #1 danach gefragt, ob zwei Ausdrücke gleich sind. Dazu muss man testen, ob sich der eine Ausdruck in den anderen umformen lässt, was in dem Fall schon zu machen sein sollte, wenn man keine Flüchtigkeitsfehler macht. Flüchtigkeitsfehler entstehen genau dann, wenn es unübersichtlich wird.
 

Bernhard

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Du bekommst die Wurzeln nicht weg, auch wenn Du sie als Variable ansprichst.
Wurzeln bekommt man sehr leicht durch Quadrieren weg und kann so die beiden Formeln aus #1 in zwei Polynome umformen. Dann sieht man auch, ob die beiden Formeln identisch sind. Das lohnt sich aber erst, wenn man einigermaßen sicher ist, dass beide Formeln korrekt aufgeschrieben wurden.
 

Bernhard

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Bei den vielen Wurzeladditionen kommst Du mit Quadrieren nicht weit
Die erste Formel kann man schon in ein Polynom von y² umformen, welches dann gleich Null gesetzt wird und mit der zweiten Formel sollte das eigentlich auch gehen. So könnte man Polynome ohne die Wurzeln vergleichen.

Man kann die Formeln auch mit WA auswerten lassen und die Formeln so an bestimmten Punkten testen: https://www.wolframalpha.com/input?i=evaluate+sqrt(2*a/sqrt((sqrt(a²-b²)-sqrt(b²-y²)a/b)²+y²)-1)*p/b+with+p=1,a=2,b=1,y=1

Man muss nur ²√ durch sqrt ersetzen. Die zweite Formel ist demnach für a=b scheinbar doch von y unabhängig.
 
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