Hallo Aronal,
Wenn eine Zivilisation in der Lage ist interplanetare Reisen mit gigantischen Raumschiffen zu bewerkstelligen, warum sollte sie dann nicht in der Lage dazu sein in ihrem Heimatsystem (auf das sie sogar angepasst sind) zu überleben? Das schaffen doch selbst Lebewesen mit dem Gehirn von Wahlnussgröße zig millionen Jahre.
wie war das doch gleich? Sie müssen her kommen, damit die Frage nach Gut und Böse relevant wird. Das was Du dazu schreibst verhindert diese Relevanz. Das ist an anderer Stelle durchaus legitim, hat aber nix mit diesem Thread zu tun, ist also hier: ‚Thema verfehlt‘.
Irgendwie kann ich mir solch eine Konstellation nur schwer vorstellen. Natürlich kann es passieren, dass das Zentralgestirn so langsam in einen Zustand gerät, welcher die habitable Zone verschiebt oder zerstört. Dieser Vorgang spielt sich aber in Zeiträumen ab, die für eine kohlenstoffbasierte Lebensform vermutlich viel zu langfristig sind. Welche Lebensform plant schon zig millionen Generationen in die Zukunft?
Es gibt andere nicht ganz unwahrscheinliche Gründe für die Zerstörung der Lebensgrundlage (nicht nur) der Menschheit. Wir sind die Ersten, die eine Chance haben diesen Gründen etwas entgegen zu setzen, was uns Menschheit zumindest vor einem ‚Rückfall in die Steinzeit‘ bewahren könnte.
Das Leben nutzt nur einen hauchdünnen Film an Materie, welcher sich um die Erde legt.
Ja, das ist richtig. Dieses Leben war aber bisher auch nicht in der Lage Habitate zu bauen und von Stern zu Stern zu reisen. Ich glaube nicht, daß die Fähigkeiten von Lebewesen die das können, sich so einseitig entwickeln, daß sie die Materie unseres Sonnensystems nicht für sich nutzen können.
Und diese Materie wird ja gar nicht verbraucht.
Das hab‘ ich auch nicht geschrieben. Wieso nimmst Du an, daß ich das glaube?
Die Masse der Erde (und anderer Planeten) bleibt praktisch konstant.
Als historisches Argument um zu belegen, daß sich der Nutzungsgrad nicht ändern kann, erscheint mir das als die Auffassung von jemandem, der davon ausgeht, daß sich außer der Antriebstechnik keine Fähigkeit über das hinaus entwickeln wird, was er schon kennt. Mir erscheint diese Auffassung unbegründet.
Mir fällt keine Konstellation ein, weshalb eine Lebensform plötzlich nicht mehr mit der Masse in ihrem eigenen System auskommen sollte.
mir schon!
Sie will nicht verhungern.
Sie muß natürlich spätestenss durch verhungern ihr Wachstum begrenzen (lassen). Diese Stagnation geht natürlich auch freiwillig und dann auch ohne Verhungern. Das Ergebnis ist aber immer gleich, immer begrenztes bzw. logistisches Wachstum. Wo man in diesem Prozess mit Wachsen aufhören (muß) ist aber eine ganz andere Frage. Es mag Spezies geben, die das niemals freiwillig tun werden und das werden, wenn überhaupt, diejenigen sein, die es schaffen zuerst hier her zu kommen. Von denen reden wir hier.
Das Ganze erinnert mich an irgendeinen Film den ich mal gesehen habe. Zum Schluss blieb ein Planet nur noch als angenagte "Apfelkitsche" übrig. Das war allerdings eine Komödie
Ja, vom Logenplatz aus lacht es sich immer leichter, als wenn man mitten drin ist im Schlamassel.
Wie gesagt: Die vorhandene Materie wird nicht verbraucht (wohin soll die auch verschwinden?). Sie bleibt konstant.
Oh ja. Das ist ziemlich richtig. (Fission und Fusion als bisher äußerst begrenzte zugängliche Ausnahme) Aber denk das doch einfach mal konsequent zu Ende. Was passiert, wenn alle erreichbare Materie in Lebewesen als Strukturmasse und als Nahrungsquelle in Betrieb ist? (Das ist übrigens der Normalzustand der irdischen Biosphäre.)
Aus der Natur gibt es diverse Beispiele für biologische Kooperation und sogenannte Win-Win-Situationen. Die Biene profitiert von der Blume und umgekehrt.
Und? Was denkst Du, würde die Biene, wenn sie es könnte, von den Rindviechern halten, die ihr die Blumen wegfressen? Wieviel mehr Bienen könnte es geben, wenn es keine Blumenfresser gäbe, könnte sie meinen? Was denkst Du, halten die Honigräuber davon, daß sie von den Bienen angegriffen werden und je nach Vermögen auch getötet werden? Was denkst Du hält eine Biene von einem Bienenschnäpper?
Vögel sitzen auf weidenden Nashörnern und halten sie von Parasiten frei.
Sehr zur Erbauung dieser Parasiten?
Die Liste ist enorm lang.
Ja das ist sie und sie zeigt auch, daß Du das was ich Dir dazu geschrieben habe, nicht wahrnimmst.
Es gibt natürlich auch Konkurenz. Wenn hier eine intelligente Spezies ankommt, dann kann sie uns wegbomben weil wir ihnen lästig sind, oder sie arbeitet mit uns zusammen. Wir helfen ihnen beim Überleben und bekommen als Gegenleistung technisches Wissen. Ich kann mir durchaus Konstellationen vorstellen, bei denen beide Parteien gewinnen.
Stell es Dir einfach mal umgekehrt vor. Wir wären die, die viel bisher unbekanntes technisches know How zu bieten haben und abgesehen davon auch problemlos im gerade erreichten Sonnensystem überleben können. Wir treffen auf eine Spezies, die hoch intelligent ist und ein Vermehrungspotential hat, daß das Unsere weit in den Schatten stellt aber technisch erst in den ersten Anfängen steckt. Wie bekloppt müßten wir sein, denen zu erklären, wie unsere Technik funktioniert? Wenn die genauso schnell reisen können wie wir, und sich schneller vermehren als wir, dann gewinnen sie, selbst dann wenn es vollkommen friedlich zugeht, jedes Rennen um die Sterne als Lebensinseln im All.
Gut und Böse sind aber nunmal keine objektiven (geschweige denn wissenschaftlichen) Kriterien, sondern wertbehaftete (religiös vorbelastete) Begriffe.
Das ändert auch nichts daran, daß ich jemanden der mir permanent mein Essen wegnimmt, nicht sympathisch finde.
Eine moderne Ethik kommt ohne sie bedeutend besser zurecht und lässt sich auch präziser fassen (vor allem in einem wissenschaftlich angehauchten Gespräch).
Ich glaube, Du machst Dir hier Illusionen. Du stellst sie hier als die bessere Alternative zur Religion dar. Aber alles das was Du an Negativem mit Religion in Verbindung bringst, läßt sich problemlos auch mit moderner Ethik leisten. Sie ersetzt weder Deinen noch meinen Verstand und mein oder Dein Gewissen - die einzigen Instanzen, die uns davor bewahren können, mißbraucht zu werden.
Und wie die Geschichte zeigt, sind diese "Botschaften" von Gut und Böse Brandbeschleuniger für Gewalt und Krieg und können somit de fakto nicht als tauglicher (geschweige denn notwendiger) Baustein einer funktionierenden Ethik herangezogen werden.
Sind es die Botschaften von Gut und Böse, die hier die Brandbeschleuniger waren? Oder sind es nicht doch diejenigen, die diese Botschaften für ihre eigenen Zwecke verfälscht und mißbraucht haben? Ohne diesen Unterschied sicher zu erkennen, wirst Du auch bei entsprechender Anwendung moderner Ethik in derselben Grube landen.
Eben weil die Begriffe alles und nichts aussagen und sich beliebig instrumentalisieren lassen, taugen sie nicht.
Glaubst Du ernsthaft, daß sich dieser Vorgang mit anderen Begriffen nicht wiederholen läßt? Es sind nicht die Begriffe – es ist das was ich zulasse, was den Unterschied ausmacht.
Wir sollten sie meines Erachtes auch in diesem Thread fallen lassen und durch präzisere Umschreibungen ersetzen.
Auch recht. Willst Du sie definieren, oder beschreiben?
Herzliche Grüße
MAC