Hallo Bynaus,
du hast mich (immer noch) falsch verstanden.
Du setzt also darauf, dass wir untypisch sind. Ist natürlich auch ein Ausweg aus dem "Doomsday-Argument" oder jeglichen ähnlichen Argumentation, aber kein besonders befriedigender.
Ich setze darauf, das wir heute typisch sind.
Ein Doomsday-Argument kann noch nicht greifen. Dazu sind die Zivilisationen noch nicht weit genug entwickelt oder haben sich noch nicht weit genug im Weltall ausgebreitet. Weil wir zu den typisch "frühen" Zivilisationen gehören, die möglicherweise vereinzelt in den Galaxien auftreten.
Meine Argumente beruhen auf der Box- und Urnen- Thematik.
Desweiteren habe ich die Schlussfolgerungen auf die Entwicklungstatsachen der G-Stern sowie der K- und M-Sterne und auf den jetzigen Zeitpunkt der Entwicklung unserer Milchstraße bezogen. Im Weiteren auf die zukünftige Entwicklung der K- und M-Sterne.
Ob diese Fakten befriedigend sind, ist nicht Teil meiner Aussage.
Wenn z.B. im Auto das Motorelektroniklämpchen aufleuchtet: sagst du dann, das ist sicher untypisch, dh, es ist eigentlich nichts los, sondern das Lämpchen spinnt? Planst du dein Leben darauf, zu einem bestimmten Zeitpunkt im Lotto zu gewinnen? Vermutlich nicht.
Diese Beispiele beziehen sich in keiner Weise auf die voraus zu sehende Entwicklung von wenigen G- und vielen K- oder M-Sternen und deren Planeten als mögliche Habitate.
Natürlich ist es möglich, dass wir untypisch sind, aber es ist, a priori, nicht besonders wahrscheinlich.
q.e.d.
Nichts anderes habe ich ausgedrückt.
Aber in Zukunft kann es ganz anders aus sehen.
Der Jetzt-Zeitpunkt (den ich in meinen Aussagen explizit genannt habe) ist etwas anderes als eine Kumulation über alle Zeiten hinweg. (auf den ich in meinen Aussagen jeweils auch eingegangen bin)
Es ist, ein Stück weit, unvernünftig, darauf zu setzen, dass man untypisch ist, denn in der Regel liegt man damit richtig, dass man typisch ist.
Das ist meine Aussage. Wir sind Typisch für den Jetzt-Zustand.
Und wenn wir schon bei vergleichen sind: Ein typischer Frühmensch von vor 800.000 Jahren ist/wäre heute kein typischer Mensch mehr.
Oder zum auto: Es ist jetzt Typisch, das unsere Autos mit Verbrennungsmotor fahren. Vor 1000 Jahren wäre das absolut untypisch und in 1000 Jahren wird es wieder möglicherweise wieder untypisch sein ein Auto mit Verbrennungsmotor zu fahren.
Über die ganze Zivilisation hinweg ist es also absolut untypisch ein Auto mit Verbrennungsmotor zu fahren. Jetzt ist es aber Typisch.
Bzw., man liegt mit der Wette darauf, dass man typisch ist, häufiger richtig als mit der Wette darauf, dass man untypisch ist. Deshalb ist es immer unbefriedigend, zum Schluss zu kommen, dass man untypisch ist, bzw., ohne konkrete BELEGE dafür davon auszugehen, dass es so ist.
Du schreibst es hier korrekt. Es
ist heute typisch, bleibt aber nicht unbedingt typisch und muss auch früher nicht unbedingt typisch gewesen sein.
Von heute auf alle Zeit zu schließen ist ein Irrtum!
Nein. Angesichts der Tatsache, DASS wir eine G-Stern-Zivilisation sind, macht es Sinn, dass wir früh dran sind (gemäss deinem Modell). Weil G-Stern-Zivilisationen generell typisch für die frühe Zeit sind. Oder aber: Angesichts der Tatsache, DASS wir eine frühe Zivilisation sind, macht es Sinn, dass wir eine G-Stern-Zivilisation sind. Weil für die frühe Zeit G-Stern-Zivilisationen typisch sind. Soweit so richtig. Die Frage ist aber, WARUM wir ÜBERHAUPT eine G-Stern-Zivilisation sind, wo doch diese, gesamthaft gesehen, untypisch sind.
Wir
sind, wir waren nicht und würden auch später nicht typisch sein.
Du vergisst, das sich Voraussetzungen ändern, das die Galaxien und ihr Metallgehalt sich ändern, das K-Sterne und auch M-Sterne irgendwann in die stabile Phase kommen...
Würdest du diese Frage in 20 Mlr. Jahren erneut stellen würde dir (fast) jede Spezies sagen, dass wir untypisch sind.
Bis jetzt (Zeit ist eindimensional nur in eine Richtung wirkend(?)) sind wir Typisch so wie der Frühmensch vor 800.000 Jahren damals typisch war, heute aber nicht mehr.
Oder, ob wir nicht doch vielleicht die Bewohnbarkeit der K-Sterne, massiven Planeten oder der Zukunft nicht doch eher überschätzen, womit wir doch wieder typisch wären und alles in Butter wäre.
Das ist möglich. Das können wir diskutieren indem wir das für und wieder von habitablen Planeten um K- und M- Sterne abwägen.
Da wir aber keine Fakten haben, sondern nur Vermutungen anstellen können bleibt es bei der jeweiligen Meinung.
Es gibt keinerlei Garantie dafür, dass eine "Erde" auch irgendwann eine intelligente, zivilisationsfähige Spezies hervor bringt.
Auch darin sind wir uns einig.
Wenn wir aber da sind, ist es ein stichhaltiger Beweis, das es möglich ist. Wie Wahrscheinlich können wir auch wieder diskutieren.
Wir Menschen sind relativ kurz vor dem Ende der Biosphäre der Erde aufgetreten, zudem haben wir keine Vorläufer. ...
Die Neandertaler waren vor uns da und intelligent. Wir haben sie durch höhere Intelligenz verdrängt.
Ja, wir sind vermutlich kurz vor dem Ende der Habilität des Planeten Erde "intelligent" geworden.
...Beides deutet darauf hin, dass nur ein winziger Bruchteil aller "Erden" jemals eine zivilisationsfähige Spezies hervor bringen.
Das ist unbestritten. Auf größeren Planeten um K-Sterne wird es aber eventuell (und davon gehe ich aus) in Zukunft Planeten geben, die viele male länger eine (höhere) Ökologie beherbergen kann.
Natürlich, wenn die Evolution beliebig lange laufen könnte, dann würden früher oder später alle denkbaren Lebensformen auftauchen.
K-Sterne werden sehr viel länger gleichmäßig leuchten.
Große Gesteinsplaneten um diese könnten länger feucht bleiben (geringere Strahlung) und länger warm bleiben und Plattentektonik aufweisen um den Kohlenstoffkreislauf in Gang zu halten.
Das heisst, Biosphären, die länger existieren, haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, eine Zivilisation hervorzubringen - das ist ja auch der Grund warum 3/K/25 gegenüber 1/G/14 (anscheinend) favorisiert ist.
Nicht
ist sondern
sein wird. Und nur darum (ist/sein wird) geht unsere bisherige Diskussion.
Jetzt-Betrachtung und/oder eine Betrachtung über längere Zeiträume in die Zukunft.
Jetzt sind wir typisch.
Wenn "jetzt" nicht Typisch wäre (warum sollte jetzt nicht typisch sein?) dann gilt das für alle früheren und späteren "jetzt" auch.
In der Vergangenheit (vor 11 Mlr. Jahren) wären wir vermutlich untypisch. Es gab nicht genug Metalle im Universum.
Jetzt sind wir Typisch (weil jetzt alles so ist, wie es ist).
In Zukunft wären wir wieder untypisch, denn uns gibt es jetzt und nicht in 10 Mlr. Jahren. Dann sind vermutlich K-Stern-Intelligenzen typisch, es sein denn, wir verhindern die "Anderen", denn die "Anderen" entstehen in den (vermutlich) günstigeren Bedingungen um die K-Sterne.
SpiderPig