Einwand
Hallo Klaus,
entschuldige, dass ich mich in Deine an jonas gerichtete Frage mal so mit "reinhänge"
, aber ich glaube, hier wird mit zweierlei Maß gemessen.
Ist nicht die vorherrschende Meinung, wenn Jupiter nicht die Kometen abfangen würde, gäbe es uns nicht?
Wenn ich von dieser Theorie höre, dann sträuben sich mir die Augenbrauen!
Was ist denn von einer Theorie zu halten, die sich auf eine einzige Beobachtung innerhalb von 350 Jahren stützt?! - Meines Erachtens herzlich wenig bis gar nichts.
Da ist mal
ein Komet seit der Erfindung des Fernrohrs auf den Jupiter gestürzt - und schon posaunt die Fachwelt: "Wenn wir Jupiter nicht hätten, gäbe es uns womöglich gar nicht!" - Und wenn ich dann noch sehe, dass sich die beobachtenden Forscher vor ihren Bildschirmen freuen wie die kleinen Kinder vor dem Weihnachtsbaum, dann kann ich nur mit dem Kopf wackeln. Als hätten diese Forscher in irgend einer Weise einen Anteil daran, dass Shoemaker-Levy 9 auf den Jupiter gestürzt ist ...?
Also, nochmal ganz langsam. Shoemaker-Levy 9 war ein Komet. Dieser hatte einstmals seinen Ursprung in der Oortschen Wolke. Richtig?
Was halten die Wissenschaftler für die großen Artensterben in der Geschichte der Erde für verantwortlich? - Na? - Richtig. - Asteroiden.
Wo aber kommen Asteroiden für gewöhnlich her? - Na, wer weiß es? - Richtig. - Aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter.
Tja, nun frage ich mich, ob denn wohl diese sicherlich zahlreich und in allen Variationen auf der Erde eingeschlagenden Asteroiden in irgend einer Weise einen Umweg über die Jupiterbahn hinaus nehmen, damit dieser den größten Teil der sich aus dem Asteroidengürtel lösenden Trümmerteile abfangen und schlucken kann? - Vielleicht, weil er so dick ist und Dicke immer großen Hunger haben?
- Natürlich nicht. Das ist Blödsinn! - Also, Jupiter hat
nichts, aber auch rein
gar nichts mit dem Verhindern von Asteroiden-Einschlägen zu tun! - Im Gegenteil! Durch seine gravitative Beeinflussung der Bahnen dieser Asteroiden in ihrem Gürtel erhöht er sogar die Häufigkeit, dass einer dieser Brocken Kurs ins innere Sonnensystem nimmt.
Die Staubsauger-Funktion des Jupiters beschränkt sich einzig und allein auf die Kometen und anderen Körper von ganz weit außen (Kuiper-Gürtel, Oortsche Wolke), die alle paar Jahre Richtung Sonne wandern. - So, und nun zähl' mir mal einer auf, wieviele Kometen seit der Erfindung des Fernrohrs bisher beobachtet wurden (ohne Wiederholungen wie bei Halley z.B.), die anstandslos
alle die Jupiterbahn kreuzten, ohne dass jemals einer von dem Gasriesen abgefangen wurde, oder auf der Erde eingeschlagen ist!
Ich glaube, wenn ich das mal jetzt so grob überschlage, es sind weit weniger als 1 %, oder? Jupiter ist zwar groß und mächtig massereich, aber er kann auch immer nur einen winzigen Bruchteil seiner Bahn von Kometen "säubern", denn diese kommen ja schließlich aus
allen Richtungen des äußeren Sonnensystems und nicht nur aus der Ecke, wo sich Jupiter gerade befindet.
Also, für mich ist diese Theorie so viel wert wie ein fauler Apfel in der Obst- und Gemüsetheke unseres Supermarktes.
Woher nehmen Wissenschaftler eigentlich die Gewissheit, dass es genau 60 Millionen Jahre dauern muss (nachdem die Saurier ausgestorben waren), bis sich eine intelligente Lebensform bilden kann? Unter anderen klimatischen Umständen könnten ja auch nur 30 Millionen Jahre reichen oder ohne Eiszeiten wären vielleicht nochmals 60 Millionen Jahre anzusetzen? Aus den späten Saurierformen hätten sich ja auch von mir aus 20 Millionen Jahre später
ohne den Einschlag in Mexico intelligente Formen bilden können? Wer weiß das schon? Dann würden Säugetiere heute immer noch ein Nischendasein führen ...
Nee, nee, das ist alles
graueste Theorie und bisher durch keine vergleichbare Welt beweisbar. Erst wenn wir genügend andere, von einer reichhaltigen Flora und Fauna gesegnete Welten gefunden haben, kann man solche Aussagen machen, vorher nicht. Alles andere ist Wunschdenken.
Kometenhafte Grüße von
Toni