Richtig, dass kann sehr wohl sein!
Aber eigentlich ist diese Feststellung völlig belanglos!!!
Denn wenn in der Zukunft möglicherweise das Gehirn geuploaded werden könnte und dabei auch keine perfekte Bewusstseins-Kopie erzeugt werden sollte, dann ist doch die alles entscheidende Frage:
Glaubst du ernsthaft, die Menschheit wird davor zurück schrecken und es nicht ausprobieren!
Was wäre denn mit Dir, wenn du wüsstest, dass du sterben müsstest (Krankheit oder Altersschwäche)?
Würdest du nicht nach dem Strohhalm greifen; Tod oder unendliches Leben?
Selbst wenn du eventuell nicht mehr 100 % derselbe wärest?!
Mag sein, das wäre dann vielleicht ähnlich zu sehen als ob ich jemandem ein lebenswichtiges Organ spenden könnte, aber selbst den Eingriff evtl. nicht überlebe. Die Entscheidung würde mir dann natürlich leichter fallen, wenn ich sowieso todkrank wäre.
Ich denke auch, dass irgendwann vielleicht Bewusstseins-Kopien möglich sein werden, und nicht mehr Menschen davor zurückschrecken würden als heute vor gentechnisch verändertem Mais. Erfahrung weitergeben und hoffen dass sie einen praktizierend überlebt, das ist sowieso der Wunsch und das höhere Ziel der allermeisten Menschen und Kulturen denke ich (vor allem auch, aber nicht nur, in Bezug auf Nachwuchs). Und das Vertrauen, dass das ein nahestehendes ähnliches oder nahezu gleiches Bewusstsein für lange Zeit tun könnte, gehört da sicher nicht zu den abschreckenden Faktoren.
Aber für jedweden angedachten Transporter-Vorgang, vom Beamen über Zukunftsreisen, austauschbare (verbesserte) Gehirne und Körper, bis zum Marsrover-Upload, alles was dazu gemacht wird dass man SELBST es erlebt, eben TRANS-Humanismus, da wäre das schon von Belang, ob man Transport und Weiterexistenz von Kopie und Vernichtung generell unterscheiden könnte, meinst du nicht auch?
Ob die Kopie perfekt wäre oder nicht ist für diese Überlegung irrelevant. Wie gezeigt hilft auch die Annahme einer 100%igen Übereinstimmung nicht, zu klären, welche der prinzipiell für ihn möglichen Wirklichkeiten der Proband tatsächlich erlebt. Und auch ein nicht-100%ig gleicher Zustand kann durchaus akzeptiert werden: ich selbst in 5 Minuten, 2 Stunden, 8 Jahren... da muss vielleicht sowieso ein ganz anders Gütekriterium her als nur der Grad der physikalischen Übereinstimmung. Aber auch dieses kann das angesprochene Dilemma nicht lösen.
sicher nicht: Beweise der Unbeweisbarkeit sind in der Regel sehr schwer; ein abgeschlossenes Hochschulstudium in Mathematik genügt knowhow-mässig nicht für sowas.
Ralf, das glaube ich gerne, ich möchte mich da auch nicht aus dem Fenster lehnen und behaupten, dass ich das wissenschaftlich anerkannt nachweisen kann, und glaube auch nicht, dass man das eben mal so in einem öffentlichen Forum klären kann. Zudem wünsche ich mir sicher nicht, dass es unbeweisbar bleibt - sonst müsste man das Thema ja gleichbedeutend behandeln wie Fragen vor dem Urknall und nach dem Tod. Ich hätte stattdessen natürlich lieber einen einzigen, nur modellhaften, Test zur Hand, welcher dem Rest der Welt prinzipiell zeigen könnte ob man bei einem gegebenen Verfahren den Tod oder das Weiterleben "erlebt".
Daher wäre es für alle weiteren Überlegungen zum Thema doch interessant, den Ansatz nicht ganz aus den Augen zu verlieren. Denn spätestens dann wenn die Erprobung einer entsprechenden Maschine durch einen Menschen ansteht, sollte das geklärt bzw. das Dilemma jedem Beteiligten wenigstens vollauf bewusst sein.