Hallo ZA RA,
mir wiederstrebt irgendwie, Gravitationstöpfe von Sl mit denen von Sternen zu vergleichen.
"Wenn der Topf aber nun ein Loch hat,
lieber Heinerich, lieber Heinerich ..."
Wieso widerstrebt Dir das??
SL's sind doch auch nichts anderes ...? - Sterne und SL's sind das gleiche. Nur eben, dass SL's ungeheuer (nicht unendlich!) komprimierte Überreste von Riesen-Sternen sind. Vielleicht sind ja auch Verschmelzungsprodukte zweier Neutronensterne mit darunter vertreten?? - Aber das ist rein hypothetisch ...
Jeder Stern stellt auch solch einen "Gravitationstopf" dar, nur dass die daran beteiligte Materie eben
nicht auf einen sehr winzigen Raum begrenzt ist, sondern eine (im Verhältnis zu einem SL) recht große Ausdehnung im Raum besitzt. - Zumindest trifft dies erst mal auf stellare SL's zu, sofern es diese wirklich gibt.
Ich glaube, hier bestehen bei einigen Leuten immer noch keine konkreten Vorstellungen darüber, welche Ausmaße und welche Ausdehnung solch ein stellares SL eigentlich hat??
Nehmen wir also mal einen Riesenstern mit mehr als 50-facher Sonnenmasse. Dieser hat während seines Hauptreihenstadiums nicht etwa den 50-fachen Radius unserer Sonne, sondern (und dies hängt unter anderem auch von seiner chemischen Zusammensetzung ab) einen ... na ja ... schätzen wir mal ... vielleicht 5- bis 10-fachen Radius. Das hängt damit zusammen, dass bei einer größeren Masse der Stern auch viel stärker in seinem Inneren komprimiert ist, wodurch auch seine Kernprozesse viel schneller ablaufen, als in unserer Sonne.
Alles in allem aber übt dieser Stern einen Gravitationssog auf das ihn umgebende interplanetare Medium aus, welcher um den Betrag xxx (den Dir jetzt sicherlich Bynaus oder mac vorrechnen könnten, ich aber nicht
) größer sein wird, als der, den unsere Sonne auf unser Planetensystem ausübt. Der Unterschied wird auf größeren Distanzen von mehreren AE nicht allzu gravierend sein, da die Wirkung der Gravitation ja mit dem Quadrat abnimmt.
Nun kollabiert dieser Riesenstern und stößt (schon während er zum Überriesen mutiert!) dabei einen Großteil seiner äußeren Schalen ab! Dies hat zur Folge, dass dieser Stern bis einschließlich der Supernova-Explosion zirka einbis zwei Drittel seiner ursprünglichen Masse verliert!! Der kollabierende und zum SL werdende Rest übt also einen wesentlich kleineren Gravitationssog auf das ihn umgebende interplanetare Medium aus, als dies sein Riesen-Vorgänger tat. Das somit entstandene SL besitzt also "nur" noch rund 20 bis 35% der Masse unserer Sonne und dürfte nun sogar noch weniger "Gefahr" für andere Sterne in seiner galaktischen Nachbarschaft ausüben, als dies vorher dieser Stern im Riesen-Stadium tat.
Es handelt sich also um kein "gravitatives Monster", welches von nun an durchs Universum geistert. Bei den supermassiven SL's verhält es sich natürlich etwas anders, aber diese waren ja schon an der Bildung der gesamten Galaxis beteiligt und dürften deshalb auf ihre "galaktische Nachbarschaft" auch nicht wesentlich gefährlicher wirken, als noch vor ein paar Milliarden Jahren ...
Materieaustausch ist in dem Sinne imho interessant, wenn sichs bei den SL um AGN oder bessergesagt, massive Sl Kerne handelt die ihre Galaxie gleich zur Party mitbringen.
Du spielst also (wie ich einem späteren Beitrag von Dir entnehmen konnte) auf Quasare an? - Nun ja ... wie sich das bei Quasaren verhält steht sicher auf einem ganz anderen Blatt, da diese mit der Frühgeschichte der Galaxien zu tun haben und die dabei entstehenden/wirkenden supermassiven SL's etwas anders zu betrachten sind.
Ich hoffe jedoch auf eine Diskussion die diese begleitende Materie zunächst nicht berücksichtigt und sich voll auf das merging der Gravitaions- und derer Raumzeitkrümmungs-Potentiale bezieht.
Da wirst Du aber einen neuen Thread aufmachen müssen, denn das ist schon wieder ein etwas anderes Thema ...
Auf was ich heraus wollte sieht eher so aus.
http://www.astro.cf.ac.uk/research/gravity/resources/LigoMovie2006_bhCollision.mpeg
Wobei ich glaube auch hier den von Dir genanten L-Punkt wiederzuerkennen. (rote Sektion Mitte).
Mir ging es hier ja um die Berührung der beiden Ereignishorizonte ... und diese findet in Deinem Video ja in Sekunde 13 statt. ^^ Und selbst in Deinem Video ist die Begleitmaterie bezüglich der Verschmelzung zweier SL's erst mal nebensächlich. Zwar läuft die Verschmelzung zweier SL's wesentlich dramatischer und unter enormem gegenseitigem Umkreisen der beiden SL's ab, aber ansonsten kommt dieses Video einer solchen Verschmelzung schon recht nahe, denke ich ...
Beste Grüße
Toni