Mein Verdacht ist, daß sich die Aussage "Um zu einem Stern kollabieren zu können muß eine Gaswolke so und so sein" auf einfachen Rechnungen beruht, die zwar in Spezialfällen sicher richtig sind, aber die Wirklichkeit nicht wiedergeben.
In der Theorie hat man ja kein Problem damit, daß aus einer reinen Wasserstoff- und Heliumwolke die gigantischen Population-III-Sterne entstehen können.
Diese Sterne werden ebensowenig einzeln entstanden sein wie es Sterne heute tun.
Und damit ist klar, daß sich in einem solchen Haufen Turbulenzen kleinerer Wolkenreste bilden können, deren Kollaps also gar nicht vollständig aus der eigenen Schwerkraft kommt sondern von den Dichteschwankungen dieser Turbulenzen angestoßen wird.
Die Brennzeit der PopIII-Sterne von zumindest einigen hunderttausend Jahren dürfte doch auch genug sein, damit ein solcher kleiner Stern (der aus so einem Haufen Riesensterne wohl auch sehr leicht herausgeschleudert werden kann) außer Reichweite ist wenn die PopIII-Dinger hochgehen und er somit auch nicht kontaminiert wird.
Und da solche kleineren Wolkenfetzen tendenziell eher weniger im Zentrum solcher Sternentstehungsgebiete sein dürften, sind zu anfangs schwerere Elemtente wie das a priori vorhandene Lithium hier auch weniger vorhanden, da dieses sich eher im Zentrum anreichern sollte.
Das ist jetzt keine eigene Theorie sondern gibt imho nur das wieder, was eigentlich Stand des Wissens ist. Wie man gesehen hat reicht die einfache Überlegung wie ein Planetensystem entsteht (und man es noch in den 90er Jahren dachte) auch nicht aus, obwohl sie prinzipiell weitgehend korrekt ist.
Gruß Alex