Hallo Ralf,
hier ist nochmal der Thread mit den Links
https://www.astronews.com/community/threads/antimateriesterne-in-der-milchstraße.10851/
Der Ausgangspunkt war, daß man in der kosmischen Strahlung Antihelium gefunden hat und man davon ausging, daß das sich das Antihelium innerhalb von Antimateriesternen aus Antiwasserstoff gebildet hat und es ergo Antimateriesterne geben müßte. Bei der Suche nach der charakteristischen Strahlungssignatur von Antisternen ergab sich, daß 2,5 pro einer Million Sterne aus Antimaterie bestehen könnten.
Antisterne können aber gar nicht entstehen, wenn bei der Entstehung von Materie eine Paritätsverletzung stets zu einem Überschuß an gewöhnlicher Materie führt und Antimaterie somit immer direkt vernichtet wird, statt überhaupt hinreichend große Konzentrationen zu bilden. Aber bislang gibt es auch gar keine Hinweise auf eine hinreichende große Paritätsverletzung, die zu einem Überschuß an normaler Materie führt.
Nur wenn sich Materie und Antimaterie stets im Verhältnis 1:1 durch Paarerzeugung bilden, dann vernichten sich Materie und Antimaterie sehr schnell wieder gegenseitig, es sei denn, es gibt Mechanismen, die zu einer Entmischung und lokalen Konzentrationen von unterschiedlichen Materieformen führen. Dazu müssen dann aber Materie und Antimaterie über irgendwelche Eigenschaften verfügen, welche zur Bildung lokaler Konzentrationen einzelner Materieformen führen.
Wenn sich jetzt aber gewöhnliche elektrisch neutrale Materie gegenseitig stärker gravitativ anzieht als sie Antimaterie anzieht, dann passiert eben das und es bilden sich innerhalb größerer räumlicher Abstände ggf. anwachsende Konzentrationen von unterschiedlichen Materieformen, aus welchen sich dann wiederum Sterne und Galaxien bilden können.
Das impliziert jedoch, daß sich bei jeder lokalen Konzentration einer Materieform in einigem Abstand auch gleich große Mengen an Antimaterie konzentrieren und es sollte somit zu praktisch allen Galaxien auch Antimateriegegenstücke geben, sofern letztere nicht durch intergalaktischen gravitativen Pingpong irgendwann von ihnen weggeschleudert wurden.
Ich mag mir das jetzt vielleicht nur einbilden aber tatsächlich sieht man auf vielen astronomischen Aufnahmen auch so einige Paare aus recht ähnlich anmutenden und ähnlich weit entfernten großen Galaxien, die irgendwie eine möglicherweise gemeinsame Entstehung nahelegen.
Jedenfalls finde ich aus diesem Grund das Gravitationsexperiment mit der Antimaterie reichlich spannend.
Ob sich jetzt aber Materie kontinuierlich im intergalaktischem Raum bildet oder sich sämtliche Materie bereits kurz nach dem Urknall bildete bleibt dabei natürlich offen. (Ich hoffe, das war jetzt alles nicht viel zu lang und viel zu weit ausgeholt.)
Freundliche Grüße,
Klaus