Teilchenphysik: Theorien jenseits des Standardmodells gesucht

ralfkannenberg

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@Ralf: Erinnerst Du Dich noch an die Entdeckung des ersten Hyperschnellläufersterns und die noch hyperschneller autauchende ungeprüfte Erklärung eines schwarzen Loches als angeblich einzig mögliche Ursache? Ich hatte mich damals hier darüber aufgeregt und aufgezeigt, daß eine nahe Supernova zur Beschleunigung ausreicht. ( https://www.astronews.com/community/threads/schnelle-sterne-durch-schwarze-löcher.612/ )
Hallo Klaus,

nein, ich war an diesem Thread nicht beteiligt.

Aber ich habe ihn soeben angeschaut und kann meine Verwunderung darüber nicht verbergen, dass Du auf einen Thread verweist, in welchem Du nach Strich und Faden fachlich zerlegt wurdest.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

ralfkannenberg

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2009 wurde dann ein Schnellläufer entdeckt, der nicht nur nicht aus dem galaktischem Zentrum kam sondern auch die Verunreinigungen durch die Elemente der nahen Supernova zeigte. ( https://wwwmpa.mpa-garching.mpg.de/mpa/research/current_research/hl2009-1/hl2009-1-de.html )
Hallo Klaus,

das war aber eine ganz andere Konstellation als diejenige, in der Du damals behauptet hattest, dass diese Schnellläufer nicht vom galaktischen Zentrum her beschleunigt worden seien. Diese 2006 entdeckten Schnellläufer konnten nicht wie Du vorgeschlagen hattest von einer nahen Supernovae so hochbeschleunigt werden, derjenige, auf den Du nun verweist, indes doch.

Nur so, zur Unfehlbarkeit der Glaubensbekenntnisse des Mainstreams.
Das hat nichts mit der Unfehlbarkeit des Mainstreams zu tun sondern damit, dass in anderen Konstellationen andere Prozesse möglich sind.

Es sind also nicht wie Du vorgeschlagen hast, nahe Supernovae für diese Schnellläufer verantwortlich, sondern es gibt Schnellläufer, die von massiven Schwarzen Löchern hochbeschleunigt werden, und solche, die von nahen Supernovae, die dann übrigens sofort in ein Schwarzes Loch kollabiert sind, hochbeschleunigt wurden.

Nur weil besonders viele Fliegen ein totes Pferd umschwirren, heißt das nicht, dass der tote Gaul auch der richtige zum Reiten ist. ;)
Nein, aber Du versuchst auf einem toten Pferd zu reiten statt wie das Sprichwort empfiehlt abzusteigen und Dich nach einer geeigneteren Fortbewegungsart umzuschauen.
 

ralfkannenberg

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Fakt ist, daß Antiheliumkerne oder Antimateriesterne nicht aus dem Nichts entstehen können und eine geringer Unterschied bei der gravitativen Anziehung da vieles erklären würde.
Hallo Klaus,

das bezweifelt ja auch niemand. Nur spricht derzeit nichts dafür, weder theoretische Überlegungen noch experimentelle Überprüfungen.

Die gängige Mainstreamtheorie eines Materieüberschusses wegen einer Paritätsverletzung, die auch nur auf unbelegten Vermutungen beruht, ließ sich bisher auch empirisch nicht belegen.
Wie kommst Du denn darauf ? Natürlich gibt es dazu Experimente !


Freundliche Grüsse, Ralf
 

ralfkannenberg

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2009 wurde dann ein Schnellläufer entdeckt, der nicht nur nicht aus dem galaktischem Zentrum kam sondern auch die Verunreinigungen durch die Elemente der nahen Supernova zeigte. ( https://wwwmpa.mpa-garching.mpg.de/mpa/research/current_research/hl2009-1/hl2009-1-de.html )
Hallo Klaus,

hier findest Du noch ein anderes Szenario, welches den Ursprung dieses Hyperschnellläufers erklären könnte:



Freundliche Grüsse, Ralf
 

Klaus

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Hallo Ralf,
das mit dem schwarzen Loch als Beschleuniger funktioniert jedenfalls nur bei extrem hoher Bahnexzentrizität, wie sie bei keinem Stern in der Nähe des schwarzen Loches bisher gesichtet wurde. Die galaktische Entweichgeschwindigkeit der Sterne dort liegt immerhin bei um die 5000 km/s und die Wahrscheinlichkeit, daß das schwarze Loch als hinreichende Schleuder dient ist sehr gering. Nur die Wahrscheinlichkeit wurde damals aber gar nicht erst berechnet, sondern gleich behauptet, die Beschleunigung so eines Sternes ginge nur durch Pingpong mit einem schwarzen Loch. Was das Pingpong mit Zwerggalaxien betrifft, erklärt das zwar nicht die abweichende Chemie der Schnellläufer, andererseits wäre es aber denkbar und zugleich wahrscheinlicher als die SL Variante.

Ich bin heute bei der Suche nach neuen CODATA Werten zur Gravitationskonstanten unter ( https://physics.nist.gov/cgi-bin/fundconst/Results ) auf ein dort genanntes Paper bzgl. einer nicht konstanten Gravitationskonstanten gestolpert ( https://arxiv.org/abs/2209.10519 ), weiß aber nicht, wie belastbar das ist. Wenn sich die Gravitationskonstante für Protonen und Neutronen aber tatsächlich unterscheidet, sollte doch zugleich das Äquivalenzprinzip nicht gelten, oder irre ich mich? Nur ich dachte, das wäre schon bis zur x-ten Nachkommastelle bestätigt und die Frage stellt sich gar nicht? Sogar wenn die Gravitationskostante mit dem Abstand variiert und nur der bei allen Experimenten unterschiedlich war, wäre das weniger schräg. Aber wenn da auch nur geringfügig was dran ist - was gilt in dem Fall für Antimaterie?
 
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ralfkannenberg

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das mit dem schwarzen Loch als Beschleuniger funktioniert jedenfalls nur bei extrem hoher Bahnexzentrizität, wie sie bei keinem Stern in der Nähe des schwarzen Loches bisher gesichtet wurde.
Hallo Klaus,

das kommt ja auch ziemlich selten vor. Es wäre ein enormer Zufall, wenn sich so ein Ereignis seit der Zeit, seit der wir die Möglichkeit haben, so etwas zu beobachten, ereignet hätte.

Die galaktische Entweichgeschwindigkeit der Sterne dort liegt immerhin bei um die 5000 km/s und die Wahrscheinlichkeit, daß das schwarze Loch als hinreichende Schleuder dient ist sehr gering. Nur die Wahrscheinlichkeit wurde damals aber gar nicht erst berechnet, sondern gleich behauptet, die Beschleunigung so eines Sternes ginge nur durch Pingpong mit einem schwarzen Loch.
Offenbar hat man aber doch die Wahrscheinlichkeiten näher angeschaut, denn sonst hätte man sich mit dem von Dir genannten Beispiel eines Hyperschnellläufers aufgrund einer Supernova zufrieden gegeben und es bei dem Paper bewenden lassen. Dcoh war die Konstellation derartig unwahrscheinlich, dass man nach weiteren Lösungen geschaut hat.

Was das Pingpong mit Zwerggalaxien betrifft, erklärt das zwar nicht die abweichende Chemie der Schnellläufer, andererseits wäre es aber denkbar und zugleich wahrscheinlicher als die SL Variante.
Was die bislang bekannte Anzahl Hyperschnellläufer anbelangt scheint es genau umgekehrt zu sein, aber ok - man sollte nicht anhand von ca. 30 bekannten Exemplaren auf Wahrscheinlichkeiten schliessen, zumal es möglicherweise einen Beobachterauswahleffekt gibt.

Ich bin heute bei der Suche nach neuen CODATA Werten zur Gravitationskonstanten unter ( https://physics.nist.gov/cgi-bin/fundconst/Results ) auf ein dort genanntes Paper bzgl. einer nicht konstanten Gravitationskonstanten gestolpert ( https://arxiv.org/abs/2209.10519 ), weiß aber nicht, wie belastbar das ist. Wenn sich die Gravitationskonstante für Protonen und Neutronen aber tatsächlich unterscheidet, sollte doch zugleich das Äquivalenzprinzip nicht gelten, oder irre ich mich? Nur ich dachte, das wäre schon bis zur x-ten Nachkommastelle bestätigt und die Frage stellt sich gar nicht? Sogar wenn die Gravitationskostante mit dem Abstand variiert und nur der bei allen Experimenten unterschiedlich war, wäre das weniger schräg. Aber wenn da auch nur geringfügig was dran ist - was gilt in dem Fall für Antimaterie?
Das sind alles Konzepte, für die es weder theoretische noch experimentelle Hinweise gibt. Selbstverständlich ist es Aufgabe der Physik, auch solche Konzepte zu untersuchen, aber es dürfte eher darum gehen, solche Restunsicherheiten weiter zu minimieren.

Du hattest geschrieben, dass es keine Beobachtungen zur Paritätsverletzung gibt. Hast Du Dir das von mir genannte Wu-Experiment mal angeschaut ?


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Klaus

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Was die bislang bekannte Anzahl Hyperschnellläufer anbelangt scheint es genau umgekehrt zu sein, aber ok - man sollte nicht anhand von ca. 30 bekannten Exemplaren auf Wahrscheinlichkeiten schliessen, zumal es möglicherweise einen Beobachterauswahleffekt gibt.
Hatte das nie verfolgt, aber in der Wikipedia stand unter Hyperschnellläufer etwas von 600, über welche Chinesen berichteten.
Hab jetzt mal gegoogelt. Schau mal hier: https://arxiv.org/abs/2011.10206 . Die meisten sind metallarm und stammen vermutlich aus dem galaktischen Zentrum. Dort geht es ja wild zu und vermutlich werden auch gelegentlich Sterne raus geschleudert.

Zum Wu Experiment findet man in der Wikipedia "Der Grund ist, dass die Austauschbosonen der schwachen Wechselwirkung, die W-Bosonen, nur an linkshändige Teilchen (bzw. rechtshändige Antiteilchen) koppeln.". Ist das dann bei Antimaterie nicht genauso nur lediglich spiegelverkehrt? Wo siehst Du da des Rätsels Lösung? Ein geringer Unterschied in der gegenseitigen Anziehung elektrisch neutraler Materie und Antimaterie würde die fehlende Antimaterie dagegen auch ohne die Notwendigkeit einer Symmetrieverletzung erklären.
 
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ralfkannenberg

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Ein geringer Unterschied in der gegenseitigen Anziehung elektrisch neutraler Materie und Antimaterie würde die fehlende Antimaterie dagegen auch ohne die Notwendigkeit einer Symmetrieverletzung erklären.
Hallo Klaus,

das kannst Du doch viel einfacher haben: stell' Dir vor es gibt einen unbekannten Mechanismus, der die negativ-geladenen Anti-Protonen in der allerersten Frühzeit des Universums in Elektronen umgewandelt hat. Das hätte auch den Vorteil, dass man erklären könnte, warum es zwei Teilchenfamilien gibt - diejenige der Baryonen und diejenige der Leptonen.

Ok, die Leptonenzahl-Erhaltung wäre verletzt, aber wer sagt uns, dass die Leptonenzahl im Ultrahoch-Energiebereich erhalten bleibt ? Natürlich ist eine solche Idee absurd, aber sie könnte äusserst einfach erklären, wohin die Antiteilchen "verschwunden" sind: sie hätten sich dann einfach in die uns wohlbekannten Leptonen umgewandelt. Gewiss, wie diese "5.Kraft" aussieht wissen wir nicht und wie sich diese Dualität Antiproton - Elektron auf die Quarkstruktur des Antiproton abbildet wissen wir auch nicht, aber in der Ultrahochenergie-Physik ist noch einige möglich.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

ralfkannenberg

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Zum Wu Experiment findet man in der Wikipedia "Der Grund ist, dass die Austauschbosonen der schwachen Wechselwirkung, die W-Bosonen, nur an linkshändige Teilchen (bzw. rechtshändige Antiteilchen) koppeln.". Ist das dann bei Antimaterie nicht genauso nur lediglich spiegelverkehrt? Wo siehst Du da des Rätsels Lösung?
Hallo Klaus,

ich "sehe" keines Rätsels Lösung; man hat lediglich festgestellt, dass die W-Bosonen nur an linkshändige Teilchen koppeln statt mit gleicher Wahrscheinlichkeit an linkshändige und an rechtshändige Teilchen zu koppeln und ebenso mit gleicher Wahrscheinlichkeit an rechtshändige und an linkshändige Antiteilchen zu koppeln.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Klaus

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Wenn es Mechanismen gibt, durch die sich bei hochenergetischen Prozessen eher aus Positronen Protonen als aus Elektronen Antiprotonen bilden würde das einen Überschuß an Materie auch erklären, ebenso wenn eine Bildung von Protonen bzw. Antiprotonen irgendwie selbstverstärkend ist. Rein von der Idee her finde ich aber eine Lösung, die ganz ohne eine Paritätsverletzung auskommt sympathischer. Es ist jedenfalls gut, daß ein lokaler Materieüberschuß auch ganz ohne Paritätsverletzung erklärbar bleibt. Bis zum Artikel mit den Antimateriesternen wäre ich niemals auf so etwas gekommen. Lassen wir uns einfach überraschen, was sich am Ende als richtig erweist. ;)
 
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