Hallo 09c,
damit kann ich schon mehr anfangen. Ich verstehe immer noch nicht, worauf du hinauswillst. Aber weil ich jetzt weiß, worauf du dich beziehst, kriegen wir das vielleicht geklärt.
Ich schrieb:
Wir haben ein optisch dichtes Plasma.
Das Plasma bei z=1100 hatte eine extrem niedrige Dichte gemessen an irdischen Maßstäben. Es entspricht extremen Ultrahochvakuum.
Niederdruckplasmen (Debye-Länge << mittlere freie Weglänge) verhalten sich nichtthermisch d.h. die Elektronengastemperatur kann um viele Größenordnungen über der Temperatur des Protonengases liegen.
Wenn ich richtig gerechnet habe, dann liegt die mittlere freie Weglänge der Photonen in der Größenordnung von 1000 Lichtjahren
Was willst du damit sagen? Dein Ausgangspunkt war doch
In baryonischer Materie verstärkt aber der Strahlungsdruck Dichtefluktuationen solange die Materie von der Strahlung nicht entkoppelt ist.
oder? Mit weiteren Aussagen wie "Im zweiten Schritt verläuft der Wärmetausch zwischen Licht und Materie." Ich muss also davon ausgehen, dass wir von der Epopche reden, in der Strahlung und Materie gekoppelt waren? Du hast dann auch noch relativistische Zustandsgleichungen ins Spiel gebracht, das würde bedeuten, dass du sogar von einer sehr frühen Phase sprichst.
Die Situation ist folgende:
1. Wir haben erst Materie-Strahlungskopplung, das optisch dichte Plasma, von dem ich sprach. In dieser Epoche spielten sich - ausgehend von primordialen Fluktuationen - die akustischen Oszillationen ab, die den CMB bis heute prägen.
2. Es folgt eine
kurze Übergangsphase bei z~1100, in der das Plasma durchsichtig wird. Das passiert wirklich relativ zügig. In dieser Phase können Photonen aus den dichten Regionen entweichen, die Oszillationen kommen deswegen zum Erliegen. Ihr Bild ist "eingefroren" im CMB.
3. Materie und Strahlung sind entkoppelt, Dichtefluktuationen sind ab da selbstverstärkend: Die Gravitation komprimiert dichtere Areale, welche die Kompressionswärme durch Strahlung jetzt abgeben können und deswegen keinen Gegendruck mehr aufbauen.
Du willst jetzt also gerade von der kurzen Zeit reden, in der Strahlung und Materie weitgehend, aber nicht ganz entkoppelt sind?
Zu dieser Zeit sind die Randbedingungen aber so, dass dichtere Gebiete
heißer sind. Das kommt aus Phase 1. Damit liegt dort höherer Strahlungsdruck vor, es tritt kein selbstverstärkender Effekt auf.
Ich schrieb:
Unzweifelhaft ist aber, dass eine Verstärkung einer Dichtefluktuation Kompression bedeutet - zumindest aber weniger Expansion, wenn man das vor dem Hintergrund des expandierenden Universums betrachtet. Das bedeutet, dass die Temperatur in den dichten Regionen relativ zu den dünnen Regionen ansteigt, und mit ihr der Strahlungsdruck der Photonen, der dieser Kompression entgegenwirkt. Das ist die dominante Geschichte, die passiert, eben die akustischen Oszillationen: Dichtefluktuationen sind im primordialen Plasma eben nicht selbstverstärkend, sondern werden durch den Strahlungsdruck im Gegenteil wieder umgekehrt.
Bis auf den letzten Satz stimme ich völlig zu.
Das ergibt keinen Sinn. Der letzte Satz ist eine logische Folge aus den ersten Sätzen.
Dichtefluktuationen durch exotherme Reaktionen in der Vorgeschichte führten zur Teilchenbeschleunigung von heiß nach kalt.
Was ist jetzt los? Wir sind jetzt doch wieder in der "Vorzeit", also in Phase 1? Warum dann deine Einlassungen zur Situation bei z~1100? Könntest du da mal einfach ansagen, wovon du sprechen willst und was du darlegen willst? mac gegenüber hast du im selben Post von z=1100 und von relativistischen Teilchenenergien gesprochen. Hier wieder, erst sind wir in der Rekombinationsphase, dann plötzlich in der Vorgeschichte. Wenn ich in der Vorgeschichte argumentiere, hältst du mir die optische Dichte der Rekombinationsphase entgegen. Wenn ich von der Rekombinationsphase rede, erzählst du von Dichtefluktuationen in der Vorgeschichte.
Das ist alles unzusammenhängend. Wenn ich richtig verstehe, geht es den anderen auch so, dass sie nicht wissen, worauf du hinauswillst. Vielleicht kannst du das mal klar ausdrücken.
Wenn die Strukturbildung durch die Gravitation anfängt ist sie schon längst entschieden.
Heißt jetzt was? Dass ab da Dichtefluktuationen selbstverstärkend sind
wegen des fehlenden Strahlungsdruckes? Meine Rede.