Radioastronomie: Wichtiger Schritt der Sternentstehung durch Beobachtungen bestätigt

astronews.com Redaktion

Registriertes Mitglied
Neue radioastronomische Beobachtungen der Dunkelwolke CB26 haben einen entscheidenden Schritt im Prozess der Sternentstehung bestätigt: Ein rotierender Molekülwind ermöglicht, dass sich kollabierende Gaswolken überhaupt ausreichend dicht zusammenziehen können, um einen heißen, dichten jungen Stern zu bilden. (18. Oktober 2023)

Weiterlesen...
 

Klaus

Registriertes Mitglied
Ich finde es seltsam, wenn Astrophysiker den Einfluß der Thermik auf den Drehimpulstransport nicht verstehen und anfangen da über Einflüsse von Magnetfeldern und ähnlichem zu spekulieren. Und wenn die Akkretion erst einsetzt, wenn ein Protostern Plasma produziert, wie entsteht dann vorab der Protostern? Dabei ist die Sache mit dem Drehimpuls doch trivial zu verstehen und nur die mathematische Beschreibung schwierig.

Aber wie vermittelt man den Leuten so eine Sache? Experimentell? Sternchennudeln kaufen, Süppchen kochen, in der Mitte ein etwas rühren und zuschauen wie lange es dauert, daß nur noch die Randbereiche vom Teller rotieren? Und das es bei einem heißen Süppchen schneller geht als bei einem kalten? Und daß diese unglaubliche Magie sogar passiert, obwohl heiße Nudeln nicht stärker als kalte von irgendwelchen Magneten angezogen werden und obwohl sie beim Rühren trotz ihrer Temperatur keine EMPs auslösen?

Der physikalische Hintergrund ist ja reichlich trivial, denn auf alles was sich auf Grund von Temperatur und Thermik schneller als seine nähere Umgebung in Rotationsrichtung bewegt, drängt auf Grund der dadurch höheren Zentrifugalkraft nach außen und was sich langsamer bewegt dagegen nach innen. Und bei Interaktion mit langsamer rotierenden äußeren Teilchen wird der Impuls von schnelleren inneren an diese abgegeben. Es ist egal, ob die Interaktion gravitativer, elektrischer oder mechanischer Natur ist und es bedarf auch keiner erhöhten Viskosität oder anderweitigen internen Reibung - der Drehimpuls wandert durch thermische Prozesse ganz automatisch nach außen. Bei der Sonne und den Gasplaneten führt dieses ja zur differentiellen Rotation der Himmelskörper. Die Sache aber mathematisch zu beschreiben dürfte dagegen ein Horror sein, dennoch sollte sich der Sachverhalt doch den Astronomen vermitteln lassen, oder?

Neulich gab es hier auch noch so eine Wundermeldung: Unerwartet viele junge Sterne im galaktischen Zentrum .
Dabei ist doch klar, daß bei neutralen Materie mit annähern einheitlicher Temperatur Wasserstoffmoleküle die höchste Geschwindigkeit aufweisen. D.h. Wasserstoff wandert bei der Akkretion schneller als andere Materie zum Zentrum der Milchstraße und das galaktische Zentrum wird viel schneller mit reinem Wasserstoff versorgt als mit anderer Materie. Deshalb sollte von Astronomen eigentlich erwartet werden, daß die Sternbildungsrate im galaktischen Zentrum hoch ist und die Sterne trotzdem vergleichsweise metallarm sind, nicht wahr?
Auf jeden Fall enstpricht es dem, was dort bislang so gefunden wird. Hier wäre es jedoch interessant, einmal den Metallgehalt der jungen Sterne in dem Cluster heraus zu finden, um die gängigen Theorien über das Alter der Sterne gemäß dem Metallgehalt zu überprüfen ...
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Ich finde es seltsam, wenn Astrophysiker den Einfluß der Thermik auf den Drehimpulstransport nicht verstehen und anfangen da über Einflüsse von Magnetfeldern und ähnlichem zu spekulieren. Und wenn die Akkretion erst einsetzt, wenn ein Protostern Plasma produziert, wie entsteht dann vorab der Protostern? Dabei ist die Sache mit dem Drehimpuls doch trivial zu verstehen und nur die mathematische Beschreibung schwierig.
Hallo Klaus,

ich bin über Dein Statement doch einigermassen überrascht: hast Du Dir die früheren Publikationen angeschaut ? Hast Du verstanden, warum die Forscher welche Lösungsansätze favorisieren und wo sie noch offene Punkte identifiziert haben ?

Neulich gab es hier auch noch so eine Wundermeldung: Unerwartet viele junge Sterne im galaktischen Zentrum .
Dabei ist doch klar, daß bei neutralen Materie mit annähern einheitlicher Temperatur Wasserstoffmoleküle die höchste Geschwindigkeit aufweisen. D.h. Wasserstoff wandert bei der Akkretion schneller als andere Materie zum Zentrum der Milchstraße und das galaktische Zentrum wird viel schneller mit reinem Wasserstoff versorgt als mit anderer Materie. Deshalb sollte von Astronomen eigentlich erwartet werden, daß die Sternbildungsrate im galaktischen Zentrum hoch ist und die Sterne trotzdem vergleichsweise metallarm sind, nicht wahr?
Auf jeden Fall enstpricht es dem, was dort bislang so gefunden wird.
Offenbar nicht, denn es wurde ja auch klar kommuniziert, warum es dort so junge Sterne nicht geben sollte. Wobei in den zugehörigen Publikationen das vermutlich noch deutlich detaillierter niedergeschrieben wurde, ich habe nun aber keine Lust, da herumzustochern und Wissenschaftsgeschichte zu betreiben, was zu welchem Zeitpunkt und aus welchem Grund die best verständliche Lehrmeinung war.

Die wenigen Male, wo ich mir wirklich diese Mühe gemacht habe - und das ist sehr zeitaufwändig - fand ich all' diese benötigten Informationen, d.h. die Herleitungen ebenso wie die offenen Punkte,sehr gut begründet in den zugehörigen Facharbeiten.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Klaus

Registriertes Mitglied
Hallo Ralf, ich stelle die Expertise der Leute gar nicht in Frage und gehe davon aus, daß die Veröffentlichungen absolut fundiert sind.
Nur leider sind Thermik und Temperatur absolut nicht das, woran man denkt, sofern es um den Drehimpulstransport geht.
Als ich in einem anderen Forum vor ca. 20 Jahren einmal die Frage nach der Ursache der differentiellen Rotation der Sonne aufwarf, postete ein anderer User (Herr Wehrli) die zufällige Beobachtung seines Suppentellers. Er schrieb, daß in diesem nach einem Rühren in der Mitte nach sehr kurzer Zeit nur noch die Außenbereiche rotierten. Das half mir damals, die Sache zu kapieren. Der Mechanismus ist verdammt universell, aber das Wissen nicht sonderlich verbreitet. Und welcher Physiker, mag schon ein Paper über das Rühren in seinem Suppenteller veröffentlichen? Bernhard hat recht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben