Rössler und die Mathematik

Enrico Pellegrino

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@ Bernhard

die Frage nach den flachen Räumen am Ereignishorizont kam von mir, der Gedanke, dass Approximationen "an der Stelle der Unendlichkeit" zu "vagen" Ergebnissen führt, geht - immer vorausgesetzt, dass ich ihn richtig verstanden habe - auf Rössler zurück, ist ja auch einer der Dreh-und Angelpunkte (scheint mir) der Diskussion.
@ MAC
Ich bedanke mich bei allen für die Differenziertheit und das Niveau der Beiträge.
Ich nehme Ihre Kritik an und versuche, das Beste zu tun, nach meinen Möglichkeiten.

P.S. Woher kommt der Wert 1,5 auf der Zeichnung zum Schwarzschildradius?
Freundliche Grüße
Enrico Pellegrino
 

Enrico Pellegrino

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Hallo Bernhard,


Nach RT (der ich anhänge, wie mancher bemerkt haben wird) leben wir nicht in Raum und Zeit, sondern in der Raumzeit. Das heißt, es wird nicht der Abstand zweier Punkte gemessen, sondern zweier Ereignisse. "Punkte" sind in diesem Gedankengebäude Linien, ausgedehnt in der Zeit. Diese Linin künnen auch in flacher Raumzeit beleibig krumm sein, und ihr Abstand voneinander dementsprechend beliebig beliebig. Das wird nicht besser in gekrümmter Raumzeit.
Wenn ich also zwei "Punkte" (in Wirklichkeit Linien) gegeben habe, dann kann ich mir eine Definition für deren Abstand zueinander einfallen lassen. Und da gibt es verschiedene Möglichkeiten, die jeweils im Kontext ihe Berechtigung haben mögen. Keine Definition wird den Anspruch halten können, die einzig richtige zu sein. Der Begriff des "räumlichen Abstands" ist einfach nicht grundlegend in der RT.

Wenn Rössler nun sagt, die "Radar Distance" zweier (zueinander ruhender) Punkte sei soundso von oben gemessen, und soundso anders von unten gemessen, dann ist das einfach so. Per Definitionem. Wenn ein anderer kommt und sagt, der Abstand sei das Integral des Wegelements zwischen zwei Ereignissen, die gleichzeitig passieren, dann ist das auch so. Und alle drei widersprechen einander.
Der Punkt ist: das alles ist irrelevant. Wenn einer ein Experiment vorschlägt, dies und jenes so und so zu messen, dann wird die ART exakt vorhersagen, was rauskommt. Das ist relevant.
Und sie sagt z.B. für frei fallende Beobachter eine endliche Eigenzeit bis zum Erreichen des Horizonts (oder auch bis zum Erreichen der Singularität) voraus. Da gibt es keinen Interpretationsspielraum.
1.Aber hier liegt doch keine Empirie vor, sondern eine Vorhersage, - Erreichen der Singularität - oder?

Dieser Beitrag von Ich scheint mir äußerst wesentlich. Ich möchte hier versuchen, die Idee von Rössler zu veranschaulichen, wie in diesen http://www.achtphasen.net/index.php/plasmaether/2008/07/21/wm_diagramm_otto_e_raouml_ssler Graphiken veranschaulicht und in der Replik Rössler contra Müller-Falsifikation von Rössler noch einmal erläutert:
(Zitat)"Wo liegt das Missverständnis in der Interpretation meiner (bei "Chaos, Solitons and Fractals" mündlich angenommenen) Arbeit? Es liegt in den Begriffen "uplink" und "downlink", die Herr Müller neu einführt. Sie entsprechen nicht den Begrifen "updown radar distance" und "down-up radar distance", die ich verwendete. Eine Radardistanz ist dadurch gekennzeichnet, dass die Hin- und Herlaufzeit gemessen wird und durch 2 dividiert. Nach diesem Kriterium ist die Entfernung der Spitze eines Fernsehturms von der Basis (oder der Mondoberfläche von der Erde) - jeweil mit einem Spiegel oben bzw. unten gemessen - kleiner als umgekehrt. Dieses Experiment habe ich in der Arbeit genannt. Es wurde meines Wissens nie ausgeführt, bietet aber keine Probleme. Die zugehörigen Formeln, die aus der Allgemeinen Relativitätstheorie von Einstein folgen und denen ich in keiner Stelle widerspreche, sind in der Arbeit im Detail angegeben. Es wäre eine Sensation, wenn sie empirisch falsch wären. Leider ist das nicht zu erwarten." (Zitat Ende)

Sein Argument also: Das Hin und Her der Lichtsignale ergibt - in einer sehr einfachen geometrischen Betrachtungsweise, dass
1. Der Raum unten (Zeit halb so schnell) jeweils um so größer wird, dies ergäbe
2. also - da der Raum unten vergrößert die Verkürzung des Weges von der Basis nach oben.

Soweit nur der Versuch, dies anschaulich zu machen.

Auf ein SL bezogen bedeutete dies: In der Nähe des SL sind alle Gegenstände fast unendlich vergrößert und fast unendlich masselos.

Freundliche Grüße
Enrico Pellegrino
 

Bernhard

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...Nach diesem Kriterium ist die Entfernung der Spitze eines Fernsehturms von der Basis (oder der Mondoberfläche von der Erde) - jeweil mit einem Spiegel oben bzw. unten gemessen - kleiner als umgekehrt ...

Das ist meiner Meinung nach gemäß ART richtig. Rösslers Begründung gefällt mir allerdings nicht. Ich meine diese Differenz in der Entfernung liegt doch darin begründet, dass Uhren mit zunehmender Stärke des Gravitationsfeldes gemäß ART immer langsamer werden. So gesehen müsste der Experimentator am Boden des Fernsehturmes eine geringere "Entfernung" (über das Wort Entfernung kann man noch diskutieren) messen als der an der Spitze !?
 

Enrico Pellegrino

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@ Bernhard,

danke für die schnelle Antwort. Ja, das ist ein ungewöhnlicher und nicht dem mainstream entsprechender Gedanke - aber ich möchte ihn zunächst einmal als Bild verstehen: Grundsätzlich gilt: Langsame Uhren sind größer
Galileo hat das an anderer Stelle einmal sehr gut dargestellt und ich übernehme hier Teile von ihm:
Rössler argumentiert geometrisch :im Sinne eines Rates von Descartes: Dass man die Geometrie algebraisieren solle – also: am Beginn steht das Bild, die Vorstellung, dann die Formeln. Rössler hat diese Denkweise dazu geführt, eine "Fußnote" zu Albert Einsteins ART zu liefern - die Einstein, (immer unter dem Vorbehalt, dass man der Argumentation von Rössler folgte) schlicht "übersehen" hatte (und nach Einstein 90 Jahre lang übersehen wurde) -: "Langsame Uhren sind größer". Rössler argumentiert hier in der Tat "konservativ" - geometrisch, indem er (so Galileo)
Galileo schrieb:
...das Pound/Rebka-Experiment 'überinterprentiert'. In diesem Experiment ist die Frequenzverschiebung ein Platzhalter für die Messung der gravitativen Zeitdilatation anstelle des Vergleichs synchronisierter Uhren. Rössler 'vermehrt' diese Frequenzverschiebung in meinem Verständnis seiner 1998er und 2005er Texte zusätzlich mit dem unterschiedlichen Gang der Zeit auf den unterschiedlichen Gravitationspotentialen. Mit der Überinterpretation 'Frequenzverschiebung + Zeitdilatation' zwingt er auch den Shapiro-Delay in das Korsett seiner Privat-ART. Das verführt ihn zu dem Schluss, den relativistischen Abstand insofern real zu nehmen, indem er durch Multiplikation mit c aus der Koordinaten-Zeitdilatation eine dreidimensionale 'Strecke' ableitet.

Ließe man das in Klammern gesetzte "Der Grundfehler liegt"... weg, und einige wertende Begriffe wie "verführt" ist die Argumentation völlig im Sinne von Rössler, sie basiert zudem aus einer - sehr ernst genommenen - Formel aus Walter Greiner, Klassische Mechanik, 2003, Harri Deutsch Verlag, S. 374.
Es bleibt die große und einzige Frage (auch von Rössler): Ist diese Argumentation legitim? Sie ist m. E. - im Sinne der ART konsistent, nur - gelinde gesagt - ungewohnt (von den Folgerungen ganz zu schweigen). Rösslers Idee lässt sich sehr schön mit dem Scheinriesen von Michael Ende erläutern: Je weiter etwas weg ist, desto (relativ zum Betrachter) größer wird es (und desto leichter wird es).
Zusammenfassend für Rösslers Auffassung der SL ließe sich sagen:
1. Beibehaltung der äußeren Schwarzschild Lösung (Flamm´sches Paraboloid)(http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Flamm.jpg)
2. Wegfall sog. "Wurmlöcher"
3. Beibehaltung der Einsteinschen Feldgleichungen

Freundliche Grüße
Enrico Pellegrino
 

Ich

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Hallo,
Das anonyme Zitat "was ist der 5. Test?" gefällt mir. Er wurde sowohl in diesem Blog als in meinem Hörsaal erfunden.
Rössler bringt hier was durcheinander. Wir sind hier im astronews Forum, nicht im Kosmologs Blog. Ich bestreite überhaupt nicht, dass die so definierten Radarentfernungen in beide Richtungen unterschiedlich sind. Und einen dramatischen "5. Test" vorzuschlagen halte ich für vollkommen überflüssig, da das "Phänomen" mit der seit langem bestätigten gravitativen Zeitdilatation äquivalent ist. Da ist nichts dabei.
Selbst Kindern muss man die physikalische Realität plausibel machen können. Sonst hat man die Formeln nicht verstanden. Zu frühes Transfomieren ist tödlich für die Intuition.
Ungeübte Intuition ist tödlich für die Aussagen, zu denen man gelangt.

Schön übrigens, Enrico, dass du jetz mit einsteigst.
Frage: Welche Begründung kann man dafür geben, daß die Raumzeit dort flacher ist?
Das kann man ausrechnen. Der Riemannskalar (Maß für die Krümmung) ist ~M²/r^6 (oder so, die Zahlen sind aus dem Gedächtnis und gelten für R*R). Weil r~m am Ereignishorizont heißt das, dass die Krümmung dort mit größer werdender Masse des SL sinkt, und bei den ganz großen tatsächlich deutlich kleiner ist als z.B. hier auf der Erdoberfläche.
Übrigens lehnt Rössler solche lokal angenommenen flachen Räume nicht ab
Muss er aber, weil in flachen Räumen nichts einen Körper daran hindern kann, irgendwohin zu fliegen. Er weiß nur nicht, dass er die lokale Flachheit am EH ablehnen muss, weil ihm die Konsequenzen nicht klar sind.
es ergeben sich nur zunehmende Schwierigkeiten, wenn Approximationen in diesen dort flachen Räume in Beziehung zu einem gegen Unendlich gehenden Raum angestellt werden (denn sie sind ja quasi "an der Stelle zum Unendlichen"). Die Ergebnisse der Approximationen werden sozusagen - in dieser Ausgangslage - "unsauber".
Was da unendlich ist und ob da was unsauber wird, kannst du selbst beurteilen, wenn du dich mal über die Formeln hermachst. In der Schwarzschildmetrik geht der Raum übrigens nicht gegen unendlich, nur ds/dr tut das, und das ist harmlos.
der Gedanke, dass Approximationen "an der Stelle der Unendlichkeit" zu "vagen" Ergebnissen führt, geht - immer vorausgesetzt, dass ich ihn richtig verstanden habe - auf Rössler zurück
Die Genauigkeit mathematischer Approximationen ist leicht nachprüfbar. Vergiss diesen Rösslerschen Gedanken, und denke selber über die Formeln nach.
[QUOTE"Enrico Pellegrini"]
Ich schrieb:
Und sie sagt z.B. für frei fallende Beobachter eine endliche Eigenzeit bis zum Erreichen des Horizonts (oder auch bis zum Erreichen der Singularität) voraus. Da gibt es keinen Interpretationsspielraum.
1.Aber hier liegt doch keine Empirie vor, sondern eine Vorhersage, - Erreichen der Singularität - oder?[/QUOTE]
Genau, eine Vorhersage aus der von Rössler akzeptierten Schwarzschildmetrik. Die kann sich nicht durch Interpretationen ändern - außer, die vorgeblichen Interpretationen sind in Wirklichkeit Manipulationen.
Sein Argument also: Das Hin und Her der Lichtsignale ergibt - in einer sehr einfachen geometrischen Betrachtungsweise, dass
1. Der Raum unten (Zeit halb so schnell) jeweils um so größer wird, dies ergäbe
2. also - da der Raum unten vergrößert die Verkürzung des Weges von der Basis nach oben.
Das ist genau das Problem mit seiner frei laufenden Phantasie. Die "Radar Distance" gibt nichts von alledem her.
1. Das Licht läft immer exakt dieselbe Strecke, ob erst von unten nach oben und dann von oben nach unten oder andersrum. Wenn eine "Raumvergrößreung unten" einen Einfluss auf die Lichtlaufzeit, also nach Definition Distanz, hat, dann genau denselben für up-down wie für down-up. Ein Unterschied der beiden kann also keine solchen Spekulationen motivieren.
2. "Radar Distance" ist eine von vielen Definitionen für "Abstand", mit Stärken und Schwächen. Eine Schwäche ist diese Asymetrie (von oben oder von unten), was der Vorstellung eines "Abstands" deutlich widerspricht. Eine weitere ist, dass sie nicht additiv ist: oben - mitte - unten (also die Summe der "Abstände" oben - mitte und mitte - unten) ist nicht gleich dem "Abstand" oben - unten. Auch dieses Faktum sollte einen zur Vorsicht mahnen, bevor man weiter spekuliert. Insbesondere ist der Abstand von oben zum Ereignishorizont, wenn man ihn aus lauter unendlich kleinen Radar Distances zusammensetzt, endlich. Im Gegensatz zum Abstand oben-unten. Ohne das durchdrungen zu haben diesen Abstand als den "wahren" festzulegen kann nur ins Chaos führen, wo Rössler ja zuhause ist.
3. Die Einfallzeit zum EH wird direkt aus der Metrik berechnet. Was irgendwelche Abstandsdefinitionen machen, hat damit überhaupt nichts zu tun. Wenn man die Metrik akzeptiert, dann ist die Einfallzeit endlich, egal wieveil Konfusion man mit Abstandsdefinitionen anrichtet. Eigentlich Ende Beweis, aber da Rössler ja Anhängerschaft findet mit der Ansicht, man könne einen mathematischen Beweis durch schiere Zahl an Spekulationen entkräften, will ich hier weiter meinen Weg verfolgen. Und der verlangt, dass man sich mal endlich anschaut, was ich im zweiten Beitrag geschrieben habe. Bitte tu das, und wie gesagt, lass nicht deine Intuition spielen, sondern schau einfach auf die Gleichungen, deren Ausgangsbasis ja vom Guru persönlich mehrfach ausdrücklich bestätigt wurde.
Es bleibt die große und einzige Frage (auch von Rössler): Ist diese Argumentation legitim?
Ist sie nicht, wie ich hier deutlich gemacht habe. Ich möchte aber das nicht viel weiter vertiefen, sondern weiterkommen in der Frage "Wenn dem so wäre, was folgt daraus?" Das daraus Folgende ist eine Absurdität, und das kann ich zeigen, wenn endlich einmal einer von euch meine Argumentation anschaut.
 

Bernhard

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Hallo Ich,

um das Thema zu erledigen fehlt noch einige Rechnerei, die man Abiturienten normalerweise erspart. Das soll uns hier jedoch nicht hindern die Rechnungen durchzuführen. Ich zitiere einmal T. Fließbachs Buch "Allgemeine Relativitätstheorie", 4. Auflage, Kapitel 25 Bewegung im Zentralfeld (der Schwarzschildmetrik). Am Ende des Kapitels befindet sich Übung 25.3 mit Lösung: Ein Teilchen mit Masse m ungleich Null falle zentral und frei in das SL. Die innere Uhr (Eigenzeit) werde bei r = 3 * r_s auf Null gestellt. Die Ableitung dr/dtau sei an dieser Stelle ebenfalls Null, per Definition. Wann erreicht das Teilchen die echte physikalische Singularität bei r = 0 (!)? Antwort in SI-Einheiten: Nach genau 3 * sqrt(3) * pi * 0.5 * r_s / c Sekunden. r_s ist dabei der Schwarzschildradius. Dieser berechnet sich - wie üblich - gemäß: 2 * G * M / (c^2). G: Gravitationskonstante, M: Masse des SL, c: Lichtgeschwindigkeit. Das Teilchen überschreitet also den Ereignishorizont in endlicher Eigenzeit und auch die Singularität bei r = 0 wird in endlicher Eigenzeit erreicht. Man braucht dazu nicht einmal transformieren!!!

Kapitel 25 leitet die Bewegungsgleichungen für ein Teilchen mit Masse m in vielen Einzelschritten und leicht nachvollziehbar her :cool:. Die Ergebnisse sind damit mathematisch gesehen schon ziemlich wassserdicht. Skeptiker können ab hier nur noch einwenden, dass bei der Rechnung doch die Koordinatensingularität bei r = r_s einfach übergangen wird. Dagegen kann man dann sagen, dass die Koordinatensingularität in den Gleichungen für den freien Fall gar nicht mehr auftaucht ;). Wem das dann immer noch nicht reicht, der muss eben die Koordinatensingularität bei r = r_s wegtransformieren und in den neuen Koordiante das Ganze noch einmal berechnen. Die ersten dazu benötigten Schritte wurden am Anfang des Themas bereits aufgeschrieben. Obiges Ergebnis sollte in allen Koordinatensystemen gleich aussehen.
 
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Ich

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Enrico,

wenn hier nicht in Kürze (sagen wir, heute abend 20:30) irgendetwas Sinntragendes zum Thema von dir steht, ziehe ich mein Angebot zurück, dir die Falsifikation zu erläutern. Ich werde dann die "Diskussion" mit einem Kommentar zu eurem letzten 'Ausrutscher' beenden, und glaubt mir, diesen Kommtentar wollt ihr nicht lesen.
 

Enrico Pellegrino

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Hallo Ich,

ich habe den Wunsch von Galileo, meinen letzten Beitrag aus diesem Thread zu löschen - da er in den anderen Thread gehört -an Herrn Dr. Deiters weitergegeben.
Ich habe bereits erwähnt, dass ich alles mir Mögliche zur Diskussion beizutragen versuche; ich kann dich nicht hindern, ein Gespräch von deiner Seite zu beenden.
Ebenso sehe ich den letzten Beitrag im Nachbarthread nicht als einen Ausrutscher an - aber ich denke, du wirst deine Gründe dafür haben, es so zu sehen.
Freundliche Grüße
Enrico Pellegrino
 

Ich

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Ebenso sehe ich den letzten Beitrag im Nachbarthread nicht als einen Ausrutscher an - aber ich denke, du wirst deine Gründe dafür haben, es so zu sehen.
Habe ich: Höflichkeit. Wenn ich sage, was ich wirklich von diesem Beitrag halte, und was er über die Psyche der Autoren aussagt, krieg ich eine Verwarnung.
 

Ich

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Ach ja,

Ich habe bereits erwähnt, dass ich alles mir Mögliche zur Diskussion beizutragen versuche; ich kann dich nicht hindern, ein Gespräch von deiner Seite zu beenden.
Doch, indem du was Sinnvolles beiträgst, und sei es eine Frage.
 

Aragorn

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Hallo Ich,
Ich habe bereits erwähnt, dass ich alles mir Mögliche zur Diskussion beizutragen versuche; ich kann dich nicht hindern, ein Gespräch von deiner Seite zu beenden.
Du hast das "Gesprächsangebot" von "Ich" falsch verstanden.
Er will nicht von dir hören warum du Rösslers Thesen ansprechend findest.
Nein, er will dir seine Widerlegung erläutern. Die sollst du nachvollziehen und wenn dir etwas unklar ist nachfragen.
Bisher war alles von dir gesagte eine glatte Themaverfehlung.
Also gehe bsw. zurück zu #2 und äußere dich zu der Nährung.

Helmut
 

Enrico Pellegrino

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So, also zurück zu #2 Näherungsdiskussion

So, da waren wir. Ich erkläre jetzt nocheinmal genau, was ich mache. Jeder, der Rössler glaubt, möge Bleistift und Papier zur Hand nehmen und jeden einzelnen Schritt nachvollziehen. Es geht nicht über Schulmathematik hinaus.

Also,
Code:
2

Die Schwarzschildmetrik (in zwei Koordinaten) lautet:
ds² = -(1-2M/r)dt² + 1/((1-2M/r))dr²
Was das zu bedeuten hat, ist erstmal egal, es handelt sich für uns einfach um eine mathematische Gleichung. Eine übrigens, deren Richtigkeit Rössler voraussetzt.
Ich möchte sie in eine andere Form bringen, und dazu substituiere ich eine Variable.
Ich definiere eine Variable y als
y := r -2M, also r = y + 2M
ferner gilt (ist nicht wichtig, nur der Vollständigkeit halber):
dy/dr = 1, also dy = dr
Jetzt substituiere ich also und erhalte:
ds² = -(1-2M/(y+2M))dt² + 1/(1-2M/(y+2M))dy²
Das war einfach, ich bringe jetzt noch jeweils auf einen Nenner:
ds² = -(y/(y+2M))dt² + (y+2M)/y dy²
Auch einfach, leicht nachzurechnen. Bis jetzt habe ich an der Gleichung nichts wirklich geändert, sondern sie nur umformuliert.
Jetzt will ich sie durch eine Näherung vereinfachen. Uns interessiert das Verhalten der Gleichung in der Nähe des Ereignishorizonts, also bei r ~= 2M bzw. y~=0. Für y~=0 wird y+2M zu ~0+2M = 2M. Ich schreibe also in erster Näherung statt y+2M nur noch 2M.
ds² = -(y/(2M))dt² + 2M/y dy².
Man darf sich gerne durch Einsetzen beliebiger Zahlen von der Gültigkeit dieser Näherung überzeugen. Zum Beispiel 2M = 3 km, y=3 m. Dann ist der exakte Wert für den zweiten Term 1001, der genäherte 1000. Je kleiner ich y wähle, desto kleiner wird der relative Fehler. Diese genäherte Metrik beschreibt also beliebig genau die Umgebung des Ereignishorizonts, was sie ja auch


Ich habe einen befreundeten Mathematiker hinzugezogen, der mich darüber informierte, dass die Metrik mit den "kartesischen" Schwarschildkoordinaten die hier verwendet wird, eine Annäherung ist, die nur gilt, wenn
R <<als M/2. Es sei deswegen absurd, diese Metrik in der Nähe des Ereignishorizontes zu verwenden.
Natürlich ist bei R<<M/2 die Krümmung gering. Es wäre aber ein unzulässiger Umkehrschluss, eine geringe Krümmung bei großen Massen als Begründung dafür zu benutzen, diese Metrik einzusetzen.

Freundliche Grüße

Enrico Pellegrino
 

Aragorn

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wenn
R <<als M/2. Es sei deswegen absurd, diese Metrik in der Nähe des Ereignishorizontes zu verwenden.
Wie kommst du auf das r>>M/2?
(-> r=M/2 wäre eine Radialkoordinate im Innenraum des SL. Diese Koordinate ist in der Schwarzschildmetrik gar nicht enthalten.)

Wie erklärst du dir dann "Ich"s Beispiel, indem die Nährung für hinreichend kleine y funktioniert?
(-> indem er mathematisch zeigt, daß für y=3m und 2M=3 km die Abweichung vom exakten Ergebnis nur 0,1% beträgt)

Mit der Substitution y := r -2M umgestellt nach r:

r = y + 2M (mit y->0) ist man bei der Nährung bei r=2M
Und r=2M ist der Schwarzschildradius.

Die Substitution hat "Ich" vermutl. nur vorgenommen damit die Radialkoordinate y beim Ereignishorizont Null ist.
Der Koordinatenursprung der Nährung liegt dann bei 2M (Schwarzschildradius) und nicht mehr bei r=0 (Singularität) der Ursprungsgleichung.
Das Ganze war nur eine einfache Verschiebung des Koordinatensystems um 2M nach links.

Helmut
 
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Ich

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Ich habe einen befreundeten Mathematiker hinzugezogen, der mich darüber informierte, dass die Metrik mit den "kartesischen" Schwarschildkoordinaten die hier verwendet wird, eine Annäherung ist, die nur gilt, wenn
R <<als M/2. Es sei deswegen absurd, diese Metrik in der Nähe des Ereignishorizontes zu verwenden.
Da scheint ein Kommunikationsproblem mit dem befreundeten Mathematiker vorzuliegen. Erstens heißt es 2M, nicht M/2, zweitens verwende ich keine "kartesischen" Schwarschildkoordinaten, sondern "radiale" solche, wie Rössler auch. Ich betrachte einfach die beiden anderen Raumdimensionen nicht, wiel sie hier nicht interessieren.
Natürlich ist bei R<<M/2 die Krümmung gering.
Schön, worauf es aber ankommt, ist, dass die Krümmung bei r=2M gering ist.
Es wäre aber ein unzulässiger Umkehrschluss, eine geringe Krümmung bei großen Massen als Begründung dafür zu benutzen, diese Metrik einzusetzen.
Wie gesagt, ganz normale Schwarzschildmetrik, bloß phi und theta= konstant gesetzt und weggelassen.

Teil das dem Mathematiker mit, und schließ dich mit Rössler oder sonstwem, dem du was glaubst, kurz, damit klar ist, dass ich denselben Ausgangspunkt habe wie Rössler. Die Schwarzschildmetrik nämlich, eigentlich sogar nur die äußere.

Und dann versuch selber über die Gleichung nachzudenken, oder lass den befreundeten Mathematiker sich hier registrieren. Es ist ein wenig mühsam, wenn du immer nur Gedanken Dritter weiterleitest. Kommunikationswege und so.
 

Enrico Pellegrino

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Verwechslung

@ Aragorn, @ Ich

In der Tat lag hier eine Verwechslung vor! Insofern ist der Beitrag von mir obsolet. (Kommunikationswege...klar...)
Allerdings bleibt doch die Frage der Interpretation der Argumente, die hier diskutiert werden. Besteht hier nicht eine Überschneidung zum Nachbarthread Gefahren...) in dem gerade darüber diskutiert wird?
Grüße
Enrico Pellegrino
 

Ich

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Allerdings bleibt doch die Frage der Interpretation der Argumente, die hier diskutiert werden.
Das Hauptproblem bei Rössler ist doch, dass sofort wild interpretiert wird, ohne die Grundlagen verstanden zu haben. Wir haben hier erst einmal die Frage der Mathematik, interpretieren können wir dann, wenn die einigermaßen verstanden ist.
Also versuch bitte, der Mathematik zu folgen.
Besteht hier nicht eine Überschneidung zum Nachbarthread Gefahren...) in dem gerade darüber diskutiert wird?
Wenn du meinen Kommentar zu eurem Beitrag meinst: ja. Dieser kann als leuchtendes Beispiel gelten, wie man nicht an die Sache herangehen sollte. Ich halte nichts davon, auf jede einzelne Spekulation einzugehen, die ihr absondert. Obwohl alle haltlos sind, sitzen wir damit noch bis nach dem Weltuntergang da, zumal gewisse... Diskussionscharakteristika es unglaublich schwer (wenn nicht unmöglich) machen, auch nur einen Punkt jemals endgültig zu klären. Wenn du dazu was besprechen willst, bitte nicht hier, sondern drüben.
Deswegen habe ich hier eine Metawiderlegung, die zeigt, dass alle vermeintlichen Beweise, wie immer sie aussehen, falsch sind. Das ist doch erheblich ökonomischer.
 
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Enrico Pellegrino

Registriertes Mitglied
Hallo Ich,

Danke für die schnelle Antwort.
Wie der letzte Beitrag im Nachbarthread allerdings auch zu Bedenken gibt - für mich gilt dies sowieso, weil ich in der Mathematik immer nur zunächst geometrisch-bildhaft denken kann - liegt doch der Mathematik eine Vorstellung zugrunde, die dann in Formeln übersetzt wird (und natürlich auch jederzeit wieder rückübersetzt werden sollte.
Und, wirklich, ohne hier einen anderen als einen sachlichen Ton einbringen zu wollen, glaube ich, daß der Knackpunkt der Diskussion eben sich erhellt, wenn man die unterschiedlichen Gedankengebäude diskutiert (Mainstream - Rössler). Dass man durch den hier vorgelegten Falsifikationsansatz in der Tat zu einer "Falsifikation" kommen kann, ist mir klar: Nur (wenn man einmal unterstellt, Herr Rössler ist kein Crank, aber darauf zu hoffen, diese Beurteilung einmal zur Seite zu stellen, muss ich mir wohl abschminken): dann diskutieren wir bis zum St. Nimmerleinstag Gedankengebäude Mainstream gegen Gedankengebäude Rössler (weil bestimmte Ausgangsvoraussetzungen anders bzw. mit einer neuen Variante gesehen werden.)

Freundliche Grüße
Enrico Pellegrino
 

Ich

Registriertes Mitglied
Wie der letzte Beitrag im Nachbarthread allerdings auch zu Bedenken gibt - für mich gilt dies sowieso, weil ich in der Mathematik immer nur zunächst geometrisch-bildhaft denken kann - liegt doch der Mathematik eine Vorstellung zugrunde, die dann in Formeln übersetzt wird (und natürlich auch jederzeit wieder rückübersetzt werden sollte.
Richtig, die Formeln haben eine Bedeutung. Wenn man sich mal daran gewöhnt hat, sind sie auch gar nicht so schwierig zu verwenden. Wenn man das tut, sieht man, dass die Zeit bis zum Horizont für frei fallende oder auch für gleichmäßig bewegte Beobachter endlich ist. Ich könnte dir das vorrechnen, oder du holst dir irgendein Lehrbuch aus der Bücherei, da wird's auf verschiedene Arten vorgerechnet. Nur: welchen Sinn sollte das haben? Rössler weiß das ja. Er beharrt trotzdem darauf, dass dem nicht so sei. Was soll man da machen?
Anstatt nun Rössler oder dir die ART beibringen zu wollen (wie man drüben gesehen hat, müsste man bei der SRT anfangen), was hoffnungslos wäre, zeige ich hier anhand relativ einfacher Mathematik, für die man kein besonderes Vorwissen braucht, dass alle Rösslerschen Beweise falsch sein müssen. Unabhängig von irgendwelchen "Deutungen".
Und, wirklich, ohne hier einen anderen als einen sachlichen Ton einbringen zu wollen, glaube ich, daß der Knackpunkt der Diskussion eben sich erhellt, wenn man die unterschiedlichen Gedankengebäude diskutiert (Mainstream - Rössler).
Das werde ich hier ganz bestimmt nicht tun. Ich weiß, wie sowas aussieht. Schau nochmal drüben rein: Ich hab das "Gedankengebäude" möglichst anschaulich auseinandergenommen. Von dir kam noch eine Replik, ich hätte nicht verstanden, worüber ich da schreibe (immerhin eine konkrete, das zählt als Pluspunkt), wie üblich mit Berufung auf Autorität. Die habe ich wieder auseinandergenommen. Dann kommt das Lamento eines "Außenstehenden" mit den üblichen Phrasen, die aus dieser Ecke immer kommen, und sonst nichts.
Oder schau hier: in Beitrag 2 stehen drei Formeln, mit der Bitte, sie nachzuvollziehen. Wir sind jetzt bei Beitrag 79, und: nichts.
Ich mache es so einfach und konkret wie möglich, damit ich mir dieses sinnlose Hin- und Hergerede erspare. Und dabe bleibe ich, ich werde nicht noch mutwillig Verwirrung stiften.
Dass man durch den hier vorgelegten Falsifikationsansatz in der Tat zu einer "Falsifikation" kommen kann, ist mir klar:
Ich fürchte auch, weil die Erfahrung lehrt, dass diese Erkenntnis den GdM-ler dazu bringt, ja nichts konkretes mehr zu sagen.
Nur (wenn man einmal unterstellt, Herr Rössler ist kein Crank, aber darauf zu hoffen, diese Beurteilung einmal zur Seite zu stellen, muss ich mir wohl abschminken): dann diskutieren wir bis zum St. Nimmerleinstag Gedankengebäude Mainstream gegen Gedankengebäude Rössler (weil bestimmte Ausgangsvoraussetzungen anders bzw. mit einer neuen Variante gesehen werden.)
Was soll das? Wir sind uns hier einig, dass beide, Rössler und ich, von genau derselben Ausgangsvoraussetzung ausgehen, der Schwarzschildmetrik. Wir wären schon längst durch, wenn nicht immer ohne Not (meinerseits, eurerseits tut's sehr wohl Not) auf diese Allgemeinplätze ausgewichen würde.
Dass ich die Beurteilung Rösslers revidiere sehe ich zur Zeit auch nicht, er tut ja einiges, sie zu zementieren.

So, und jetzt Butter bei die Fische hier. Gedankengebäude kannst du drüben diskutieren, du bist eh dran.
 
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