... Jedoch: Eine Erklärung,
wie über die Verschränkung die Messung des Zustands eines Teilchens
gleichzeitig den Zustand des anderen Teilchens festlegt, bleibt meines Erachtens unbeantwortet - "spooky"
Mit der Frage kannst du das nicht beantworten, weil die "Geschichte" schon mit der Erzeugung beginnt, die Messung stellt nur fest.
Das Verhalten von Teilchen wird in der Quantenphysik mit einer Wellenfunktion beschrieben, die ist "ausgedehnt", man kann nur Wahrscheinlichkeiten angeben.
Der verschränkte Zustand zweier Teilchen muß speziell "hergestellt" werden, sie werden gleichzeitig zB in einem Kristall erzeugt bzw. präpariert.
Bei einer solchen Präparation "teilen" sich zwei Teilchen eine Wellenfunktion, als ob sie quasi zusammenhängen unabhängig von ihrer späteren Entfernung.
Wenn durch Messung (Wechselwirkung) der Zustand eines Teilchens entschieden wird, dann wird die Messung des zweiten das Gegenteil zeigen.
Die beiden Zustände sind aber nicht schon bei der Erzeugung des Teilchenpaares festgelegt, sie sind bis zur ersten Wechselwirkung unbestimmt.
Das ist das Ergebnis solcher Experimente, kompliziert und gewöhnungsbedürftig - ist einfach so, deswegen legt die erste Messung die zweite fest.
Wenn man also viele erste Teilchen mißt, dann mißt man bei fast 100 % der zweiten Teilchen das Gegenteil, man weiß aber, daß man vorher verschränkt hat.
Man weiß aber vorher nicht, was beim zweiten Teilchen rauskommt, wenn man das erste nicht kennt. Wichtig ist also die Absicht des Experimentes.
Wenn die Entfernung der Teilchen größer wird, "überleben" nicht alle Teilchenpaare wegen Wechselwirkung die "aufgezwungene" Verschränkung.
Wenn man also zufällig zwei Teilchen mit gegenteiligem Zustand mißt, kann man nicht sagen, daß diese beiden vorher ggf. verschränkt waren.
Man nimmt wegen der Wahrscheinlichkeit viele Teilchenpaare und wenn man (entfernungsabhängig) fast 100 % Gegenteil mißt, hat man "gut" verschränkt.
Diese Verschränkung - die Herstellung zweier unbestimmter aber verbundener Zustände - funktioniert nur einmal bei der "Herstellung".
Man kann also nicht weiter an einem entschiedenen Zustand des ersten Teilchens rumdrehen, um das zweite Teilchen beliebig weiter zu ändern.
Grüße Senf
PS: es ist vielleicht ein bißchen analog zu Mathe, man hat eine Gleichung x + y = z mit drei Unbekannten, aber nur eine Gleichung.
Ich "messe" oder entscheide das "x" etwa mit x = -1 , dabei wurde "
vorher verschränkt" z = 0 gesetzt und es muß sein y = 1