Hallo Orbit,
das ist im Grunde ganz einfach, keine Magie oder höhere Mathematik.
Stell Dir zunächst einmal eine kreisförmige Umlaufbahn vor, flach auf ein Blatt Papier gemalt. Umlauf gegen den Uhrzeigersinn.
Ist der Planet bei 12 Uhr, dann bewegt er sich in dem Moment genau nach links und nur nach links. Kommt er bei 9 Uhr an, dann bewegt er sich weder nach links oder rechts, sondern genau nach ‚unten’ also parallel zur Richtung 12 Uhr - 6 Uhr.
Wenn Du ihn an dieser Stelle (9 Uhr) abbremst, dann hat er nicht mehr genug Schwung um noch bis nach außen (bei 6 Uhr) zu kommen. Da er aber bei 9 Uhr noch auf seiner Kreisbahn war, kommt er auf der anderen Seite bei 3 Uhr auch wieder auf der Kreisbahn an. Nur zwischen 6 und 12 Uhr ist ihm der Schwung durchs Bremsen ausgegangen und er schwingt deshalb jetzt mit einer kleinen Halbachse zwischen 6 und 12 Uhr und mit einer großen Halbachse zwischen 3 und 9 Uhr.
Das kannst Du Dir auch mit einem selbst gebastelten Pendel klarmachen. Stein an Schnur (ca. 1 m lang) und langsam über dem Fußboden kreisen lassen. Wenn Du den Stein jetzt anhältst, ihm (z.B.) auf 9 Uhr alle Geschwindigkeit wegnimmst und ihn dann wieder loslässt, dann schwingt er nur noch zwischen 9 und 3 Uhr hin und her. Ich finde diese Konstruktion besonders gut geeignet um sich klar zu machen, dass eine Kreisbahn oder eine elliptische Bahn eigentlich nur eine zusammengesetzte Schwingung ist. Die eine zwischen 3 und 9 Uhr und die andere zwischen 12 und 6 Uhr.
Wenn Du jetzt aber dieses Bremsmanöver nicht nur für kurze Zeit, bei 9 Uhr durchführst, sondern länger, meinetwegen während mehrerer Umläufe, dann bremst Du nicht nur die eine Geschwindigkeitskomponente, die in 6-12 Uhr Richtung sondern auch die andere. Wenn diese Abbremsung gerecht auf beide Komponenten verteilt wird, kann er auf einer Kreisbahn bleiben.
Das erkärt noch nicht, warum er dann auf einer engeren Kreisbahn trotz Abbremsen schneller wird. Wenn Interesse besteht, kann ich das aber auch noch (etwas später) erklären.
Herzliche Grüße
MAC