Hi zusammen,
die Bildung solcher vagabundierender Planeten wird durch eine leicht nachvollziehbare Theorie untermauert - wie hier im Forum schon angesprochen durch instabile Planetenbahnen.
Man hat solche Planeten wohl auch schon gefunden. Zumindest sollen 6 davon im Sternhaufen M22 nachgewiesen worden sein - durch Gravitationslinseneffekt. Als ich das hörte, wollte ich es erst nicht glauben, aber der Beschreibung nach scheint das in halbwegs trockenen Tüchern zu sein:
Da der Effekt durch so einen >>Planetenwinzling<< (im Vgl zu einer Galaxie) natürlich sehr schwach ist, gibt es eine wichtige Voraussetzungen für die Messung:
Die exakte Ausrichtung der 3 beteiligenten Objekte (Stern im Hintergrund, vagabundierender Planet, Beobacher auf der Erde)
Solche Vorkommnisse haben sogar einen Namen: "
Mikrolinsen-Ereignisse"
Beobachtung und Ergebnis:
Solche Ereignisse sind extrem selten
, hier hilft aber die große Zahl der Sterne. Denn je mehr Sterne zugleich beobachtet werden können, desto wahrscheinlicher wird ein Nachweis.
Kugelsternhaufen sind dazu also ideal, vor allem wenn sie nicht allzu weit entfernt sind. Hier ist M22 mit gerade mal 3200 pc nahezu ideal. So konnte man 1999 etwa 83000 Sterne beobachten (
Hubble). Dabei hat man solche Mikrolinsen-Ereignisse beobachtet (mit max 0,8 Tage Dauer).
Die Ergebnisse sind meines Wissens nach immer noch vorläufig. Sollte es sich aber bewahrheiten, erkennt man sechs Planeten mit max 0,25 Jupitermassen hinter dieser Messung.
Die Gruppe, unter deren Leitung das ganze lief, schätzt, dass solche frei fliegende Planeten bis zu 10% der Masse des Kugelsternhaufens ausmachen.
Gruss
Eddy
P.S. wer es nachlesen will: "Auf der Suche nach Leben im Weltall" von Hansjürgen Geiger, Seite 153ff