Hallo Peter,
Ich habe davon gesprochen das dies interessant wäre, jedoch nicht wie Du es suggerieren willst eine Tatsache darstellt.
was bezweckst Du damit? Viele Ideen sind interessant. Unter Anderem mit einigen solchen interessanten Ideen ist Joanne K. Rowling eine reiche Frau geworden, das bedeutet doch aber trotzdem nicht, daß sich ihre Ideen auf dem Mainsteam-Fundament von Physik und Technik abspielen.
Wenn Du, was Du tust, fundamentale Beobachtungen (Thermodynamik) und noch schlimmer, Gesetze verletzen mußt, um mit Deinen interessanten Ideen zu, in Deiner Nomenklatur ‚nichtlinearen Bewegungen‘ zu gelangen, dann ist das GDM. Das ist ja nichts ehrenrühriges, darüber kann man auch hier diskutieren. Aber gleich zu behaupten, daß solche Ideen schon immer Motor wissenschaftlich technischen Fortschrittes waren, ist bestenfalls Wunschdenken und hat mit den kreativen Prozessen in der Wissenschaft nichts zu tun, auch dann nicht, wenn es viele Menschen gibt, die es sich so oder ähnlich vorstellen, einfach weil sie selber Wissenschaft von Zauberei nicht mehr zuverlässig unterscheiden können. Das ist nicht wertend gemeint. Ich selber war vor 5 Tagen völlig unsicher, ob ich eine Höhenangabe von über 800 m für ein existierendes, bereits bewohnbares Gebäude glauben soll, einfach weil ich mich fünf Jahre lang nicht mehr um solche Informationen gekümmert habe und das ist ‚nur‘ Ingenieurwissenschaft, also bereits angewandte Grundlagenforschung.
Wäre es mit diesem kreativen Prozess anders, dann sollte es für uns ein Leichtes sein, die Mehrheit, oder wenigstens die 51% der Nobelpreisträger in den naturwissenschaftlichen Fächern der letzten 100 Jahre zu nennen, die ohne dieses Fundament revolutionär innovativ erfolgreich waren.
Die, die Du genannt hast (z.B. Turtur) mögen vielleicht wirklich überzeugt sein von dem was sie uns 'verkaufen' wollen, aber solange sie nicht reproduzierbar nachweisen können, ob und wie ihre Ideen funktionieren, sind sie für jeden anderen Menschen incl. aller Wissenschaftler, von Scharlatanen ununterscheidbar. Und von denen gibt es natürlich umso mehr, je mehr Menschen es gibt, die Zauberei noch von Wissenschaft nicht mehr unterscheiden können. Das ist einfach so, das ist auch nichts Neues, das hat es schon gegeben, bevor es Menschen gab. Weil ich Herrn Turtur, den ich nicht kenne, nicht ungeprüft damit in Verbindung bringen möchte, nenne ich den entsprechenden Terminus technikus hier nicht.
So wie Du hier versuchst in Deinen Augen neue und unkonventionelle Ideen ins Feld zu führen, indem Du das Fundament der Physik nach Belieben, oder wie es Dir eben zweckmäßig erscheint, mal verläßt, mal ins Spiel bringst, mag einem Brainstorming Prozess unter Physikern helfen, die sich an vorderster Front in ihrem hoch spezialisierten physikalischen Umfeld so gut auskennen, daß sie den Grad der Zuverlässigkeit von Beobachtungen auf ihrem Gebiet, gegen neue Ideen auf ihrem Gebiet, die diese Beobachtungen noch beschreiben könnten, abwägen können. Wenn man aber diese Front verläßt und zurückgeht auf Beobachtungen, die seit Jahrzehnten, seit Jahrhunderten immer wieder und immer besser bestätigt wurden, dann steht man sehr schnell, sehr alleine da, nur noch umgeben von den Leuten, die eben Zauberei und Wissenschaft nicht mehr voneinander unterscheiden können. Wenn man aber einen solchen Schritt wirklich tun will und auch erfolgreich damit sein will, dann muß man sich nicht nur auf einem begrenzten Gebiet sehr gut auskennen, sondern auf immer mehr Gebieten, je weiter man zurückgeht - denn je mehr man zurück an die Anfänge geht, um so mehr beeinflußt man das inzwischen kaum noch überschaubare Geflecht der Naturwissenschaften.
Das was Du hier mit Deinen Ideen zur 'nichtlinearen Bewegung' machst, setzt, faßt man es konventionell auf, bei Newton oder noch eher an, also praktisch am Fundament der gesamten Physik. Wie würdest Du einen solchen Versuch von Hybris unterscheiden?
Wenn Du es aber so sehen willst, daß Du die gesamte bisherige Physik ganz und gar in Ruhe lassen willst und irgendwo, weit außerhalb dieses Netzes was ganz Eigenes aufziehen möchtest, wo stehst Du dann? Wer soll Dich dort finden? Es gibt keinen Weg dahin, den Du beschreiben könntest, ohne Anker in der konventionellen Physik und dann bist Du eben wieder an sie gebunden. Die von Dir formulierten Ideen sind ebenso unabhängig von der konventionellen Physik, wie die Zauberkunst bei Harry Potter. Wenn es eine Verbindung dazwischen gibt, dann wird man sie nur auf Wegen finden, die ihren Ursprung in der konventionellen Physik haben. Ohne diese Verbindung suchst Du zunächst mal im selben Nebel, wie die Steinzeitmenschen, und mußt Dich in einer Welt voller unberechenbarer, mächtiger, zorniger Götter
zurechtfinden.
Übrigens, so Neu ist Dein Ansatz nicht. Zuerst wurde ich mit einem ganz ähnlichen in einer Zeit konfrontiert, als ich von Physik so viel verstand, wie es eben ein 14 Jähriger, nur mit seinem Schulbuch bewaffnet, versteht.
Mir war ein älterer, sogenannter Groschenroman in die Hände geraten. Perry Rhodan beschleunigte mit seinem, aus dem notgelandeten Forschunsgskreuzer der Arkoniden stammenden Beiboot, der Good Hope mit 500 km/s^2, erzeugt durch 12? Impulstriebwerke auf Fusionsbasis, im äquatorialen Ringwulst, auf nahezu Lichtgeschwindigkeit, weil sonst eine Transition durch den 5 dimensionalen Hyperraum ins Wega-System extrem gefährlich gewesen wäre. Damit die Massenträgheit ihn und seine Besatzung nicht zur Flunder machte, verhinderte ein Andruckneutralisator die für die Autoren lästigen Nebenwirkungen eben dieser Massenträgheit. Ganz am Ende dieser Beschleunigung mußte noch Stützmasse eingespritzt werden, damit man die nötigen 99%? Lichtgeschwindigkeit auch erreichte, was natürlich zu einem gewaltigen Rütteln und Lärm führte. (Ich müßte die genauen Zahlen nochmal nachlesen, aber die waren damals auch noch vom jeweiligen Autor abhängig) Wie hab‘ ich diese Romane geliebt und verschlugen und mir vorgestellt selber doch mal mit solch einem Raumschiff unterwegs sein zu können.
All diese Träume und Wünsche bewahren Dich nicht davor, daß man in der wirklichen Welt die Realität zur Kenntnis nehmen muß. Andruckneutralisator gibt es nicht – ist auch trotz aller militärischen Interessen völlig jenseits der konventionellen Physik. Eine Masse von 1E7 Tonnen mit 500 km/s^2 zu beschleunigen würde selbst bei einem Wirkunsggrad von 99% das Raumschiff allein durch die Abwärme nahezu instantan verdampfen.
Und auf nahezu Lichtgeschwindigkeit beschleunigen, ist sogar mit einem hundert mal schwereren Tank, gefüllt mit Antimaterie unmöglich, geschweige denn solche Beschleunigungen beliebig oft zu wiederholen. Das war mal harter und nur zähneknirschend zu akzeptierender Rücksturz in die Realität für mich. Und da stehe ich sicher nicht alleine und wahrscheinlich erst recht nicht in einem Astronomie-Forum. Aber da hilft kein Fernweh, keine Sehnsucht - nicht jede Idee die Menschen haben können und sei sie noch so schön, funktioniert auf Wunsch, oder Spruch, selbst mit Wutschen und Wedeln nicht.
Herzliche Grüße
MAC