Hallo Pippen,
es ist schon irgendwie witzig, auf welcher mangelhaften Wissensbasis du deine Blitze gegen die Physik schleuderst. Dramatisch dabei ist, dass du diese Ahnungslosigkeit zu einer eingebildeten Überlegenheit erhebst, die dich so blind macht, dass sich bei dir offenbar so etwas wie eine Beratungsresistenz entwickeln konnte. Nicht dass das jetzt eine Überraschung wäre, aber es verfestigt sich.
Was tut also der Wissenschaftler, der von der Expansion der Galaxien aus guten log. Gründen zurückrechnet und dann auf einen Endpunkt (Urknall) kommt, welcher aber wiederum eklatant gegen jede Logik (nihil ex nihilo) verstößt? Nun, was auch immer er tut, er wird nie "entitled" sein, anderen Ansichten auch nur den Hauch von Seriosität abzusprechen. Eine Theorie, die auf einem logischen Widerspruch!!! als Startpunkt aufbaut, ist keine gute, sondern nur eine "besser-als-an-Jesus-glauben"-Theorie.
Mit deiner 'ex cathedra'-Verkündung ("ex nihilo nihil fit"), ob jetzt auf Parmenides oder Melissos zurückgeführt, ist unerheblich, machst du nichts anderes, was du den Erfahrungswissenschaften fälschlicherweise zum Vorwurf machst. Du wiederholst ein jahrhundertealtes Unfehlbarkeitspostulat, das immun gegen Falsifizierung ist. Die Philosophen machen nämlich keine Voraussagen über ihr 'Nichts', die sich an der Empirie bestätigen oder verwerfen liessen. Das 'Nichts' der Philosophen taugt damit nicht als wissenschaftliche Hypothese, sondern bleibt dem Bereich kontemplativer Spekulation zugehörig.
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass du nie eine akademische Ausbildung noch Betätigung genossen hast. Und dass deine Pseudophilosophie das Werk laienhaft angeeigneter Versatzstücke ist, die sich nie an methodologischen Grundlagen messen musste.
Jedenfalls ist dein Vergleich des kosmologischen Standardmodells mit einer religiösen Schöpfungsgeschichte nicht nur unhaltbar, sondern abgrundtief peinlich. Auch hier ist unübersehbar, dass du von der zugrundeliegenden Physik und ihren Aussagen nicht einen Zipfel verstanden hast. Was du als 'Nichts' bezeichnet, ist schlicht und einfach die 'Nullstelle' des Modells. Daran arbeitet man. Soviel ist aber sicher, mit dem dramatischen 'Nichts' der Philosophen hat die Physik hier nichts am Hut.
Die grundlegende Physik des kosmologischen Standardmodells ist die Allgemeine Relativitätstheorie von Einstein, die vor allem als Erweiterung der vor ihr gültigen Theorien konkrete makroskopische Hypothesen und beobachtbare Voraussagen macht, die bis heute in beeindruckender Weise immer präziser bestätigt werden. Die Lösung der Einsteinschen Feldgleichungen erlaubt Aussagen über den gesamten Kosmos, die auf ein dynamisches Universum schliessen lassen. Daraus unmittelbar erschlossene oder davon abgeleitete Voraussagen, die voneinander unabhängig sind wurden experimentell bestätigt. Das erschöpft sich nicht nur in der kosmologischen Rotverschiebung und der Messung des CMB, sondern schliesst auch die Baryogenese sowie die Häufigkeitsverteilung der Elemente aus der primordialen Nukleosynthese ein. Dazu kommt die Altersbestimmung des Universums via Messungen von Entfernungsstandardkerzen und die grossräumige Anordnung von Galaxien und Galaxienhaufen.
Dass die steady state Theorie im Gegensatz zur Urknalltheorie nicht widersprüchlich ist, macht sie wertvoller, weil aus Widersprüchlichem nunmal quodlibet (Beliebiges) folgt
Das kosmologische Standardmodell ist in sich und mit den Beobachtungen konsistent. Das trifft auf die steady state Theorie nicht zu. Sie steht mit den Beobachtungen in Konflikt und ist auch nicht erweiterbar, um diese Konflikte zu neutralisieren. Diese Theorie ist mausetot. Im übrigen betreibst du damit, wie MAC schon richtig sagte, eine reine Problemverschiebung. Sollte das Universum seit unendlichen Zeiten existieren, ist der Schöpfungsakt zwar aufgeschoben, aber nicht aufgehoben. Es ist schon interessant, zu welchen Selbstblendungen man sich führen kann. Und ich bin froh, dass du offenbar nicht repräsentativ für die Gilde der Philosophen bist. Sonst müsste ich mich darin bestätigt fühlen, dass es sich bei dieser Disziplin um das intellektuelle Lumpenproletariat der Wissenschaften handelt.
Grüsse galileo2609