mac
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Hallo Miora,
vielleicht liegt es daran, daß Du Informationsaustausch restriktiver definierst als ich?
Ich lasse mal die (zukünftige?) Möglichkeit, daß wir einen Prototypen erschaffen, der die Eigenschaft Leben hat, und gar nicht kommuniziert, außen vor. Und hoffe daß ich im weiteren Verlauf dieser Antwort keinen chemischen Unfug verzapfe.
Ich bin auch nicht ausreichend gebildet, um mir alle Vorstufen selbstreproduzierender Strukturen vorzustellen geschweige denn zu kennen. Nur ganz allgemein stelle ich mir folgenden Konflikt bei der rein passiven Selbstreproduktion vor: Entweder die Bindungen sind zu stabil und können sich daher nicht ausreichend schnell (vor ihrer kompletten Zerstörung durch aggressive Umwelteinflüsse) reproduzieren, oder sie sind so instabil, daß die Selbstreproduktion zu ungenau wird.
Hier zumindest würde ich noch nicht von der Fähigkeit zur echten Selbstreproduktion sprechen und somit auch noch nicht von Leben. Das kann man mit der allgemeinen Definition von Leben allerdings auch anders sehen.
Müßte also noch zumindest eine weitere Komponente existieren, nämlich ein Mechanismus, der aktiv gegen die Bindungsenergie des Stranges arbeiten kann, ihn aufspalten kann ohne ihn zu zerstören. Also auf unser einziges Beispiel bezogen: Mindestens eine 'Sequenz' aus zwei Aminosäuren (oder einem irgendwie gearteten chemischen Äquivalent dazu) bindet in ihrer Reihenfolge ihre Gegenparts, werden aufgespalten und binden erneut ihre Gegenparts in ihrer Reihenfolge. Und so weiter...
Hier schon von Leben zu sprechen, widerstrebt mir, obwohl es doch eigentlich alle Bedingungen erfüllt und sogar ohne indirekte Kommunikation auskommt. Das Binden eines Gegenparts würde ich (ohne Restriktionen für den Begriff Kommunikation) durchaus als direkte Kommunikation mit der Umwelt betrachten. Es mußte zumindest die Entscheidung getroffen werden: bist Du der Richtige? Ich nenne es direkte Kommunikation, weil sie ohne Zwischenschritte direkt den richtigen 'Ziegelstein' findet und einbaut.
In diesem Beispiel habe ich versucht den Mechanismus der Selbstreproduktion auf die minimalsten Voraussetzungen zu reduzieren, die mir, als Laie einfallen (und wegen der fehlenden Reproduktion des Trennmechanismus eigentlich auch nicht richtig sind) und wir sind noch Millionen oder sogar Milliarden Jahre weit weg von einer Zelle. Bereits diese (Vor?)Stufe von Leben ist aber mit dem Problem Nahrungsmangel konfrontiert. Nahrungsmangel ist die allgegenwärtige, einschneidenste Restriktion, mit der Selbstreproduktion konfrontiert ist. Und spätestens hier kann ich mir eine weitere Evolution ohne indirekte Kommunikation nicht mehr ohne weiteres vorstellen. (Synthese des Trennmechanismus, wie soll das ohne Kommunikation funktionieren?)
Herzliche Grüße
MAC
vielleicht liegt es daran, daß Du Informationsaustausch restriktiver definierst als ich?
Ich lasse mal die (zukünftige?) Möglichkeit, daß wir einen Prototypen erschaffen, der die Eigenschaft Leben hat, und gar nicht kommuniziert, außen vor. Und hoffe daß ich im weiteren Verlauf dieser Antwort keinen chemischen Unfug verzapfe.
Ich bin auch nicht ausreichend gebildet, um mir alle Vorstufen selbstreproduzierender Strukturen vorzustellen geschweige denn zu kennen. Nur ganz allgemein stelle ich mir folgenden Konflikt bei der rein passiven Selbstreproduktion vor: Entweder die Bindungen sind zu stabil und können sich daher nicht ausreichend schnell (vor ihrer kompletten Zerstörung durch aggressive Umwelteinflüsse) reproduzieren, oder sie sind so instabil, daß die Selbstreproduktion zu ungenau wird.
Hier zumindest würde ich noch nicht von der Fähigkeit zur echten Selbstreproduktion sprechen und somit auch noch nicht von Leben. Das kann man mit der allgemeinen Definition von Leben allerdings auch anders sehen.
Müßte also noch zumindest eine weitere Komponente existieren, nämlich ein Mechanismus, der aktiv gegen die Bindungsenergie des Stranges arbeiten kann, ihn aufspalten kann ohne ihn zu zerstören. Also auf unser einziges Beispiel bezogen: Mindestens eine 'Sequenz' aus zwei Aminosäuren (oder einem irgendwie gearteten chemischen Äquivalent dazu) bindet in ihrer Reihenfolge ihre Gegenparts, werden aufgespalten und binden erneut ihre Gegenparts in ihrer Reihenfolge. Und so weiter...
Hier schon von Leben zu sprechen, widerstrebt mir, obwohl es doch eigentlich alle Bedingungen erfüllt und sogar ohne indirekte Kommunikation auskommt. Das Binden eines Gegenparts würde ich (ohne Restriktionen für den Begriff Kommunikation) durchaus als direkte Kommunikation mit der Umwelt betrachten. Es mußte zumindest die Entscheidung getroffen werden: bist Du der Richtige? Ich nenne es direkte Kommunikation, weil sie ohne Zwischenschritte direkt den richtigen 'Ziegelstein' findet und einbaut.
In diesem Beispiel habe ich versucht den Mechanismus der Selbstreproduktion auf die minimalsten Voraussetzungen zu reduzieren, die mir, als Laie einfallen (und wegen der fehlenden Reproduktion des Trennmechanismus eigentlich auch nicht richtig sind) und wir sind noch Millionen oder sogar Milliarden Jahre weit weg von einer Zelle. Bereits diese (Vor?)Stufe von Leben ist aber mit dem Problem Nahrungsmangel konfrontiert. Nahrungsmangel ist die allgegenwärtige, einschneidenste Restriktion, mit der Selbstreproduktion konfrontiert ist. Und spätestens hier kann ich mir eine weitere Evolution ohne indirekte Kommunikation nicht mehr ohne weiteres vorstellen. (Synthese des Trennmechanismus, wie soll das ohne Kommunikation funktionieren?)
Herzliche Grüße
MAC