Hallo Compromix,
es macht einfach Freude , ...
Danke.
aber dazu gehören mindestens zwei.
Zu Deinem Bild:
So pauschal wie Orbit, will ich Deine Zeichnung (noch?) nicht in die Rundablage stecken. Es kommt darauf an, was Du alles in diese Zeichnung hinein interpretierst.
Der Lichtstrahl legt, ausgehend von einer (räumlich) fernen Quelle, die Du in den kleinsten roten Würfel gezeichnet hast, auf dem Weg zu uns eine Strecke zurück, so wie Du es gezeichnet hast und braucht dafür Zeit, so wie Du es beschriftet hast. (abgesehen von den Zehnerpotenzen
)
Die Rakete legt ebenso einen Weg zurück, der aber, würde sie heute bei der Lichtquelle ankommen, bereits außerhalb des Blattes enden würde, wenn Du unseren heutigen roten und blauen untersten Würfel als Koordinatenursprung, z.B. weil er unser Standort ist, deklarierst.
Jetzt kommt es darauf an, was Du auf der Zeichnung eigentlich sehen willst. Alle Würfel so, wie sie heute sind, dann mußt Du alle Würfel gleich groß, und die fünf Würfel des Hin- und Rückweges paarweise ineinander zeichnen, so wie Du es beim untersten Würfel getan hast, also auch die, die die Rakete erst in Zukunft durcheilen würde.
Oder ob Du es so zeichnen möchtest, wie uns die Würfel heute durch ihr Licht, welches heute bei uns ankommt, erscheinen. Dann haben die roten Würfel die (qualitativ) richtige Größe und man kann die blauen Würfel noch nicht sehen, sondern nur rechnerisch extrapolieren. Um aber an die Ursprüngliche Quelle des heute empfangenen Photons ‚zurück‘ zu kommen, muß die Rakete eine deutlich größere Strecke zurücklegen, als es bei dem gerade angekommenen Photon noch der Fall war.
Wenn Du nun, wie oben beschrieben, unseren heutigen Würfel zum Bezugspunkt Deines Koordinatensystems erklärst, dann siehst Du Dein Ziel zwar heute so, wie Du es hier ( in rot) gezeichnet hast, im kleinsten roten Würfel, es ist aber tatsächlich heute bereits außerhalb Deines Blattes, genau so groß, wie der Würfel in dem wir sind und wird, bis die Rakete dort ankommt, noch weiter weg von unserem heutigen Würfel sein und der wird dann, wenn die Rakete ankommt, so groß sein, wie der 5. Blaue Würfel, den Du, genau wie den dritten und vierten Würfel des Rückweges gar nicht gezeichnet hast, den wir dann aber, (wenn die Rakete fast lichtschnell wäre, was Unfug ist) minimal größer sehen werden, als unser Würfel heute ist. (ich muß mir diese Bandwurmsätze abgewöhnen!)
Alle diese Würfel (und alle anderen, die mit unserem Experiment nichts zu tun haben auch) sind zu einem bestimmten Zeitabstand zum Urknall, gleich groß (mit leichten lokalen Anomalien, die um so kleiner werden, je größer man die Kantenlänge eines solchen Würfels wählt und liegen Fläche an Fläche aneinander.
Wenn Du das Universum unbedingt in Würfel aufteilen willst, dann gibt es keinen Würfel im ganzen Universum, der nicht 26 Nachbarn hat, die mindestens mit einem Punkt an ihn grenzen und davon 6 Nachbarn, die mit ihrer vollen Fläche angrenzen.
Den ‚Ort‘ des Urknalls, kannst Du aber, mit dieser Methode (wie auf dem Bild) weder erreichen, noch verlassen. Bist Du in unserem Universum, dann bist Du, egal wo Du Dich gerade rumtreibst, immer am exakten Ort des Urknalls.
Ich weiß, daß das eine heftige Verständnishürde ist und komme darauf gleich nochmal zurück.
Für mein Empfinden beißt sich das.
Ja, und das liegt daran, weil Du die Definition des Modells nicht wirklich ernst nimmst.
Aber kannst Du mir aufzeigen, warum das in die Irre führt?
Vielleicht hilft Dir dabei zunächst mal diese Seite weiter, den Unterschied zwischen Expansion und Explosion zu erfassen.
http://www.astro.ucla.edu/~wright/nocenter.html
Kommen wir aber nochmal auf das vereinfachende Ballonmodell zurück. Der Ballon soll eine ideale Kugel sein. Wenn wir in der Zeit zurück gehen, dann schrumpft dieser Ballon und damit gleichzeitig alle Punktabstände auf seiner Oberfläche. Treiben wir dieses Spiel weiter, bis der Ballon zu einem Punkt zusammengeschrumpft ist (nur in unserer Modellvorstellung und mit einer idealen Kugel geht das überhaupt), dann sind Oberfläche und Mittelpunkt derselbe Punkt. Wenn Du Dir jetzt die Expansion so vorstellst, daß nur die Oberfläche den, um eine Dimension reduzierten ‚Raum‘ vereinfacht darstellt, sonst aber nichts existiert (weil nur die Oberfläche in der 2D-Welt existiert) dann ist der Ursprungspunkt identisch mit der gesamten Oberfläche. Kein Ort der Oberfläche existiert, der nicht auch zum Beginn der Expansion Ursprungspunkt war. Der 3D-Mittelpunkt des Ballons ist erst im 3D-Raum erfaßbar, aber in diesem Raum ist er nicht mehr Bestandteil der Oberfläche. Als 2D-Wesen können wir noch nicht mal in die betreffende Richtung zeigen. Jeder Punkt der Oberfläche den wir aufsuchen (können), war zum Zeitpunkt des Beginns, identisch mit dem Ursprungspunkt. Es gibt keinen Punkt auf der Oberfläche des Ballons, der sich von einem beliebigen anderen Punkt der Ballonoberfläche durch sein Verhalten unterscheiden läßt.
Wenn Du bei dieser Beschreibung nun die 2D-Welt in eine 3D-Welt überträgst, dann hast Du meine Beschreibung zum Verhalten und zum Ort des Urknalls im Universum. Er war überall, wo wir hinzeigen können und egal wohin wir gehen, wir sind genau an seinem Ort.
Dies setzt meines Erachtens einen "Ursprungszustand" voraus, beim dem bereits Objekte/Strukturen vorhanden gewesen sein müssen.
Das ist der eigentliche Knackpunkt in der Kosmologie. Wenn man die obige, eigentlich mathematische Beschreibung ad infinitum in der Zeit zurückverfolgt, landet man bei einem Ungeheuer. Einer Singularität. Einer endlich großen Masse, innerhalb eines unendlich kleinen (Punkt) ‚Raumes‘. Das ist nach unserem Verständnis ein zwar mathematisch beschreibbarer, aber physikalisch wohl prinzipiell unmöglicher Zustand. Und es ist nicht zuletzt deshalb auch ein Ort, sogar physikalisch, wildester Spekulationen, an denen ich mich aber, über diese Erklärung hinaus, hier nicht beteiligen möchte.
Herzliche Grüße
MAC