Kepler: Wie häufig sind bewohnbare Welten?

Kosmo

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Wenn das Geld für die Qualitätssicherung benutzt wird, um zum Beispiel ein qualitativ hochwertiges Peer Review zu finanzieren, dann fände ich das in Ordnung. Zahlen würde ich aber trotzdem nicht, aufgrund meiner politischen Ansicht. Die hat hier allerdings nichts zu suchen.
Mein ehemaliger Prof, der auch eine der großen Berliner Uni-Bibliotheken leitet, pflegte immer zu sagen, dass Verbrecherbanden wie Elsevier oder Springer lieber Käse verkaufen würden, wenn es für sie lukrativer wäre. Es ist aber keinesfalls lukrativer, da das Geschäftsmodell der sehr hochpreisigen Lizenzgebühren kombiniert mit dem Umstand, dass man von den Erstellern der Inhalte auch noch Geld bekommt, anstatt sie zu bezahlen, von der Profitabilität her kaum zu toppen ist. Und wie Bynaus schon sagt: noch nicht mal die Qualitätssicherer bezahlt man. :cool:
 

ralfkannenberg

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meiner Meinung nach ist dieser Vergleich etwas zu simpel. Einmal geht es klar um einen Gegenstand und das andere mal rein um geistiges Eigentum. Das Papier des Buches hat beispielsweise auch einen gewissen Wert und damit wäre es ganz offensichtlich Diebstahl
Hallo Bernhard,

eigentlich wollte ich nicht darauf eingehen, aber da dieser Punkt aufgegriffen wurde auch noch mein Senf dazu: ich gebe Dir hier recht. Also korrigiere ich meine Aussage dahingehend, dass ich eben bereit bin, den Papierwert des Buches an der Kasse der Buchhandlung zu bezahlen, aber nicht den Kaufpreis.

Ich denke, eine solche Vorgehensweise würde nach wie vor als "Diebstahl" bezeichnet.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

ralfkannenberg

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Mein ehemaliger Prof, der auch eine der großen Berliner Uni-Bibliotheken leitet, pflegte immer zu sagen, dass Verbrecherbanden wie Elsevier oder Springer
Hallo Kosmo,

ich denke nicht, dass eine solche Aussage einer allfälligen juristischen Überprüfung seitens der beiden genannten Verläge standhalten würde.

Ich verstehe insgesamt einfach nicht, was für ein Problem manche Leute mit den Begriffen "mein" und "dein" haben. Mit Ausnahme der Eigenpublikationen, für die man etwas bezahlen muss und wo man sicherlich auch auf Akzeptanz stossende Verbesserungsvorschläge anbringen kann, ist ja niemand gezwungen, diese Bücher zu erwerben.

Und wenn die "Spielregel" ist, dass man dafür bezahlen muss - diese Spielregel ist im sogenannten Verkaufspreis dokumentiert, dann hat man sich daran zu halten und wenn man das nicht will, dann muss man auf dieses Buch oder diese Publikation eben verzichten.

So einfach ist das und alles andere sind m.E. Rechtfertigungen, warum es "gut" sein soll, wenn man etwas stiehlt. Ich persönlich finde das halt nicht so gut, etwas zu stehlen, vor allem dann, wenn mein Leben nun wirklich nicht davon abhängt. Das mag in einem armen Land mit knappen Lebensmittel-Ressourcen bei einem Nahrungsmittel-Diebstahl natürlich wieder völlig anders aussehen und auch völlig anders zu beurteilen sein.


Freundliche Grüsse, Ralf
 
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UMa

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Hallo,

wenn ich diesem Link folge
http://www.pnas.org/content/early/recent
und dann bis zum Datum "November 4, 2013" herunterscrolle, gibt es unter diesem Datum insgesamt 71 Artikel, davon sind 16 als open access mit einem kleinen weißen "o" auf orangenem Grund markiert. Der Artikel von Petigura et.al. ist der 6. der open access Artikel dieses Datums von oben. Wir das bei euch auch so angezeigt? Könnt ihr über diese Seite auf den Artikel darauf zugreifen?

Grüße UMa
 

Kosmo

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Hallo Kosmo,
ich denke nicht, dass eine solche Aussage einer allfälligen juristischen Überprüfung seitens der beiden genannten Verläge standhalten würde.
Nö. Das ist auch mehr salopp von ihm dahingesprochen und hat keinen wissenschaftlichen Anspruch. Allerdings sind seine "offiziellen" Aussagen, die er in Vorlesungen zu Wissenschaftsverlagen tätigt, relevanter als deine und sagen wir so: er lässt kein einziges gutes Haar an ihnen. ;)
 

ralfkannenberg

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relevanter als deine
Hallo Kosmo,

ich gehe doch sehr davon aus, dass meine Äusserungen über Eigentumsdelikte und die Wortwahl "Verbrecherbanden" mehrheitsfähig und zumindest in einem deutschsprachigen Land auch juristisch gestützt sind.

Wenn Du da eine andere "Relevanz" siehst, so empfehle ich Dir einfach dringendst, Dich diesbezüglich besser zu informieren.

Und damit ist dieses leidige Thema in einem Planeten-Thread hoffentlich erledigt, zumal ich persönlich auch nicht gedenke, mir papers nur "halblegal" zu besorgen. Und wie andere sowas handhaben wollen ist letztlich nicht mein Problem, sondern nur ein Problem zwischen den "Besitzern" und den "Nutzern".


Freundliche Grüsse, Ralf
 
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Kosmo

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Ich finde das Wort "Eigentumsdelikte" in den hier genannten Zusammenhängen lächerlich, entschuldige bitte. Da werden mich auch keine weiteren Moralaposteleien umstimmen.

Das meinte ich allerdings gar nicht, sondern , dass Leute vom Fach mit den Praktiken der Wissenschaftsverlage weniger gut klar kommen als du. ;)

Und eine Rückkehr zum Thema Planeten würde mich auch sehr freuen.
 

ralfkannenberg

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Ich finde das Wort "Eigentumsdelikte" in den hier genannten Zusammenhängen lächerlich, entschuldige bitte. Da werden mich auch keine weiteren Moralaposteleien umstimmen.
Hallo Kosmo,

selbstverständlich darfst Du lächerlich finden was Du möchtest, da Du am Ende derjenige bist, der etwas zu verantworten hat. Trotzdem sollte man nicht andere Leute wie in diesem Thread geschehen dazu anstiften. Die könnten sonst irrtümlicherweise meinen, sowas sei im Wissenschaftsbetrieb "üblich".

Das meinte ich allerdings gar nicht, sondern , dass Leute vom Fach mit den Praktiken der Wissenschaftsverlage weniger gut klar kommen als du. ;)
Ich will nicht verschweigen, dass ich an dieser Darstellung erhebliche Zweifel habe. Dass es im Falle der Praktiken der Wissenschaftsverlage Verbesserungsbedarf gibt wird kaum jemand in Frage stellen, aber aus dem Verbesserungsbedarf ohne Einwilligung der Besitzer gleich einen kostenfreien Selbstbedienungsladen zu machen sehe ich nun wirklich beim besten Willen nicht.

Und es würde mich sehr überraschen, wenn die Mehrheit der Leute vom Fach das anders sehen.

Und eine Rückkehr zum Thema Planeten würde mich auch sehr freuen.
Was ich wiederum im vollen Umfang unterstütze.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Kibo

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Also, wieso hält man einen Planeten der 4 mal so viel Strahlung abbekommt wie unsere Erde für noch habitabel?
 

Bynaus

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Wo siehst du das? Das wäre schon eher fragwürdig. Die Venus bekommt ja "nur" doppelt so viel ab...

Vielleicht via Albedo: die der Erde beträgt etwa 0.3. Dh, wenn sie knapp 1 beträgt, ist die Strahlungsleistung die am Boden ankommt noch 4/3 mal so gross wie bei der Erde - dann sind die Temperaturen einfach "ein wenig" höher, aber vielleicht immer noch im "habitablen" Bereich. Ich würde sagen, das wäre die maximaloptimistische innere Grenze der HZ...
 

Kibo

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Aus dem PNAS "Paper":
We highlight the 10 small ðRP =
1−2 R⊕Þ planets that receive stellar flux comparable to Earth:
FP =0:25 −4 F⊕.
Because only two 1–2 R⊕ planets have FP < 1 F⊕, we measure
planet occurrence in the domain, 1–2 R⊕ and 1–4 F⊕. Correcting
for survey completeness, we find that 11 ± 4% of Sun-like stars
have a RP =1− 2 R⊕ planet that receives between one and four
times the incident flux as the Earth (SI Appendix).

Dort wird das mehrmals genannt. In der Pressekonferenz haben sie auch immer von Planeten geredet die 1-2 Erdradien haben und in der habitablen Zone liegen wo die "Sonnen"-Einstrahlung um den Faktor 4 höher oder niedriger liegt.

Auch entsprechend gekennzeichnet in dem Plot mit dem grünen Rechteck das die 10 "habitablen" Planeten kennzeichnen soll.

Ebenfalls zu finden in der Zusammenfassung von Phil Plait:

As a range, they looked for planets that received no more than four times the light the Earth receives from the Sun, and no less than 0.25 times as much. That should bracket the warm and cool edges of the “habitable zone”, where water can exist. This range may in fact be much broader; a planet can be much farther from its star and still have liquid water (see Enceladus as an example), but they wanted to be conservative.

Bis auf diese Aussage fand ich die Zusammenfassung eigentlich ganz gut...

mfg
 
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Bynaus

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Nehmen wir mal an, die Einstrahlung beträgt das vierfache bei der Erde und die Oberflächentemperatur beträgt 50 °C = 323 K. Welche Albedo braucht der Planet?

Mit Eintragsleistung ((1-albedo) * Pi * R^2 * S) gleich Abstrahlungsleistung (sigma * 4 * Pi * R^2 * T^4), wobei (S = 4 * 1367, sigma = 5.67e-8), aufgelöst nach der Albedo erhält man:

Albedo = 1 - ((sigma * 4 * T^4)/S) = 0.55.

Das ist nicht allzu extrem. Die Erde hat eine (Bond) Albedo von ca. 0.31, Venus eine von 0.90. Insofern ist das nicht völlig absurd.
 

UMa

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Hallo Bynaus,

Venus hat nur 0.78, oder?
Außerdem hast du keine Treibhausgase angenommen. Bei genügend Wasser hast du maximal 320W/m² Abstrahlungsleistung (bei 1g Gravitationsbeschleunigung), es sei denn du erreichst >>1000°C Oberflächentemperatur.

Grüße UMa
 

Bynaus

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Venus hat nur 0.78, oder?

Ich hab den Wert aus der Wikipedia genommen, wobei auf dieses Paper verwiesen wird: http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0019103505005105
0.90 wird dort als der Wert der "spherical albedo" gegeben.

Aber natürlich liegt 0.55 auch zwischen 0.31 und 0.78.

Außerdem hast du keine Treibhausgase angenommen.

Natürlich. Es geht ja nur um die Strahlungstemperatur. Mit einer hohen Albedo und keinen Treibhausgasen (ein "Landplanet"?) bringt man einen bewohnbaren Planeten offenbar auch mit 4 x S hin. Aber "konservativ" würde ich das dann nicht mehr nennen... :D

Bei genügend Wasser hast du maximal 320W/m² Abstrahlungsleistung (bei 1g Gravitationsbeschleunigung)

Genau. :) Das war ein interessantes Paper...
 

adora

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Wenn nach einen lebensfreundlichen Exoplaneten Ausschau gehalten wird sollte man die dortigen Wetterbedingungen berücksichtigen.

Auf einigen der Exoplaneten herrschen unwirtliche Wetterbedingungen wie heftige Stürme, extreme Hitze und Kälte, Säureregen u.a. die ein entstehen von Leben unmöglich machen.

Eine habitable Zone bei einem Exoplaneten ist kein Indiz dafür das er auch Lebensfreundlich ist wie es bei einigen der Fall ist.
Bis jetzt ist noch kein Exoplanet gefunden worden die lebensfreundliche Bedingung hat ähnlich unserer Erde.

Gruß adora
 

Kibo

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Kann es sein das du stichwortartig nach Threads suchst und dann da einfach deine Meinung zu postest egal ob und wie differenziert das da schon von Anderen erörtert wurde?
Vielleicht solltest du erst einmal lesen was Andere schon geschrieben haben, dann kommt es unter Umständen auch nicht zu solchen trivialen Allgemeinplätzen.

mfg
 
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adora

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Es muss wohl als ein Zufall angesehen werden dass bei der Entstehung eines Planetensystems der extrasolare Planet den richtigen Abstand zu seiner Sonne hat damit sich Leben entwickeln kann.

Gruß adora
 

Chrischan

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Hallo adora,

Du scheinst ja reichlich Langeweile zu haben, oder warum spamst Du sonst das ganze Forum voll? (So langsam riskierst Du eine Meldung deswegen...)

BTW: Neben dem reinen Spekulieren gibt es noch einen wissenschaftlichen Ansatz. Wie wäre es mal damit? Zu jedem Thread, egal wie alt er ist, gibst Du momentan deine Spekulationen(!) ab. Das nervt...
 

adora

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Dafür ist das Forum doch da um sich mit andren zu unterhalten und Fragen zu stellen um darauf eine anständige Antwort zu bekommen.

Wen ist das nicht schon mal passiert dass er was falsch macht oder er Sätze formuliert die an anderer Stelle schon vorhanden sind.

Es liegt nicht in meiner Absicht das Forum vollzuhauen mit Sätzen.

Gruß adora
 
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