Kepler: Wie häufig sind bewohnbare Welten?

Kosmo

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22% aller sonnenähnlichen Sterne haben eine "Erde"

Petigura, Howard und Marcy haben mit Hilfe der Kepler-Daten berechnet, dass 22% aller sonnenähnlichen Sterne (FGK ?) einen erdgroßen Planeten in der habitablen Zone haben, was alleine in unserer Galaxie eine Anzahl im zweistelligen Milliardenbereich darstellt.

Ist das nun das Ende der Rare-Earth-Hypothese oder doch nur weiterer Diskussionsstoff für das Fermi-Paradoxon?

Hier geht es zum Abstract sowie zum 53-seitigen Appendix.
 

ralfkannenberg

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Petigura, Howard und Marcy haben mit Hilfe der Kepler-Daten berechnet, dass 22% aller sonnenähnlichen Sterne (FGK ?) einen erdgroßen Planeten in der habitablen Zone haben, was alleine in unserer Galaxie eine Anzahl im zweistelligen Milliardenbereich darstellt.

Ist das nun das Ende der Rare-Earth-Hypothese oder doch nur weiterer Diskussionsstoff für das Fermi-Paradoxon?

Hier geht es zum Abstract sowie zum 53-seitigen Appendix.
und für 25 Dollar sind Sie dabei ...
 

Bynaus

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Ist das nun das Ende der Rare-Earth-Hypothese oder doch nur weiterer Diskussionsstoff für das Fermi-Paradoxon?

Erd-ähnlich heisst in diesem Zusammenhang: etwa so gross wie die Erde. Das gilt z.B. auch für die Venus. Das ist zwar ein ganz gewaltiger Erkenntnisgewinn (gerade wenn man die Situation mit der vor ein paar Jahrzehnten vergleicht), das sollte man nicht vergessen - aber wir sind weit davon entfernt, solche Fragen beantworten zu können. Von einem ähnlichen Radius ist es ein sehr weiter Weg bis zu einer bewohnbaren oder gar bewohnten Oberfläche. Wir brauchen einen Mond, einen Jupiter, ein langfristig stabiles Planetensystem mit nicht zu viel, nicht zu wenig Impaktoren, wir brauchen Plattentektonik (die u.a. von der chemischen Zusammensetzung, gerade z.B. dem Kohlenstoffgehalt abhängt - gerade heute gibts da einen interessanten Abstract auf arxiv.org: http://arxiv.org/abs/1311.0024 ), genügend aber nicht zu viel Wasser, genügend aber nicht zu viel Atmosphäre, etc. etc. etc. Und dann muss sich auch noch Leben überhaupt erst bilden, und später Komplexität, etc. Die meisten Antworten auf diese Fragen können wir heute nicht beantworten (nur die Sache mit dem Jupiter im System, sowie der Stabilität des Planetensystems lässt sich bestimmen).
 

astronews.com Redaktion

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Am Ames Research Center der NASA treffen sich in dieser Woche Astronomen aus der ganzen Welt, um während der zweiten Kepler Science Conference die jüngsten Ergebnisse der Weltraummission auszutauschen. Unter anderem wurden 833 neue Planetenkandidaten präsentiert und eine Studie vorgestellt, die sich mit der Frage befasst, wie häufig bewohnbare Planeten eigentlich sind. (5. November 2013)

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Kibo

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Phil Plait scheint an das Paper gekommen zu sein, oder sehr gut bei der Pressekonferenz aufgepasst zu haben, so haben die das dort auch erzählt.
Ich frag mich trotzdem wie ein Planet der 4 mal so viel Licht wie die Erde abbekommet, lebensfreundlich sein soll.

mfg
 

Bynaus

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Betreffend "an das Paper kommen": Ich finde es sehr schade, dass Publikationen, die auf so grosses öffentliches Interesse stossen dürften, immer noch nicht Open Access publiziert werden - die Kosten von ca. 3000 Dollar sind doch für eine so grosse Kollaboration durchaus irgendwie verkraftbar. Manchmal hilft es, den Titel des Artikels +".pdf" zu googlen, dann findet man manchmal Kopien auf persönlichen Webseiten von Ko-Autoren. Und sonst gibt es natürlich immer noch den "grauen" Weg, bei dem man jemanden, von der/m man weiss, dass er/sie bei einer Uni arbeitet oder eingeschrieben ist, eine E-Mail schreibt und diese Person dann das Paper für einen herunterlädt...
 

ralfkannenberg

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Manchmal hilft es
Hallo Bynaus,

auch wenn ich persönlich es auch sehr schade finde, dass dieses paper nicht frei erhältlich ist, so ich finde es dennoch äusserst problematisch, wenn man auf einem seriösen Forum wie astronews Tipps gibt, wie man letztlich illegal an ein Paper kommt.

Wenn jemand dieses paper wirklich haben will, dann soll er es verdammt nochmal kaufen oder eben an eine Uni in die Bibliothek gehen und dort lesen.


Freeundliche Grüsse, Ralf
 

Bynaus

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Wenn der Autor das Paper auf seine Webseite stellt, ist es sicher nicht illegal, es von dort herunterzuladen. Man kann übrigens auch einfach den Autor direkt kontaktieren, eine Möglichkeit, die ich oben vergessen hatte, zu erwähnen.

Wenn jemand dieses paper wirklich haben will, dann soll er es verdammt nochmal kaufen oder eben an eine Uni in die Bibliothek gehen und dort lesen.

Und wie genau unterscheidet sich denn das "an die Uni gehen und dort lesen" von "einen Kollegen an einer Uni fragen ob er einem eine Kopie schicken kann"? So aus der Perspektive der Illegalität gesehen, meine ich.

Die Öffentlichkeit hat diese Forschungsprojekte schon einmal bezahlt. Der Zwang für Wissenschaftler, in überteuerten Zeitschriften zu publizieren, kommt aus der Zeit, in der es eben nur diese Zeitschriften gab (damals waren sie allerdings auch viel günstiger) - diese haben entsprechend einen hohen Bekanntheitsgrad und werden gelesen. Das ganze ändert sich nur langsam. Bis es soweit ist, müssen Wissenschaftler halt versuchen, auf dem "goldenen Weg" ihre Artikel zugänglich zu machen (dh, sie bezahlen die Journals dafür, dass sie diese Artikel freischalten). In meinem nächsten Forschungsprojekt werde ich auf jeden Fall dafür auch Gelder beantragen. Ich würde das auch heute machen, aber woher bei einem kleinen Forschungsprojekt einfach so 3000 Dollar nehmen?
 

ralfkannenberg

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Wenn der Autor das Paper auf seine Webseite stellt, ist es sicher nicht illegal, es von dort herunterzuladen. Man kann übrigens auch einfach den Autor direkt kontaktieren, eine Möglichkeit, die ich oben vergessen hatte, zu erwähnen.
Hallo Bynaus,

das geht natürlich.

Und wie genau unterscheidet sich denn das "an die Uni gehen und dort lesen" von "einen Kollegen an einer Uni fragen ob er einem eine Kopie schicken kann"? So aus der Perspektive der Illegalität gesehen, meine ich.
Nun, es ist doch noch ein Unterschied, ob Du etwas "liest" oder "kopierst". Vom rechtlichen her gesehen ist es meines Wissens übrigens auch nicht erlaubt, zur Uni zu gehen und das Paper dort von Hand abzuschreiben.

Die Öffentlichkeit hat diese Forschungsprojekte schon einmal bezahlt.
Und das gibt der Öffentlichkeit also das Recht, ein Paper zu stehlen ?

Der Zwang für Wissenschaftler, in überteuerten Zeitschriften zu publizieren, kommt aus der Zeit, in der es eben nur diese Zeitschriften gab (damals waren sie allerdings auch viel günstiger) - diese haben entsprechend einen hohen Bekanntheitsgrad und werden gelesen.
Und vor allem: sie haben auch die besseren Peer Revisoren. Mittlerweile schafft es ja fast jeder "scientific crank", seinen nachweislich falschen Schrott in einem halt weniger bekannten "Fachjournal" unterzubringen. De Laie kann das nicht unterscheiden.

Das ganze ändert sich nur langsam. Bis es soweit ist, müssen Wissenschaftler halt versuchen, auf dem "goldenen Weg" ihre Artikel zugänglich zu machen (dh, sie bezahlen die Journals dafür, dass sie diese Artikel freischalten).
Meines Wissens klappt das doch mit den Preprints auf ArXiv ganz gut, und für die interessierten Laien sind die doch völlig ausreichend. Dieser Weg wäre doch o.g. Autoren auch freigestanden.

In meinem nächsten Forschungsprojekt werde ich auf jeden Fall dafür auch Gelder beantragen. Ich würde das auch heute machen, aber woher bei einem kleinen Forschungsprojekt einfach so 3000 Dollar nehmen?
Dann solltest Du doch froh sein um die ehrlichen Leute, die dafür eben die 25 Dollars bezahlen. Ich kaufe meine Musik-CD's auch noch selber, obgleich ich sie technisch problemlos mit einem PC von einem Freund kopieren könnte.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Bernhard

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Nun, es ist doch noch ein Unterschied, ob Du etwas "liest" oder "kopierst". Vom rechtlichen her gesehen ist es meines Wissens übrigens auch nicht erlaubt, zur Uni zu gehen und das Paper dort von Hand abzuschreiben.
Hallo Ralf,

ich würde da schon einen Schritt weiter gehen und danach fragen, was dieser Laie mit der Kopie dann anstellt. Solange er es nur privat nutzt oder die Erkenntnisse daraus kommerziell verwertet, wird er wohl kaum belangt werden. Problematisch wird es erst, wenn er Sätze aus der Arbeit wortwörtlich an anderer Stelle (z.B. Internet, Handbücher o.ä.) veröffentlicht.

Generell würde ich Wissenschaftlern hier immer empfehlen, diese Angelegenheit nicht zu eng zu sehen, es sei denn es handelt sich um sehr spezielles Fachwissen.
MfG
 

ralfkannenberg

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ich würde da schon einen Schritt weiter gehen und danach fragen, was dieser Laie mit der Kopie dann anstellt. Solange er es nur privat nutzt oder die Erkenntnisse daraus kommerziell verwertet, wird er wohl kaum belangt werden. Problematisch wird es erst, wenn er Sätze aus der Arbeit wortwörtlich an anderer Stelle (z.B. Internet, Handbücher o.ä.) veröffentlicht.
Hallo Bernhard,

also: ich gehe in eine Buchhandlung und sehe dort ein Buch. Ich werde es nur privat zu meiner Unterhaltung nutzen und insbesondere auch keinerlei kommerziellen Vorteile zu erzielen versuchen.

Darf ich das Buch also mitnehmen, ohne es zu bezahlen ?


Freundliche Grüsse, Ralf
 

UMa

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Hallo,

also bei mir steht unter dem Artikel:
"Freely available online through the PNAS open access option."

Ich dachte, wenn das drunter steht, kann er auch von allen gelesen werden?

Grüße UMa
 

ralfkannenberg

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ich würde da schon einen Schritt weiter gehen und danach fragen, was dieser Laie mit der Kopie dann anstellt. Solange er es nur privat nutzt oder die Erkenntnisse daraus kommerziell verwertet, wird er wohl kaum belangt werden. Problematisch wird es erst, wenn er Sätze aus der Arbeit wortwörtlich an anderer Stelle (z.B. Internet, Handbücher o.ä.) veröffentlicht.
Hallo Bernhard,

was Du hier ansprichst ist aber das Copyright. Hier habe ich es immer so gehandhabt, dass ich mit dem Autor und dem Verlag Kontakt aufgenommen habe und in der Regel haben die mir dann sogar den Text genannt, mit dem ich auf den Autor oder den Verlag hinweisen sollte; einmal wollte ein Autor 50 Euro für die Verwendung eines Bildes von ihm, das war glaube ich ein schönes Foto vom 40 Eridani-System. Ich kenne aber jemanden, der auch ein schönes Foto geamch that und er hat es mir kostenfrei zur Verfügung gestellt.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Bernhard

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Darf ich das Buch also mitnehmen, ohne es zu bezahlen ?
Hallo Ralf,

meiner Meinung nach ist dieser Vergleich etwas zu simpel. Einmal geht es klar um einen Gegenstand und das andere mal rein um geistiges Eigentum. Das Papier des Buches hat beispielsweise auch einen gewissen Wert und damit wäre es ganz offensichtlich Diebstahl auch ohne die Copyright-Problematik. Ein ganzes Buch abzuschreiben ist zudem ein ganz anderer Aufwand, als ein paar Textpassagen oder ein paar Seiten abzuschreiben. Ich will jetzt aber bitte nicht weiter auf dieses Nebenthema eingehen. Bei Bedarf sollte man lieber ein eigenes Thema aufmachen...
Gruß
 

Kibo

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Es wundert mich, dass in diesem Zusammenhang (Geld für Paper) der Artikel auf Astrodicticum Simplex noch nicht genannt wurde. Auch da wird breit darüber diskutiert. Gibt wohl so einige Leute die über die Aktion verärgert sind. Einerseits ist es natürlich richtig das der Steuerzahler für die Ergebnisse an sich schon bezahlt hat, andererseits fließt das Geld ja nicht an die Keplerforscher.
Wenn das Geld für die Qualitätssicherung benutzt wird, um zum Beispiel ein qualitativ hochwertiges Peer Review zu finanzieren, dann fände ich das in Ordnung. Zahlen würde ich aber trotzdem nicht, aufgrund meiner politischen Ansicht. Die hat hier allerdings nichts zu suchen.

mfg
 

Kibo

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Da habe ich in diesem Zusammenhang schon Dümmeres gehört, aber ganz, ganz, ganz wenig.

Ich finde diesen Einwand überhaupt nicht dumm. Der Kaufpreis eines Buches ist natürlich höher als der Papierwert, das ändert aber in dem Zusammenhang nichts daran, das jeder US-Bürger schon für den geistigen Mehrwert des Papers bezahlt hat. Das dann Kosten für die Publizierung anfallen kann ich ja noch verstehen, aber in dem Fall verdienen sich Dritte imho eine goldene Nase.


Darf ich das Buch also mitnehmen, ohne es zu bezahlen ?

In einer Bibliothek darfst du das, und da gehören öffentlich finanzierte Forschungsergebnisse auch hin.

mfg
 
Zuletzt bearbeitet:

Bynaus

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Wenn das Geld für die Qualitätssicherung benutzt wird, um zum Beispiel ein qualitativ hochwertiges Peer Review zu finanzieren, dann fände ich das in Ordnung.

Das ginge ja noch - Reviewer und Editoren von Journals werden aber nicht bezahlt. Das einzige, was bezahlt wird, ist das "type-setting" für die Druckqualität, und - bei den wenigen Zeitschriften, die das noch machen - die eigentliche Drucklegung. Gedruckte Exemplare des eigenen Artikels kosten für den Wissenschaftler aber meist extra (und meist muss man mindestens 50 davon nehmen...). Aber hauptsächlich wird das Geld nach Angaben der Herausgeber verwendet, um kleinere Journals quer zu finanzieren, die so kleine Auflagen haben, dass es sich sonst nicht lohnen würde, sie überhaupt zu produzieren. Anderseits sind aber die Kosten für institutionelle Abonnemente in den 90er Jahren regelrecht explodiert und seither hoch geblieben. Insofern fragt man sich schon, wen man da wie finanziert.

Ich würde das so machen dass ein Autor seinen eigenen Artikel auf einer Webseite gleich selbst (in HTML) "typesetten" kann (nach dem peer-review, natürlich), und höchstens eine kleine Aufwandentschädigung für den professionellen Betrieb der Journal-Webseite und die Indexierung entrichtet (max 100 Euro oder so). Wenn er will, kann er auch jemanden mit dem typesetting beauftragen, was dann extra kostet. Die Artikel selbst sind dann für alle frei zugänglich.
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Gedruckte Exemplare des eigenen Artikels kosten für den Wissenschaftler aber meist extra (und meist muss man mindestens 50 davon nehmen...).
Hallop Bynaus,

ich erinnere mich, das ging meiner Ehefrau auch so, da mussten wir für die Drucklegung ihrer Dissertation selber bezahlen. Allerdings brauchten wir nicht 50 Exemplare drucken zu lassen.


Freundliche Grüsse, Ralf
 
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