Bynaus
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@mac, ich bin mit dir absolut einer Meinung. Ich habe bloss hier und da einige Nachfragen oder Anmerkungen.
Ja, und das ist es noch. 100%-ige Gewissheiten zu fordern ist aber vielleicht auch einfach zu viel verlangt. Wir dürfen aber vermuten, dass wir zumindest in den meisten Fällen typisch sind.
Das anthropische Prinzip kommt uns aber bei solchen Fragestellungen immer wieder in die Quere: Ist das, was wir bei uns beobachten, nun typisch für das Universum? Oder ist es nur typisch für belebte Planeten (Systeme, Galaxien...)? Oder sogar nur für beobachtete Planeten (Systeme, Galaxien...)?
Beispiel, passend zum Thread: Die Exoplanetenforschung hat uns z.B. gezeigt, dass die Systemarchitektur, die wir von unserem Planetensystem kennen, alles andere als typisch ist. Doch sind wir nun nur zufälligerweise in einem derart atypischen System? Oder kann Leben (oder können Beobachter?) nur bzw. häufiger in solchen Systemen entstehen? Falls Leben ein extrem seltenes Zufallsereignis wäre, können wir auf solche Fragen keine Antworten erwarten: Die Zusammenhänge wären auch nach der genauen Untersuchung von Milliarden Systemen so schwach, dass sie nichtsaussagend blieben (zur Veranschaulichung: wovon hängt die Entstehung von Lottomillionären ab?). Nur wenn Leben einigermassen häufig ist, haben wir eine Chance, herauszufinden, unter welchen Bedingungen es wirklich entsteht, und ob es sowas wie eine "lebensfreundliche" Umgebung überhaupt gibt.
Leben, wenn es erst einmal existiert, scheint sehr anpassungsfähig zu sein - zumindest hat es auf der Erde sehr viele "exotische" Nischen besetzt. Doch heisst das, dass es, wenn es von Anfang an nur diese Nischen zur Verfügung gehabt hätte, auch dort hätte entstehen können? Zumindest für irdische Lebewesen scheint alles auf einen gemeinsamen Vorfahr hinzudeuten - das Leben also vermutlich nur einmal entstanden (natürlich könnte man nun argumentieren, dass eine der entstandenen Lebensformen alle anderen verdrängt hat - aber in diesem Fall wäre es erstaunlich, dass die Nachkommen dieses gemeinsamen Vorfahren es auch in den exotischsten Nischen geschafft haben, die "lokalen" Konkurrenten zu verdrängen). Aber im Moment wissen wir ja nicht einmal, unter welchen Bedingungen dieser Vorfahr allen irdischen Lebens wirklich entstanden ist. Auf dieser wackligen Basis können wir nicht beurteilen, ob gewisse Orte im Sonnensystem der Entstehung von Leben föderlicher wären als die Erde (z.B., wenn Leben ganz einfach an mittelozeanischen Rücken entsteht, die der Mars nie hatte, oder Gezeitenpools, die es auf dem Mars nie gab - dann ist es auf dem Mars nie entstanden, auch wenn die Nischen später da gewesen wären bzw. es immer noch sind). Insofern denke ich, dass das Sonnensystem mit hoher Wahrscheinlichkeit etliche Nischen bereithält, die mit irdischem Leben gefüllt werden könnten, dh, Nischen, in denen extremophile Lebewesen von der Erde überleben und sich verbreiten könnten (was man z.B. schon mal mit marsähnlichen Umgebungen getestet hat). Zur Zeit ist aber noch nicht einmal die Frage geklärt, ob diese Nischen gefüllt sind, ganz zu schweigen davon, wo es entstanden ist.
Kannst du das etwas erläutern? Ist es nicht genau umgekehrt? Wenn Leben im Universum häufig ist, dann wird das Leben auf der Erde nicht fragiler, sondern, gewissermassen, "gewöhnlicher" und damit robuster.
mac schrieb:Das wir als Beobachter allein aus unserer Existenz nichts über die Tatsache unserer Existenz hinaus mit 100% Sicherheit ableiten können, war schon mal Konsens.
Ja, und das ist es noch. 100%-ige Gewissheiten zu fordern ist aber vielleicht auch einfach zu viel verlangt. Wir dürfen aber vermuten, dass wir zumindest in den meisten Fällen typisch sind.
Das anthropische Prinzip kommt uns aber bei solchen Fragestellungen immer wieder in die Quere: Ist das, was wir bei uns beobachten, nun typisch für das Universum? Oder ist es nur typisch für belebte Planeten (Systeme, Galaxien...)? Oder sogar nur für beobachtete Planeten (Systeme, Galaxien...)?
Beispiel, passend zum Thread: Die Exoplanetenforschung hat uns z.B. gezeigt, dass die Systemarchitektur, die wir von unserem Planetensystem kennen, alles andere als typisch ist. Doch sind wir nun nur zufälligerweise in einem derart atypischen System? Oder kann Leben (oder können Beobachter?) nur bzw. häufiger in solchen Systemen entstehen? Falls Leben ein extrem seltenes Zufallsereignis wäre, können wir auf solche Fragen keine Antworten erwarten: Die Zusammenhänge wären auch nach der genauen Untersuchung von Milliarden Systemen so schwach, dass sie nichtsaussagend blieben (zur Veranschaulichung: wovon hängt die Entstehung von Lottomillionären ab?). Nur wenn Leben einigermassen häufig ist, haben wir eine Chance, herauszufinden, unter welchen Bedingungen es wirklich entsteht, und ob es sowas wie eine "lebensfreundliche" Umgebung überhaupt gibt.
Aber bereits bei der subjektiven Gewichtung, die ich auch in Deinem Post zu erkennen meine, daß unsere Erde mit Abstand lebensfreundlicher sein muß, als jeder andere Planet im Sonnensystem, fehlen belastbare Grundlagen.
Leben, wenn es erst einmal existiert, scheint sehr anpassungsfähig zu sein - zumindest hat es auf der Erde sehr viele "exotische" Nischen besetzt. Doch heisst das, dass es, wenn es von Anfang an nur diese Nischen zur Verfügung gehabt hätte, auch dort hätte entstehen können? Zumindest für irdische Lebewesen scheint alles auf einen gemeinsamen Vorfahr hinzudeuten - das Leben also vermutlich nur einmal entstanden (natürlich könnte man nun argumentieren, dass eine der entstandenen Lebensformen alle anderen verdrängt hat - aber in diesem Fall wäre es erstaunlich, dass die Nachkommen dieses gemeinsamen Vorfahren es auch in den exotischsten Nischen geschafft haben, die "lokalen" Konkurrenten zu verdrängen). Aber im Moment wissen wir ja nicht einmal, unter welchen Bedingungen dieser Vorfahr allen irdischen Lebens wirklich entstanden ist. Auf dieser wackligen Basis können wir nicht beurteilen, ob gewisse Orte im Sonnensystem der Entstehung von Leben föderlicher wären als die Erde (z.B., wenn Leben ganz einfach an mittelozeanischen Rücken entsteht, die der Mars nie hatte, oder Gezeitenpools, die es auf dem Mars nie gab - dann ist es auf dem Mars nie entstanden, auch wenn die Nischen später da gewesen wären bzw. es immer noch sind). Insofern denke ich, dass das Sonnensystem mit hoher Wahrscheinlichkeit etliche Nischen bereithält, die mit irdischem Leben gefüllt werden könnten, dh, Nischen, in denen extremophile Lebewesen von der Erde überleben und sich verbreiten könnten (was man z.B. schon mal mit marsähnlichen Umgebungen getestet hat). Zur Zeit ist aber noch nicht einmal die Frage geklärt, ob diese Nischen gefüllt sind, ganz zu schweigen davon, wo es entstanden ist.
Viele Beobachtungen werden als Argument für Leben interpretiert und dabei, für mich etwas seltsam, übersehen daß man damit dem irdischen Leben im selben Atemzug einen immer fragileren und immer unwahrscheinlicheren Stellenwert aufzwängt.
Kannst du das etwas erläutern? Ist es nicht genau umgekehrt? Wenn Leben im Universum häufig ist, dann wird das Leben auf der Erde nicht fragiler, sondern, gewissermassen, "gewöhnlicher" und damit robuster.