@*Io*
(die Valles Marineris wurden NICHT von fließendem Wasser hervorgerufen. Sie entstanden vielmehr durch Strecken und Brechen der Kruste in Zusammenhang mit der Entstehung der Tharsis Hochebene)!
Niemand behauptet heute, VM sei durch Wasser enstanden - es ist eine Art Grabenbruch, ähnlich wie der Ostafrikagraben, hängt aber auch mit Tharsis zusammen. Wohl aber hat Wasser mutmasslich die Landschaft des VM geprägt und beeinflusst. Siehe zB hier, mutmassliche Seeablagerungen auf dem Grund von VM:
http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA02839
Die Südpolkappe des Mars ist saisonal - sie ist im Südsommer sehr viel dünner als als im Winter, gleichzeitig steigt der Atmosphärendruck von CO2. Das heisst, auf dem Mars wird jeden Winter ein bedeutender Teil der Atmosphäre am Südpol ausgefroren.
Beide Quellen, die du jetzt angibst, sagen an einer anderen Stelle (oder, im Fall der Nordpolkappe, genau da) dass es Wasser(eis) auf dem Mars gibt. Du saugst dir das vielleicht nicht aus den Fingern, aber du klaubst dir die Argumente und Quellen selektiv zusammen.
(siehe Piltdown Mensch, die Venus als Paradiesischer Ort etc.)
Das sind zwei sehr schlechte Beispiele, aus verschiedenen Gründen (Fälschung / Populärwissenschaftliche Verzerrung). Nimm lieber die Plattentektonik: Obwohl lange offensichtlich war, dass die Südamerika und Afrika "zusammenpassen", konnte sich niemand einen Reim darauf machen, welche Kräfte Kontinente bewegen können, man dachte eher an sowas wie periodische Absenkungen und Aufwölbungen der Erdkruste. Erst, als in den 60er Jahren das Magnetstreifenmuster am Ozeanboden bekannt wurde, wurden die Wissenschaftler überzeugt - von neuen Fakten.
In diesem Fall sind die Fakten aber längst klar: es gibt Wasser auf dem Mars, in Form von Eis.
Ich würde jetzt an deiner Stelle nicht zum Rundumschlag ansetzen. Das kommt nie gut.
Na und zu meinen Fragen sagst du gar nix?
Doch, aber erstmal müssen wir die Grundlagen klären.
Wenn die Marssonde Phoenix auf der Oberfläche mit ihren Triebewerken gelandet ist, ohne das wenige Millimeter unter der Oberfläche befindliche Eis zu einer großén Pfütze zu schmelzen
Unter den Bedingungen, die an den Marspolen herrschen, sublimiert flüssiges Wasser sofort. Siehe hier:
http://www.space.com/scienceastronomy/080620-phoenix-ice-update.html
If the crumbs had been salt, they wouldn't have disappeared, scientists said, and if the ice had been made of carbon dioxide, they wouldn't have vaporized.
Oder auch hier (direkte Messung von Wasserdampf in verdampften Proben von der Marsoberfläche):
http://www.nasa.gov/mission_pages/phoenix/news/phoenix-20080731.html
Laboratory tests aboard NASA's Phoenix Mars Lander have identified water in a soil sample. The lander's robotic arm delivered the sample Wednesday to an instrument that identifies vapors produced by the heating of samples.
Oder hier (Grosse Mengen Wasserstoff im Marsuntergrund):
http://science.nasa.gov/headlines/y2002/28may_marsice.htm
The amount of hydrogen detected corresponds to 20% to 50% ice by mass in the lower layer. Because rock has a greater density than ice, this amount is more than 50 percent water ice by volume.
Oder hier (Wassereisblasen in Kratern der nördlichen Ebenen):
http://apod.nasa.gov/apod/ap050720.html
Und so weiter...
Schau, das ist wirklich ein aussichtsloser Kampf gegen Windmühlen. Es gibt heute Wassereis auf dem Mars, zum Teil und je nach Region in grossen Mengen. Es ist unklar, ob es jemals grosse Wasserflächen, Ozeane gab. Möglicherweise gibt es heute noch flüssiges Wasser in einiger Tiefe unter dem Boden, wo die Temperatur und der Druck hoch genug sind, um es in diesem Zustand zu halten. Bei Wasser ist dies sehr viel einfacher als bei Kohlendioxid, das in den Zuständen, die im Marsinneren vorkommen, stets als Gas vorkommt, siehe z.B. hier:
http://upload.wikimedia.org/wikiped...ioxide_pressure-temperature_phase_diagram.svg
EDIT: Ich habe hier noch ein Abstract für eine Konferenz im Jahr 2001 gefunden, wo die Stabilität von Wasser und flüssigem CO2 im Marsgrund diskutiert wird. Viel Spass beim Lesen:
http://www.lpi.usra.edu/meetings/geomars2001/pdf/7044.pdf