Luzifix
Ich verstehe nicht, was du uns mitteilen willst.
Ich habe in mehreren Tageszeitungen Artikel und Komentare zu dem Thema LHC gelesen, die signalisieren, daß es da eine richtige wissenschaftsfeindliche Strömung gibt. So nach dem Prinzip "Was man da noch herausfinden könnte, steht in keinem Verhältnis zum Aufwand. Es gibt Wichtigeres, was zu finanzieren wäre..." Dann kommen die Hinweise auf den Hunger in der Welt und die Kinder, die Versorgung mit Schulessen, der Mangel in Pflege und Medizin, Altersarmut usw. Das ist ein Tonfall, der in der politisch interessierten Öffentlichkeit sehr gut ankommt. Das könnte sich bei der gegenwärtigen Stimmung hier in D durchaus generalisieren.
Selber weiß ich gar nicht, ob der Anteil von deutschen Forschungsgeldern beim LHC-Projekt überhaupt so groß ist. (Aber ich weiß z.B., daß die Synchrotronstrahlung auch zur Herstellung von hochaufgelösten Chipstrukturen verwendet wird, das hat man seinerzeit sicher auch nicht vorausgeahnt.) Im Prinzip darf man ja der Meinung sein, es sei nicht wichtig, zu erfahren, was die Welt im Innersten zusammen hält, wenn der Preis für diese Erkenntnis sehr hoch ist. Das ist wissenschaftlich und politisch korrekt.
Andererseits hat sich doch auch gezeigt, daß so ein Projekt die beteiligten Staaten rund um den Globus näher zusammen bringt. So etwas wie Weltgemeinschaft ist ja noch eher Fiktion. Ein gemeinsamer Schritt dahin ist vielleicht als Nebeneffekt der LHC-Forschung (und auch der Astronomie) unbezahlbar. Gegen die Angst vorm SL ist das natürlich kein Argument. Darum habe ich mich aus diesen Diskussionen auch herausgehalten. Ein SL in Erdmitte wäre ja auch ein Argument, die Forschungsetats weltweit aufzustocken. Für mich als potentieller Misanthrop wäre es auch kein schlechter Gedanke, zur letzten Generation hier auf Erden zu gehören. Alles hat mal ein Ende und ich bin dabei...