Galaxien: Staubgalaxie im jungen Universum

ZA RA

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Hallo Delta...
Deine Post hier http://www.astronews.com/forum/showpost.php?p=62993&postcount=20

F. Physiker?? Wollte nicht den Eindruck erwecken das mein Annahmen dem eines realen Physikers entsprechen müssen, da zum Thema sicher noch nicht alles wissenschaftlich geklärt ist.

Dachte dich würde eine Herleitung interessieren.....
immherin fragtest DU.......

Zitat DELTA
Hallo,
wie kann man sowas behaupten:--->

Zitat Ende!!
---> zur Aussage des Artikels Zitat.
Die Galaxie ist nur ein Zehntel so groß wie unsere eigene Galaxie, die Milchstraße. Allerdings ist sie bei weitem produktiver: Wie am Fließband entstehen in ihr neue Sterne – 100mal schneller als in unserer Muttergalaxie. Z.Ende

Dazu habe ich 1-4 geantwortet.... Was das mit Fluids/Simus zu tun hat?
Also...jetzt muss ich lachen..

Zitat 2 Delta zu Orbit
Danke für den Hinweis, natürlich kenne ich* die bekannten Theorien zu den Sternentstehungs-Prozessen.
Z. Ende Sternchen von mir.

Apropo fiktiver Physiker :D

Aber ich verstehe Deine Aussage mir gegenüber schon!

Weil ich weiss warum man sowas schreiben kann ----->
Zitat A.E.
Es ist schwieriger, ein Vorurteil* zu zertrümmern, als ein Atom. Z. Ende

Und deine letze Frage solltest Du dir aber eigentlich,selbst beantworten können,
wenn Zitat 2 tatsächlich zutrifft!?

Aber lass mal, ich beantworte es Dir heut Abend...wenn ich Zeit habe.. ;)

z
 
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ZA RA

Gesperrt
Hallo Delta....

hier noch ein bisschen Nachhilfe...von A.Müller..Zitat Fluids Allg.
Der Anwendungsbereich ist vielfältig: Vom stellaren Plasma im Innern von Sternen wie der Sonne, über die Ausbreitung von Schockwellen in Sternexplosionen wie den Supernovae, die Ausbreitung von Jets, der Aufsammlung von Materie durch Schwarze Löcher oder andere Akkretoren, bis zur Bildung der ersten großräumigen Strukturen im Universum - in allen Beispielen sind die Gesetze der Fluiddynamik involviert. Z Ende

Link http://www.wissenschaft-online.de/astrowissen/astro_hd.html

So nun kennst du vielleicht...etc..?
;)
Grusss
z

Und was die RZM damit zu tun hat?
War sicher ein Witz oder!?
 

Orbit

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ZA RA schrieb:
Und was die RZM damit zu tun hat?
War sicher ein Witz oder!?
Wieso ein Witz?
Ich finde es zutreffend, wenn DELTA3 Ihre Privattheorie so bezeichnet; denn der Begriff der 'Raumzeit Mannigfaltigkeit' ist eine Wortschöpfung von Ihnen, ist bezeichnend für Ihr peudoesoterisches Konstrukt, ...
ZA RA schrieb:
Ich persönlich habe jedoch eine weit andere Vorstellung dazu die sich mehr mit der RZM (RaumZeitManigfaltigkeit) selbst beschäftigt. Da ich allen Grund für auch gerade eben beschr. Prozesse weit tiefer, in den RZM, sehe. Für mich ist der leere Raum schon immer (kindheit) voller ~Energie und ~Struktur gewesen, (reziprok ..mein geistig virtueller Frei-Raum den ich mir.. immer nahm..) der Raum darueber (die Aussenwelt)...siehe die Fluids Galaxien etc. nur das temporaere Abbild. eigentlicher Ewigkeiten.
...ist also eine Ihrer Worthülsen, mit welchen Sie so gerne rasseln und hat mit dem in Mathematik und Physik verwendeten Begriff...
http://de.wikipedia.org/wiki/Mannigfaltigkeit#Semi-Riemannsche_Mannigfaltigkeiten
...nichts zu tun.

Orbit
 
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DELTA3

Registriertes Mitglied
Hallo Za Ra,

4. Der Ansatz könnte also sehr einfach anhand `Hydrodynamik` zu erklären sein, mit Fluiden unterschiedlicher Dichte, in denen Massen-Konzentrationen auf Struktur-Sensible Maxima (grösse dichte...Blaue Sonnen) bergrenzt sind. Es kommt wegen zu hoher Dichte des Fluids nicht zu stabilen Maxima,
da diese ständig übersätigt werden und somit nicht zur räumlichen Ausdehnung der Fluide, wegen fehlendem Innendruck (weniger Masse-Energiewandlung) und zu grossem Ausdendruck (Dichte der Fluide)

4.1 Andrerseits (energetisches Gleichgewicht) somit automatisch zur Senkung der max möglichen Masse-Konzentrationen (zu kleineren Sonnen).
Die Entropische-Energie** des schwereren Fluids, (entgegen räumliche Ausdehnung einesleichteren Fluids) wird nun anstatt in die R-Dehnung des Fluids selbst, in andere Kanäle wandern müssen.

Z.B wird diese** teils in Rotationsenergie (kleinere Sonnen kreisen nun um ihre eigenen G-Schwerpunkte) der kl. Sonnen eingehen und andereseits, in erhöhte Populationsraten, da die Entropie durch Grav- und Stoss-Prozesse (Sonnen untereinander) angeregt/gesteigert wird. Kleine, durch Gravitation der Sonnen begrenzete ( Sonnen-Kugel-Haufen) Sektoren entstehen, innerhalb des immer noch schweren Fluids etcetc.... bis...

entschuldige, dass ich das immer noch nicht verstanden habe, was das mit der Sternentstehungsrate zu tun hat.....

Hallo Delta....
hier noch ein bisschen Nachhilfe...von A.Müller..Zitat Fluids Allg.
Link http://www.wissenschaft-online.de/astrowissen/astro_hd.html

Danke für den Link, ich konnte darin aber leider nirgends einen Zusammenhang mit der Sternentstehungsrate in Galaxien entdecken:confused:

Und was die RZM damit zu tun hat?
War sicher ein Witz oder!?

Ich weiss es wirklich nicht.

Gruss, Delta3.
 

ZA RA

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entschuldige, dass ich das immer noch nicht verstanden habe, was das mit der Sternentstehungsrate zu tun hat..... **.

Hallo mein lieber Delta, bitte entschuldige Dich doch nicht... wenn hier einer schwer von KP ist, bin im Notfalle ich es und Dumm obendrein... na also!

**verschiedenstes, ich möchte heute nicht zuviel Schreiben und versuche es Stichwortartig.
!ALLES THEORETISCHE BEISPIELE!
Szenarios je vor 12 Mrd J.
a. Beliebige Galaxie/ mittlere Wasserstoffkonzentration <1
Entsteht Blaue Sonne=Massen-Obergrenzen-Sonnen
Bsp.Naos, in der stecken 59 Mo
BS-Naos=Leuchtkraft ~790.000* Lo (Pro Photon ~2,95–2,535 eV)
=hindert Entstehung anderer Sonnen in Umgebung, weil Naos die `Materie` wegbläst*
=weniger S-Population
=grössere Ausdehnung der Materiewolken
=grössere Ausdehnung der sich formenden Galaxie
=staendig abnehmende mittlere Dichte/Galaxie/Expansion
=höhere Leuchtwirkung einzelner Sterne nach draussen

b. Thread Galaxie/ mittl. Wasserstoffkonzentration >1
Entsteht Blaue Sonne=~Instabil~ weil max. M-Obergrenze
Wasserstoffkonzentration Thread Galaxie >1
=Wachstum Naos schnell übersätigt=Kollaps
=Relation b. wegblasen Materie Naos /T~0
=Sektor-Energieausgleich/ frühe Super-Nova
=temporär wachs. Innendruck/Sektor=begrenzter Freiraum*/sehr hohe Temperatur**
~Raumdichteschwankung*/verbesserte Fusionsmöglichkeit**
=Umwandlung Naos a. G-P. 1 / in G-Potentiale ~1 *
=beguenstigt Kugelsternhaufenbildung** kleinere Sonnen* Leuchtkrft. je ~90,6 Lo
=hohe Sternpopulation in Relation zu Galaxie a. Wasserstoffkon. <1
=aufkommen Sonnen Zentripetalkräfte~G-Bindungsenergie
=stabilisierende Wirkung auf Galaxie-Sonnen-Sektoren
=~tiefere Temperatur~ weniger Strahlungsdruck
(Leuchtkrft. ~90,6 Lo / Pro Photon ~2,16–2,125 eV)
=geringe Expansion Wasserstoffkon. >1 - Galaxie bleibt in Relation klein
= Wasserstoffkonz. >1 - bleibt hohe Dichte in Galaxie Rand-Zonen.+
= kl. Sonnen Kugelsternhaufen, geringere Leuchtkraft++ pro ~90,6 Lo.
=geringere Sichtbarkeit+ ++ von Aussen

Vorletzte Frage: Fluids und deren Dynamik warum genannt?
Bitte liess Dir den Mueller Link durch oder ergoogle Dir Daten.
Sonnst werd ich hier nie fertig...dies ist ein sehr komplexes Thema ;-)
Besonders Abschnitt lesen--->
http://www.wissenschaft-online.de/astrowissen/astro_hd.html#astro
Da musst Du Deine Vorstellungskraft bemühen und da kann ich nur positiv dazu beitragen bei Livekontakt, Tafel/Kreide Computer etcetc....

Last..... RZM was hat das mit der Struktur des Raums zu tun bessergesagt was mit der Sternenenstehung etc... und gleich auch Antwort zur Annahme eines Users es wäre meine Eigenkreation (ooohhh vielen Dank!!).

Das Wort RZM, finde den Hinweis später, rar im Netz, ist imho von Albert selbst kreiert worden, denke bei Niederlegung der ART!!!

Wo man es benutzt und was es eigentlich bedeutet ist nicht gerade einfach zu verstehen. Da mein Deutsch ja so besch.ss.... ist, verschone ich euch desweiteren damit es zu erklären und Zitiere, zum jeweiligen Link.

http://www.mpiwg-berlin.mpg.de/Preprints/P190.PDF
MPIWG
In der ART ist die Existenz des Raum-Zeit-Kontinuums nicht an das Vorhandensein von Materie gebunden und insofern absolut. Das die Gravitation und Trägheit (Führungsfeld) gemeinsam beschreibende Objekt ist zu identifizieren mit dem differentialgeometrischen Zusammenhang auf dem Tangentialbündel der
Raum-Zeit-Mannigfaltigkeit.
Bold von mir.

http://www.mis.mpg.de/publications/popular-science/faszination/teil-2.html
MPG Mathe. Einsteins geniale Idee bestand darin, die mathematischen Ideen Riemanns aufzugreifen und die Gravitationskraft zu geometrisieren. In der allgemeinen Relativitätstheorie beeinflussen die Massen die Krümmung der vierdimensionalen Raum-Zeit-Mannigfaltigkeit.

http://de.wikipedia.org/wiki/Differentialform#Duale_Form_und_Stern-Operator

http://www.physik.uni-wuerzburg.de/~jadamek/download/Gravitationswellen.pdf
Siehe Seite 4 Einsteintensor.

http://cdsweb.cern.ch/record/678938/files/0310111.pdf
Auf diese Weise kommt man zu einer allgemeinen geometrischen Struktur der
Raum-Zeit Mannigfaltigkeit; und es war nun Einsteins geniale Vermutung, daß
diese Verallgemeinerungs-Prozedur gerade um einen Schritt zu weit getrieben wurde.
Sehr ausführlich empfehlenswert.
Bitte gebt den Suchbegriff so ein: Raum-Zeit Mannigfaltigkeit.



Netten Gruss...
z
 
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DELTA3

Registriertes Mitglied
Hallo Sarah,
danke für deine viele Mühe und die vielen Hinweise zu den verschiedenen Sternentstehungs Szenarien.
http://cdsweb.cern.ch/record/678938/files/0310111.pdf
Sehr ausführlich empfehlenswert.
Bitte gebt den Suchbegriff so ein: Raum-Zeit Mannigfaltigkeit.

Danke auch für deine Erklärungen zur RZM und die entsprechenden Links dazu.

Aber eigentlich wollte ich ja nicht das ganze Universum erklärt haben, sondern hatte nur eine einzige spezielle Frage:

Wie kann man aus der Helligkeit im fernen Infrarot (bestimmte Wellenlänge?) die Sternentstehungsrate in einer Galaxis ableiten? Gibt es hierzu eine Formel, mit der man die Sternentstehungsrate berechnen kann?

Ich habe das Paper aus Arxiv.org nochmal eingehend studiert, aber keine näheren Angaben hierzu gefunden. Ist das vielleicht Allgemeinwissen?

, we find that the source has a far-infrared luminosity of 1.3 × 10E12 L⊙, which implies a star formation rate of 230M⊙ yr−1.

Es wird hier immer nur wiederholt darauf hingewiesen, dass man das unter Zugrundelegung verschiedener Annahmen, aus der Helligkeit im fernen Infrarot ableitet:

The far-infrared luminosity derived for this redshift 4.044 is 1.3+-0.3 × 10E12 L⊙ after correcting for gravitational lensing .
Assuming a Salpeter initial mass function, solar abundance, a continuous burst for 10-100 Myr, and that the dust reradiates all the bolometric luminosity, the far-infrared luminosity implies a star formation rate of ~ 230 M⊙ yr-1 .
From the derived SFR of 230M⊙ yr−1 we estimate a lower limit on the SFR surface density of 12M⊙ yr−1 kpc−2.
Wenn du hierzu nichts Näheres weisst, dann brauchst du darauf nicht zu antworten. Wenn es niemand hier im Forum weiss, dann müssen wir halt dumm bleiben und alles für bare Münze nehmen, was uns in solchen Artikeln vorgesetzt wird.

Gruss, Delta3.
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo DELTA3,

ich kann Dir diese Frage:
Wie kann man aus der Helligkeit im fernen Infrarot (bestimmte Wellenlänge?) die Sternentstehungsrate in einer Galaxis ableiten? Gibt es hierzu eine Formel, mit der man die Sternentstehungsrate berechnen kann?
nicht beantworten, aber einen Schritt dahin findest Du hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Sternbildungsrate und die Originalarbeit von Maarten Schmidt dazu findest Du hier: http://adsabs.harvard.edu/full/1959ApJ...129..243S

Herzliche Grüße

MAC
 

Graviton

Registriertes Mitglied
Wie kann man aus der Helligkeit im fernen Infrarot (bestimmte Wellenlänge?) die Sternentstehungsrate in einer Galaxis ableiten? Gibt es hierzu eine Formel, mit der man die Sternentstehungsrate berechnen kann?

Ich habe das Paper aus Arxiv.org nochmal eingehend studiert, aber keine näheren Angaben hierzu gefunden. Ist das vielleicht Allgemeinwissen?

Z.B.: Die SED wird an Model-SEDs gefitted. (Letzere sind entweder synthetisch erzeugt oder aus Katalogen entnommen. Natürlich müssen noch einige Parameter, insbesondere eine sinnvolle IMF, angenommen werden.)

Hat man erst mal eine passende SED gefunden, greift man auf Relationen zwischen SED-Eigenschaften und SFR der Model-Datenbank zurück, bekannt ist z.B. Kennicutt et al 1994 für synthetische Modelle, wo die SFR (negativ) mit der Farbe (ich glaub, es war UV, oder B-V) korreliert.

Zumindest wäre das der übliche 0-8-15-Weg.

Florian
 

Maenander

Registriertes Mitglied
Wie kann man aus der Helligkeit im fernen Infrarot (bestimmte Wellenlänge?) die Sternentstehungsrate in einer Galaxis ableiten? Gibt es hierzu eine Formel, mit der man die Sternentstehungsrate berechnen kann?

Ich habe das Paper aus Arxiv.org nochmal eingehend studiert, aber keine näheren Angaben hierzu gefunden. Ist das vielleicht Allgemeinwissen?
In dem Paper wird Kennicutt(1998) dazu zitiert, einfach da nachschauen, sollte auch auf archiv.org zu finden sein.

Aber eigentlich funktioniert es wie im Paper beschrieben:

In staubreichen Galaxien mit großer Sternentstehungsrate kann man davon ausgehen, dass fast alles Licht im fernen Infrarot von gerade entstehenden Sternen stammt, die noch von einer Staubhülle umgeben sind. Diese Staubhülle ist so dicht, dass die gesamte Leuchtkraft nur noch im Infraroten ausgestrahlt werden kann.

Jetzt muss man sich nur noch fragen, wieviele Sternmassen benötigt werden, um diese Strahlung zu erzeugen, und dazu braucht man die Initial Mass Function, also die Massenverteilung der Sterne und kann damit die Leuchtkraft pro Sonnenmasse berechnen.

Ist eigentlich eine ziemlich einfache Methode, funktioniert so aber nur in jungen staubreichen Galaxien. Natürlich muss man das ganze noch eichen, die Filterfunktionen spielen eine Rolle, und die genaue Spektralverteilung des Staubes.

Nachtrag:

Ich habe die genaue Formel im Kennicutt 1998 Paper gefunden, hat mich jetzt doch auch interessiert, jetzt können wir alle selbst nachrechnen:

SFR (M⊙ yr−1) = 4.5 × 10−44 LFIR (ergs s−1) (starbursts)
 
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DELTA3

Registriertes Mitglied
Danke, mit so viel Info hätte ich garnicht gerechnet.:)

@Mac:
Habe die Links gelesen, da geht man aber von der Dichte des interstellaren Gases aus, vom IR-Spektrum ist da nicht die Rede. Wahrscheinlich war damals (1958) die Infrarot-Astronomie noch nicht so weit, es gab da ja noch keine Weltraumteleskope.

Der Beitrag von Graviton war schon aufschlussreicher, denn ich hatte ja selbst schon angenommen, dass man da Vergleichsgalaxien oder Modelle braucht, von denen man ausgehen kann. Das ging aber aus dem Paper nicht so klar hervor und als Laie blicke ich da auch nicht so voll durch.

Dass es allerdings so eine einfache Formel wie die von Kennicutt gibt, hätte ich nicht gedacht, wenn auch nicht angegeben ist, welcher Bereich des IR-Spektrums hier massgebend ist und wie die Starbursts zu berücksichtigen sind. Das ist aber für mich auch nicht so wichtig, ich wollte ja nur wissen, ob man tatsächlich allein aus dem Submillimeter-Spektrum, (das ja mit der Rotverschiebung erst wieder in das IR-Spektrum umgerechnet werden muss) die SFR in einer Galaxis errechnen kann.

Diese Annahme allerdings:
In staubreichen Galaxien mit großer Sternentstehungsrate kann man davon ausgehen, dass fast alles Licht im fernen Infrarot von gerade entstehenden Sternen stammt, die noch von einer Staubhülle umgeben sind. Diese Staubhülle ist so dicht, dass die gesamte Leuchtkraft nur noch im Infraroten ausgestrahlt werden kann.

verstehe ich nicht so ganz, denn auch in einer Galaxis mit einer hohen SFR gibt es doch sicher viele fertige Sterne, die einige 100 Myr alt sind und ebenfalls im IR strahlen, wie unsere Sonne auch, und damit zur Gesamtleuchtkraft beitragen.

Ausserdem frage ich mich, wo im jungen Universum so viel Staub herkommt, da es doch im jungen Universum, zu dem ich diese Galaxie mit 1,5 Mrd Jahren zähle, kaum schwerere Elemente als H und He gegeben haben soll.

Gruss, Delta3.
 

Orbit

Registriertes Mitglied
...verstehe ich nicht so ganz, denn auch in einer Galaxis mit einer hohen SFR gibt es doch sicher viele fertige Sterne, die einige 100 Myr alt sind und ebenfalls im IR strahlen, wie unsere Sonne auch, und damit zur Gesamtleuchtkraft beitragen.
Ja und noch viel hellere Riesensterne; aber wie Maenander sagt: Die Staubschicht durchdringt nur deren Infrarot-Strahlung.
Ausserdem frage ich mich, wo im jungen Universum so viel Staub herkommt, da es doch im jungen Universum, zu dem ich diese Galaxie mit 1,5 Mrd Jahren zähle, kaum schwerere Elemente als H und He gegeben haben soll.
Gerade Riesensterne haben nur eine kurze Lebensdauer von ein paar hundert Millionen Jahren. Zum hier diskutierten Zeitpunkt kann also das Recycling schon mehrmals stattgefunden haben.

Orbit
 

Graviton

Registriertes Mitglied
Dass es allerdings so eine einfache Formel wie die von Kennicutt gibt, hätte ich nicht gedacht, wenn auch nicht angegeben ist, welcher Bereich des IR-Spektrums hier massgebend ist und wie die Starbursts zu berücksichtigen sind. Das ist aber für mich auch nicht so wichtig, ich wollte ja nur wissen, ob man tatsächlich allein aus dem Submillimeter-Spektrum, (das ja mit der Rotverschiebung erst wieder in das IR-Spektrum umgerechnet werden muss) die SFR in einer Galaxis errechnen kann.

Das Grundprinzip solcher Analysen (z.B. experimentelle Bestimmung der Star Formation Rate aus der IR-Helligkeit) ist eigentlich immer die selbe:

1.) Man wählt eine Anzahl charakteristischer Galaxien-Parameter aus. Z.B. U-B-Farbe, B-V-Farbe, Elliptizität, etc. Für die Photometrie nimmt man meistens FARBEN, und nicht Flüsse, letztere oft größere systematische Fehler (sprich: bias) haben. Oder anders: Beim Bilden von Farb-Indices heben sich Kalibrationsfehler des Instruments teilweise auf. Deshalb ist es auch so wichtig, für gute Daten auf einem einheitlichen Datensatz - mit dem selben Teleskop unter ähnlichen Bedingungen - zugreifen zu können. In der Praxis hat man den Luxus natürlich meistens nicht ;) Das heißt, die wirkliche Arbeit liegt darin, die Ausgangsdaten erst mal zu homogenisieren. Der Laie stellt sich das meistens so einfach vor: Ich messe mal eben mit einem Teleskop den Fluss im UV.... Dabei ist es ein langer Weg zwischen Roh-Daten und kalibrierten fehlerbereinigten Spektren/Flüssen.

2.) Man nimmt eine große Anzahl gut bekannter/beobachtbarer Objekte.
a) Relativ nahe echte Galaxien.
b) Synthetische Galaxien aus Simulationen.
Über diese Objekte - egal ob reale oder synthetische - weiß man nun fast alles.
)
3.) Nun plottet man eine der charakteristischen Größen X, die man in Punkt 1.) gewählt hat, gegen eine andere Y - natürlich für die bekannten Objekte aus 2.) (Mal vereinfacht, in realiter sucht man nach Ebenen in X-Y-Z-Räumen aus drei Größen oder geht in noch höhere Dimensionen des Variablengrids.

4.) Wenn man Glück hat - oder clever unter 1.) passende Größen gewählt hat - ergibt sich ein empirischer Zusammenhang zwischen zwei dieser Größen. [Stichwort hier: fundamental plane ...]

5.) Diese Relation wendet man dann bei unbekannten Objekten - z.B. bei höhren z - an. Fertig.

Anmerkungen:

- Teilweise wendet man Relationen an, wo man KEINERLEI Ahnung hat, WARUM sie gelten.

- Man muss immer folgenden Kompromiss eingehen:

Entweder man erlaubt nur sehr wenig Parameter bzw. macht sehr viele einschränkende Annahmen. Z.B. setzt man eine bestimmte IMF (meist Salpeter IMF) voraus.
  • Vorteil: Die stochastisch abgeleiteten Relationen sind dann meist viel schärfer.
  • Nachteil: Logischerweise gilt die Relation dann eben streng genommen nur für die Unterklasse von Objekten, wo wirklich z.B. eine Salpter-IMF vorliegt. In Wirklichkeit weicht die IMF jeder Galaxie natürlich von dieser IMF (leicht) ab - weshalb man immer nur eine Näherung erhält.

Oder man erlaubt sehr viele Parameter --> Dann weichen die stochastischen Relationen auf.

Also kurz:
ENTWEDER unrealistisch vereinfacht - aber klare Zusammenhänge.
ODER realistisch mit vielen freien Parametern - weniger scharfe Relationen bis hin zu homogenen Wolken im Datenkubus.

Viele scheinen sich experimentelle Astrophysik wie Schul- (oder Ingenieursstudiums)Physik vorzustellen, wo man schön sauber Zusammenhänge in einfache Formeln fasst, die man noch dazu anschaulich gut verstehen kann. Die Realität ist um Lichtjahre "schmutziger"...

Florian
 
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Maenander

Registriertes Mitglied
Diese Arbeitsweise ist aber auch teilweise der Fluch der experimentellen Astronomie. Man denke nur an die Kontroverse um die Hubble-Konstante. Ich erinnere mich an eine Abhandlung von Salpeter dazu, in der er deutliche Kritik an den beteiligten Gruppen übte.
 

DELTA3

Registriertes Mitglied
Hallo zusammen,
Ja und noch viel hellere Riesensterne; aber wie Maenander sagt: Die Staubschicht durchdringt nur deren Infrarot-Strahlung.

Ja, aber alle diese Sterne tragen doch zur gesamten Infrarot-Strahlung bei, und die gerade neu entstehenden Sterne machen doch nur einen kleinen Bruchteil der gesamten Sterne einer Galaxis aus. Wie kann man da die Sternentstehungsrate aus der gesamten Infrarot-Strahlung berechnen?

Aber Graviton hat das ja nachher sehr gut erklärt, danke für diese wirklich sehr ausführliche Erklärung, die sogar für einen Laien wie mich zum grössten Teil verständlich ist.

Allerdings hört sich das alles sehr kompliziert und aufwändig an, und jetzt weiss ich auch, warum das entsprechende Paper in arxiv.org so umfangreich ist. Aber letztlich ist es doch so, dass alles mehr oder weniger auf Annahmen, Vergleichsdaten und Schätzungen beruht, mal ganz abgesehen davon, dass die ermittelten Daten bei einem so schwachen und weit entfernten Objekt auch nicht sehr genau sein werden.
Die Realität ist um Lichtjahre "schmutziger"...
Die Ergebnisse werden deshalb wohl auch nicht sehr zuverlässig sein, aber zum Glück kann das ja keiner nachprüfen.....;)

Gruss. Delta3.
 

Maenander

Registriertes Mitglied
Ja, aber alle diese Sterne tragen doch zur gesamten Infrarot-Strahlung bei, und die gerade neu entstehenden Sterne machen doch nur einen kleinen Bruchteil der gesamten Sterne einer Galaxis aus. Wie kann man da die Sternentstehungsrate aus der gesamten Infrarot-Strahlung berechnen?

Schau Dir den Orion-Nebel im fernen Infrarot an:

http://www.ir.isas.jaxa.jp/ASTRO-F/Outreach/results/Orion_LW_en.jpg

Man sieht nicht die Sterne, sondern nur den Staub, die Sternentstehungsregionen sind besonders hell.

Genauso sieht unsere Galaxie bei diesen Wellenlängen aus:

http://www.pta.edu.pl/orion/apodmain/apod/ap000517.html

Dadurch wird es verständlicher, warum man glaubt, diese Annahmen in bestimmten Fällen machen zu können.
 

DELTA3

Registriertes Mitglied
Schau Dir den Orion-Nebel im fernen Infrarot an:
Man sieht nicht die Sterne, sondern nur den Staub, die Sternentstehungsregionen sind besonders hell.

Danke für die Links zu den Infrarot-Abbildungen, das ist ja beeindruckend, vor allem die Orion-Region. Man sieht ja die eigentlichen Orionsterne garnicht mehr! Ich hätte nicht gedacht, dass die Sterne so wenig im fernen Infrarot strahlen, noch nicht mal Beteigeuze als roter Riesenstern!

Da sieht man mal, dass man ganz falsche Vorstellungen hat, wenn man noch nie mit Infrarot Spektren, bzw. der Spektralverteilung in Galaxien zu tun gehabt hat.

Dadurch wird es verständlicher, warum man glaubt, diese Annahmen in bestimmten Fällen machen zu können.

Wenn man das gesehen hat, dann weiss man wie recht du hast!

Gruss, Delta3.
 

galileo2609

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Die könnte man auch auf einer Aufnahme im sichtbaren Spektrum nicht sehen; denn die liegen weit ausserhalb dieses Bildausschnittes
Wieso das? Die Japaner haben den Orion doch sogar extra eingezeichnet. Die Aufnahme wurde im Bereich des fernen Infrarot (140 µm) aufgezeichnet. Da "sieht" man nur noch kalte Materie, aber keine Sterne mehr.

Grüsse galileo2609
 
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Orbit

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Ich verstehe deinen Einwand nicht, galileo. Schau dir doch mal die Grössenverhältnisse an: Der Orionnebel ist ein winziges Fleckchen innerhalb des Sternbildes gleichen Namens. Beteigeuze, den DELTA3 namentlich erwähnt, liegt weit ausserhalb des Bildausschnittes. von dem hier die Rede ist.
Orbit
 
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