Galaxien: 40.000 mögliche Universen

FrankSpecht

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Moin Stevie,
heisst das, wenn wir Teleskope hätten die noch tiefer schauen könnten, würden wir nur düsteren Raum sehen - "eine Art dunkles Glühen" ? Wäre das als die davoneilende Feuerwand der Big Bangs zu verstehen, die häufiger in der Literatur erwähnt wird?
Die "davoneilende Feuerwand" hat man schon gesehen, nämlich mit den Satelliten Cobe und WMAP und mit Ballonteleskopen in der Antarktis. Die Strahlung der Feuerwand im langwelligen Mikrowellenbereich empfangen und ist für optische Teleskope unsichtbar.
Und die entferntesten (und damit frühesten) Galaxien kann man auch nur im Infrarotbereich beobachten, da sich deren sichtbares Licht aufgrund der Expansion schon in diesen Bereich verlagert hat.
 

Stevie

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Hallo FrankSpecht,

mit "Sehen" war durchaus nicht unser optisches menschliches Sehvermögen gemeint. Ich weiß schon, dass durch die Expansion das Licht entsprechend weit ins Infrarote verschoben ist. Es beantwortet aber trotzdem zumindest teilweise meine Frage, da ich nicht wusste, dass die "Feuerwand" (wenn auch im Infrarot) schon beobachtet wurde.

Lassen sich mit den Infrarot-Aufnahmen auch detailliertere Aussagen zu ihrer Natur machen?
 

Orbit

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Eine seltsame Geschichte, dieser 'dark flow'.
Kann sich so was nicht auch ergeben, wenn man die Distanz zu den beobachteten Objekten falsch einschätzt? Das wäre doch bei der derzeitigen Genauigkeit von astronomischen Distanzmessungen denkbar.

Wenn ein sich von mir entfernendes Objekt zum Zeitpunkt der Beobachtung näher liegt als ich annehme, dann könnte sich eine vermeintliche Driftgeschwindigkeit ganz einfach als die mit der kürzeren Distanz zusammenhängende grössere perspektivische Verschiebung des Fluchtobjektes entpuppen.

Orbit
 

FUNtastic

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Hallo Orbit,
wenn man sich bei den Entfernungen jeweils um den exakt gleichen Faktor "verschätzen" würde, so wäre dies sicher möglich.

Wenn ich die ganze Sache aber bisher richtig verstanden habe, so fußt die Annahme, die Objekte würden sich kollektiv bewegen, allein auf den Daten zur Hintergrundstrahlung und eben nicht auf "direkten" Beobachtungsdaten. Deshalb fällt es mir ja so schwer zu verstehen, wie man daraus eine Bewegung, respektive Geschwindigkeit ermitteln können soll.

Viele Grüße
FUNtastic
 

ZA RA

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Und die entferntesten (und damit frühesten) Galaxien kann man auch nur im Infrarotbereich beobachten, da sich deren sichtbares Licht aufgrund der Expansion schon in diesen Bereich verlagert hat.


Grüß dich Frank,

ich habe eine Frage bzgl. dem Darkflow .....

Wie können die Galaxien sich im Schnitt mit 4500 Kms von einander entfernen (Raumexpansion / abgeflacht Kugelförmig expandierendes Gebilde*) und doch andrerseits gleichzeitig mit 800 Kms alle zum selben Punkt streben?
( die genaue Gegenbewegung!?*)

Herzlichen Gruß und nachträglich, Danke für Deinen Einsatz ;)

Z
 

charlyms

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Hallo,
mich interessiert, was die Varianten eigentlich ausmacht, beziehungsweise was variiert eigentlich, dass man schon von unterschiedlichen Universen sprechen kann.
Charlyms
 

mineralkerbe

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Na man hat wohl eine Karte des bekannten Universums angefertigt, ein Computerprogramm damit gefüttert und es
alle Lücken der Karte nach den vorliegenden Daten füllen lassen. Da die Lücken eben Lücken sind kann man keine
eindeutige Aussage treffen sondern nur mögliche Szenarien errechnen. Und davon scheint laut dem Modell es 40.000 zu geben.

Und ein anderes Universum hätten wir schon, wenn ein Wasserstoffmolekül 2cm von dem Platz entfernt wäre, an dem
es sich eigentlich befindet.

Wenn ich selbst was falsch verstanden habe - korrigiert mich!
 

FrankSpecht

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Moin, ZA RA,
sorry für die späte Antwort. Hatte die Tage gerade beruflich in Zürich zu tun :mad:

Wie können die Galaxien sich im Schnitt mit 4500 Kms von einander entfernen (Raumexpansion / abgeflacht Kugelförmig expandierendes Gebilde*) und doch andrerseits gleichzeitig mit 800 Kms alle zum selben Punkt streben?
( die genaue Gegenbewegung!?*)
Ich hatte den Artikel anders verstanden, nämlich NICHT, dass alle Galaxien "zum selben Punkt streben", sondern sich VOR der Hintergrundstrahlung IN EINE RICHTUNG bewegen. Also quasi alle bspw. von links nach rechts.

nachträglich, Danke für Deinen Einsatz
Dafür nicht, wobei mir die Platzierung deines Originalposts zu diesem Thema besser gefällt als die dieses Themas hier vom Webmaster (was hat das mit Teleskopen zu tun?) ;)
 

ZA RA

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Moin, ZA RA,
sorry für die späte Antwort. Hatte die Tage gerade beruflich in Zürich zu tun :mad:

Moin Frank,

na, wenigstens scheinst Du Gesund zurück!
Meine letzten Aufenthalte in Zürich waren zwar amüsant, aber beruflich mässig motivierend. Sehr konventionelles Geschäftsgebaren, sage ich mal.

Ich hatte den Artikel anders verstanden, nämlich NICHT, dass alle Galaxien "zum selben Punkt streben", sondern sich VOR der Hintergrundstrahlung IN EINE RICHTUNG bewegen. Also quasi alle bspw. von links nach rechts.


Zitat aus Link zu: Welt der Physik / Artikel
Die dunkle Strömung der Galaxienhaufen

....Das überraschende Ergebnis: Alle diese Galaxienhaufen bewegen sich offenbar mit einer Geschwindigkeit von etwa drei Millionen Kilometern pro Stunde (rund 800 Kilometer pro Sekunde) in Richtung einer Region....
Zitat ende.

Hatte mir daher ein trichterförmiges Bewegungsmuster vorgestellt.
In Richtung einer oder mehreren sehr dichten Massenkonzentrationen, die einem HAUFEN entsprechen, sozusagen.

Eine reine Seitwärtsbewegung kann ich mir zwar einfacher vorstellen, diese würde aber imho, nicht einer Massen-konzentration gleich kommen,
sondern eher einer weiteren Konzentration von Galaxien, einem Universum von min. gleich großer Ausdehnung relativ dem unsrigen.
Auf Kollisionkurs?

Ein z.B. durch Quantenfluktuationen / Vakuumenergien angeregtes, nur in eine Richtung, seitliches abdriften, wäre möglich, würde aber imho, im Endeffekt auch einem `Trichter`gleichen.

Ein quantisiertes Ausdehnungsverhalten der Raumexpansion, in Schüben, mit je Zeitlich begrenzten `slow down` Frequenzen vielleicht?
Die Raum expandiert langfristig fast statisch, zieht sich aber in sehr kurzen Sequenzen sozusagen kurz `zusammen`, bis zum nächsten `Impuls`.
Das würde imho eine gemeinsame Richtung, gegen die norm Expansion beobachtbar machen.

Aber eigentlich wollte ich jedoch darauf hinaus, wie Du, nachdem in der Kosmologie Jahrzehnte von ``gleichmässiger`` Raumexpansion, inkl. seiner Galaxien `darin`, gesprochen wurde, mit so einer Nachricht umgehst? Dein Vorstellung hätte mich interessiert.

Dafür nicht, wobei mir die Platzierung deines Originalposts zu diesem Thema besser gefällt als die dieses Themas hier vom Webmaster (was hat das mit Teleskopen zu tun?) ;)

Nun ja, der Computer stellt schon eine Art des Teleskopes dar.
Wir berechnen ja nicht nur, sondern visualisieren auch damit.
Und es wäre schade gewesen, hätte es keinen eigenen Astronews Artikel dazu gegeben. Mit Bildern und vielen Meinungen. ;)

Und dank Dir, ist die etwas schnellere Nachricht mit den zusätz. Animationen, die ich keinem länger vorenthalten wollte, ja nicht untergegangen. :)

Freu mich das Du geantwortet hast.

Nette Grüße
z
 
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charlyms

Registriertes Mitglied
40.000 mögliche Universen

...Und ein anderes Universum hätten wir schon, wenn ein Wasserstoffmolekül 2cm von dem Platz entfernt wäre, an dem
es sich eigentlich befindet.

Wenn ich selbst was falsch verstanden habe - korrigiert mich!

Das liegt daran, was man unter einem anderen Universum versteht. Für mich sollte erst davon die Rede sein, wenn sich grundsätzliche Parameter (Naturgesetze?) ändern.
Gibt es eigentlich ein Programm und Daten, mit denen man die Ergebnisse oder besser Teile davon am heimischen PC darstellen kann?
Charlyms
 

mineralkerbe

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Ist wohl wirklich Auslegungssache...

Aber wenn Du ein Abbild des Universums machen willst und dabei einige Moleküle an die falsche Stelle setzt dann hast
Du nicht das Universum abgebildet ;) Darauf wollte ich hinaus...
 

ZA RA

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Hallo Mineralkerbe,

endlich erlöst Du mich,
ich grübble schon seit geraumer Zeit,
wie Du das wohl gemeint hattest.

Klong. :D

Danke
z

Ps.: Dann hät ich aber auch gerne gewust, wie Du die Darstellung der Quantenfluktuationen zeitgerecht hinbekommst. LoL.
 
Zuletzt bearbeitet:

FrankSpecht

Registriertes Mitglied
Aber eigentlich wollte ich jedoch darauf hinaus, wie Du, nachdem in der Kosmologie Jahrzehnte von ``gleichmässiger`` Raumexpansion, inkl. seiner Galaxien `darin`, gesprochen wurde, mit so einer Nachricht umgehst? Dein Vorstellung hätte mich interessiert.
Das hätte mir klar sein sollen ;)
Nun, meine Meinung ist, dass ich keine Meinung habe solange ich mich darin zu verstehen suche, was die Forscher meinen.
 

ZA RA

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Hallo Frank...

so´n Mis. , da wollte ich Dich mal reinlegen und versuchen Dich mit abstrusen
Vorstellungen zu locken...jetzt hast Du´s doch gemerkt. :rolleyes:
jokes asside

Schade wirklich Schade, wollte ja keine Expertise nur ne Meinung.
Na dann, versuchen wir doch rauszufinden wie die Forscher das wohl meinen!

Netten Gruß
und wenig feedback´s ;)
(Dein Soundsys. betref.)
z

Ps. Wenn Du schon erwähnst, was macht Du eigentlich beruflich in der Schweiz???
 
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ZA RA

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Puhh haste nochmal Glück gehabt....

ich bin nur eine kleines überhauptnichts in den unendlichen Gefilden
quantenmechanischer Prozesse...

z
 

mineralkerbe

Registriertes Mitglied
Ps.: Dann hät ich aber auch gerne gewust, wie Du die Darstellung der Quantenfluktuationen zeitgerecht hinbekommst. LoL.
Erbsenzähler! :eek:

Hm... gut, dann hab ich gleich die Chance, Missverständnisse und Halbwissen meinerseits auszumerzen ;)

Würde man zu einem bestimmten Zeitpunkt die Zeit im ganzen Universum anhalten - hätte es dann nicht einen
bestimmbaren Zustand, Quantenzustände eingeschlossen? Oder ist das Universum selbst dann nicht (theoretisch!!!) hundertprozentig messbar?
 

Orbit

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Würde man zu einem bestimmten Zeitpunkt die Zeit im ganzen Universum anhalten - hätte es dann nicht einen
bestimmbaren Zustand
mineralkerbe
Für Dich als soeben verblichenen Beobachter sicher nicht. Du würdest nämlich sofort nicht mehr existieren.
Aber jetzt mal angenommen, Du als Beobachter seist mit der Erde, auf der Du lebst und der Sonne von diesem universellen Stopp ausgenommen: Nach ein paar Minuten würden Venus und Mars und Merkur verschwinden, nach etwa 3/4 Stunden der Jupiter, nach gut zweieinhalb Stunden der Saturn usw.
Die Fixsterne würden erst nach 4 Jahren einer nach dem andern erlöschen; aber erst nach einigen tausend Jahren gäbe es von blossem Auge keine Sterne mehr am Himmel zu sehen. Die Astronomen allerdings würden uns dank ihrer Teleskope noch während Jahrmilliarden wunderschöne Deep Sky-Bilder liefern - mindestens so lange, wie die Erde noch existiert. Erst nach zweieinhalb Millionen Jahren würde unsere Nachbargalaxie erlöschen...

Orbit
 

FrankSpecht

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Moin, Orbit,
einer nach dem andern erlöschen
ich möcht' es nicht beschreien, aber ich wette, mineralkerbe meinte seine Vorstellung von
mineralkerbe schrieb:
Würde man zu einem bestimmten Zeitpunkt die Zeit im ganzen Universum anhalten
im Sinne von "absoluter Zeit" gedacht. Sofort und überall :confused:

Apropos, mineralkerbe, ICH bin NICHT der von dir zitierte Erbsenzähler, obwohl ich auch bisweilen solcher Tätigkeit zuneige :D
 
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