doch Leben auf dem Mars?

Alex74

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@Mahananda: ah, dann hast Du mich da nur falsch verstanden, ich wollte mit "kaputt" nur ausdrücken, daß die ersten Schritte zum Vielzeller im Prinzip ein Defekt waren.
 

ZA RA

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Hallo Alex,

wie ist der von Dir angedachte``Defekt``, in dem Sinne von Strukturbildung, ob Zelle oder anorgane Struktur, deiner Meinung nach zu definieren??

Grüße
z
 

Schmidts Katze

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Und was sind deiner Meinung nach die besten Ausgangsbedingungen?

Ein Gesteinsplanet mit einem Durchmesser von 5 - 20.000 km, der von einem zusammenhängenden Ozean bedeckt ist, aus dem Kontinente herausragen, der einen Stern in der habitablen Zone umkreist und von einem Trabanten umkreist wird, der groß genug ist, Gezeiten zu verursachen, aber nicht so groß, daß eine gebundene Rotation entsteht.

Ich bestreite aber, daß auf so einem Planeten auf jeden Fall Leben entsteht.

Grüße
SK
 
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Alex74

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wie ist der von Dir angedachte``Defekt``, in dem Sinne von Strukturbildung, ob Zelle oder anorgane Struktur, deiner Meinung nach zu definieren??
Naja, die meisten Mutationen sind ja erstmal ein Defekt, es gibt wenige, die von sich aus direkt eine Verbesserung von Eigenschaften bewirken.
Im Falle einer Mutation, die die Entwicklung zur Vielzelligkeit verursacht, müßte der Trennungsmechanismus bei der Cytokinese durch eine Mutation nicht mehr richtig funktioniert haben. In einer ungefährlichen Umgebung mit genug Nahrung ist das halb so wild. Später hat sich dann noch die eine oder andere Mutation dazugesellt, die diesem Zellhaufen positive Eigenschaften verliehen hat, z.B. eben Spezialisierung einzelner Zellen oder die Fähigkeit, einen Zellverband zu bilden und sich trotzdem auch noch "richtig" zu vermehren (denn wir sprachen ja davon daß genau die Vermehrung nicht mehr astrein klappen soll); dann kann dieser Zellhaufen durchaus wettbewerbsfähiger geworden sein als die anderen Einzeller und eine andere Nische belegt haben.

Ein Gesteinsplanet mit einem Durchmesser von 5 - 20.000 km
Da wäre ich persönlich vorsichtiger; Mit 5000 km kann das Ding je nach Dichte nichtmal ne gescheite Atmosphäre halten (siehe Mars: der hat über 6700 km und bringts nicht hin!) und ein Gesteinsplanet mit 20.000 km Durchmesser hat (grob über den Daumen) sicher die 3-4-fache Erdmasse mit einer mörderischen Oberflächengravitation und ich gehe schwer davon aus daß Super-Erden auch einen verdammt großen Gasozean als Atmosphäre haben mit viel zu hohem Druck. Wie sowas aussieht kann man an der Venus bewundern. Unsere Erde hat eigentlich für ihre Größe eine verdammt dünne Atmosphäre, selbst Saturnmond Titan hat einen 60% größeren atmosphärischen Druck an der Oberfläche. Aber uns fehlen da einfach genügend Vergleichsmöglichkeiten. In jedem Fall dürfte sich die hohe vulkanische Aktivität einer Super-Erde auch ungünstig auf deren Atmosphäre auswirken.
Ja, da bin ich also auch Pessimist und würde lediglich sagen: etwa 12000-15000 km Durchmesser... :cool:

Gruß Alex
 

ZA RA

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Naja, die meisten Mutationen sind ja erstmal ein Defekt, es gibt wenige, die von sich aus direkt eine Verbesserung von Eigenschaften bewirken.....

Hallo Alex,
wenn ich Dich recht verstehe, ist der `Defekt`, in dem Sinne ein Produkt des Zufalles, da er statistisch betrachtet, nicht in der Hauptsache als Produktiv einzustufen ist. Weiterf., ist die Produktivität, die bei einem `Defekt`nur im gerigem Maße zu beobachten ist, dann auch Zufall??

Liege ich da einigermassen...
Die Welt entspringt einem Zufall.
...richtig?

Grüße
z
 

Alex74

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Ja, so ist das - mehr oder weniger.
Zufall ist es aber nicht, daß sich besser angepaßte Organismen auf Dauer auch besser behaupten können. Insofern hat nicht der Zufall die Welt geformt sondern Erfolgsrezepte.

Wenn sich die Chromosomen einer Zelle teilen passieren sogar relativ viele Fehler (also: Abweichungen von einer 1:1 Kopie); die meisten sind ohne Belang, viele wirken sich eher negativ aus und ein paar wenige können vorteilhaft sein - diese aber setzen sich dann durch.

Gruß Alex
 

Kibo

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Das kommt drauf an wie man "höher" definiert. Niemand kann ausschließen das auch Bakterien intelligent werden können. Einzeller dominieren diesen Planeten, da können Menschen noch so schlau sein.
 

Orbit

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Niemand kann ausschließen das auch Bakterien intelligent werden können.
kibo
Nach diesem Statement von Dir darf man das ernsthaft in Erwägung ziehen. Und dann sind wir auch gleich bei den Geistteilchen, welche nun bei den Versuchen am LHC seelische Qualen erleiden müssen.
Orbit
 

Alex74

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@Kibo: Intelligenz erfodert ein Netzwerk das Fähigkeiten verlangt wie sie in einem Bakterium nicht verwirklicht werden können. Daher kann man das sehr wohl ausschließen.
Und wenn jemand den Planeten dominiert dann ist das der Mensch, denn nur dieser handelt bewußt bzw. hat zumindest die Möglichkeit dazu.
Bakterien sind einfach viele, kriechen herum und machen Stoffwechsel. Das würde ich nicht unbedingt Dominanz nennen.

Das menschliche Gehirn hat etwa eine Billiarde Synapsen. Wie soll sowas in einem Bakterium verwirklicht werden?

Sorry, aber der Beitrag ist wieder einer der klassischen Sorte "vor 200 JAhren hat auch noch keiner gedacht daß man fliegen könnte, daher sind wir nur zu dumm heute zu sehen was sonst noch möglich ist..."

Gruß Alex
 

CAP

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Kannst du dir vielleicht eine Art von Schwarmintelligenz vorstellen, also für Einzeller?
 

_Mars_

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Neulich kam ein Artikel raus, dass sogar ein Insektenhirn ausreicht, um ein Bewusstsein entstehen zu lassen...

Aber Bakterien... Ne, glaub ich (noch?) nicht....

Brauchen Viecher für Schwarmintelligenz nicht wenigsten ein kleines Gehirn??
 

CAP

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Unser Gehirn besteht auch "nur" aus Zellen die Informationen austauschen.Könnte mir vorstellen, dass das auch bei Bakterien geht mit gewissen Botenstoffen.
 

Alex74

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Neulich kam ein Artikel raus, dass sogar ein Insektenhirn ausreicht, um ein Bewusstsein entstehen zu lassen...
Man muß zuerstmal festhalten daß kein Mensch weiß, was Bewußtsein an sich ist.

Meiner Meinung nach hat Bewußtsein auch nicht unbedingt was mit Intelligenz zu tun. Wenn ich mich selbst beim Lösen komplexer Aufgaben beobachte, dann stelle ich jedenfalls fest daß die Ergebnisse dafür stets irgendwie unbewußt vor meinem geistigen Auge auftauchen, also völlig unbewußt in einem anderem Teil des Gehirns erarbeitet werden. Das Bewußtsein kommt erst hinterher ins Spiel und proklamiert "das habe ich erarbeitet".

Schwarmintelligenz ist ein neues Modewort seit diesem einen Thriller "Der Schwarm"; wieso sollte ein loser Haufen Bakterien besser vernetzt sein als ein Gehirn? Oder mit anderen Worten: wieso sollten Einzeller plötzlich die Hauptfähigkeit von Vielzellern aufweisen, nämlich Arbeitsteilung.

Ich gehe übrigens davon aus daß Bewußtsein in irgendeiner Weise "im Urgrund" des Universums vorhanden ist und irgendwie schon auf kleinster Ebene bei jeglicher Art Informationsübertragung auf minimalem Niveau entsteht, eventuell auch makroskopisch (Schwärme, Firmen, Staaten, etc.). Wenn gelöst würde wie Bewußtsein entsteht ist das vermutlich mehr wert als die Entdeckung der Großen Vereinheitlichten Kräftetheorie. Wenn letztere überhaupt ohne eine gleichzeitige Erklärung für Bewußtsein auskommt.

Gruß Alex
 

ZA RA

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Hallo Alex..

vielleicht kam Dir meine Frage bzgl. Zufall zu einfach vor, aber ich denke mal dass die Fragen, die Du gerade eben gestellt hast, sehr eng mit der Frage nach dem Zufall verknüpft sind.

Was Denkst Du wäre wahrscheinlicher:
Das Leben nach Zufallsprinzipien entsteht...
...oder das es eine ``emergente Folge des vorhandenen Basismaterial´s ist?

Ich glaube die Antwort könnte uns immens nach vorne bringen, was die Häufigkeit seines Aufkommens angeht!

Prof. Hassinger übrigens scheint von einem Zufall auszugehen was die gesamte Entstehung betrifft.
http://www.welt.de/wissenschaft/article1233975/Die_Entstehung_des_Universums_ist_reiner_Zufall.html

Den Begriff Massen-`Defekt` halte ich übrigens genau so irreführend wie dessen Anwendung bzgl. dem Thema Gene.

Gruß
z
 

Alex74

Registriertes Mitglied
"Defekt" ist ja kein objektives Adjektiv sondern in Abhängigkeit von der menschlichen Betrachtung; wir definieren etwas, das einen uns anscheinenden Zweck erfüllt als "funktionieren" und etwas, das dies nicht tut als "defekt".
In unseren Augen ist eine Mutation, die bewirkt daß ein Einzeller sich nicht mehr so vermehren kann wie die anderen, ein Defekt.
Den hat er irgendwie mit sich rumgetragen, später kam noch eine andere Mutation dazu und zack war der ursprüngliche Defekt ein Vorteil und hat neue Funktionen eröffnet.
Hänge Dich also nicht allzu sehr an meinem Wort "Defekt" auf, es sit eine rein subjektive Beschriebung dessen was bei einer nicht unmittelbar nützlichen Mutation passiert.

Ich habe es auch nicht im Zusammenhang mit Zufälligkeiten der Existenz des Universums gemeint, wenngleich ich ja (vergleiche meinen Thread in "gegen den Mainstream") auch der Meinung bin, daß Regellosigkeit und damit "Zufall" aller Anfang gewesen sein muß.

Gruß Alex
 

Orbit

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Alex74
Ich verstehe Deinen Begriff 'Defekt' etwa so wie 'Symmetriebruch' in der Physik. Ohne Symmetriebruch gäbe es in dieser Welt nichts Unterscheidbares.
Orbit
 

FrankSpecht

Registriertes Mitglied
Ah, Orbit!
Das ist eine sehr interessante Idee :cool:

PS: Ohne Symmetriebruch gäbe es unsere Welt vielleicht nichtmal!
 
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