Brauchen wir die Kernenergie?

entreri73

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Es geht bei Deinem angesprochenen Szenario ja um kulturelle/religiöse/ideologische Unterschiede zwischen Lieferant und Kunden.

Die Länder, die diesen Strom liefern würden, haben genau die gleichen Unterschiede zu uns, wie die absolute Mehrzahl (im Bezug auf Menge) der derzeitigen Erdöllieferanten (mag daran liegen, dass es grösstenteils dieselben Länder sind :))

Wenn dieses Szenario so wahrscheinlich wäre, wie Du es gerade darstellst, man es aber aktuell nur sehr, sehr selten auffindet (ich erinnere mich da aktuell nur an einen Gerichtsprozess, der in Ägypten reges Interesse hatte), hiesse das im Umkehrschluß ja, dass Du glaubst, dass (zumindest für Deutschland...ich weiss, du bist Schweizer) die 90 Tage-Reserve die letzte "Barriere" zu diesem Szenario ist ? Oder was ist sonst der Grund, dass wir von dieser Einflussnahme momentan nicht soviel mitkriegen ?

Hat denn die Schweiz Druck von Erdölstaaten bekommen ? Ich erinnere mich daran, das im Wahlkampf eine schweizer Partei nicht gerade mit Islamfreundlichkeit geworben hatte (wobei ich gestehen muss, dass ich nicht weiss, wer gewonnen hat).

Ich kann mir nicht helfen: die Gefahr von Einflussnahme aus Abhängigkeit sähe ich durch so ein Projekt nicht grösser als aktuell (was nicht heisst, dass ich sie nicht sehe :))

VG
Entreri

P.S.: glaube, wir driften gerade ein bischen vom Thema ab ;)
 

blackhole

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...... kernenergie hat nach wie vor einen apsekt , der nicht ausgeblendet werden sollte ---- waffentechnik und politisch-strategische ziele und absichten der staaten dieser welt
...... deutschland hat keine eigenen kernwaffen in produktion und verfügung , frankreich , england , usa , rußland u.s.w. sehr wohl und kinder muß man pflegen um sie zu beherrschen ......... begonnen beim auffrischen der waffenfähigen bestandteile (uran , plutonium)
...... dahinter stecken handfeste sicherheitsinteressen , die nicht so einfach wie in deutschland mal wegbeschlossen werden können , weil auf einmal das restrisiko des reaktorbetriebes als RISIKO erkannt wird , was man bewerten und in der sache abwägen muß .......... klar werden kaum noch reale versuche gemacht , es wird simuliert ........ doch die v.g. waffenfähigen bestandteile müssen weiter produziert werden
....... wenn sich deutschland im wissenschafts- und industriebereich komplett aus der materie zurückzieht , sind wir auf gedeih und verderb dem rest der welt ausgeliefert ........ was das aktuelle wissen und die technologien , aber vorallem die aspekte der gefährdung und der entsprechenden sicherheitsvorsorge anbelangt ....... hier war SIEMENS mal marktführer ............. ergo , eine haupttriebkraft der nutzung der kernenergie ist die militärische , die weltweite ächtung für den einsatz im kriegskonflikt der schlüssel für einen wirklich möglichen weltweiten ausstieg ............... UNSER *vorbild* kann da allenfalls ein zeichen der vernunft sein , der praktisch-reale hintergrund ist anders , wie ausgeführt ......

----- dem ganzen eine andere richtung zu geben : ist die quasi *saubere* kernfusion die energiequelle der zukunft ?! ......... weltweit scheint dies eine ernsthafte option nach wie vor zu sein , die entsprechenden projekte laufen ......... es wäre eine revolution im rahmen der beherrschung von energie überhaupt , bis hin zu antriebssystemen für die raumfahrt ........
 

entreri73

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@blackhole: Ich glaube mit einer Diskussion über Wartung, Instandhaltung, Erneuerung und Bedarf von Atomwaffen verändern wir die Fragestellung von "Brauchen wir Kernenergie ?" zu "Brauchen wir (als Menschheit, Politiker, Militär, Lobbyist) Atomwaffen (zur Abschreckung) ?". Das ist glaube ich ein ganz eigenes (wenngleich ebenfalls interessantes !) Thema mit ganz neuen Argumenten und Thesen. Dafür sollten wir dann ggf. einen neuen Thread eröffnen, oder ?

VG
Entreri73
 

Major Tom

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Man sollte vorsichtig mit der Vermutung sein, daß die derzeitigen Ölländer in Zukunft ausschließlich auf die Sonne setzen !
Was zur Zeit noch wenig Beachtung findet ist, wie sich die großen Player im Markt schon seit einiger Zeit strategisch positionieren.
Auf dem Energiesektor ist die am schnellsten wachsende Volkswirtschaft auf der Arabischen Halbinsel Saudi-Arabien mit einer Erhöhung der Stromerzeugungskapazität von 25.790 MW im Jahr 2000 auf 39.242 MW im Jahr 2008. Offensichtlich ist das strategische Ziel der VAE auch für die Zeit nach Peak Oil hervorragend im Geschäft zu sein. Bis 2030 soll die Atomstadt King Abdullah City of Atomic and Renewable Energy mit 16 Atomreaktoren entstehen. Gerechnet wird mit Kosten von rund 300 Milliarden US-Dollar, für jeden Reaktor sind 7 Milliarden kalkuliert. In zehn Jahren soll der erste Block ans Netz gehen, dann jedes Jahr ein weiterer. Deutsche Beratungsunternehmen unterstützen die Regierungen der VAE mit solidem Know How und Leitlinien zur Entwicklung der Geschäftsfelder im internationalen Energiemarkt.
 
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blackhole

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hi Tom ........ ist so und wir zahlen das alles über die pedro-dollars ......... das reale leben ist schon manchmal blanke ironie
 

Solarius

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Desertec ist für mich auch das stillschweigende Eingeständnis, dass erneuerbare Energien in Europa nicht in dem Umfang ausgebaut werden können, wie nötig wäre, um die fossilen Energierohstoffe zu ersetzen. Wenn das möglich wäre, würde sich wohl niemand gross dafür erwärmen, Strom aus Nordafrika zu importieren.
Das ist Unsinn! Es ist einfach so, das hier private Unternehmen Geld verdienen wollen. Und zwar möglichst viel. Sie wollen Strom verkaufen, den sie vorher möglichst billig produzieren. Und das geht dort halt billiger als hier. Gewinnmaximierung ist also der Grund.

AKWs brauchen dagegen praktisch keinen Platz.
Aber AKWs sind gefährlich! AKWs haben in so dicht besiedelten Gegenden wie Europa oder Japan nichts verloren!
Da wäre es doch besser, wenn man die AKWs in der Wüste baut.
Oder noch besser: Man baut sie am Südpol. Da gibts im Falle eines Falles auch noch Kühlung.
Am besten wäre es, wenn man überhaupt keine AKWs mehr baut.

@Bynaus. Ich kann deine Haltung hier im Forum überhaupt nicht nachvollziehen. Bei jedem Beitrag über erneuerbare Energien findest du ein Haar in der Suppe. Statt dessen argumentierst du für steinzeitliche Atomtechnik. Woran liegt das? Liegt es vielleicht daran, dass die Schweiz etwas benachteiligt ist? Keine Offshore-Windparks, keine Wellenkraftwerke,... Das ist natürlich Pech. Aber ich habe etwas für dich.
Da schau her:
http://www.heise.de/tr/artikel/Schneeketten-fuer-Turbinen-1398242.html
Die Dinger arbeiten noch bei -40 Grad. Sie trotzen Schnee und Sturm! Made for Alaska. Die kann man sicher auch oben in der Schweiz auf die Berge stellen. Dann brauchen auch die Schweizer keine AKWs mehr. Und auch die bösen, bösen Kohlekraftwerke werden überflüssig.
 
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entreri73

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@kibo: Nun lassen wir aber mal die Kirche im Dorf ! Warum sollte das in der Wüste von Terroristen öfter vollzgen werden, als in Westeuropa ?
Wenn man das so sehen möchte, müsste es in Spanien (ETA) und Irland (IRA) schon lange zu solchen Zwischenfällen gekommen sein. Oder unterstellst Du pauschal allen Wüstenländern einen grösseren Hang zum Terrorismus ?

VG
Entreri
 

Kibo

Registriertes Mitglied
Ich unterstelle Magrebstaaten eine deutliche Nähe zum Islam und eine deutlich schlechte Sicherheitssituation als in Spanien und Irland. Desweiteren wäre mir neu dass durch Spanien und Irland die halbe Stromversorgung von Europa läuft!
Wenn in Frankreich Islamische Frauen wegen des Tragens eines Kopftuchs bestraft werden, dann halte ich es durch aus für möglich das aufgebrachte Marokkanische Bürger uns einfach den Strom kappen egal was ihre politschen Führer dazu sagen. Eben so wäre ein terroristischer Anschlag von Islamisten (aus welchem Staat auch immer) als Antwort auf den französischen Affront durchaus realistisch. Das nicht in Betracht zu ziehen, wenn man schon meint unsere Wirtschaft von einigen wenigen Stromkabeln über der Straße von Gibraltar abhängig zu machen, halte ich für äusserst Naiv. Das gleiche sieht man doch Pakistan, wo die Führung mit den USA verbündet ist aber gegen die unzähligen Anschläge trotzdem nichts ausrichten kann.
 

galileo2609

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Hallo Solarius,
Das ist Unsinn! Es ist einfach so, das hier private Unternehmen Geld verdienen wollen. Und zwar möglichst viel. Sie wollen Strom verkaufen, den sie vorher möglichst billig produzieren. Und das geht dort halt billiger als hier. Gewinnmaximierung ist also der Grund.
das mag durchaus sein, ist aber kein Argument gegen Bynaus These. Die Konsortien hinter DESERTEC müssen sich schon sehr sicher sein, dass die Kontextkosten den Ertrag nicht schmälern. Welche Faktoren könnten zu diesen Kosten beitragen? Schaffung von Infrastruktur, Sicherheit, soziale Projekte, Optimierung von Rechtssystemen, et etc. Das alles muss aus dem Ertrag dieses Projekts finanziert werden. Wären die physikalischen Bedingungen annähernd vergleichbar, würde das Konsortium nicht in ein real oder potentiell politisch instabiles Gebiet ausweichen. Ob sich das rechnen wird, muss sich erst noch zeigen. Leider hat noch niemand auf meine Anfrage reagiert, wie sich DESERTEC zum "Arabischen Frühling" postiert hat. Muss ich dann wohl selbst auf die Suche gehen.

Aber AKWs sind gefährlich! AKWs haben in so dicht besiedelten Gegenden wie Europa oder Japan nichts verloren!
Da wäre es doch besser, wenn man die AKWs in der Wüste baut.
Oder noch besser: Man baut sie am Südpol. Da gibts im Falle eines Falles auch noch Kühlung.
Am besten wäre es, wenn man überhaupt keine AKWs mehr baut.
Wieder so absolutierte sprachliche Dogmen. Abgesehen davon, dass es aus technischer Sicht wenig Sinn macht, KKWs in ferne Wüsten oder gar in die Antarktis hinzustellen. Physikalisch sichere Kernreaktoren sind genau da richtig aufgestellt, wo der Verbrauch anfällt.
@Bynaus. Ich kann deine Haltung hier im Forum überhaupt nicht nachvollziehen. Bei jedem Beitrag über erneuerbare Energien findest du ein Haar in der Suppe. Statt dessen argumentierst du für steinzeitliche Atomtechnik. Woran liegt das?
Solarius, hättest du dir wenigstens das Adjektiv "steinzeitlich" doch bitte verkniffen. Das macht keinen Sinn. In der Steinzeit kannte man das Holzfeuer, nicht mehr. Egal aber auch das, solche unzureichenden sprachlichen Konstrukte kennt man aus der Szene ja zur Genüge. Warum wohl findet Bynaus immer ein "Haar in der Suppe"? Und noch perfider: warum findet er auch immer noch gute Argumente dafür, ohnehin noch opulent mit belastbaren Quellen belegt. Womit sich aber kein eben mal so daherfallender Schönredner natürlich überhaupt befasst. :) Das ist schon spannend.

Grüsse galileo2609
 

Alex74

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Solarius, eine Kleinigkeit zum Denken: wenn Kernenergie ja so schlecht ist und erneuerbare Energien so toll - wieso haben wir dann nicht längst überall Wind und Sonnenkraftwerke?

Jetzt hast Du zwei Möglichkeiten: Verschwörungstheorien zu bemühen oder Argumente zu liefern die ich noch nicht kenne.
Oder Argumente zu liefern die bekannt sind: weil das Haar in der Suppe eben problematisch wird, wenn man sie versucht in einem Zug auszutrinken...

Gruß Alex
 

Sissy

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Hi Kibo,

ich habe auch meine Bedenken, Energie (Strom) in größerer Menge aus den von Dir genannten Magrebländern zu beziehen. Andere Energieträger kann man als Vorrat anlegen. Damit ist man vor kurzfristigen Erpressungsversuchen, terroristischen Anschlägen, Schäden durch Naturereignissen und menschlichem Versagen beim Betrieb der Übertragungsstrecken abgesichert.

Betrachten wir doch einmal in Ruhe das geographische Europa. Da gibt es Regionen, die dünn besiedelt sind. In denen man auch richtig große PV Anlagen (mit "meinen" kathalytischen Algenfarmen ;) ) anlegen könnte. Ich meine damit jetzt erstmal die technische Seite.

Setzt man z.B. die Kollektorenträger auf Pfosten mit sagen wir mal 5-10 Meter Höhe und etwas Abstand zueinander, bleibt unten drunter immernoch genügend Platz für eine weitere Nutzung des Bodens als Weidefläche für Tiere, für Blumenbeete, Gewächshäuser, selbst Kläranlagen und andere technische Einrichtungen wären denkbar, ...

Solche Anlagen wären von Portugal über Spanien, Frankreich, die BRD bis hin zum Ural machbar.

Bereits versiegelte Flächen (z.B. Park & Ride Parkplätze, Firmenparkplätze und Parkplätze von großen Einkaufszentren ...) in urbanen Gegenden lassen sich auf diese Weise ebenfalls 2-fach nutzen, auch wenn ich dort keine zusätzlichen Algentanks zur Pufferung bauen würde, weil die wieder Platz brauchen...

In den (trockenen) gebirgigen Gegenden könnten sie statt mit Algentanks mit Windparks kombiniert werden, in feuchteren Gegenden auch noch zusätzliche Regenauffangbecken (in verschiedenen Höhen) + Pumpwasserkraftwerke angelegt werden. Was in den offenen Becken verdunstet, wird durch Regenwasser aufgefüllt, oder man konzepiert das ganze als geschlossenen Kreislauf und überdacht konsequent die Auffangbecken.

Innerhalb von Europa haben wir eine stabile demokratische Gesellschaft mit den selben Wünschen und Zielen, Stromtrassen sind schon länderübergreifend vorhanden, die müssen "blos noch" verbessert/erweitert werden. Die Energieerzeugung innerhalb Europas schafft Arbeitsplätze beim Bau, der Instandhaltung und dem Betrieb, gibt Impulse an Wissenschaft/Forschung und Wirtschaft, kurzum: günstige Zukunftsaussichten für die Gesellschaft...

Langfristig gesehen könnten damit wirklich etliche CO2 emittierende Kraftwerke vom Netz genommen werden. Bis die Anlagen stehen und Energie liefern, können trotzdem schon mal die alten KKW´s durch moderne ersetzt werden, die nach jetzigen Erkenntnissen "sicher" (Erdbeben, Tsunamis, Flugzeugabstürze, Terroranschläge...) sind.

Ich seh keinen Wiederspruch zwischen "grüner Energie" und dem Betrieb von KKW´s. Ich sehe aber bei den derzeitigen und theoretischen Wirkungsgraden der verschiedenen alternativen Stromerzeugungsmöglichkeiten keine Chance, die KKW´s völlig abzuschaffen. Dazu sind die einfach zu effektiv und kompakt...

Grüße
Sissy
 

Solarius

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Solarius, eine Kleinigkeit zum Denken: wenn Kernenergie ja so schlecht ist und erneuerbare Energien so toll - wieso haben wir dann nicht längst überall Wind und Sonnenkraftwerke?

Jetzt hast Du zwei Möglichkeiten: Verschwörungstheorien zu bemühen oder Argumente zu liefern die ich noch nicht kenne.
Oder Argumente zu liefern die bekannt sind: weil das Haar in der Suppe eben problematisch wird, wenn man sie versucht in einem Zug auszutrinken...

Gruß Alex
Hallo Alex,
ich wohne in Niedersachsen. Hier gibt es viele Windräder. Ich brauche nur aus dem Fenster schauen. Ich sehe sie in allen 4 Himmelsrichtungen. Offenbar ist das in der Kurpfalz anders. Laut Wiki liegt die Kurpfalz in 3 Bundesländern. Aus welchem Bundesland kommst du? Falls du in Bayern wohnst, dann habe ich hier etwas für dich:
http://www.merkur-online.de/nachric...-monaten-bahn-frei-fuers-windrad-1537064.html
Die Bayern wollen ganz schnell 1000 bis 1500 Windräder bauen. Das es in deinem Bundesland bis jetzt so wenig Windräder gibt, liegt gewiß nicht an einer Verschwörung. Es liegt eher am fehlenden politischen Willen. Die Windräder sind übrigens schön. Ob du mir das jetzt glaubst oder nicht: Sie sind sehr romantisch. Ich habe im Sommer mit meiner Frau eine Radtour durch die Lüneburger Heide gemacht. Wir haben unter einem Windrad gerastet. Und du kannst es dir nicht vorstellen: Es war traumhaft schön. Ich habe den Tag genossen.

Wie sieht es bei euch mit Solarzellen aus? Wenn ich mich hier umschaue, dann gibt es überall auf den Dächern Solaranlagen. Wenigsten die müsste es bei euch auch geben.
 

Solarius

Registriertes Mitglied
Ich seh keinen Wiederspruch zwischen "grüner Energie" und dem Betrieb von KKW´s. Ich sehe aber bei den derzeitigen und theoretischen Wirkungsgraden der verschiedenen alternativen Stromerzeugungsmöglichkeiten keine Chance, die KKW´s völlig abzuschaffen. Dazu sind die einfach zu effektiv und kompakt...
Die Erzeuger grüner Energie sehen das anders. Die stellen sich auf den Standpunkt, das regenerativ erzeugter Strom absoluten Vorrang hat. Das heißt, nichtregenerativ erzeugter Strom soll nur dann produziert werden, wenn der regenerativ erzeugte Strom nicht reicht. Und in dieser Situation haben AKWs ganz schlechte Karten. Das liegt daran, das Atomstrom einen sehr hohen Fixkostenanteil hat. Wenn man ein AKW abschaltet und es infolgedessen weniger Strom produziert, muß man die Fixkosten auf die geringere Strommenge umlegen. Das heißt, der Strom wird teurer. Als Ergänzung zu regenerativ erzeugtem Strom ist also Strom mit geringem Fixkostenanteil besser geeignet. Also etwa Strom aus Gaskraftwerken.
 

Infinity

Registriertes Mitglied
Ob du mir das jetzt glaubst oder nicht: Sie sind sehr romantisch.
Das ist das Schöne am Norden. Ich wohne zwar in Schleswig-Holstein, weiß aber, was Du meinst. Allein seelisch hinterlässt dieser Eindruck, dass der Eingriff in eine Landschaft aus nichts anderem besteht, als aus Häusern, Feldern und Windrädern, ein Gefühl aus Frieden und Unschuld.

Ich glaube aber, es ging Alex74 nicht darum, zu wissen, wo überall Windräder sind, sondern um die Tatsache, warum es dann nicht überall Windräder gibt.
 

galileo2609

Registriertes Mitglied
Hallo Kibo,

ich habe in anderen Threads bereits anmahnen dürfen, wissenschaftliche oder zumindest halbwegs rationale Standards nicht zu vernachlässigen, wenn auch mal Themen ausserhalb der Naturwissenschaft kommen.
Ich unterstelle Magrebstaaten eine deutliche Nähe zum Islam und eine deutlich schlechte Sicherheitssituation
Bis vor kurzem waren die Regime in Nordafrika und im Nahen Osten bei westlichen Politikern ja durchaus beliebt dafür, dass sie Stabilität garantierten und den "Islamismus" in der Region erfolgreich "eindämmten". In Teilen dieser Region sind nun Prozesse in Gang gesetzt worden, die diese "win-win Situation" in Frage stellen. Während die bedeutendsten Despoten ihrer Macht sicher sein dürfen, hat es einige erwischt, die ökonomisch doch nicht ganz so potent waren. Oder weil sie es zur falschen Zeit am falschen Ort zu doll getrieben haben.

Saudi-Arabien ist sicherlich ein Staat und ein Regime, dass die besten Beziehungen zum fundamentalistischen Islamismus pflegt und diesen sowohl exportiert wie auch finanziert. Dennoch sind die Golfstaaten der zur Zeit nach wie vor stabilste Faktor im Nahen Osten und weiterhin geschätzter strategischer Partner des Westens. Problematischer für DESERTEC sind die Kontexte, in denen soziale Unzufriedenheit Chancen auf Revolte hat. Dass es auch in diesen Ländern Gruppen gibt, die dem militanten Islamismus angehören, ist keine Frage. Das sieht man z. B. mittlerweile fast täglich anhand der Anschläge auf die Gaspipeline zwischen Ägypten und Israel. Langfristig liegt das Problem aber eben nicht im politischen Islamismus. Sondern an den heterogenen und unberechenbaren Machtstrukturen in diesen Ländern.
Das gleiche sieht man doch Pakistan, wo die Führung mit den USA verbündet ist aber gegen die unzähligen Anschläge trotzdem nichts ausrichten kann.
Auch diese Situation ist so in einen Satz untergebracht, doch eher unrealistisch beschrieben. Pakistan könnte wohl schon, wenn es seine Führungseliten denn wollten. Dieser fast schon gescheiterte Staat, der nebenbei atomar bewaffnet ist, stellt ein schönes Beispiel dafür dar, dass auch Koalitionen, Wirtschaftshilfen und Verträge nichts wert sind, solange solche Staaten keine rationalen Machtstrukturen ermöglichen. :p

Grüsse galileo2609
 

Entro-Pi

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Mir fallen aus dem Stehgreif viele Gründe ein, wieso noch "so wenig" alternative Energiequellen benutzt werden. Da wäre zum Beispiel der Widerstand von bestimmten Umwelt- oder Denkmalschützern ("Denkmal" in Form von Landschaftsbild), die sich dagegen wehren. Da wäre zum Beispiel die Struktur der Netzbetreiber, die oftmals den Ausbau von dezentralen Energielieferanten behindern. Da wäre zum Beispiel die noch lange nicht ausgereifte Speichertechnik, ohne die alternative Energien eben nicht konstant genug sein können, um konservative Energien komplett zu ersetzen.

Es gibt reihenweise Gründe dafür, wieso der Ausbau nicht wie im Goldrausch abläuft. Aber die wenigsten haben zur Ursache, daß erneuerbare Energiequellen grundsätzlich schlechter sind. Es treffen halt immer unterschiedliche Interessen aufeinander.

So ist das auch bei der Kernkraft. Es bestreitet ja niemand ernsthaft, daß das technologische eine Meisterleistung ist. Das Problem sind doch die vielen unappetitlichen Nebenwirkungen (Strahlung, Müllentsorgung, Terrorgefahr usw...). Ja, rein technologisch könnte man diese Nebenwirkungen auch alle lösen. Das Problem ist dabei, daß diese Kraftwerke und die Endlagerstätten nicht von idealistischen Technokraten betrieben werden, sondern von profitorientierten Börsenunternehmen. Und mal ehrlich, bei denen hab ich nur in einerlei Hinsicht vertrauen: im Zweifel entscheiden die sich für den Profit anstelle der Sicherheit.
 

blackhole

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..... kurze anmerkung , was z.b. in der Asse gelaufen ist , stand quasi unter *staatlicher* aufsicht ......... privat oder staat , beides wird von menschen gemacht ....... wichtig sind transparenz und eine wache öffentlichkeit .........
 

Alex74

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Da wäre zum Beispiel die noch lange nicht ausgereifte Speichertechnik
Das ist als dickes Haar in der Suppe schon alleine ausreichend.

Aber die wenigsten haben zur Ursache, daß erneuerbare Energiequellen grundsätzlich schlechter sind.
...was sie aber in mancher Hinsicht eben sind...was als Grund ebenfalls genügt wieso sich keiner mit Begeisterung drauf stürzt.

sondern von profitorientierten Börsenunternehmen.
Ein Grundübel dieser Welt, da gebe ich Dir recht.

Gruß Alex
 
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