Logik ist eine Sammlung von Regeln, wie (im Rahmen eines Axiomensystems) korrekte Schlussfolgerungen gezogen werden können. Es gibt nicht nur eine Logik; z.B. lehnen die Intuitionisten den Satz vom ausgeschlossenen Dritten ab, benutzen also eine Art dreiwertige Logik. Daraus resultiert ein anderes Verständnis der Mathematik als üblich.was genau ist denn eine mathematische Struktur, woraus besteht sie?
was genau ist denn Logik, woraus besteht sie?
Ein Etwas kann seine Existenz nur dadurch begründen, dass es sich sofort teilt in zwei Etwas/Existenzen. Dies wäre eine Bewegung, die keinerlei Maßstab bedarf, den es sowieso nicht gibt. Das wäre die einzige Bewegung, die von innen heraus gültig ist.
Die mathamatical Universe Hypotheses von Max Tegmark ist da ein sehr interessanter Ansatz.
Nein, das ist sicher nicht herleitbar.
Aber es ist nicht die allgeneingültige Absicht.
Warum muss ein Universum überhaupt Regeln folgen?
Nur weil wir ein solches Universum beobachten, folgt daraus noch nicht, dass es keine Alternative gäbe;
Ihre Existenz kann nicht dazu verwendet werden, diese logisch zu begründen.
Was ist Philosophie je anders als eine "Meinungsäußerung"?
Wie gesagt, viele Mathematiker sehen das anders.Ohne Menschen gäbe es keine Mathematik.
Ja, Menschen haben das entdeckt. Aber Süd haben es nicht erfunden oder gemacht. Amerika war auch die Entdeckung eines Menschen.Und dass sich die Dinge und Abläufe im Universum so verhalten, dass wir sie mit Hilfe mathematischer Regeln beschreiben können, ist eine Entdeckung der Menschen.
Sicher nicht.Der Umstand, dass solche Beschreibungen möglich sind, folgt nunmal zwangsläufig aus dem Dasein verschiedener Dinge.
Warum gerade mathematische?Würden sie sich anders verhalten, würden andere mathematische Regeln anwendbar sein.
Warum?Dass aber irgendwelche mathematischen Regeln immer anwendbar sind, sobald Dinge vorhanden sind, ist eine direkte Folge daraus, dass Dinge da sind.
Was sind "Dinge"? Ist ein Quantenzustand ein "Ding"? Wäre ein rein quantenmechanischen Universum nicht mathematisierbar? Es gäbe nichts isoliert identifizierbares, nichts zählbares, nichts lokalisierbares. Aber doch mathematische Regeln (z.B. die Schrödingergleichung)Gäbe es keine Dinge, gäbe es auch keine anwendbaren mathematischen Regeln.
Warum nicht? Ist Intelligenz oder Vernunft an eine ganz spezielle Seinsform gebunden?Zugleich gäbe es auch keine Menschen (oder analoge Vernunftwesen), die das entdecken könnten.
Nochmal: was sind Dinge?Insofern sehe ich die Mathematik ganz klar in der sekundären Position als den Dingen nachgeordnet.
Das ist eine zu triviale Auffassung.Weil jeder Prozess einen bestimmten Ablauf hat. Und Abläufe lassen sich nunmal beschreiben. Auch wenn es sich bei der Beschreibung um eine höchst wirre Abfolge von Termen handeln sollte, stellt diese wirre Abfolge eben dann die Regel dar, die diesen Ablauf mathematisch beschreibt.
Wie gesagt, dieser "Logik" kann ich nicht folgen.Grundsätzlich ergibt sich aus dem Vorhandensein von Dingen das Vorhandensein von Relationen zwischen den Dingen. Und diese sind beschreibbar, ebenso wie die Veränderung der Relationen zwischen den Dingen. Daraus folgt, dass es ein Universum, in dem sich Dinge befinden, das aber mathematisch nicht beschreibbar wäre, grundsätzlich nicht geben kann.
Jein. Gödel hat die vollständige Formalisierung und Umwandlung in reine Zahlen konstruiert (Gödelisierung). Und die Platonisten unter den Mathematikern schreiben dieser Logik und den Sätzen eine Sprache, Zeichen, Tinte und Papier unabhängige Existenz zu.Allen Logikformen scheint nur gemein zu sein, dass sie Sprache benutzen, natürliche oder künstliche, wobei die Künstliche auch wieder natürlicher Sprache bedarf für Definitionen, Beschreibung der Notationen, etc.
Die Intuitionisten würden dem wohl folgen; die Platonisten nicht.Logik besteht mithin also aus Sprache, setzt sich daraus zusammen. Diese wiederum findet sich in unserem Sprachzentrum, einem (2-3 cm?) großen Bereich unseres Gehirns. Dort kommunizieren Nervenzellen miteinander auf komplexe Art und Weise.
Tegmark sieht das exakt andersherum!Eigentlich aber geht es weiter über den biochemischen, atomaren und subatomaren Bereich. Aus denen besteht die Logik und die mathematischen Strukturen letzten Endes.
Man kann ja vielleicht über exotische Lebensformen fantasieren, wie Plasmawesen, intelligente Sterne oder so, aber wahrscheinlich sind sie ja nicht gerade und Argumente gehen ganz schnell zur Neige.Tom schrieb:Ist Intelligenz oder Vernunft an eine ganz spezielle Seinsform gebunden?
Aus denen bestehen die Bestandteile, aber die intelligente Verknüpfung gehört ja auch dazu und dafür brauchte es als einziges bekanntes Beispiel des Menschen mit seiner ganzen Vorgeschichte....
Eigentlich aber geht es weiter über den biochemischen, atomaren und subatomaren Bereich. Aus denen besteht die Logik und die mathematischen Strukturen letzten Endes.
fehlt hier nach 'Sätzen' nicht ein "ohne"?Und die Platonisten unter den Mathematikern schreiben dieser Logik und den Sätzen eine Sprache, Zeichen, Tinte und Papier unabhängige Existenz zu.
Echt? Das hätte ich jetzt aber nicht vermutet. Seltsam.Tegmark sieht das exakt andersherum!
Killerargument! Find ich gut, sehr gut...Tom schrieb:Amerika war auch die Entdeckung eines Menschen.
Wie gesagt, viele Mathematiker sehen das anders.
Amerika war auch die Entdeckung eines Menschen.
Es kann durchaus ein "Dasein" geben, das keine mathematische Beschreibung zulässt.
Warum gerade mathematische?
ein Universum vor, in dem Äpfel und ein unendlicher Schokopudding existieren, die manchmal als Heinzelmännchen und Gespenster erscheinen
Wäre ein rein quantenmechanischen Universum nicht mathematisierbar?
Ist Intelligenz oder Vernunft an eine ganz spezielle Seinsform gebunden?
Nochmal: was sind Dinge?
Das ist eine zu triviale Auffassung.
Wie gesagt, dieser "Logik" kann ich nicht folgen.
Nochmal: das ist deine Ansicht; es gibt auch die gegenteilige Auffassung; beide haben offensichtlich ihre Berechtigung und ihre Befürworter und Gegner; und beide sind unbeweisbar.Das ändert aber nichts daran, dass Mathematik im Lauf der Entwicklung der menschlichen Kultur entstanden ist und sie somit ohne Menschen nicht geben würde.
Ja. Aber ein Gegenbeispiel.Das ist albern.
Ich würde sagen, dass uns die moderne Physik lehrt, dass es tatsächlich so ist! Quantenmechanik ist die primäre Beschreibungsebene der Realität; die klassische Sichtweise ist sekundär, abgeleitet.Kann es so etwas [ein rein quantenmechanischen Universum] überhaupt geben?
Warum?Ein Gehirn [als Grundlage für Intelligenz oder Vernunft] sollte schon da sein ...
Eine sehr eingeschränkte Sichtweise auf unsere Welt. Was ist mit Elektronen? Photonen? Verschränkten Photonenpaaren? Dem Universum? Einem Quantenzustand?Beispielsweise so etwas wie Sandkörner, Vögel, Sterne, Menschen usw.
Ganz offen gesagt, glaube ich das nicht.Habe ich bereits bemerkt. Was daran unverständlich ist, erschließt sich mir momentan jedoch noch nicht. Vielleicht wird es ja noch ...
beide sind unbeweisbar.
Aber ein Gegenbeispiel.
dass es tatsächlich so ist!
Warum?
Eine sehr eingeschränkte Sichtweise auf unsere Welt.
Was ist mit Elektronen? Photonen? Verschränkten Photonenpaaren? Dem Universum? Einem Quantenzustand?
Ganz offen gesagt, glaube ich das nicht.
Zunächst mal Zustimmung.Hallo Toms,
das erinnert mich ein bisschen an "die Henne und das Ei".
Was war zuerst da?
Wenn Mathematik und Realität untrennbar miteinander verknüpft sind (ich bin übrigens auch davon überzeugt), dann spielt es keine Rolle, ob die Mathematik aus der Realität resultiert oder umgekehrt!
Mann wird keine der beiden Varianten beweisen können!
Ob ich das glaube oder nicht ist hier zweitrangig.Wie jetzt? Mathematik fiel irgendwie vom Himmel und irgendjemand las sie auf und fing an, zu zählen und zu rechnen? Das glaubst Du doch wohl selbst nicht. Also wirklich ...
Die Physiker sind sich da heute sehr sicher.Ist es tatsächlich so? Ich bin mir da nicht so sicher. Zum einen gibt es den subatomaren Bereich, wo die Quantenphänomene dominieren und zum anderen den supraatomaren Bereich, wo sie das nicht mehr tun. Warum nun der subatomare Bereich derjenige sein soll, der primär ist und der andere nur sekundär, erscheint mir wieder sehr konstruiert.
Ich bin ehrlich; ich kann nicht im entferntesten erklären, was Intelligenz und Vernunft (Verstand, Bewusstsein, Geist, ...) letztlich sind. Und deswegen würde ich nicht behaupten, ich wüsste, was diese als "materielle Grundlage" benötigen.Weil Intelligenz und Vernunft das Produkt von Hirnaktivität ist. Und diese bedarf nunmal einer materiellen Grundlage, sprich: eines Gehirns.
Ganz so doof, wie du das darstellst, kann die Idee also nicht sein.
Die Physiker sind sich da heute sehr sicher.
Und deswegen würde ich nicht behaupten, ich wüsste, was diese als "materielle Grundlage" benötigen.
dann ist völlig unverständlich, warum das Universum (das sehr gut ohne uns auskommt) sich nach der Mathematik richten sollte, die wir uns selbst ausgedacht haben.
Dagegen habe ich nie argumentiert, denn das ist irrelevant. Es geht nicht darum, ob Mathematik hier und jetzt von mir gemacht wird, sondern ob sie nur von mir gemacht wird, oder ob ich nur an etwas teilhabe, das prä-existent ist. Du kannst Tegmark nur ernsthaft verstehen und kritisieren, wenn du dich mit dieser Perspektive (die wie gesagt der von Platon verwandt ist) befasst.An dem Fakt, dass Mathematik hier auf Erden dennoch ein Konstrukt menschlicher Erfindungsgabe ist, ändert das nichts. Und wenn Du meinst, das sei nicht so, dann erscheint mir das in höchstem Maße verdreht. Da muss man nichts lächerlich machen, das ist es bereits. Darum meine - zugegebenermaßen - etwas polemisch geratene Reaktion.
Ja. Und?Fakt ist jedenfalls, dass Veränderungen im Gehirn direkte Auswirkungen auf kognitive Leistungen haben, also besteht da wohl ein kausaler Zusammenhang, so dass man mit Fug und Recht behaupten kann, dass das Gehirn das materielle Fundament von Intelligenz und Vernunft darstellt. Das wäre dann etablierte Physiologie (i.e. Hirnforschung, Kognitionsforschung usw.).
Du beschreibst, was wir alle wissen, lieferst aber keine Begründung. Warum garantiert die Existenz von Beobachtern, dass Mathematik funktioniert? Oder anwendbar ist? Warum muss Logik funktionieren? Warum müssen abzählbare Dinge existieren?Aber das Universum "richtet" sich doch gar nicht nach unseren Konstrukten. Wir beschreiben mit Hilfe eines Teils unserer Konstrukte das Universum. Und dass das gelingt, ergibt sich eben daraus, dass das Universum aus einer Vielheit von Dingen besteht, mit deren Hilfe sich immer eine Mathematik konstruieren lässt, sobald Beobachter anwesend sind, die intellektuell in der Lage sind, das zu können.
Wenn irgendjemand ernsthaft sagt, die sind möglich, dann kann er/sie es sich im gleichen Moment auch vorstellen und würde sich damit widersprechen.Es geht darum, ob andere Formen von Intelligenz möglich sind; solche die wir uns nicht vorstellen können.
ob ich nur an etwas teilhabe, das prä-existent ist.
Es geht darum, ob andere Formen von Intelligenz möglich sind; solche die wir uns nicht vorstellen können.
Diese ist nicht falsch, aber vielleicht etwas klein geraten.
Warum garantiert die Existenz von Beobachtern, dass Mathematik funktioniert?