Hallo Teilnehmer der Diskussion,
ich möchte nocheinmal auf einen anderen Aspekt hinweisen, nämlich geht es mir um das Fermi Paradoxon, dass ein paar Beiträge zuvor zu Wort kam.
Warum sind also noch keine ETIs hier gelandet?
Betrachte man das Ganze von einem biologischen Standpunkt und formuliere es folgendermaßen um:
Warum hat kein ETI seinen Lebensraum auf die Erde ausgedehnt?
Schritt für Schritt:
Ich denke man kann allgemeingültige Eigenschaften des Lebens auf der Erde spekulativ auch anderen Lebensformen zuweisen.Dazu gehören erstmal die allgemeinen Eigenschaften von Lebewesen. (Energie-, Informations- u. Stoffaustausch mit der Umgebung, Wachstum, Replikation usw.) Für das worauf ich hinaus will, ist natürlich erforderlich, dass anderes Leben auch dieser Definition gehorcht und nicht bsp. auch anderes Leben möglich ist. Ich sage also "Leben ist so ...", dabei kann es auch andere Dinge geben die unserer Definition von Leben nicht entsprechen, aber ähnliche Eigenschaften aufweisen. Das ist zwar berücksichtigt, möchte ich aber im Folgenden außen vor lassen.
Wann verbreitet sich Leben? Wann expandiert es? Bsp: Bakterien expandieren nur in einer freundlichen Umgebung, nur solange und nur dorthin wo Nährstoffe vorhanden sind. Das kann man fortsetzen über alle möglichen Lebewesen der Erde bis hinauf zu den höchsten Lebewesen. Jedes Lebewesen stirbt entweder freiwillig wenn es seinen Lebensraum verlässt, oder ist mit genügend Verstand gesegnet, seinen Lebensraum nicht zu verlassen. Der Mensch, mit Verstand gesegnet (?), kann aber auch bestimmte Hindernisse überwinden. Er
könnte weiter Expandieren als jedes andere irdische Lebewesen. Beispiel: Ein Affe aus dem Dschungel könnte auch in die Wüste aufbrechen, er tut es aber nicht, außer es gibt bestimmte Gründe, zB. Der Regenwald ist ausgestorben. Dann bleibt ihm nix Anderes übrig und der ein oder Andere mag es auch tun.
Genauso beim Menschen: Solange auf der Erde der Wohlstand gesichert ist, für eine potentiell weltraumfähige Teilmenge (das muss ja nicht ein einzelner Mensch sein, auch Länder, Allianzen, Firmen usw. sind gemeint), wird sich diese Teilmenge auch nicht in den Weltraum begeben. Es fehlt einfach der Druck, um die nötige Energie dafür aufzuwenden, da sie anderweitig besser eingesetzt werden kann(bsp Wohlstand erhöhen).
Man kann sagen, heutzutage sind nur relativ große Verbände von Menschen überhaupt in der Lage, in den Weltraum aufzubrechen.(mag es nur der Mars sein) Für diese großen Gemeinschaften gibt es aber bis heute keinen Zwang dazu. Mag sein dass es einzelne Menschen gibt die gern freiwillig aufbrechen, die haben aber sicher nicht die Möglichkeit dazu. Sobald es aber einer Menge Menschen extrem schlecht auf der Erde geht und sie die Möglichkeit haben sie zu verlassen, werden sie das auch tun. Es muss ihnen nur schlechter gehen, als es die Energie wert ist, die für die Reise verbraucht werden wird.
Wenn die Kosten gegen Null schrumpfen, durch neuartige Antriebe usw., dann braucht es auch den Menschen nicht mehr schlecht gehen, dann reicht auch der Willen von Wenigen um aufzubrechen. Das ist aber sehr fraglich ob es irgendwann überhaupt dazu kommt. Also: Da wir im Großen (als Menschheit) teilweise genauso einfachen Regeln folgen wie Einzeller, bleiben wir auf der Erde.(Sicherlich lassen sich viele Beispiele finden, wo wir anderen Regeln gehorchen als Einzeller aber bei der Frage des Lebensraumes nicht) Die Menge für Weltraumreisen aufgebrachte, für alle hierbleibenden verlorene Energie ist ein zu großes Hinderniss. Warum sind wir nicht längst persönlich auf dem Mars? Weil man es dem Steuerzahler nicht zumuten kann? Selbst ein Diktator hätte es schwer, sein Volk bluten zu lassen um ein paar Wenige zum Mond zu bringen, weil das einfach im Moment dem Volk nur Opfer abverlangt, aber wenig bringt.
Erst wenn die Erde bspw. so extrem heruntergewirtschaftet ist, dass abzusehen ist, dass ein Großteil der Menschheit "Schaden nimmt"(Tot, Krankheit, usw.) wenn man hierbleibt, erst dann werden genügend Menschen bereit sein ihren Wohlstand zu opfern um aufzubrechen. Geschieht der Niedergang langsam genug, so langsam, dass über Generationen hinweg die Erde langsam unbewohnbar wird, dann wird auch der wohlhabende Teil der Bevölkerung, "der Erfolgreiche Teil" im darwinistischem Sinn, solange hierbleiben wollen und seinen Wohlstand verteidigen, vllt. bis letztlich nicht mehr genügend Energie aufgebracht werden kann um die Erde zu verlassen.
Zurück zum Fermi Paradoxon. Die Menschheit wird entweder von neuen Technologien überrascht, die Weltraumreisen günstig machen, oder bleibt für immer im eigenen Sonnensystem, genau wie die meisten ETIs. Wenn ETIs bei uns anklopfen, dann nur weil sie mitgekriegt haben das unsere Erde bewohnbar für sie ist und sie einfach nicht aussterben wollen. Außer sie haben eine Technologie, die nicht gerade das BIP eines großen Industriestaates erfordert, um zu uns aufzubrechen.
So meine allg Schlussfrage weiterhin zum Thema:
Was ist den Gut und was ist Böse?
Ich glaube dass "wir" hier schon ziemlich überlastet sind eine entsprechend wissenschaftliche Definition abzugeben.
Was ist gut und was ist böse?
Nehmen wir an es gibt keine Technologie die Weltraumreisen günstig macht.
Dann ist gut, wenn ETI hier ankommt und höflich und friedlich um eine kleine Ecke zum Siedeln bittet. Böse kann sich dann jeder selbst denken
Ich hoffe, ich konnte ein paar neue Ideen vermitteln oder zumindest bereits gesagte Gedanken genauer erörtern und freue mich auf eure Kritik!