Tut mir Leid. Ralf. aber dein Post überzeugt mich nicht.
Hallo Beverly,
das tut mir auch leid. Aber darum geht es nicht: letztlich will ich Dich nicht überzeugen, sondern Dir vermitteln, wie Du die richtigen Fragen stellen kannst, um eine Aussage selber qualifizieren zu können.
Gehen wir mal Stück für Stück durch:
Was verstehst Du unter einer "Verifizierung" ?
Das ist falsch: ein Experiment kann nichts "beweisen". Ich habe das übrigens auch nicht geschrieben. Es tut mir leid, aber wir sind hier in einer exakten Wissenschaft und da muss man die Begriffe auch entsprechend korrekt verwenden. Auch ich musste mir diese Pedanterie hart erarbeiten - das waren Zeiten, in denen ich froh war, wenn ich nachts 6 Stunden schlafen konnte und am Sonntag Zeit war, in den Gottesdienst zu gehen und mir hinterher 1/2 Stunde Pause in einem Park gegönnt habe. Vom Himmel fällt das alles nicht.
sind wichtig aber sie sind nicht alles. Es fängt damit an, dass sowohl Phantasten in der Art des L. Ron Hubbard als auch "Realisten" in der Art des Herrn Lesch "Wissenschaft" missbrauchen, um sich eine Autorität anzumaßen, die ihnen nicht zusteht, aber von der sie ganz gut leben können. Die einen predigen, alles geht, die anderen predigen, nichts geht und beide scheren sich um methodologische Sauberkeit einen Dreck.
Eben das zeigt nur, dass Dir die Hintergründe fehlen: selbstverständlich arbeiten die Naturwissenschaftler "methodologisch sauber". Ich vermute, dass auch Du die Voraussetzungen zu ungenau formulierst und deswegen den Eindruck gewinnst, da sei ein Vorgang im Prozess "unsauber".
Ich persönlich fand früher das Formulieren der korrekten Voraussetzungen sehr lästig und äusserst langweilig, aber mittlerweile kann ich guten Gewissens sagen, dass wenn man den Beweis eines Theorems als "Projekt" bezeichnet und 80% der Gesamtzeit für das gute Formulieren der Voraussetzungen verwendet, dass das sehr gut investierte Zeit ist.
Die stört nur, wenn man sich in der Öffentlichkeit profilieren will.
Das ist Dein Eindruck, der einem "Bauchgefühl" entspringt. Richtig ist übrigens etwas ähnliches: Das Publikum von Personen wie Lesch setzt sich üblicherweise nicht aus Fachleuten zusammen, d.h. es wäre didaktisch völlig falsch, diese mit Formeln vollzumüllen. Ich finde es gut, dass Lesch sein Publikum wie Kunden behandelt.
Zum Thema andere Universen: Theorien in der Kosmologie und der Quantenphysik implizieren, dass es andere Universen gibt, aber dass ist kein expliziter Beweis.
Das ist korrekt.
Ich selbst bin Sozialwissenschaftlerin und frage deswegen immer nach den Wünschen und Interessen. Will jemand überhaupt Dinge über andere Universen in Erfahrung bringen?
Die Frage ist korrekt, aber es gibt hier noch eine wichtige 2.Frage: welche Qualität sollen die Dinge, die man in Erfahrung bringt, haben ? Je mehr Spekulation, desto mehr Möglichkeiten, d.h. die Lösungsmenge wird dann grösser. Der Preis dafür ist aber, dass man den Beweis durch Spekulation ersetzt hat.
Und Behandeln kann man das einmal mehr durch das Formulieren korrekter Voraussetzungen. Einmal mehr kommen also die Voraussetzungen ins Spiel und vielleicht kannst Du an diesem Beispiel schon erkennen, dass das Formulieren sinnvoller Voraussetzungen gar nicht so einfach ist.
Wenn ja, wäre das ein intellektuelles Abenteuer mit ungewissem Ausgang
Nein: es stellt sich einfach nur die Frage, ob Du auf dem Niveau der Spekulation oder auf dem Niveau eines physikalischen Modelles operieren willst. Letzteres natürlich stets mit der Option, dass es wegen inkonsistenter Experimente verworfen und durch ein anderes ersetzt werden muss.
aber noch immer besser als Zeit und Energie auf Sinnlosigkeiten zu verschwenden.
Es gibt hier eine Regel: der Erfinder eines Modells muss sein grösster Kritiker sein, dann kommt es gut. Die selbsternannten Genies sind erfahrungsgemäss aber schlechte Kritiker und sehen ihre "Erkenntnisse" meist durch eine extrem rosarot eingefärbte Brille.
Wenn sich jemand nicht für andere Universen interessiert, soll er das bitte sagen.
Darf ich Dich - gerade als Sozialwissenschaftlerin - fragen, was diese Frage hier an dieser Stelle soll ? Ich interessiere mich nicht für andere Universen, deren Herleitung auf nicht widerspruchsfreien Voraussetzungen und/oder Fehlern bei der Auswertung von Experimenten beruht. Wenn Du diese "Bedingung" der Wissenschaftler als mangelndes Interesse deutest, so ist das bedauerlich.
Freundliche Grüsse, Ralf