Hallo Kibo,
Hmm wenn CDM nicht mit den Beobachtungen von diesen Zwerggalaxien in Einklang gebracht werden kann, welche andere Theorie würde denn mit diesen Beobachtungen klar kommen, sie gar vorhersagen? MOG?
Einwände zu: ‚CDM kommt damit nicht klar‘ stehen schon im Artikel.
Ob MOG oder MOND damit klar kommen?
Mit 100 mal mehr Gravitation als erwartet?
Mit diesem Verlauf?
Weiß ich nicht!
Nimmt man die Angaben zur Masse im Volumen aus der Arbeit
http://de.arxiv.org/PS_cache/arxiv/pdf/1108/1108.2404v3.pdf Seite 3 Fig.1 zu 45E6 M0 innerhalb von 700 Parsec, dann ist das Gravitationspotential in diesem Abstand mit 1,3E-11 m/s^2 kleiner, als z.B. auf der Sonnenbahn um unsere Galaxis mit seinen 2E-10 m/s^2. Das wäre somit noch gut im Rahmen der Angaben die mir Marcel in
http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2010/06/dunkle-materie-widerlegt.php gemacht hatte.
Ob das aber auch für eine Verhundertfachung der Gravitation reicht, kann ich noch nicht nachrechnen. Aber auch wenn nicht – was heißt das schon? Wieviel von der dort tatsächlich vorhandenen baryonischen Materie können wir denn beobachten?
Und was heißt da schon beobachtbar? In einem solchen ‚Mückenschwarm‘ sind keine Messungen einer Bahngeschwindigkeit möglich, so wie man das in einer Spiralgalaxie machen kann. Da helfen nur statistische Verfahren und die werden durch selektive Beobachtung beeinflußt.
Das bedeutet natürlich nicht, daß ich den Forschern selektives Beobachten unterstelle – sie können aber nur das beobachten, was (mit heutigen Mitteln) schon beobachtbar ist und den ganzen Rest an Unsicherheiten müssen sie versuchen mit den heute geltenden Theorien zu minimieren. Das ist im Detail, gerade bei solchen, am Rande der technischen Möglichkeiten durchgeführten Beobachtungen, ein elend mühseliges ‚Geschäft‘.
Daher würde ich diese Nachricht höchstens als ein weiteres Mosaiksteinchen in einem immer noch sehr unscharfen Bild werten. Unscharf genug, um immer noch zahlreiche Interpretationen zuzulassen.
Herzliche Grüße
MAC