Wie beschreibt man sein Lieblingsgerät

Udo_S

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Hi Hector
Galaxien bei Mondlicht, sind auch nicht gerade der Brüller, unter solchen Bedingungen schaue ich mir lieber den Mond an. Allerdings zeigen sich die meisten GX'en eh bloss als kleine Flecken. Die Vorstellung der Wahnsinnsentfernung gibt mir halt den Kick. Hatte im vergangenen Jahr eine GX beobachtet die war mit einer Entfernung von 300 Mio. Lj angegeben, wow. Sollte es dieses Frühjahr noch möglich sein den 10" einzusetzen, wollte ich mich an Quasaren versuchen 3C273 in der Jungfrau, Entfernung 2,5 Mrd.Lj
Foto's machen und die dabei auftretenden Schwierigkeiten, da kommen die skurillsten Dinge vor. Na wenigstens hast du den Nebel noch erwischt. Solche H-II gibt es schon reichlich, allerdings nicht so im Frühjahr. Visuell sind es ja nicht so leichte Objekte wegen der großen Ausdehnungen. Auf die meisten Regionen wurde ich bei der Auswertung der Dias aufmerksam. Meistens hab ich mir von den Nebelregionen Sternkarten ausgedruckt und mit dem 50 und 135mm Objektiv draufgehalten. Werde ich dieses Jahr auch machen mit längerer BLZ. M17 hat mir gut gefallen, der macht auch visuell eine gute Figur.
So richtig lassen sich die EQ und die LXD ja wegen des Größenunterschiedes eh nicht vergleichen. Ich weiß ja auch nicht wie sich die SDI-Steuerung gegenüber der EQ Orginalsteuerung verhält. Aber die SDI-EQ hängt die LXD schon klar ab. Okay die Bedienung ist etwas Gewöhnungsbedürftig aber man muss sich hier vor Augen halten das sich die SDI auch an verschiedenen Montierungen einsetzen lässt. Mal sehen was geht, wenn der 10" draufsitzt.
Wegen den Rohrschellen habe ich gefragt, weil ich mir zur Zeit überlege wie ich den 10" und den 4,5" als Leitrohr mit einander kombinieren soll. Das Ganze sollte ja auch möglichst im Gleichgewicht sein und keine zulange Hebel aufweissen. Zur Zeit gibt es ja noch die Möglichkeit einer Montageplatte auf der die zwei Teleskope nebeneinander angebracht sind. Zur Zeit gehe ich mehreren Möglichkeiten nach. Multiplexschellen könnte ich auch im Selbstbau versuchen, das wäre wahrscheinlich die günstigste Möglichkeit. Schau mer mal.
Ach übrigens, Danke für die Blumen wegen des Mondfotos, das Seeing war sehr gut das lässt sich schon was machen. Was mich bei der Digiknipse immer ein bissel stutzig mach, ist die Tatsache das auf dem Displaybild der Mond knackscharf abgebildet steht, nach dem Auslösung mit Fernbedinung, das Bild immer etwas unscharf wirkt. Seeing beim Belichten? Oder verstellt die Cam da noch was.
CS Udo S
 

Hector42

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Hallo Udo,

das Mondlicht war schon heftig, ich muss noch ein bisschen am Beobachtungskomfort machen. Bin ganz schön dürr und wenn ich mich nicht gut bewege, wie beim Auf- und Abbau wird es schnell sehr kalt (ich könnte dazu auch mal etwas anderes an die Füße ziehen, als die fiesen Stahlkappentreter :rolleyes: ). Eine bessere Sitzgelegnheit wäre auch gut, eigentlich beobachte ich fast nur im Stehen. Wenn alles so richtig bequem wäre, dann wäre es sicher ein echter Genuss - also das beobachten von jeglichem Himmelsobjekt meine ich. Als ich mich gefragt habe was mich beim Galaxien Beobachten reizen würde, da bei denen mit Struktur ja im Allgemeinen nicht so viel los ist, bin ich auch zu der Antwort gekommen, dass es die unglaubliche Entfernung ist ;) . Schon ziemlich cool etwas zu sehen, was 300e6 Lichtjahre entfernt ist und dass dazu auch noch Photonen ins Auge fallen, die es vor 300e6 Jahren ausgesandt hat. Beim Quasar ist's natürlich noch krasser, aber da hat man dann nicht einmal mehr ein Flächiges Objekt, das würde mich stören.

Ist schon irgendwie etwas anderes die Nebel, um die man sich noch nicht gekümmert hat am Rande auf einem seiner Fotos zu sehen, da bekommt man gleich ein anderes Verhältnis zu denen. Wenn ich sie als Markierung in Karten - ob nun elektronische oder nicht - sehe, gehe ich leider halb unterbewusst immer davon aus, dass sie den Aufwand nicht wert sind. Stimmt aber glaube ich gar nicht. Bei der Sofi in der Türkei bin ich mal in den Genuss gekommen diese Ganzen hellen Nebel in der nähe von M17 anzuschauen, M17 gehörte den zweien, die mir am meißten gefallen haben - scheint ein beliebtes Kerlchen zu sein.

Ich hatte mir mal die Anleitung zur SDI durchgelesen...das, was Du anscheinend als kompliziert bezeichnest kommt, glaube ich, nicht zwangsläufig durch die Universalität, sonder durch das ältere Design. Die Dynostar hat ganze 5 Taster und einen Schiebeschalter und damit lässt sich auch alles steuern. Die verschiedenen Parameter und so weiter sind alle in der Firmware gespeichert. Das finde ich ja so toll an dem Ding: super flexibel und in der Praxis super einfach zu handhaben. Sie befriedigt meinen Perfektionismus und ist trotzdem etwas wozu man eigentlich nicht sagen kann: "Das ist ja kompliziert, die vielen Knöpfe brauche ich doch normalerweise gar nicht!"

Bei so einer Art von Schellen wird es wieder komplizierter. Ich denke da bleibt nur einen Sockel zu laminieren (also eben so Blattferdermäßig) und die zunächts Separaten Schellen für Haupt- und Leitinstrument mit Senkschrauben (damit die Köpfe nicht stören) aneinander zu befestigen. Für die übergroßen Leitrohrschellen muss man sich dann eben eine Form basteln. Ich habe schon einmal eine 'Montageplatte' aus Alurohren gebaut, für die beiden Einsteiger, war gut. Ich wüßte aber nicht, welcher Lösung ich jetzt den Vorrang geben sollte, das ich ja auch mit Geschmakssache. Bei der Monageplatte ist das mit dem Gleichgewich ja etwas einfacher, man kann sie ja so konstruieren, dass der Gemeinsame Schwerpunkt in der Mitte ist. Dummerweise verändert sich die Lage des Schwerpunktes in der Praxis beim Bewegen des Teleskopes - weißt Du ja sicher. Eine Monageplatte ist wohl auch allgemein einfacher zu realisieren. Passend zu Kontext ließe sich ja eine Carbonplatte verwenden.

Uh, äh, und jetzt kommt das Fettnäpchen: Eigentlich meinte ich das Mondfoto, welches ich in dieser Nacht aufgenommen habe, im vergleich zu einem, dass ich mal mit der Digiknipse meines Vaters aufgenommen hatte. Ich habe mir natürlich schleunigst Deine Bilder angesehen. Der TP hat anscheinend einen, den heutigen Digiknipsen etwas überlegenen Kontrast (naja, ich habe dran rumgedreht, Du auch?), wie es mit dem Trennvermögen ist, weiß ich nicht genau, Deine Aufnahmen sind auf jeden Fall Schärfer und viel Rauschärmer als die meinige ;) .
Du meinst auch auf dem kleinen Display sieht es verschwommen aus? Naja, ist nur so eine Idee, aber könnte es sein, dass das Ding das Vorschaubild mit kürzerer Blz. aufnimmt und verstärkt? Bei dem kleinen Display würde das höhere Rauschen nicht auffallen. Beim richtigen Bild würde es, da es ja ein auch im großen ordentliches Bild produzieren soll, die Blz. hochschrauben und weniger verstärken, dann würde das Seeing mehr Einfluss besitzen. Versuch doch mal ganz kurze Blz. und eine anschließende Tonwertrichtigstellung, oder eine genaue Addition der Bilder.

Viele Grüße,
Hector42
 

Udo_S

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Hi Hector
Über die Wichtigkeit, von warmen Klamotten und bequemen Beobachtungsbedingungen könnte ich stundenlang schreiben.
Fakt ist: wenn man anfängt zu frieren macht es keinen Spass mehr.
Ich selbst sehe meistens so aus, als würde ich zum Nordpol reisen, wenn ich mich Beobachtungsfertig mache. Selbst im Sommer hab ich meistens einen Skianzug an. Zum Bequemlichkeit beim Beobachten, hab ich mir einen Kartenständer gebastelt und ein höhenverstellbarer Hocker ist auch mit dabei, ein Diktiergerät und ne' Tafel Schokolade runden die Sache ab. Die gesamten Kleinteile (Okus, Steuerungen, Filter, Kabel, Kameras, Teleobjektive usw.) haben mitlerweile in 6 Alukoffern Platz genommen, so das alles seinen Platz hat. Anfangs hat nämlich bei mir das Chaos regiert aber es macht echt keinen Spass im Dunkeln am Boden nach Zubehör zu suchen. Deshalb auch noch zwei Styrophorblöcke und ein Gartentisch als Ablage. Alles in Allem eine Menge Geraffel zu schleppen.
>Beim Quasar ist es natürlich noch krasser, aber da hat man dann nicht einmal mehr ein flächiges Objekt, das würde mich stören<
Verstehe, ich finde die Objekte unbefriedigend, die man nicht eindeutig identizieren kann. Beispiel: In der Galaxie NGC 6946 (Cepheus) ereignete sich im letzten Herbst eine Supernova. Die Supernova erreichte eine Helligkeit von 12,6mag, also für mich beobachtbar. Ich hatte eine grobe Karte zum auffinden der SN, ich konnte zwar anhand der Sternmuster das richtige Gebiet ausmachen, hab es aber nicht geschafft "den" Stern zu welcher die SN war zu verifizieren. Das heißt, gesehen ja, weiss aber nicht welcher. Ziemlich unbefriedigend und damit auch bald uninteressant. Ich habe für mich festgestellt, das wenn ich ein Objekt als solches erkennen kann, dann hab ich ein Erfolgserlebnis, es wird interessant und ich will mehr davon. ;)
Daher drucke ich mir schon ein Jahr lang, Karten über Redshift aus, welche mir da Aufsuchen und Finden extrem erleichtern.
>M17 scheint mir ein beliebtes Kerlchen zu sein.<
Ja der ist wirklich sehenswert. Mit den Nebeln ist es, wie oben beschrieben. Hat man einmal rausgefunden, wie sie am besten zu beobachten (fotografieren) sind, kann man ein richtiger Fan von den Dingern werden.
Ja, Ja die Steuerung, dir der nach Perfektion strebt gefällt sie also. Naja ich werde mich auch daran gewöhnen, ohne Display ist es zwar etwas ungewohnt aber im Großen und Ganzen denke ich komme ich schon klar. Bin aber kein Elektronikfreak und muß mich da immer mühsam einarbeiten.

Die Sache mit dem Display, tja ich weiß auch nicht genau. Gibt es in so einer Digiknipse mechanische Teile die sich bei der Aufnahme bewegen? Wohl eher nicht. Wie gesagt beim Auslösen stellt die Kamera automatisch scharf und das Vorschaubild ist astrein. Es erfolgt die Aufnahme und das darauf präsentierte Bild ist immer etwas verschwommen. Das macht mich ein bissel grumelig. Wären die Bilder so gut wie im Vorschaufenster, würde ich nicht meckern. Ich kann mir das nur über längere Belichtungszeiten oder über ein kameraseitiges Verstellen durch die Automatik denken. Das muss ich nochmal untersuchen.
Könnte eine gebrauchte Montageplatte für die Teleskope erstehen, muss es mir aber nochmal überlegen.
He, ist ja auch bald Ostern.
Deshalb jetzt an alle die hier mitlesen ein Schönes Osterfest.
Gilt natürlich auch für Hector
Bis bald
Udo S
 

Hector42

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Hallo Udo!

Ja, meine vermutlich richtige Theorie ist, dass ich mich nur wärmer an zu ziehen brauche und schon habe ich mehr Spaß.
Whoa, sechs Koffer...bei mir passt fast alles kleinkram in einen. Habe zwar noch einen zweiten, den brauche ich aber nur in Ausnahmefällen. Objektive habe ich nicht zu verstauen, aber ich kann mir trotzdem kaum vorstellen, was da alles in Deinen sechs Koffern auf seine Benutzung wartet. Naja und ich kann auch nur sagen: Mit Ordnung im Koffer ist es doch viel cooler. Anfangs hatte ich auch ein Chaos - bis vor gar nicht all zu langer Zeit.

Habe gestern Nacht noch einmal die himmlische Rosette geknipst, diesmal ohne störende Architektur. Das Mondlicht hat dem Filter aber schon ziemlich eingeheizt, mehr als 45 min. Blz. waren auch nicht drin (wegen des Lichtes auch nicht sinnvoll). Ich will mich aber nicht beschweren, der Filter hat schon gute Arbeit geleistet: NGC2238 beim einem 3,5 er Himmel finde ich schon nicht schlecht. Da ich keine Bespannung für das Teleskop habe, habe ich wieder T-Shirts genommen, ich sollte aber mal etwas Ordentliches dran konstruieren, denn mitten in der Aufnahme musste ich dran rum frickeln. Ich glaube dabei habe ich das Leitrohr mit meinem Körper angestoßen und jetzt ist alles wieder strichförmig. Geht aber und ist eigentlich ganz hübsch geworden, aber an meinen geliebten Nordamerikanebel kommt es bei Weitem noch nicht ran - zumindest bis jetzt.

Ich habe meine drei Prunkstücke (M42, NGC7000 und NGC2238) gestern Web-fertig gemacht, d.h. neu überarbeitet. Wenn man die Bilder stark verkleinert, in diesem Fall auf etwa 320 pixel x 480 pixel, dann kann man mit der Deconvolution richtig ranklotzen. Eine heftige Deconvolution verstärkt meist auch das Rauschen ganz extrem, beim hi-res-Bild frage ich mich dann immer, ob ich es nicht doch lieber ohne Deconvolution lassen soll. Aber nun ist mir aufgefallen, dass die runterskalierten Bilder mit Deconvolution bei weitem Schärfer und kontrastreicher sind, als die runterskalierten Rohbilder und das extreme Rauschen verschwindet zu einem Großteil. Das lohnt sich also doch. Und genau wie Du schriebst kann man wirklich ein richter Fan werden, ich saß gestern mindestens noch eine halbe Stunde da und habe einfach nur meine Resultate Betrachtet und mich gefreut.

Hm, das mit der Supernova ist schade . Ist zwar auch nur ein Punkt, aber zumindest einmal würde ich mir das auch gerne mal geben.

Naja, das mit der 'Perfektion' ist Auslegungssache...ich bin kein Borg, obwohl die mir gefallen, aber das meine ich nicht mit Perfektion. Ich mag die komlizierten Dinge meist lieber, als die einfachen und 'Perfektion' in meinem Sinne bedeutet eher, dass alles so ist, wie ich mir das vorstelle - und die Vorstellungen sind hoch idealisiert und individuell. Also ob ich mich nun 'Perfektionsit' oder 'Idealist' nennen soll, weiß ich nicht. Die Sichteweise auf andere, z.B. auf Dich und Deine Aufsuchkarten, wird aber direkt dadurch selten kritisch beeinflusst. Erstmal muss einem die bevorzugte Arbeitsweise zusagen, ich hab's gern elektronisch und kann damit etwas leisten, Du benutzt Karten und bist damit vermutlich nicht weniger effizient. Das sind eben von der ideellen Seite her zwei etwas andere Weisen sich mit dem Thema Astronomie zu beschäftigen - auch wenn es im Grunde auf den gleichen Antrieb zurückzufüheren ist. Ideelle unterschiede gibt es ja überall: für den einen ist sein Auto ein Kunstwerk in das ja kein Kratzer kommen darf, für den andere ist es wirklich nur ein gebrauchsgegenstand - wie eine Schere. Dei dem Beispiel besteht der Unterschied aber bereist im Grundsatz.

Ob es mechanische Teile in so einer Kamera gibt weiß ich nicht genau. Die Digitale Spiegelreflex hat auf jeden Fall einen Spiegel zum hochklappen (ha, ha) und einen Schutter. Wäre auch gut möglich das Deine einen Schutter hat und das dieser beim Vorschaubild permanent offen ist (ist es denn eine echtzeit Vorschau? naja, vermutlich schon...macht sonst wenig Sinn.). Der wäre dann eher zu Staubschutz für den Chip da und nicht zur Blz.-Regelung. Das Ganze halte ich aber für nicht so wahrscheinlich, bin doch eher für die erste Theorie. Zwischen Vorschau und Foto stellt die Kamera nochmal scharf, beim Auslösen???

Viele Grüße,
Hector42
 

Udo_S

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Hi Hector
Freut mich das du einen fotografischen Erfolg für dich verbuchen konntest. Ist wirklich ein schönes Gefühl, wieder einen Schritt vorwärts gekommen zu sein, vom Ansporn zu weiteren Taten ganz zu schweigen.
Denke mal das M17 auch noch zu deinen Lieblingsobjekten werden wird, er ist doch ziemlich hell (kommt auch im 4,5" gut) und mit seiner Schwanenform auch hübsch anzusehen. M8(Lagunennebel) ist auch nicht schlecht, steht aber nicht sonderlich hoch am Himmel, das lässt keine langen Belichtungszeiten zu. Den Californianebel würde ich auch empfehlen, ebenso NGC 2174/75 und NGC 281. Es gibt noch viele mehr aber so sehr weit bin ich da auch noch nicht gekommen aber arbeite dran. ;)
Die Digiknipse, ist ja nur ne kleine Kompaktkamera. Was mir halt aufgefallen ist, das vor dem Auslösen ein rotes Licht ausgestrahlt wird. Infrarotentfernungsmesser? Könnte das sein? Das Licht trifft auf den Tubus und der ist nicht Unendlich weit weg. Gegen diese These spricht aber das die Bilder ja nicht extrem unscharf sind, sondern eher nur leicht verschwommen, im Vergleich zum Displayvorschau. Nur zum Verständnis, so schlecht sind die Bilder nu auch nicht, mich stört halt nur der Unterschied Vorschau zum Ist-Bild.
Hoffentlich hat es nächste Woche ein paar klare Nächte, der Mond sollte dann nicht mehr so stören und die Galaxienjagd könnte eröffnet werden.
CS Udo S
 

Hector42

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Hi Udo!

Ich hatte ja in der Türkei das visuelle Vergnügen mit M17, M8 und dem Trifidnebel. M17 fand ich etwas toller als M8. Im Vergleich zu NGC7000 und NGC2238 sind die aber doch sehr klein, bis jetzt bin ich Fan von ausgedehnten H-II-Gebieten. Ich scheue mich nämlich diesen Fototelekonverter zu benutzen, da der das Bildfeld abschattet - hab' bei f = 1600 mm weniger ausgeleuchteten Film als bei f = 800 mm! Vermutlich wird es höchste Zeit eine ordentliche 2 "-Barlow für diesen zweck zu beschaffen. Tolle Detailaufnahmen sind zwar wegen der astronomischen Belichtungszeiten der schwachen, ausgedehnten H-II-Regionen nicht drin, aber die kleinen hellen, wie M8 oder M17 gibt es ja auch noch. M17 ist aber auch bei f = 1600 mm ein bisschen klein. Ganz lusitg: NGC2174/75 ist mir gestern auf der Virtuellen Suche nach neuen Fotoobjekten auch ins Auge gesprungen. Gleich daneben gibt es noch IC443, soll eine filamentartige Stuktur besitzen, das hört sich sehr gut an. Ist größer, hat aber eine ganz böse Flächenhelligkeit von fast 20 m. Darüber im Fuhrmann gibt es noch hellere IC's, nämlich IC410 und IC405, leider treten alle diese Nebel von meiner Bühne ab. Wenn gutes Wetter ist, werde ich mal sehen, was sich machen lässt, aber ich bin recht sicher, dass das dieses Jahr nichts wird. Den Californianebel hatte ich mir auch schon vorgemerkt, aber als der gut zu sehen war, hatte ich keinen TP :mad: . So winzige Dinger wie NGC281 will ich lieber erstmal auslassen, soll schon in's Format passen (dann rauscht es weniger, benötigt aber eine längere Blz.), obwohl ich mich bereits erfolgreich an M57 versucht habe. Zu der Thematik 'großes Teleskop vs. kleine Teleskop' ist mir noch was eingefallen. Ist zwar eigentlich offensichtlich, aber mir erst seit kurzem richtig bewusst. Wenn ich anstatt eines 8 " f/4 einen 16 " f/4 hätte, dann hätte ich damit die gleiche Brennweite, als würde ich mit dem 8 " f/8 (also mit Telekonverter) fotografieren. Ich kann also ein doppelt so hoch aufgelöstes Bild (das Seeing spiel hier weniger eine Rolle, wären es doch immerhin noch 7 " pro 'Rauscheineit' (sigma)) bei der gleichen Belichtungszeit machen. Wie schonmal gesagt wären solche aufnahmen momentan unmöglich, 16 h bei 8 " f/8.

Wann wird denn dieses rote Licht genau ausgestrahlt? Bei Verwendung eines Zeitauslösers gibt es ja normalerweise ein Benachrichtigungslicht, aber Du verwendest ja den Fernauslöser. Hm, warum soll es da überhaupt ein Licht geben, wenn nicht zur Fokussierung?
Und man kann den Autofokus nicht einfach abschalten??
Probier doch aus, ob es sich um ein 'Fokuslicht' handelt. Fotografiere was in Deinem Heim einmal mit und einmal ohne Finger auf dem Licht.
Ich weiß nicht, was Du als 'leicht verschwommen' bezeichnest, wenn das eine Kompaktkamera ist, dann wird sie vermutlich eine kleine Blende besitzen und damit eine große Schärfentiefe (muss aber nicht so sein). Auch ist ja nicht bekannt ob die Kamera den so nahen Tubus überhaupt fokussieren könnte. Wenn sie das nicht kann, dann merkt sie das vielleicht, das bedeutet dann, dass die Schärfeeinstellung - nach erfolglosen Versuchen der Kamera - überall zu liegen kommen könnte. Wäre das so, dann wäre es aber auch wahrscheinlich, dass die Schärfe jedes Mal anders ist (muss aber auch nicht sein).
Aber wenn Du meinst, dass die Bilder nicht so schlecht sind...denke die allererste Theorie ist immernoch die Wahrscheinlichste von den genannten. Ich würde erstmal das mit dem Finger probieren.

He he, habe ich doch letztes Mal vergessen auch frohe Ostern zu wünschen...naja, ist ja noch nicht zu spät. Bei solchen Feiertagen bin ich immer etwas wie Mr. Scrooge. Bin zwar kein Arbeitstier, aber mit der Ideologie der meißten Feiertage kann ich nicht viel anfangen.

Na denn, frohe Ostern, auch wenn wir bis dahin vermutlich eh nochmal kommunizieren...
Hector42
 

Udo_S

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Hi Hector
>Fan von ausgedehnten H-II Gebieten<
Ja kann ich verstehen, mit einer Barlow würden sich ja deine ohnehin schon langen Belichtungszeiten nochmals beträchtlich verlängern.
Das was ich jetzt mache, kann man dahingehend ja auch eher als Probeaufnahmen bezeichnen. M17 erscheint nun wirklich gerade groß, aber zum üben und herantasten an längere Brennweiten ist es immer gut genug. Auf diese Art und Weise wurde ich auch auf die meisten Objekte erst aufmerksam.
16" f/4 das wären ja ungefähr 1600mm Brennweite, wäre ja schon ein beachtliches Teleskop. Würde aber auch hohe Ansprüche ans Nachführen stellen, sowie an die Justierung. Denke mal auch ein dunkler Himmel wär net schlecht.
Mein Motto ist bei Allem: Versuch macht kluch. Meistens schaue ich mir vorher über Redshift, das Himmelsareal im entsprechenden Abbildungsmaßstab an und entscheide ob es sich lohnt. Letzten Sommer hab ich die Milchstraße entlang mit dem 50mm Objektiv abgelichtet, hab ich mittlerweile auch mit anderen Himmelsabschnitten gemacht. Danach Sternkarten der entsprechenden Dias ausgedruckt und verglichen, dabei findet sich allerlei Interessantes an zukünftigen Zielen, z.B. auch einen sehr schwachen IC 443.
Im Skorpion soll es ja noch attraktives Nebelmaterial geben, allerdings kommt dieses Sternbild bei mir nicht über Nachbars Bäume :(
Leider hat es angefangen zu regnen, Sterne gucken über Ostern scheint wohl flach zu fallen, ist ja eh Vollmond. Die letzten Tage hab ich mir weitere Sternkarten ausgedruckt. Sind schon eine ganze Menge, die sich über 8 Ordner verteilt haben. Ist gar nicht so einfach darüber den Überblick zu halten. Hab sie nach Sternbildern sortiert, mit jeweils mindestens einer Übersichtkarte und den jeweiligen Detailkarten für die einzelnen Objekten. Hat eine Weile gedauert bis ich die optimale Einstellungen für die Karten gefunden hab. Schließlich muss man ja auch den Überblick bewahren und sich schnell zurecht finden. Mittlerweile hab ich alle Sternbilder zusammen, allerdings finden immer wieder neue Objekte Eingang in die Ordner.
Schon wieder Ostern, war nicht eben gerade Weihnachten?
Geht ja auch die Sommerzeit los. Aus astronomischer Sicht ist sie ja nicht so toll. Extrem langes Warten bis es richtig Dunkel wird. Mir ist sie eigentlich egal, hab ja auch immer was zu werkeln, da bin ich froh wenn es länger hell ist und bei Spätschicht bin ich eh erst so gegen 23:45 Uhr beobachtungsbereit.
Alles Gute
CS Udo S
 

Hector42

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Hallo Udo!

Tja, auf den eigenen Fotos fallen Details immer auf und sind ganz besonders interessant. Ich bastle immer noch an der NGC7000 Aufnahme herum, d.h. trotz leichter Verzerrungen versuche ich, zwecks Rauschunterdrückung und damit besserer Dekonvolution, alle drei bis jetzt gemachten Aufnahmen optimal zusammen zu fügen. Dabei fallen mir immer wieder tolle Einzelheiten auf. Neben der offensichtlichen Staubmauer (great cygnus wall) sind da auch die dunkle Region zwischen Nordamerikanebel und Pelikannebel und der Golf, die normalerweise eher nach Hintergrund aussehen. Als ich so der Dekonvolution zugesehen habe kamen sie als Dunkelwolke plötzlich in den Vordergrund. Das Ding hat Ausläufer und Arme...sieht wirklich cool aus! Un mir ist es vorher nicht aufgefallen, obwohl ich diese Bilder insgesamt bestimmt schon über 20 h betrachtet habe :confused: .

16 " und 1600 mm Brennweite sind in der Tat nicht zu unterschätzen, auch wenn der 'lineare Faktor' zum 8 " mit 800 mm nur 2 beträgt.

Wow, Deine Milchstraßendurchmusterung hört sich nicht schlecht an ;) , unter besseren Bedingungen würde ich soetwas auch durchfühern wollen (auch aus oben genanntem Grund) - selbstverständlich erst nachdem ich NGC7000 und NGC2238 und die anderen Nebeln, die zur Cygnus H-II-Region gehören erschöpfend behandelt habe oder wenn diese gerade unbeobachtbar sind :) .
Wie sieht denn IC443 auf Deiner Aufnahme aus? Ist etwas von der Struktur erkennbar? Ich glaube, dass ich den schonmal auf einem Foto gesehen habe, sah aus wie ein Vogelperspektiven-Foto von Gletscherspalten...oder von Cellulitis. Hast Du ein Mosaik aus den Fotos gemacht?

Skorpion sieht bei mir auch schlecht aus, selbst M42 hängt meist in den Bäumen, unter 30 ° Höhe läuft da wenig, also leider auch schlechte Karten für M17. Dieses Nebelzeugs da um Antares macht aber wirklich einen tollen Eindruck, also auf einer Reise...
...und auch der Eta-Carinae-Nebel, der sieht hammermäßig aus...Auf Fotos aus dem Internet. Gesehen hab' ich ihn noch nie :( .

Mit den Karten gibst Du Dir ja auch viel Mühe, Respekt!

Tja, Sommerzeit! Irgenwie finde ich da kaum etwas großes, nebliges am Himmel, die kurze Nacht finde ich auch nicht toll, zudem bin ich dann ja immer schon beim Aufbauen müde. Bei mir galt bisher: 'Winterzeit gleich Astronomiezeit.' aber damit tue ich der Sommerzeit vermutlich Unrecht. Es ist aber auch, weil die Bäume, wenn sie denn dann Blätter tragen, mir nur noch ganz wenig Himmel lassen, hauptsächlich im Norden.
Ich hoffe das mit dem Job klappt, hab' eine zweite Bewerbung geschrieben und wegen der ersten bereits ein Vorstellungsgespräch - freu. Wenn alles gut läuf, dann ziehe ich bald um und muss zu meiner Freundin nur noch eine halbe Stunde Zugfahren. Das Teleskop kommt zu Ihr in einen Bollerwagen und am Wochenende besuche ich sie und wir könnten uns nachts mit Bollerwagen und Fahrrad zu einem netten Beobachtungsplatz aufmachen. So wäre die Astronomie vermutlich noch besser dran, selbst wenn ich in einer kleinen Wohnung lebe.

Habe jetzt angefangen mir eine Bespannung aus Filz zu basteln, damit die T-Shirts nicht immer vorm HS Baumeln. Der erste Teil (ich nähe sie dann zusammen, oder so) ist bereits fertig und mit zwei eigenhändig aufgenähten Druckknöpfen gut zu befestigen. Ist zwar kein Meisterwerk der Schneiderei, sollte es aber auch nicht werden.

Beste Grüße,
Hector42
 

Udo_S

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Hi Hector
Ja, okay ein konzentriertes Aufnehmen eines Objektes, wie NGC 7000 läßt sicherlich auch immer wieder neue Details hervortreten. Den Nordamerikanebel werde ich sicherlich auch noch einige Male ins Visier nehmen, bisher hab ich ihn ja mit nur max. 12 min Belichtungszeit bedacht. Da geht sicherlich noch mehr. Mein Lieblingsbild des Nebels zeigt ihn zusammen mit einem Stück Hausdach, ist eigentlich ärgerlich aber für mich sehr eindrucksvoll, da man vom Dach sehr gut auf die eigentliche Größe des NGC's schließen kann und mir da klar wurde wie groß der eigentlich ist. Stell dir vor, man könnte ihn mit bloßen Augen sehen, ein grandioser Anblick wäre das.
Mosaik?! :eek: Naja mit Dias nicht ganz so einfach. Die Übersicht war mehr Just for fun, der IC 443 auf einer Aufnahme mit 135mm Objektiv, läßt nur eine Ortung des Objektes zu, ein schwacher Streifen der am richtigen Ort steht. Aber ich arbeite dran. ;)
Ich hoffe ja für dich das es mit deinen Jobplänen klappt. Ein besseren Beobachtungsplatz scheinst du wirklich nötig zu haben. ;)
Meiner Einsätzung nach, finde ich das Laub an den Bäumen so gar positiv, das schluckt einiges an Streulicht. So kommt mir der Sommerhimmel dunkler(ausgenommen Juni/Juli) vor, als der Winterhimmel besonders dann, wenn Schnee liegt der das ganze Licht nochmal reflektiert. Meine liebste Astrozeit ist der August/September. Es wird schon früher dunkel aber auch so das man noch gemütlich im Hellen seine Gerätschaften aufbauen kann. Die Temperaturen sind noch nicht so kalt, ich hab da schon einige Nächte komplett durchbeobachtet und es gibt allerlei zu sehen. Hoffe aber auch auf nächste Woche, die Galaxien rufen und der Mond zieht sich zurück.
So die Osterfeierlichkeiten nehmen Formen an.
Alles Gute
Udo S
 

Hector42

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Hallo Udo!

Ja, ich war schon ziemlich erstaunt, als ich damals erfahren habe, dass es Objekte am Himmel gibt, die weit größer erscheinen, als Sonne und Mond und dass eines davon sogar der Andromedanebel ist. Wenn man sie sehen könnte, dass wäre sicher sehr eindruckvoll. M31 schwebt da in voller Pracht über Dir und der Eindruck des Zusammenhanges von M31 und uns oder auch unseren galaktischen Nebeln und uns wäre bestimmt atemberaubend.

Von Dias kann man Abzüge machen lassen oder man kann sie mit den meisten heute angebotenen Flachbettscannern digitalisieren, muss ja nicht der eigene sein. Bei solchen Projekten denke ich immer gleich daran ein Mosaik zu machen, realisiert habe ich aber bis jetzt noch keines. Könnte eines von der ganzen H-II-Region im Schwan versuchen, mich nervt aber, dass die Bilder nicht richtig ausgeleuchtet werden, ich weiß nie, wie ich mein 'ordentliches Bildfeld' definieren soll. Ausrechnen könnte man es, aber subjektiv sieht das im Bild immer anders aus und es hängt erstmal vom verwendeten Filmmaterial ab und von der Lichtverschmutzung usw.. Naja, mal sehen wie ich mit den nächsten TPs klar komme, vielleicht wird es ja bei Verwendung eines Filmmateriales richtig vorhersehbar.

Aha, IC443 ist also im Grunde streifenförmig. Das ist doch schonmal was, mehr wollte ich doch gar nicht wissen ;) .

Mit dem Streulicht hast Du sicher recht. Ich habe zwar schon oft darüber nachgedacht, aber darauf gekommen, dass die Bäume es vom Himmel fernhalten bin ich noch nicht. Die einfachere Umkehrung ist mir aber schon aufgefallen (also Bäume halten das Streulicht vom Beobachtungsort fern), im Sommer sitze ich immer im Dunkeln, im Winter habe ich das gefühl als säße ich mitten auf der Straße unter den Laternen, dafür sind die Bäume dann aber für Planeten geradezu durchsichtig.
Ich hätte Dich jetzt so eingeschätzt, dass Du vor jeder Beobachtung die Grenzgröße bestimmst, dann könnte man doch ganz wissenschaftlich sagen, ob der Himmel im Sommer dunkler ist als im Winter. Ich finde nämlich, dass er im Winter dunkler ist. Standartbegründung: weniger Streuung durch weniger Staub/Nebel in der Luft. Jetzt interessiert mich wirklich wann es tatsächlich dunkler ist.

Meine Freundin hat bei Ebay eine Ramschkiste für wenig Geld erstanden, darin befand sich auch eine total interessante alte Kamera. Mein Vater kennt sich mit sowas aus, also habe ich ihn gefragt. Ist eine Exa 1 (oder 'l'?), 50 er Jahre, DDR. Scheint noch alles zu funktionieren, die Verarbeitung ist so gut, wie bei der Nikon FE. Sie hat ein Drehrad zum Filmtransport, Blz. stufenlos von 1/30 sec. bis 1/175 sec. und "B", wechselbarer Schachtsucher mit einer stylischen Ausklappmechanik, dabei klappt auch eine Sucherlupe aus, die man aber wieder einklappen kann um dierekt die Mattscheibe zu betrachten, f = 50 mm Objektiv f/2,9 mit kleinem Bajonett. Man kann die "B"-Einstellung sogar feststellen, auch ohne Drahtauslöser. Das Ding ist bis jetzt nur leider nicht auf zu bekommen, sonst würde ich mal einen s/w-Film einlegen, zum Spaß. Wenn man in den Sucher schaut hat man das Gefühl einen alten Film zu sehen oder selber in der alten Zeit zu leben. Total charismatisches Teil, ist ein richtiges Liebhaberstück, mal sehen, was es so einbringen würde. Meine Freundin will es aber behalten, wenn es nicht ein paar Hundert Euro sind - würde ich auch -, soviel ist es aber sicher nicht wert, auch wenn mein Vater sagt, dass solche Kameras meist nicht funktionieren (und diese ja anscheinend schon), da mit der Zeit der Verschluss verharzt ist.

Viele Grüße,
Hector42
 

Udo_S

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Hi Hector
Wenn du Bilder von IC443 sehen willst, schau doch einfach mal bei Google rein, unter "Bilder" ist da reichlich Material zu sehen, auch von vielen anderen Objekten.
Klar bestimme ich die Grenzgröße, mein Empfinden ist dahingehend das es im Sommer um 0,5mag dunkler ist. Hab allerdings ein kleines Bestimmungsproblem, bin nämlich etwas kurzsichtig, ist zwar noch nicht so extrem aber ich merke das es etwas an Tiefenschärfe fehlt. :(
Wirklich auffällig wird aber der Sommer/Winterunterschied aber erst wenn Schnee liegt und um die Weihnachtszeit, wenn die Beleuchtungen alle angeschaltet sind. Allerdings ist das Grenzgröße bestimmen auch wieder recht subjektiv und ganz so wissenschaftlich betreibe ich das nun auch wieder nicht. Ich orientiere mich nach meinen "Anhaltssterne" und schätze die Qualität grob ein.

He, eine EXA 1a benutze ich auch. Ich finde die Teile cool und man kann genau nachvollziehen wie sie funktionert. Die Rückwand bekommst du auf wenn du an der Unterseite den Ring, welcher um das Fotogewinde ist, ein Viertel nach links drehst. Auch musst du aufpassen, links auf der Rückwand ist ein kleiner Hebel, wenn der nicht richtig steht kannst du nicht auslösen.
Um zu beurteilen ob die Kamera was taugt ist es auch ratsam, die Rückwand und das Objektiv zu entfernen, gegen ein Licht halten und bei kürzester BLZ auslösen, wenn der Klappspiegel und die Lamellen ganz aufgehen ist das schonmal ein gutes Zeichen. Auch hier macht Versuch kluch. Zum Glück gibt es hier in Zwickau noch ein alteingesessenes Fotogeschäft, welcher auch gebrauchte Kameras und Zubehör verkauft. Bei ebay wäre ich nämlich auch etwas vorsichtig. Beim Händler kann ich ja die Funktionen der Kamera schon mal ausprobieren, auch werden die Knipsen vor dem Verkauf noch mal gepflegt. Allerdings kannste bei ebay noch ein paar Objektive bekommen, sollte ein EXA oder Exacta Bajonett passen. Bei Baader-Planetarium, hab ich auch einen passenden T2 Adapter fürs Teleskop gefunden. Aufpassen musst du beim Auslösen der Spiegelschlag kann recht heftig werden, mit Hutmethode aber kein Problem. Ach ja bezahlt hab ich für das Teil, so um die 50 Euro, tadelloser Zustand.
Alles Gute und
CS Udo S
 

Hector42

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Hallo Udo!

Ach ja, klar, Google. Sieht ja ganz interessant aus, aber war nicht der 'Gletscherspaltennebel'. Erscheint sehr unterschiedlich auf all den Bildern.

Tja, kurzsichtig bin ich auch, hab' eine Brille. Ich kenne einen Hobbyastronomen, der hat -21 Dioptrien, seine Mutter hat -27!!! Quasiblind ist man so ab +-8. Habe mich (ganz) früher immer gewundert warum die Sterne von Jahr zu Jahr weniger wurden, bis ich dann auch nicht mehr von der Schultafel lesen konnte, da war es dann offensichtlich.

Das mit dem Schnee ist schon offensichtlich, ja. Die Weihnachtsbeleuchtung auch. Wenn dann nachts Wolken zugengen sind ist es fast so, als wäre es Tag auf einem Planeten mit einer dichten Atmosphäre.

Na sowas, dann habe ich ja unnötig rumgelabert. Der Ringtrick funktioniert, danke. Meinst Du den Feststellhebel, der scheint den Auslöser in beide Richtungen zu blockieren? Ich habe mich etwas im Internet umgeschaut, die Exa 1 ist die seltenste von allen (55 000 soll es geben, 60 000 bis 380 000 von den anderen). Sieht aus, als wäre mit Spiegel und Verschluss alles in Ordnung, aber am besten Film rein und testen. Diese Ramschkiste wurde eigentlich wegen einem alten mit Karten programmierbaren Rechner und mehreren Bohrmaschinen gekauft, irgendwie war da auch die Kamera dabei. Die Abdeckung des Transportrades Fehlt und der Spiegel weist ein paar Kratzer auf und ist etwas verschmiert, fällt aber nicht auf. Der wird aber sauber zu bekommen sein - sofern das auch Verschmutzung ist und nicht Blindheit. Sonst macht das Teil einen astreinen Eindruck.
Und Du machst damit Astrofotos? Cool! Die Positionierungsgenauigkeit der Mattscheibe schätze ich aber nicht so prall ein, wird das nicht oft unscharf?
'Hut ab', jaja, wusste früher nicht, dass es die offiziell wirklich gibt. Mit dem Einsteiger hatte ich damals versucht den Saturn auf zu nehmen, ich benutzte in der Tat einen Strohhut von meinen Eltern. Die Überraschung war groß, als ich später von der 'Hut ab Methode' las :D .
Die Kamera gehört ja nun meiner Freundin, die hat auch noch eine Revue von mir. Mal sehen, was wir damit so alles machen. Danke für den Tip mit dem T2-Ring.

Viele Grüße,
Hector42
 

Udo_S

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Hi Hector
Richtig, die Mattscheiben könnten besser sein. Beim Piggybackfotografieren mit den passenden Objektiven, funktioniert ja meistens der Unendlichkeitsanschlag, hat zumindest bis jetzt funktioniert. Für das Teleskop würde ich ne' Scheinerblende probieren, bzw. hab ich noch einen defekten Body damit wollte ich nach Messerschneide fokusieren. Die EXA werden ja auch mit verschiedenen Mattscheibenvarianten angeboten, wirklich Astrotaugliche hab ich aber noch keine gesehen. Ansonsten kann ich aber nicht meckern, außer wenn es richtig kalt ist, da ist sie mir schon mal hängen geblieben. Bei Google hab ich mich vor längerer Zeit zum Thema EXA schlau gemacht, da gibt es ein paar recht interessante Seiten.
Planeten und Mondaufnahmen hab ich mit der Kamera auch schon probiert, allerdings ist man hier mit einer Digiknipse oder Webcam schon arg im Vorteil.
Kannst ja mal schreiben, wie dir die Kamera so zusagt.
Leider ist ja wettermäßig zur Zeit überhaupt nix los, Nebel, Nebel und Nebel.
Tja Geduld braucht man schon, meistens hat man den besten Himmel wenn es gerade mal nicht ranpasst. Hatte letzten November 14 Tage Urlaub und keinen einzigen Tag gutes Wetter. Dann kam der Mond und es wurde auch wieder nix. Kaum hatte ich wieder Frühschicht war auch der Himmel gut. :(
Schau mer mal.
Alles Gute
CS Udo S
 

Hector42

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Hallo Udo!

Das mit der Mattscheibe meine ich so: Sie ist ja nur zum reinstecken - ok, das sind die von einer Nikon F3 oder Vergleichbarem auch, nur ist hier die Verarbeitung besser. Dadurch traue ich der Mattscheibe nicht zu in einer Ebene mit dem Film zu liegen (also von der Entfernung zur Linse). Auf der Mattscheibe könnte es also Scharf sein, auf dem Film nicht. Bei f/4 müsste hier idealisiert wieder eine Toleranz von 3 µm eingehalten werde - halb so dick wie die dünnste Mülltütensorte, die ich kenne. Naja, idealisiert, aber das hatten wir ja schonmal. Dieses Problem ist völlig unabhängig von der Verwendeten Scharfstellmethode, solange sich diese der Mattscheibe bedient. Scheinerblende hift also nix, Messerschneide schon. Um das Problem aber nicht zu überschätzen sollte man Aufnahmen machen und die Sternengröße mit der von anderen Aufnahmen vergleichen. Praktisch wird's vielleicht gar nicht bemerkbar.

Astroaufnahmen würde ich damit vermutlich nicht machen, aber durch den unglaublichen Style den diese Kamera versprüht könnten wir uns dazu hinreißen lassen allgemein damit auf fotografische Streifzüge zu gehen. Da kein Belichtungsmesser vorhanden ist sollte man dafür dann vielleicht einen gutwilligen Film verwenden oder Objekte, die keine so genaue Belichtung erfordern. Ich frage mich auch wie gut sich wohl das Objektiv macht. Wenn es stark verzeichnet und keinen hohen Kontrast hat, dann ist das in Verbindung mit einem s/w-Film bestimmt ganz interessant. Das würden dann eben Bilder mit den gewissen nostalgischen touch sein, ohne sie künstlich durch Photoshop zu jagen.

Tja, nun ist der Mond schon stark am verschwinden aber das Wetter spielt nicht mit. Typisch. Mit Schichtarbeit und Astronomie ist das schon stressig. Ich will Dir ja Deinen Job nicht vermiesen und Geld braucht man auch, aber ich will ja so viel vom Universum haben, wie möglich, es ist ein Fakt, dass Schichtarbeit das Leben verkürzt, deshalb kommt sowas bei mir überhaupt nicht in die Tüte.
Ich habe sogar schon angefangen Grünen Tee zu trinken. Was mich zunächst dabei überrascht hat: Die antioxidierende (ein CTA würde eigentlich das einfachere Synonym 'reduzierende' bevorzugen) Wirkung von dem Zeug ist total offensichtlich. Zunächst ist er gelblich bis grünlich, bereist nach mehreren Stunden sieht er aus wie schwarzer Tee. Völlig oxidiert, womit er etwas anderes reduziert haben muss. Dass es dem Körper etwas bringt beweist das natürlich nicht, aber ich denke die Alterungsverlangsamende Wirkung von Antioxidantien (= Reduktionsmitteln) ist schon wissenschaftlich nachgewiesen. Die Stoffe des Tees sind angeblich noch nach einer Woche im Blut nachweisbar.
Man könnte mal einen Versuch machen: Apfel aufschneiden und eine Hälfte in Wasser, die andere in grünen Tee tauchen. An der Luft wird der Apfel ja schnell braun, er oxidiert - prinzipiell als würde er verrosten, ein verrostetes Auto ist Schrott und ein oxidierter Apfel ist auch von vielen gesunden Stoffen befreit (also ebenfalls Schrott). Darum: wenn's geht immer frisches Obst. Aber denk' jetzt nicht ich wäre ein 'Superöko', Obst esse ich in der Woche durchschnittlich...10 g - 20 g, viel zu wenig und die Teephase ist irgendwie auch schon wieder vorbei.
So, Ende der kleinen Chemiestunde, konnte mich wieder nicht zurückhalten ;) .

Sonst ist wieder nicht sooo viel los, will bald mal sehen, dass ich meinen superschwarzen Lack auch mit anderer Kohle als Aktivkohle hinbekomme. Das 'Zerkleinern' des TP hat sich als schwieriger herausgestellt, als gedacht. Habe Silicagel in die Filmdöschen getan, allerding gab es zu wenige Beutelchen, so habe ich alles Zusammengeschüttet und aufgeteilt. Damit den Filmstreifen kein Leid geschieht musste ich sie dann in je ein Blatt Klopapier einfalten. Länge abmessen, abschneiden, einfalten, rollen und ab ins Filmdöschen. Besonders der Teil mit dem Klopapier ist im Dunkeln doch recht schwierig. Hab' ersteinmal gemerkt wie schlecht entwickelt der Tastsinn normalerweise so ist. Bleibt nur zu hoffen, dass die Dinger Licht- und Feuchtigkeitsdicht sind und das beim Abkühlen schon alles so trocken ist, dass sich kein Kondensat bildet. Im Schrank bei -20 °C ist ja eh nicht mehr so viel mit Feuchtigkeit, denke ich. Jetzt gibt es doch eine Fortsetzung der Chemiestunde: auch bei Minusgraden existiert an der Eisoberfläche flüssiges Wasser, welches sogar auch verdampft. Eis <-> Wasser und Wasser <-> Dampf sind Gleichgewichtsreaktionen (wie eine richtige Chemische Reaktion aufzufassen) deren Gleichgewichtslage eben durch die Temperatur beeinflussbar ist. Die Reaktionspfeile sind übrigens formal nicht korrekt, nur falls einer vom Fach zuschaut :) .

Beste Grüße,
Hector42
 

Udo_S

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Hi Hector
Gegenüber einer Nikon F3, ist aber auch noch ein deutlicher Kostenunterschied. Für einen Anfänger wie mich reicht es glaub ich, will man später "Aufsteigen" würden sich ja auch eher digitale SLR (E0S 300D) oder CCD Kameras anbieten. Eine Belichtungsmesser hab ich übrigens noch für die Kameras, allerdings scheint er nicht richtig bzw. nur gelegentlich zu funktionieren, hab aber auch bei ebay die entsprechenden Angebote gesehen.
Mit dem TP Film gibts du dir ja richtig viel Mühe. Einerseits macht es schon Sinn, vorallem wenn man selbst entwickelt. Andererseits scheint es mir auch ganz schön zeitraubend zu sein.
Ist aber okay, jeder geht halt auf seine Weise an "sein" Hobby heran.
Ich für meinen Teil, möchte halt auch gerne noch beobachten und fotografiere eher nebenbei. Noch ;)

Leider sieht es bei mir so aus, ohne Job kein Astro und irgend wie kann man es sich ja schlecht heraussuchen. Das Hobby zum Beruf machen ist in unseren Fall auch eher "brotlose Kunst". Aber so schlecht ist die Schichtarbeit zum Beobachten nu auch nicht. Ich finde die Spätschicht geradezu ideal für astronomische Zwecke. Aber bei Nachtschicht geb ich dir Recht, die ist nicht gesund.
Alles Gute
CS Udo S
 

Hector42

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Hallo Udo!

Klar, das mit der F3 war nur ein Beispiel. Bin ja auch eher für digitale Canon SLRs oder eine SBIG :D .
So unglaublich zeitraubend ist das nun auch nicht, bekomme im Dunklen eh schnell Panik (ja, kurios) und habe deswegen Papier und Film nicht unbeding perfekt ausgerichtet. Alles in Allem geht für das 'Einpacken' eines Filmes wohl nicht mehr drauf, als 2 bis 3 Stunden. Ob das nun viel ist, oder nicht muss jeder selbst entscheiden. Ich arbeite noch nicht, für mich erscheint das nicht lange, aber ich habe das Gefühl, das 3 h für Menschen, die im Beruf stehen schon viel ist. Nicht gut heißen kann ich dagegen solche Menschen, die ständig behaupten keine Zeit zu haben (angeblich nichteinmal für Dinge die wirklich bloß einige Sekunden in Anspruch nehmen) und dabei 70 % ihrer nicht-Arbeitszeit mit Fernsehen oder Computerspielen Verbringen. Es heißt dann immer "Entspannung muss sein!", aber es scheint oft über eine bloße Entspannung hinaus zu gehen. Hab' früher selber die Ganze Zeit vor der Glotze oder dem Computer gehangen, ab einem bestimmten Alter scheinen sich die Verhältnisse umzukehren, nicht nur in meiner Familie. Auch kurios.

Naja und ich bin halt einer, der am liebsten alles selber macht, weißt Du ja: Gibt's keinen idealen Tubus, dann wird er halt gebaut. Gib es keine Rohre dafür, dann werden die halt gleich mit gebaut. Dabei ist die Fehlende Erfahrung zweitrangig, die bekommt man halt dabei. Natürlich ist das sehr Zeitraubend, aber mir gefällt - neben dem Gefühl einer Art Autarkie - auch, dass man dabei all das Wissen der Betreffenden Gebiete Lernt.

Astronom will ich ja eher aus Idealismus werden, den Einwand der 'Brotlosigkeit' kenne ich. Ich weiß nicht genau, wie sich das verhält, aber als Astronom an einer Uni ist man Angestellter, genau wie ein CTA. Mit 50 Jahren und unverheiratet müsste man da in der 1. (Prof.?) oder 2. (Dr.?) Gehaltsklasse sein, das wären immerhin mindestens 5000 € im Monat.
Die Nachfrage nach Astronomen ist aber nicht besonders groß, denke ich. Wenn man in die USA geht (Gott bewahre :) ) hat man immer die Möglichkeit als Wissenschaftler viel Geld zu verdienen, denn da ist alles privatisiert, d.h. man braucht Sponsoren und muss nach deren Pfeife tanzen, dafür gibt es aber auch ordentlich was. Das wäre zwar zumindest eine kleine Überlegung wert, aber bei dem Lebensstil dort rollen sich mir die Zehennägel hoch.
Ich habe mal ganz kurz beim Bremsleitungsbau gejobbt, die Spätschicht kam meinem Persönlichen Rythmus auch sehr entgegen, sehen das die anderen Leute auch so?

Habe heute mal meine Superfarbe von damals anmischen wollen, war ein völliger Reinfall. Aktivkohle, welche ich benutzt hatte ist ja extrem fein, darum habe ich jetzt damit gerechnet, aber natürlich den Erfolg erhofft. Ein gemörstertes Grillkohlebrikett ist absolut ungeeignet, sieht zwar einigermaßen fein aus, aber nur weil man sich an den vorigen Klotz erinnert. Dispers verteilen tut sich das im Lack mit nichten. Bis man das fein genug gemörsert hat, wenn das überhaupt geht, vergehen bestimmt Tage, wenn man sich anstrengt. Denke ich werde diesen Schultafellack probieren oder ganz normalen matt-schwarzen. Man bekommt auch eine tolle, sehr reine Kohlenstoffwurst, wenn man Zucker im Glas mit etwas konzentrierter Schwefelsäure versetzt, letztere habe ich aber leider schon alle experimentiert. Wenn mir wieder welche über den Weg läuft werde ich das mal probieren.

Ich könnte auch mal kürzerbelichtete Übersichtsaufnahmen von Sternbildern probieren, indem ich dem H-alpha-Filter vor ein Lichtstarkes Objektiv setze, mal sehen, was mein Foto-Vater so da hat, irgendwo war da was mit f/1,9 oder so. Hm, ein persönlicher Fotografischer Himmelsatlas im H-alpha Licht - hat doch was. Ist aber ein Langzeitprojekt, vor Allem, da ich ja von hier allerhöchtens die Hälfte des Sichtbaren Himmels erhaschen kann.
...hab nun ein f = 50 mm f/1,4 gefunden, ist doch nett. Mit Telekonverter sind es immernoch f = 100 mm f/2,8 und damit acht bzw. zwei mal schneller, als der Newton mit f/4. Hat bei offener Blende natürlich eine nicht unerhebliche Abschattung, die müsste mit dem Computer zumindest kosmetisch (Mosaik) zu verbessern sein. Mal sehen für welche Brennweite ich mich entscheide, um bei f/2,8 die dunkleren Nebel noch ordentlich zu erhaschen müsste ich mit Filter vermutlich immernoch 1 bis 2 Stunden Belichten. Oh, ich sehe gerade, dass man mit f = 50 mm wunderbar den Orion und noch ein Stück Einhorn ablichten kann. Also M42, diese ICs da oben, Pferdekopfnebel und so, Rosettennebel und vielleicht noch schwache Teile der übergeordneten H-II-Region (den Loop), Vielleicht reicht die Zeit zwischen Dämmerung und Altersheim noch. Glaube aber nicht. Zudem ist das alles ja schon etwas Horizontnah. Mal sehen.

Viele Grüße und gutes Wetter,
Hector42
 
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Udo_S

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Hi Hector.
An Prof. oder Dr. soweit hab ich ja an meiner "Brotlosen Kunst" ja noch gar nicht gedacht. Eher daran, das es gute Bildbände schon gibt, Teleskope so billig gar nicht hergestellt werden können (China) und damit Handeln zur Zeit auch nicht so einfach sein wird. ;)
"Entspannung muß sein!" Ja sehe ich auch so, astronomisches Beobachten oder Fotografieren ist für mich die höchste Form der Entspannung. :)
Problem der wenigen Zeit kenn ich auch. Wobei unter normalen Umständen das Fernsehen oder Computer keinen so großen Stellenwert einnehmen. Aber gerade in die wärmeren Jahreszeiten hat man in ländlichen Gebieten genug zu Tun. Hätte ich zur Zeit meine Rückenprobleme nicht, würde ich um diese Zeit nicht vor dem Computer sitzen, sondern irgend was werkeln. Ist übrigens genauso mit der Spätschicht, aus astronomischen Gesichtspunkten ist sie top, ansonsten habe ich ständig das Gefühl nur auf Arbeit zu sein.
Aber ich finde es schon toll, das du dich in deiner freien Zeit mit solchen Dingen beschäftigst.
H-alpha Übersichten klingt interessant. Gerade die Sommermilchstrasse sollte dir ein paar nette Ansichten liefern. Denke auch das der Orion etwas knapp werden dürfte, so in Horizontnähe ist ja auch wieder mehr Streulicht, bzw. die Durchsicht nicht mehr so top. Um wieviel verlängert sich eigentlich der Faktor für die BLZ bei H-alpha Aufnahmen? Hab hier ne' Probeaufnahme vom Orion mit 50mm Objektiv da waren die von dir angesprochenen Nebelgebiete schon nach 4min. zu sehen, schwach aber sichtbar. Leider ist er mir ziemlich im Streulicht abgesoffen. Was bei mir zu Schluss geführt hat, die einzelnen Objekte nur noch zu fotografieren, wenn sie genügend hoch am Himmel stehen. Das mach ich auch bei der visuellen Beobachtung so. Beispiel: M51 ist ja bekanntlich ein recht beeindruckendes GX'en Paar. Anfänglich stand es mit auf jeden Beobachtungsplan egal wie günstig sie am Himmel standen.
Wirklich gute Beobachtungen lassen sich aber im Normalfall nur erzielen wenn M51 hoch genung am Himmel steht. Dann hat man schonmal das Gefühl die Spiralarme zu sehen und auch die Verbindung zwischen den GX.
Glaub das ist wohl meine Art der "Wissenschaft" möglichst so gut wie möglich vorbereitet zu sein, zu wissen wann, was, wo, zu sehen ist und es dann zu erkennen.
CS Udo S
 

Hector42

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Hallo Udo!

Oh, aha, ok, an Teleskopbau habe ich auch schon gedacht und die selben Einwände gefunden wie Du. Bei einem adäquaten Stundenlohn müsste ich meine Alukonstruktion für weit über 2000 € Loswerden (und ich habe nicht getrödelt :) ), das steht natürlich in keinem Verhältnis. Allerdings dürften es nicht länger dauern, wenn man größere Tuben baut.

Jo und Enstannung durch praktische Astronomie finde ich doch wesentlich erstrebenswerter als Gehirnweichkochung durch Gerichtssendungen. Vielleicht spiele ich mich ja zu sehr auf, aber es macht mich traurig bei bestimmten Leuten zu merken, wie sie geistig immer mehr abbauen. Vor Allem auch, weil dadurch das Verständnis für Wissenschaft und Ideologie mir gegenüber schwindet.

Oh ja, die Sommermilchstraße, da ist schon einiges los. Theoretisch sollte NGC7000 mit dem f = 50 mm f/1,4 nach etwa einer halben Stunde absolut ausbelichtet sein (mit Filter), d. h. die anderen schwächeren Nebelgebiete sollten eigentlich auch schon gut mit dabei sein. Der Faktor für H-alpha mit dem TP hyp. liegt bei diesem Filter (13 nm Halbwertsbreite) schätzungsweise bei 2 - 3, ich habe keinen richtigen Vergleich - mit anderen Filmen ist er praktisch unendlich. Offiziell liegt er bei 10, aber das kann nicht sein. Da der Filter eigentlich für ccd-Kameras gedacht ist, ist es dieser Faktor 10 vermutlich auch. Eines verstehe ich aber nicht so ganz: wie kann ein Filter für eine Wellenlänge bei der er > 95 % transmittiert überhautp einen solchen Faktor aufweisen :confused: ?
Wow, nach 4 min. war da alles drauf? Naja, sagen wir Faktor 3, dann sind es 12 ' und wenn ich 30 ' belichte sollte das eigentlich ganz toll sein, was meinst Du? 30 ' ist eine lässige Blz. finde ich, wenn es zu viel ist, dann blende ich halt ab, dann wird das Foto hübscher. Ohne Mond und weg von Horizont sollte der Filter aber das Stadtlicht fast völlig eliminieren.
Was das Timing angeht, so versuche ich aus der gleichen Erfahrung heraus alles während seiner Kulmination aufzunehmen. M51 hätte ich vermutlich auch als Beispiel genommen :) , bei der ist es mir genauso ergangen. Die Brücke und die Arme habe ich glaube ich auch schon von hier aus mit den 8-Zöller gesehen, dabei war aber sehr gutes Wetter und die Galaxie stand nahezu perfekt im Zenith. Stell Dich mal nicht unter den Scheffel, das mit dem 'wann' und 'wo' usw. ist schon wissenschaftlich, was denn sonst ;) ? Vorbereitung ist das Fundament für eine wissenschaftliche Untersuchung und zählt natürlich zur Wissenschaftlichen Arbeitsweise.

Viele Grüße,
Hector42
 

Udo_S

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Hi Hector
Gegen die Dummheit der Menschen, kämpfen selbst die Götter vergebens.
Ist glaub von Schiller.
Dem einen sein Uhl, ist ja bekanntlich dem anderen sein Nachtigall. Soll heißen ich rege mich darüber nicht mehr auf. Es gibt auch Leute die Beschmunzeln unsere Anstrengungen ein paar Photonen auf etwas Film zu bekommen, wo doch das Internet voll von gestochen scharfen Hubble-Aufnahmen sind. ;)
Hier findest du besagte Orion Aufnahme http://www.ds-src.de/4images/data/media/10/img052.jpg ist wirklich nicht meine beste. Ist aus dem vergangenen Jahr und das Sternbild ist kurz vorm Horizont. Wenn ich mich recht erinnere war es Windig und die Nachführung nicht so toll. Die Taukappe in Richtung Kameras verschoben usw. Hoffe du siehst die Details. Die Aufnahmen von diesem Jahr liegen noch in der Kamera, hoffe aber vielleicht die nächsten Tage den Film noch zu füllen. Hab schon einen Plan im Kopf. ;)
Alles Gute
CS Udo S
 

Hector42

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Hallo Udo!

Ja, doch, auf Deiner Aufnahme lässt sich schon einiges erkennen, die Pferdekopfnebelregion wollte ich eigentlich auch schon seit Erwerb des Filters Aufnehmen, steht immernoch aus.
Ich habe gestern mal auf den Zwilling draufgehalten (mein Sternzeichen, bei meiner Geburt stand die Sonne jedoch mitten im Stier, soviel zur Astrologie). Im Westen ist da nicht so viel los, aber tief in der Milchstraße sieht es schon sehr vielversprechend aus. IC443 ist drauf (samt einbettender Nebelregion wie es aussieht) und sieht einem Gehirn nicht unähnlich, M35, Saturn, NGC2175 ist eine wahre Photonenschleuder und zeigt Struktur, LBN843 (ein schwacher Nebel darüber), der Rosettennebel ist auch gerade noch so mit drauf und die Konusnebelregion. Ja richtig, war das nicht ein Reflexionsnebel? Wenn man weiß wie es aussehen soll ist sogar der Konus erkennbar. Und das alles mit einem f = 50 mm Objektiv bei voller f/1,4er Blende! Die Menge an Nebeln Überrascht mich weniger, aber das man noch den Konus erkennen kann finde ich echt heftig.
Hat total Spaß gemacht die Objekte auszumachen, dabei habe ich allerdings auch in der Karte nachgeschaut, wo was sein soll. Galaxien (oh Wunder) und Planetarische Nebel sind allerdings nicht erkennbar.
Die Abschattung konnte ich vollständig durch einen Trick eliminieren (hat mich selbst überrascht), ich schreib' es mal hin, hier geht es ja auch um
Software:
-Photoshop
-Bild dupliziert
-'Staub und Kratzer entfernen' angewendet, um die Sterne zu killen (dafür ist der Gaußsche Weichzeichner schlecht geeignet)
-'Gaußscher Weichzeichner'
-dieses helligkeitsverteilungs-Bild vom Original abgezogen (100 %, Verschiebung ca. 100)
Je größer die Nebel im Bild werden, desto schlechter lässt sich diese Technik anwenden. Danach hatte ich Sterne nahezu gleichmäßig (am rand etwas mehr) über das gesamte Format, auch da, wo vorher keine zu sehen waren. Die Bildfehler des Objektives bei dieser Blende sind aber schon derbe: kaum kreisförmige Sterne, am Rand sogar extreme 'Vögel'.
Ich meine da ist eine große Nenbelregion um den Konusnebel herum, ähnlich dem Rosettennebel nur mit doppelter Kantenlänge und viel schwächer. So habe ich das nicht in meiner Software gefunden. Könnte auch ein Artefakt sein (Äste, Laterne...), davon ist einiges Vorhanden, aber deren Struktur ist anders, ich bin fast sicher, dass da wirklich ein großer Rosettennebel oder so ist.
Also Konusnebel, IC443 und NGC2175 muss ich nächstes Jahr - heul :( - unbedingt mit dem 8-Zöller aufs Korn nehmen, koste es, was es wolle!

Im Beobachtungsbereich ist ja nicht so viel los, darum schreib' ich das mal hier. Das Seeing war heute morgen um 4 Uhr ja hervorragend. So habe ich den Jupiter noch nie gesehen! Ich weiß zwar nicht, was da mit einem 8-Zöller drin seil sollte, aber ich meine neun Wolkenzonen erkannt zu haben. Mindestens jedoch sieben und nach Vergleich mit Fotos waren es vermutlich acht. Zudem war ein Anflug von Struktur innerhalb der beiden Hauptbänder zu erkennen, auf jeden Fall aber deutliche 'blumenkohlige' Ausbuchtungen in die anderen Zonen hinein. Hätte ich einen Hocker gehabt, so hätte es mich davon gerissen!

Man, das war eine tolle Nacht und die habe ich nicht zuletzt Dir zu verdanken. Du scheinst mich zu motivieren, zwar habe ich gerade sowiso eine Astrophase, aber ich war noch nie so produktiv. Das mit den Übersichtsaufnahemen hätte sicher auch noch eine Weile gedauert.

Appropos: Der Schwan hat mich heute morgen recht unverdunstet anbeglinzelt, der kommt also auch bald an die Reihe, hehe - diesmal aber richtig! Erstmal soll er aber noch etwas Richtung Zenith flattern.

Mit dem 'Karbon-starter-Kit' ist es bald soweit, das werde ich in ein paar Tagen bestellen.
Hab' heute einen Laden zum Erwerb von Kugel- und Kegel- und was-nicht-alles für Lager entdeckt. Könnte in Bezug auf die EQ-6 ganz nützlich sein, weißt Du, was da rein gehört (d.h.: das sind doch bestimm Standartlager, nur eben schlechte oder?) oder soll ich mal auf www.deepsky.de im Forum schauen?

Übrigens kann ich Dir die Übersichtsaufnahme gerne schicken, ich weiß nämlich nicht, ob ich sie auf die Hompage setze - wäre zusammen mit anderen wohl viel zu groß. Wäre zunächst ein verkleinertes, gutes jpeg mit meinem Gekritzel, 800 kb.

Nadenn erstmal alles Gute,
Hector42
 
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