Was ist dran an 2012 ?

mac

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Teil 2 von 2

Wer weiß, welche Pflanzen in der Natur essbar sind und welche giftig, der kommt durch. Und dieses Wissen geht auch in 5 Generationen nicht verlohren. Weil es praxisorientiert ist. Wer sich mit Hilfe von Pyrit und Kieseln aus dem nächsten Bach oder dem Glas seiner Armbanduhr ein Feuer anzünden kann, für den gilt das gleiche. Kenntnisse in Erster Hilfe, Kochen, Nähen, Weben, Schwimmen und Tauchen, Werkzeuggebrauch, da gibt es eine lange Liste von Fähigkeiten und Wissen, das ich für sehr vernünftig halte.
ich auch! Aber Du bist hier noch immer nicht über die Steinzeit hinaus, die ich als denkbare untere Stabilisierungsebene vor einem auch möglichen Aussterben sehe.



Thema Religion
Nahezu totale Eliminierung des kulturellen und technischen Wissens der Kelten und anderer nordeuropäischer Völker durch die Zwangschristianisierung ab ca. 350 unserer Zeitrechnung.
was hat das mit Religion zu tun? Aus einer etwas anderen Perspektive hört sich das viel eher nach Völkermord und Rassismus an. In meinen Augen beklagst Du die, für das archaische Überleben vielleicht notwendigen ‚Reflexe‘ (Schutz der eigenen Gemeinschaft durch vorsorgliche Abwehr von Fremden), als Abbild von Religion.

Religion ist in meinen Augen viel mehr auch der organisierte Versuch die Unzulänglichkeit dieser Verhaltensmuster beim Zusammenleben in viel größeren Gemeinschaften zu überwinden. Das funktioniert nicht immer gut, das wird auch mißbraucht. Dieser Mißbrauch hat aber doch nichts mit der eigentlichen Religion zu tun. Du sagst Religion, Du zeigst aber tatsächlich auf Menschen. Mit der Fokussierung dessen, was Du für ‚böse‘ hältst auf den Begriff ‚Religion‘ machst du nichts anderes als z.B. die katholische Kirche mit ihrer Fokussierung des Bösen auf Satan und das greift, so denke ich, entschieden zu kurz.



oder heute: die Kreationisten in den USA. Wie bitte will einer naturwissenschaften studieren, wenn er die Geologie, die Evolution und sonstige Teilbereiche unseres Wissens aus religiösen Gründen ablehnen muß?
auch hier, was hat das mit Religion zu tun?

Ich sehe hier eher die Bereitschaft von Teilen der Bevölkerung, einer für sie völlig unverständlichen (auch technischen) Umwelt etwas entgegenzusetzen, mit dem sie sich nicht mehr so hilflos ausgeliefert und vor Allem, allein gelassen fühlen.

Die Bereitschaft sich bedingungslos zu unterwerfen ist, zumindest für mein Verständnis, ebenso eine archaische Überlebensstrategie und typisch für nahezu alle Menschen (siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Milgram_Experiment ) Eine Diskussion über das beste Vorgehen während der Jagd, oder während der Abwehr der Frauen- und Kinderräuber ist nicht die akut erfolgreichste Strategie. Und wenn ‚ich‘ mich schon unterwerfen muß, dann doch lieber einer Institution/Person/Wesenheit, die mir vertrauenswürdig erscheint.

Hier hilft am Ende nur Bildung.



die Gebote galten aber nur für "wahre Christenmenschen". Alle anderen durften behandelt werden wie oben beschrieben...
hat man Dir das im Religionsunterricht so für Dein Leben beigebracht? Das glaube ich nicht. Du beklagst hier wieder den (Macht-)Mißbrauch unter dem Deckmantel von ‚Religion‘, also tatsächlich nicht Religion, sonder Menschliche Schwächen und Unzulänglichkeiten und fokussierst es auf Dein ‚Feindbild‘ Religion.

Das kann man auch anders formulieren: Wenn die Religion(als austauschbarer Fokus) Schuld hat, dann bin ich die Schuld los - aber nur scheinbar.



Und so ganz nebenbei erteilt mir als Frau die katholische Kirche auch heute noch noch Redeverbot in ihren Reihen,
Es herrscht hier, länger schon, Religionsfreiheit. Den Verein kann man sich aussuchen, woran man glaubt auch. Es ist, besonders wenn man eine entsprechende Bildung hat, selten verkehrt, dem eigenen Verstand und dem eigene Gewissen, als letzter Instanz zu folgen. Warum wirfst Du den Mißbrauch von Religion der Religion vor, statt den Menschen, die sie und sei es aus tiefster Überzeugung, mißbrauchen?



Hauptsache, sie wurden vorher christlich getauft. Wer ist da zynisch?
Mit welcher Strategie glaubst Du verhindern zu können, daß Menschen, die nur das Beste wollen, das größte Unheil anrichten? Indem Du Religion verbietest? Indem Du Menschen verbietest? Ich glaube nicht das es richtig ist, Menschen Zynismus vorzuwerfen, wenn sie in, nach eigener Überzeugung, bester Absicht, die schlimmsten Katastrophen auslösen/verantworten. Ich habe aber auch kein allgemein praktizierbares Rezept, mit dem man sowas wirksam verhindern kann. Bildung würde ich als Mittel der Wahl sehen, wohl wissend und beklagend, daß sie ein rares Privileg ist.



Da weiß ich keinen Rat.
ich auch nicht, außer sobald wie möglich die Eier (Biosphäre) auf mehr als nur einen Korb (Erde) zu verteilen.



Ich kann nur hoffen, daß wir nicht nochmal eine Weltbevölkerung mit 6 oder 7 Milliarden Menschen nach einer hypothetischen Katastrophe erreichen würden.
ich auch. Aber Du weichst der eigentlichen Frage aus. (Wenn das an Mathematik liegt, was zu glauben Du mir keinen Anlaß gegeben hast, rechne ich es Dir gerne auch aus, aber der Weg es selbst zu machen und die Diskrepanz zu sehen und sich zu beantworten wo die her kommt, ist wesentlich eindrucksvoller. Ging mir jedenfalls so)



Gibt es bei Dir irgendwo in der Nähe ein Gestüt?
Die Pflugschar ist ein Synonym für Technologie. Technologien die es ermöglichen, daß mehr Menschen gleichzeitig an einem Ort leben und dadurch eine Zivilisation aufbauen können. Zivilisation ist für mich im weiteren Sinne freie Zeit, die nicht zur unmittelbaren Ernährung nach der Methode von der Hand in den Mund zur Verfügung gestellt werden kann. Erste Voraussetzung für Bildung, die über die essentiellen Bedürfnisse des Individuums hinausgeht.



das meinst jetzt net im Ernst! Oder doch? ...
ich finde es durchaus bewundernswert, wie sehr Du praktisch veranlagt bist. Aber Du selbst hast zumindest an einigen Stellen dieser Diskussion eingeräumt, daß es schwierig bis unmöglich sein könnte, nicht vor das Zeitalter der Dampfmaschinen abzurutschen. Deine praktische Begabung ist in einer solchen Situation sicher nicht mit Gold aufzuwiegen, aber auch Du brauchst entweder Deine ganze Zeit für’s Essen-finden/produzieren oder brauchst jemanden, der es für Dich tut. Die Anwendung all dieser Fähigkeiten setzt eine mehr oder minder große funktionierende Gesellschaft voraus. Auch wenn Dein Werkzeugsortiment einen Schatz darstellt, er hält nicht ewig und wenn es nicht schnell genug gelingt dieses Werkzeug erneut zu produzieren, ist es weg. Fast so schnell weg, wie die Fähigkeit zu lesen, wenn sie nicht ausreichend gelehrt werden kann.



Und man bzw. frau (ich mach da keinen Geschlechterunterschied)
So, so!
Ich hab viel Improvisationstalent, bin da etwas untypisch für n Mädel.
das war jetzt zwar nach Deinem ‚Politikverständnis‘ nicht ganz korrekt, aber nach meinem Menschenverständnis durchaus nachvollziehbar, daß Du stolz darauf bist und auch sein kannst. :)



Ich würde schon irgendwie durchkommen.
Wenn Deine Worte Deine Tatkraft beschreiben, glaube ich das sogar.



Aber Du unterschätzt, wie viele Menschen auch in unserer modernen Gesellschaft das Wissen und Können dazu haben.
Daß ich das unterschätze, ist möglich. Allerdings befürchte ich viel mehr, daß ich trotz aller gegenteiliger Informationen dazu, immer noch die Handwerklichen, politischen und wirtschaftlichen Fähigkeiten unterschätze, die für die Aufrechterhaltung einer Vorindustriellen Gesellschaft nötig sind. Und eine stark arbeitsteilige Gesellschaft, die es überhaupt erst ermöglicht Wissenschaft und Technik so voran so zu treiben, daß wir bei den Annehmlichkeiten von 1960 landen, wie Du es eingebracht hattest, hat heute extrem viel schlechtere Startbedingungen, als es beim letzten Mal noch der Fall war. Das muß nicht unüberwindbar sein, ist aber auf jeden Fall eine heftige Barriere.

Herzliche Grüße

MAC
 
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Sissy

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Konsens?

Hi Mac,

können wir unsere Beiträge so zusammenfassen?

Wir halten beide ein Überleben der Menschheit nach einer globalen Katastrophe möglich unter der Voraussetzung, daß mindestens 50.000 Menschen für einen Neustart zur Verfügung stehen. Und daß die Gefahr besteht, auf das Niveau der Antike (1.200 vor Christus) zurückzusinken?

(Steinzeit gefällt mir nicht, das war vor mindestens 9.000 Jahren und es gab als Werkzeuge nur Stein, Holz und Knochen. Es fehlte die Vorstellung von Technik, Metall- und Naturwissenschaften allgemein sowie humanistische Philosophie)

Eine weitere Voraussetzung für das Überleben ist, daß genügend Nahrung für diese Menschen und ihre Nutztiere gebunkert ist, Saatgut, Tiere und Werkzeug aus Metall vorhanden ist, Menschen mit handwerklichen, medizinischen und agrarwissenschaftlichen sowie naturwissenschaftlichen Kenntnissen und Fähigkeiten darunter sind sowie gute Sachbücher in ausreichender Menge vorhanden sind.

Die Entwicklung einer Metallurgie wird eine große Herausfoderung, da leicht zugängliche Erze und Steinkohle nicht mehr in Mitteleuropa zu finden sind. Die Entwicklung kann daher auch einen anderen Weg einschlagen und eine industrielle Revolution weit in die Zukunft verschieben.

Grüße
Sissy
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo Sissi,

können wir unsere Beiträge so zusammenfassen?
im Wesentlichen, ja!. :)



Wir halten beide ein Überleben der Menschheit nach einer globalen Katastrophe möglich unter der Voraussetzung, daß mindestens 50.000 Menschen für einen Neustart zur Verfügung stehen. Und daß die Gefahr besteht, auf das Niveau der Antike (1.200 vor Christus) zurückzusinken?
hier eine genaue Zahl von Menschen zu nennen, halte ich, in weiten Grenzen, für derzeit nicht begründbar, weil es dazu aus naheliegenden Gründen keine harten Fakten gibt.

Da nach meinem Verständnis der Aufschlags’ort‘ der Restkultur, und die Gestaltung eines ‚Neuanfangs‘ von so vielen, völlig unvorhersehbaren Randbedingungen abhängt, ist auch dazu, aus meiner Sicht, wenig Konkretes vorhersehbar. Wie Du im Verlauf der Diskussion sicher gesehen hast, hab‘ ich fast alle konkreten Vorstellungen angegriffen, ohne selbst konstruktiv konkret zu werden.



(Steinzeit gefällt mir nicht, das war vor mindestens 9.000 Jahren und es gab als Werkzeuge nur Stein, Holz und Knochen. Es fehlte die Vorstellung von Technik, Metall- und Naturwissenschaften allgemein sowie humanistische Philosophie)
die Einstellung (zur Steinzeit) teile ich, sehe bei solchen Szenarien aber eben auch, wie fragil unsere ‚Zivilisation‘ ist und unterschätze dabei möglicherweise die Auswirkungen, die Menschen haben werden, die sich dem Verfall aller Werte und aller Kultur entgegenstemmen.



Eine weitere Voraussetzung für das Überleben ist, daß genügend Nahrung für diese Menschen und ihre Nutztiere gebunkert ist, Saatgut, Tiere und Werkzeug aus Metall vorhanden ist, Menschen mit handwerklichen, medizinischen und agrarwissenschaftlichen sowie naturwissenschaftlichen Kenntnissen und Fähigkeiten darunter sind sowie gute Sachbücher in ausreichender Menge vorhanden sind.
das kann prinzipiell (aus Sicht von Menschen) kein echter Fehler sein.



da leicht zugängliche Erze und Steinkohle nicht mehr in Mitteleuropa zu finden sind.
die sind in keiner ursprünglich mal dicht besiedelten Gegend der Welt mehr in entsprechender Menge zu finden. An den Ursachen für die Verteilung der Menschen auf der Erde wird aber auch eine (reale) nicht zu große, globale Katastrophe nichts so schnell ändern, daß nun Menschen sich danach in der Antarktis und im kältesten Sibirien zu Hauf ansiedeln. Somit wird dieses Problem nicht nur in Europa relevant sein.



Die Entwicklung kann daher auch einen anderen Weg einschlagen und eine industrielle Revolution weit in die Zukunft verschieben.
Ja, mit meinem Wissensstand ist das immer noch verhandelbar. ;)

Herzliche Grüße

MAC
 

Alex74

Registriertes Mitglied
Hab mir jetzt den ganzen Thread nicht durchgelesen, aber ich war diese Woche in dem Machwerk und hab ne Kritik dazu geschrieben; wens interessiert, kann ja mal reinlesen:

Rezension zu "2012"

Ich hab auf IMDB übrigens 2 Punkte vergeben...

Gruß Alex
 

Kibo

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So nu sagt mir aber mal wirklich was das für eine Katastrophe sein soll die alle Metalle vernichtet? Die liegen doch nun wirklich BUCHSTÄBLICH auf der Straße...

An solche Rohstoffe ran zu kommen halte ich nun wirklich für das geringste Problem.

mfg Robert
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo Kibo,

So nu sagt mir aber mal wirklich was das für eine Katastrophe sein soll
sowas: http://www.filmfetish.com/wp-stuff/fetish_uploads/2008/11/ni_2012.jpg

die alle Metalle vernichtet?
von Vernichten war nicht die Rede, eher von 'Verschleppen' und verrosten.

Man möge aus dieser Antwort bitte keinerlei Rückschlüsse auf meine Einstellung zur Realitätsnähe dieses Filmes ziehen.


Herzliche Grüße

MAC
 
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