Hallo zabki,Und zwar, daß der vom Pluto aus so groß aussähe wie der Erdmond von der Erde aus, nur nicht so hell, sondern fahlgrau.
UMa schrieb:Die angegeben Periode für P9 scheint nicht besonders dichter an niedrig-ganzzahligen Verhältnissen zu sein als andere Perioden. (Ich vermute, sie wurde mehr durch den vermuteten Bereich beeinflusst, als dadurch, dass sie in niedrig-ganzzahliges Verhältnis zu den kleinen Objekten liegt.)
Ralf schrieb:mir fällt einfach auf, dass im Kontext mit dem PlanetNine jedesmal, also nun auch im 3.Artikel darüber, solche Ungenauigkeiten drin sind.
Und dem Laien ist nicht einfach so klar, dass mit den 4 KBO mit den grössten Umlaufzeiten eben keineswegs die 4 KBO gemeint sind, die die grössten Umlaufzeiten aufweisen, sondern vorgängig noch eine Auswahl getroffen wurde und nur diejenigen in der Grundmenge verblieben sind, die Perihelia von >40 AE aufweisen. Das ist dann eine Grundmenge, die nicht mehr aus ~2000 KBO (genauer: bis zum heutigen Tag 1954 Stück, einschliesslich der Neptun-Trojaner) besteht, sondern eine, die - da nun auch noch ganz unauffällig die grosse Halbachse a>150 AE als Bedingung dazugekommen ist, aus 6 KBO besteht.
Alex74 schrieb:Oder gibt es Punkte oder Rechnungen oder Begebenheiten in den bisher veröffentlichten Arbeiten, die das Ergebnis hätten haben können: "das macht die Existenz eines P9 auf dem grob vermuteten Orbit sehr unwahrscheinlich"?
Daher bin ich mir nicht sicher ob man a) irgendwo tatsächlich den Vorwurf erheben kann bei der Auswahl der Objekte sehr selektiv vorzugehen oder b) die Vorgehensweise an sich sehr blauäugig ist weil man quasi eine Zielscheibe um einen in der Wand steckenden Pfeil malt.
klar, im Traum wars halt anders ...Dir ist aber schon bewusst, dass der PlanetNine vom Pluto aus etwa gleich hell ist wie von der Erde, nicht wahr ? Die paar astronomischen Einheiten Unterschied machen den Kohl da nicht wirklich fett; ca. 665-1 ~ ca. 665-30
...sofern der beobachtete Effekt tatsächlich auf einen P9 zurückzuführen ist, was imho nicht zwangsläufig ist solange andere Einflüsse nicht ausgeschlossen werden können - man erinnere sich an die Pioneer-Anomalie.Naja, die kürzlich besprochene Arbeit, die Cassini-Daten betrachtet hat, hat den Planeten auf bestimmten Teilen seines Orbits ausgeschlossen. Das ist ja schon mal was.
Ja, das ist erstmal bemerkenswert.Der springende Punkt ist, dass vier von vier bekannten Objekten, die diesen zwei doch recht simplen Kriterien genügen, Bahneigenschaften in einem Ausmass teilen, wie man das nicht ohne weiteres erwarten würde.
Hallo Alex,Aber: es gibt mittlerweile aberhunderte entdeckte KBOs. Ab einer gewissen Zahl von den Dingern ist es nur wahrscheinlich dass zwei oder mehr davon Bahndaten teilen, die suggerieren sie wären von einem P9 so "erzeugt" worden. Daher kann ich Ralfs Skepsis schon verstehen, wenn er bemängelt dass bestimmte KBO, die auch gar nicht in das Muster passen, ausgeklammert werden.
Hallo Alex,Es geht mir vor allem um diese Frage: Ich würde gerne wissen inwieweit ein KBO wie 2003 SS422 die Annahme eines P9 schwächt - kaum, etwas, stark?
Ralf schrieb:Man wirft mir Polemik vor
Hallo Bynaus,"Man" wirft dir nicht Polemik vor. "Man" wirft dir nur vor, dass du das Wort "Polemik" offenbar nicht verstehst oder es zumindest falsch verwendest. Also eigentlich wirft "man" es dir nicht mal vor. "Man" weist dich bloss freundlich darauf hin, dass eine kleine sprachliche Ungenauigkeit noch lange keine "Polemik" ist. Da dir präzise Sprache offenbar wichtig ist (mir übrigens auch), ist es umso befremdlicher.
Bitte langsam: im paper "A Sedna-like body with a perihelion of 80 astronomical units (Trujillo, Sheppard)", auf das sich das Paper zum PlanetNine wesentlich bezieht, ist noch die Rede von allen Körpern mit Perihelia grösser als 30 AE, also des Neptun und grossen Halbachsen > 150 AE:@Alex: Falls das noch nicht klar ist: Es gibt in der Gruppe, korrekt definiert (q > 40 AU, a > 150 AU) keine Ausreisser, die nicht zu einem P9-Szenario passen. Auch keine, die nicht erwähnt / verschwiegen werden. Ralf weist berechtigterweise lediglich darauf hin, dass 1) "die KBOs mit den längsten Umlaufperioden" nicht mit dieser Gruppe identisch sind (diese umgangssprachliche Umschreibung also nicht korrekt ist), und dass 2) die marginale Erweiterung der Gruppe auf q > 39.5 (z.B.) zu zusätzlichen Gruppenmitgliedern führen würde, die dann aber nicht mehr alle mit einem P9-Szenario verträglich sind.
Both Sedna and 2012 VP113 have similar arguments of perihelion (omega = 311° and 293°, respectively). The orbital element omega describes the angle between the point of perihelion and where a body’s orbit crosses the celestial plane. Surprisingly, this omega similarity is shared for all known objects with semi-major axes greater than 150 AU and perihelia greater than that of Neptune
If the innerOort cloud objects had a minimum perihelion of 50 AU and followed a size distribution like that of the large end of all known small-body reservoir distributions (q' = 5), there would be only a 1% chance of finding 2012VP113 and Sedna with perihelion greater than 75 AU and no objects with perihelion less than 75 AU. Therefore, we conclude that there are few (although probably not zero) inner Oort cloud objects in the 50–75 AU region.
Ich habe 6 Zufallszahlen gleichverteilt zwischen 0 und 1 erzeugt.Figur 1 im Preprint legt aber etwas anderes nahe. Wenn du jetzt zufällig x Umlaufperioden zwischen der kürzesten und der längsten generierst, wirst du nur in sehr wenigen Fällen (innerhalb künstlicher Unsicherheiten) auf den entsprechenden Linien zu liegen kommen. Kannst du mal aufzeigen, wie du gerechnet hast?
trotzdem braucht es eine Erklärung für die eSDO's. Vor ein paar Wochen habe ich die These eines 2. Kuiper Belt weiter draußen gelesen.... , aber die begründete Vermutung, dass die Perioden nur zufällig in der Nähe niedrig-ganzzahliger Verhältnisse liegen steht.
Additionally, in order to operate on the appropriate timescale, the inclination instability requires 1–10 Earth masses of material to exist between ~100 and ~10,000 AU (Madigan & McCourt 2015). Such an estimate is at odds with the negligibly small mass of the present Sedna population (Schwamb et al. 2010).
allerdings würde ich noch zwischen "plutoartigen eSDO" und "sednartigen eSDO" unterscheiden.
Hallo Bynaus,@Ralf: und selbst wenn ich dir in all dem zustimmen würde - deswegen ist es immer noch keine "Polemik".
Ich wollte einen prominenten KBO als Namensgeber nennen und nicht einen mit Jahreszahl und Buchstaben/Zahlen-Kombination. Natürlich ist Pluto ein Plutino und kein SDO. Tatsächlich halte ich Pluto aber etwas heikel als Namensgeber, weil sein Perihel geringfügig tiefer als dasjenige des Neptun ist, während sich die eSDO auch der "35-50 AE"-Perihelia-Gruppe dadurch auszeichnen, dass sie hohe Perihelia haben.Das macht keinen Sinn weil Pluto kein eSDO ist.
Hallo Bynaus,Ich versteh dein Problem ehrlich gesagt nicht so ganz. Ich kann kein solches Problem erkennen, und die von dir genannten Beispiele sind harmlos und alles andere als tragisch, zumindest aus meiner Sicht.
Wie gesagt: einmal kann sowas ja passieren, zweimal auch. Ok, auch dreimal. Aber doch nicht so oft ! Oder man nimmt als Wissenschaftler in Kauf, dass wieder ein Komet grossartig angekündigt wird und irgendein Nachbar begeistert angerannt kommt und mir freudestrahlend mitteilt, dass er gerade auch den Kometen gesehen habe, er sei blinkend über den Himmel gezogen.Sicher kann es sein, dass gewisse Ankündigungen sich im Nachhinein als zu optimistisch herausstellen. Das kann verschiedene Gründe haben, und "zu optimistische Wissenschaftler" sind nur ein möglicher Grund. Es wird ja in der Regel nach bestem Stand des Wissens kommuniziert, und der kann sich wandeln. Das weiss man aber auch. Wenn es dann heisst, etwas sei maximal so und so gross / hell / was auch immer, dann macht deine Erinnerug / ein überenthusiastischer und nicht vollständig informierter Journalist daraus vielleicht eine klare Vorhersage, die sich dann nicht bestätigt. Das zu einem Problem hochzustilisieren greift aus meiner Sicht weit daneben.
Und wieder: selbst wenn ich dir zustimmen würde - es ist immer noch keine "Polemik". Mir scheint, dir ist nicht wirklich klar, was das Wort bedeutet. Ich hatte dir deshalb extra eine Definition von "Polemik" kopiert. Genützt hat es offenbar nichts.
Was soll ich mit sowas anfangen ? Aber daran soll es nicht liegen: nenn mir ein besseres Wort dafür, dann werde ich künftig dieses benutzen.(...) oft (...) teilweise (...) Häufig
Warum das denn ? Wichtiger wäre es, die von mir kritisierten Wissenschaftler zu verteidigen, denn um die geht es hier doch.Vielleicht hilft das (nachher geb ichs auf, so wichtig ists dann auch wieder nicht): Ich verteidige hier nicht die von dir kritisierten Wissenschaftler - sondern die deutsche Sprache.
Wie gesagt: einmal kann sowas ja passieren, zweimal auch. Ok, auch dreimal. Aber doch nicht so oft !
- Eris ist nicht grösser als Pluto und ich rege mich heute noch auf, wenn M.Brown behauptet, seine 3000 km Durchmesser seien "konsistent" zu den HST-Messungen
Was soll ich mit sowas anfangen ?
Hallo Bynaus,Also ich denke, man kann mir nicht vorwerfen, ich würde solche Ankündigungen etc. nicht verfolgen. Ich habe dieses Gefühl jedoch überhaupt nicht.
Was meinst Du mit "die Fehlerbalken überlappen sich" ? Bei einer Gauss'chen Verteilung reichen die Möglichkeiten wenngleich mit schnell abfallender Wahrscheinlichkeit ins Unendliche, d.h. streng genommen überlappen sie sich immer. Falls Du die Standardabweichungen meinst, so haben die sich bei der Eris nicht überlappt.Aber mal ganz konkret:
Das konnte man nun wirklich nicht wissen. Eris hat eine Albedo von fast 1, und das hatte man noch bei keinem anderen KBO beobachtet. Die Vermutung, sie sei grösser als Pluto, war wohlbegründet, auch wenn sie innerhalb der Unsicherheiten auch hätte kleiner sein können (und nun auch tatsächlich ist). So lange sich Fehlerbalken überlappen, ist es legitim zu sagen, Messungen seien "konsistent". Da muss man sich doch nicht darüber aufregen!- Eris ist nicht grösser als Pluto und ich rege mich heute noch auf, wenn M.Brown behauptet, seine 3000 km Durchmesser seien "konsistent" zu den HST-Messungen
Sie sind nicht konsistent, sie sind kompatibel. Hier habe ich mich also falsch ausgedrückt.suggests that the measurements are indeed compatible
Warum hast Du den nachfolgenden Satz von mir weggelassen ?Ich gebs auf.Was soll ich mit sowas anfangen ?
Was soll ich mit sowas anfangen ? Aber daran soll es nicht liegen: nenn mir ein besseres Wort dafür, dann werde ich künftig dieses benutzen.