Neue Beweise für mineralische Herkunft des Erdöls

Bynaus

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würde mich interessieren wie man auf diese Abschätzung kommt

Sternschnuppen und Feuerkugeln zählen. Mikrometeoriten in arktischem und antarktischem Eis zählen. Der Wert ist mit einem recht grossen Fehler behaftet, es könnten auch 40000 oder 60000 Tonnen sein.

ob der Wert vor sagen wir hundertmillionen Jahren größer war

Das weiss man nicht so genau. Es gab aber sicher Zeiten, wo der Flux grösser war als heute, aber es ist schwierig zu sagen, wie viel grösser. Aus meinen eigenen Arbeiten kann ich dir sagen, dass vor 470 Mio Jahren der Flux während einigen Mio Jahren fast 100 x grösser war. :)

Wenn Carbonate frei,also nicht mehr im Wasser liegen, löst sich das CO2 doch wieder raus oder irre ich mich?

Durch Erosion, ja. Deren Intensität hängt vom Pflanzenbewuchs (fördernd), von der Umgebungstemperatur (stärker wenn wärmer) und von der Höhe des CO2-Pegels in der Atmosphäre ab (je mehr, desto mehr Erosion).

Und wenn die Erde abkühlt, es also keine Vulkanausbrüche mehr gibt,welche die Atmosphäre mit CO2 speisen, dann gibt es doch auch keine Subduktionszonen mehr welche das CO2 bzw die Carbonate "verschlingen" ?!

Das ist richtig. Aber es gibt auch andere Senken. Karbonate etwa werden weiterhin gebildet (während die Kontinente langsam erodieren). Plankton und andere Meerestiere wachsen, sterben und sinken - mitsamt ihrem Kohlenstoff - auf den Meeresboden ab.

Wir müssten CO2 importiern, bis das Gestein gesättigt ist

Du verwechselst da was. Karbonate bestehen aus Kalziumoxid (oder ein anderes Oxid) plus CO2 (CaCO3). Das heisst, das CO2 ist chemisch gebunden. CO2 kann man nicht im Gestein "einlagern" und "sättigen": Dort, wo man das im Rahmen von "carbon capture" diskutiert, meint man die Einlagerung in unterirdischen Kavernen.
 

CAP

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Klingt alles plausibel.Wie kann man denn den CO2 Gehalt der Atmosphäre vor mehreren Millionen Jahren bestimmen? Über mehrere tausend Jahre geht das ja sicher über Eiskernbohrungen, aber geht das auch mit Gestein?

Es gab doch mehrere Phasen in der Erdgeschichte,in denen es zu einem Massensterben der Arten kam.
Vielleicht ging der CO2-Gehalt ja schon merhmals drastisch zurück, sodass die Biosphäre praktisch nicht mehr existieren konnte....über millionen Jahre wo kein CO2 mehr durch Pflanzen (da tot) oder andere Lebewesen (da auch tot) gebunden wurde, löste sich das CO2 nach und nach aus den freiliegenden Gesteinsschichten wieder oder wurde von Vulkanen ausgespuckt, bis der CO2 Gehalt wieder Pflanzenleben ermöglichte.
Gibts die Theorie auch schon ?:)
Wenn nicht, bin ich sicher, dass ihr mich auf ein paar Unstimmigkeiten hinweisen könnt.
Gruß
CAP
 

Bynaus

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Nun, es gab viele Massenaussterben, aber die Pflanzen sind nie _ALLE_ verschwunden, wie das bei einem zu tiefen CO2-Pegel zu erwarten wäre.

Wie man den CO2-Pegel in Zeiten bestimmt, aus denen uns kein Eis erhalten blieb, da bin ich auf Anhieb überfragt.

Wikipedia meint:

On longer timescales, various proxy measurements have been used to attempt to determine atmospheric carbon dioxide levels millions of years in the past. These include boron and carbon isotope ratios in certain types of marine sediments, and the number of stomata observed on fossil plant leaves.

Grafik: http://en.wikipedia.org/wiki/File:Phanerozoic_Carbon_Dioxide.png

Wie man sieht, war der CO2-Gehalt im Karbon und Perm ebenfalls ähnlich tief wie heute, stieg aber während des Juras auf bis zu 10 mal höher als heute. Wie man ebenfalls gut sieht, zeigt der generelle Trend nach unten. Da ist sicher auch ein Auswahleffekt dabei - wäre es nicht so, dh, hätte das Erdsystem nicht so gewirkt, dass es das CO2 langsam aus der Atmosphäre entfernte, nicht zu schnell und nicht zu langsam, gäbe es uns heute nicht. Dieser Prozess mag sich in Zukunft fortsetzen - wenn er es aber nicht tut und der CO2-Pegel etwa konstant bleibt, dann wird die Erde noch schneller zur Venus. Die Sonnenstrahlungsleistung nimmt permanent zu, und das wichtigste Temperaturregulierungsagas der Erdatmosphäre ist bald auf Null hinuntergeschraubt.
 

CAP

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Gerade eben lief eine Dokumentation, in der unter anderem die Theorie angesprochen wurde, die besagt, dass der CO2 Gehalt und somit die Durchschnittstemperatur auf der Erde durch einen Meteoriten/Kometeneinschlag erhöht wurden.
 

CAP

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Verzeiht mir,war schlecht drauf :(

17:05 - 18:00 Fr 07. Aug A Global Warning? Brennpunkt Klima (2)

auf N24.
Wenn ihr mir sagt, wo ich mir das nochmal ansehen kann, wäre ich euch sehr dankbar.
Gruß
CAP
 

jonas

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Wenn ihr mir sagt, wo ich mir das nochmal ansehen kann, wäre ich euch sehr dankbar.
Die Doku lief in den letzten Monaten auf N24 mindestens schon drei mal und wird in den nächsten Wochen garantiert wieder gesendet.
 

_Mars_

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Du verwechselst da was. Karbonate bestehen aus Kalziumoxid (oder ein anderes Oxid) plus CO2 (CaCO3). Das heisst, das CO2 ist chemisch gebunden. CO2 kann man nicht im Gestein "einlagern" und "sättigen": Dort, wo man das im Rahmen von "carbon capture" diskutiert, meint man die Einlagerung in unterirdischen Kavernen

Natürlich meinte ich 'chemisch gesättigt' wenn man es so sagen kann.
Ich meinte, dass alles CaO,FeO mit CO2 zu CaCO3 reagiert hat. Wenn alles MO zu MCO3 geworden ist - kann man dies nicht als 'Sättigung' beschreiben?
Und wenn dann noch CO2 übrig ist, wird es chemisch nicht mehr gbunden, da alle Möglichen Bindungen eingegangen sind.
 

CAP

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Sollte es die Menschheit bis dahin noch geben, wird es sicherlich Anlagen geben, die das CO2 aus dem Gestein lösen...zumindest kann ich mir das eher vorstellen, als einen CO2 Import vom Mars oder der Venus ;)
 

schockwellenreiter

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@Bynaus

Hier in deinem Link
http://www.final-frontier.ch/Die_ferne_Zukunft_der_Erde

wird beschrieben wie sich das Klima auf der Erde langfristig entwickeln wird..

Nur kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen das es so kommt..
Es wäre doch schon heute möglich ein Teil der Sonnenstrahlung mit Sonnenschirmen oder sowas zu blockieren..

Wenn nur 2-3% weniger Sonnenstrahlung auf der Oberfläche ankommt, müßte es doch schon ausreichen um einer erhöhten Sonnenaktivität entgegenzuwirhken..:confused:

MfG
 

Torsoise

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In der obersten erdschicht(humus,..) ist durch die vegetation der letzen millionen jahren ca 3 mal so viel Co2 gebunden wurden, wie sich aktuell in der atmosphäre befindet. Mikroorganismen in der erdschicht bauen die humusschicht kontinuihrlich ab und rückgewinnen auf diesen weg das atmosphären CO2. Würde sämtliches Co2 in der atmosphäre verschwinden.. hätten wir immer noch genug erdgebundenes CO2 für 3 neustarts ;)
 

schockwellenreiter

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..habe das heute gefunden,was für ein Zufall passend zur Diskussion.


Geoengineering mit riskanten Nebenwirkungen
Florian Rötzer 09.08.2009

Versuche, die einfallende Sonnenstrahlung zu reduzieren, könnte zu verheerenden Dürren führen
Geoengineering, also die globale Beinflussung des Klimas durch technische Anwendungen, ist in der letzten Zeit attraktiver geworden. Faszinierend scheint nicht nur zu sein, dass mit technischen Megaprojekten Folgen der von Menschen entwickelten Techniken kompensiert werden sollen, sondern dass man damit gleichzeitig auch den Lebensstil nicht ändern muss und gute Geschäfte machen kann.

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/30/30890/1.html
 

Bynaus

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@schockwellenreiter:

Es wäre doch schon heute möglich ein Teil der Sonnenstrahlung mit Sonnenschirmen oder sowas zu blockieren..

Möglich, ja, durchaus - bloss, es muss auch jemand da sein, der die Sonnenstrahlung mit Sonnenschirmen blockiert... Darf ich dir an dieser Stelle folgenden Artikel empfehlen? (nicht in diesem Thread diskutieren, bitte...) :) http://www.final-frontier.ch/doomsday-argument

Was ich damit sagen will: Diese künftige Entwicklung ist eine Entwicklung ohne die Anwesenheit des Menschen. Der natürliche Verlauf, sozusagen.
 

Kibo

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Ich denke mal, da das CO2 nicht von heute auf morgen verschwindet, werden sich die Pflanzen mit der Zeit an die Verhältnisse anpassen.
Es ist ja bekannt das Bäume mit Piltzen und Bakterien eine Symbiose eingehen um über die Wurzeln nährstoffe aufzunehmen. An sich müssten sie ja nur eine weitere Symbiose mit Bakterien eingehen, die Kalk zersetzen und so das CO2 wieder freisetzen.
 

Bynaus

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das CO2 wieder freisetzen

Das ist eben auch nicht die Lösung. CO2 in der Luft, das die Pflanzen nutzen können, erwärmt die Atmosphäre. Die Sonne scheint pro Milliarde Jahre rund 10% heller - das reicht, um - selbst bei gleichbleibender CO2-Konzentration - in etwa 500 Mio Jahren einen Runaway-Treibhauseffekt (= sich selbst verstärkend, weil Wasserdampf ein starkes Treibhausgas ist) die Ozeane verdampfen zu lassen.
 

CAP

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Und warum könnte man das mit "Spiegeln" am Lagrangepunkt 1 jetzt nicht verhindern bzw entgegenwirken?
 
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