Neid und Missgunst spielen immer eine Rolle. Natürlich auch in der Wissenschaft. Wer käme auf die Idee, dass dies dort nicht so sei? Du?
Dennoch: Erklär uns doch mal wie insbesondere Neid und Missgunst zu einem Qualitätsnachteil werden? Ich als Reviewer würge meinem ärgsten Widersacher einen rein und kreide alles an, was ich finden kann. Davon wird sein Paper doch nicht schlechter!?! Vielleicht wird es deswegen abgelehnt, aber davon erscheint ja noch viel weniger ein qualitativ schlechtes Paper in dem Journal.
Mal von Neid und Missgunst weg, den Fall der Klüngelei: Auch hier darf bezweifelt werden wie ich als einzelner Reviewer das Paper eines bestimmten mir wohlgesonnenen Autors derart promoten kann, dass es, obgleich es noch so mies ist, durchkommt. Mal ganz abgesehen davon, dass ich überhaupt erstmal als Reviewer ausgewählt werden muss. Ist es dazu ein wirklicher Kollege, mit dem ich gar schon zusammen veröffentlicht habe, siehts wohl eher schlecht aus.
Was auch immer du da erlebt hast, stehen deine bisherigen Aussagen hier nach wie vor nicht einmal auf dünnem Eis. Da müsstest du dann wohl schon konkret werden. Inwieweit das hier hingehört, weiss ich nicht.
Sehe ich wie RPE, Viper,
da schiesst du dir als Reviewer längerfristig doch nur selbst ins Knie, wenn du so vorgehst, wie du das unterstellst.
Grüße
SK
Hallo Leute,
der Springer Verlag arbeitet zum Beispiel mit dem Peer Review Verfahren und so wurde auch mein Manuskript für
mein Buch einem professionellen Peer Review unterzogen. Normalerweise muss dabei jedes Kapitel einer wissenschaftlichen Überprüfung standhalten, sonst wird das Manuskript nicht verlegt.
Die Reviewer waren deutsche Forscher (aber natürlich anonym) und der Verlag hat auch nichts gesagt. Aber ein Reviewer (ein deutscher Astronomie-Professor) hat dabei den Vogel abgeschossen. Alle Kapitel meines Buches wurden zuvor von namhaften Forschern überprüft (dies sind die Namen der Forscher:
http://www.springerlink.com/content/978-3-642-16469-9#section=863968&page=10&locus=35). Doch ein Reviewer wollte mir unbedingt einen pinnen. Er schrieb:
- Unfortunately, it is very low quality
- While most of the text I got is on biology etc, i.e. not my special field (astronomy / planets), I can clearly see errors and mistakes in the biology part.
- In the few pages on astronomy and planets, there are many errors and mistakes.
- Almost every sentence is wrong.
- The author is not at all a specilist
- and he he did read a few books for the general public, but did not understand many points.
- I have written some comments into print-out which I like to send you.
- The book is not well suited for the general public, there are too many mistakes in those few pages.
Seine wissenschaftlichen Anmerkungen waren "blabla", "Ach...!" usw.
Darauf hin haben mehrere mir bekannte Experten das Kapitel noch einmal gründlich und kritisch überprüft und nicht einen Fehler gefunden. Es war sogar so, das die als Fehler markierten Stellen, richtig waren (sie entsprachen dem aktuellen Forschungsstand) und der Reviewer mit seinen veralteten Ansichten falsch lag.
Das ganze war wie gesagt anonym, aber ich habe trotzdem schnell herausgefunden wem ich diesen Sabotageakt zu verdanken hatte. Und diese Erfahrung hat mein Vertrauen in das wissenschaftliche Peer Review nachhaltig erschüttert.