Lichtjahr vs parsec

pauli

Registriertes Mitglied
Wie soll man sich ein Lichtjahr vorstellen?

Licht ist sauschnell, das muss man so hinnehmen, wie lang ist aber ein Jahr:
- wenn man Gast in einem Gefängnis ist
- wenn man Gast bei Hugh Hefner ist

Fazit: ein Lichtjahr ist auch relativ
 

Garvey

Registriertes Mitglied
Mit so einheiten is es doch immer das selbe, man kann genausogut streiten ob nicht statt der Sekunde (Eine Sekunde ist definitionsgemäß das 9.192.631.770-fache der Periode einer Mikrowelle, die mit einem ausgewählten Niveauübergang im Caesiumatom in Resonanz ist. Quelle:Wiki) die Zeit nehmen in der man "E I N S" sagen kann.. Was wäre da wohl anschaulicher?
 

ispom

Registriertes Mitglied
Aber immer gerne!

Leider habe ich gerade vergessen, was ich wirklich posten wollte! .......
Oh mann, jetzt habe ich den Rest vergessen! Dabei war es so anschaulich! :(

Grüsse galileo2609

bevor sich die Diskussion im Kreise dreht oder in Albernheiten abgleitet, darf ich als threaderöffner mal resumieren:

eine Entfernungsangabe in Lichtlaufzeiten ist universell, wenn man sich auf eine naturkonstante Zeiteinheit wie die Umlaufszeit der Erde oder die Schwingungsdauer eines Atoms einigt.

Das Parsec basiert auf der Länge der Erdbahn (bzw ihrem Radius)
und zusätzlich auf einer sehr willkürlichen Einheit : dem Winkelmaß.

Die Anschaulichkeit des ly gegenüber dem pc ist der Grund dafür, daß in fast allen populären Schriften das ly verwendet wird,
auch in Kreisen der Fachastronomen (siehe meine Literaturangabe) wächst die Kritik am pc. Aber die konservativen scheinen die Oberhand zu behalten,
das zeigt sich auch darin, daß man das MKSA system weitgehend ignoriert und etwa den Energieoutput einer SN konsequent in erg angibt.

Unverständlich ist mir, daß es in unserem Kreise eine so große Zahl an Befürwortern für das pc gibt. Was auch immer die sich dabei denken: wenn sie damit glücklich sind und sich bei Galaxien die Parallaxe vorstellen können…..:D

parallaktische Grüße von Ispom
 

Garvey

Registriertes Mitglied
Es geht hier bei mir nicht darum dass ich ein Gegner des Lichtjahrs bin oder so, es geht einfach darum dass IMHO beides gleich schwer vorzustellen ist.. sicher du weisst dass das die Strecke ist die Licht in einem Jahr zurrücklegt, aber du kannst dir ja in Wirklichkeit nichtmal die Strecke die Licht in einer Sekunde zurrücklegt wirklich vorstellen, oder?
 
Zuletzt bearbeitet:

Garvey

Registriertes Mitglied
wie oben schon beschrieben,
ich sehe zum Mond :)

ja und? ich sehe auch unter guten Bedingungen bis Andromeda und hab trotzdem nicht den Funken einer Chance mir so eine Entfernung bildlich vorzustellen, und das kannst auch du nicht , weil uns dazu einfach die Erfahrung fehlt.. Für uns wars früher wichtig die Entfernung Beutetiere und/oder Feinde einschätzen zu können und dementsprechend hat sich auch unser Hirn entwickelt, es war/ist einfach nutzlos sich vorstellen zu können was 2,3 Mio Lichtjahre sind oder eben auch was eine Lichtsekunde ist.
 

ispom

Registriertes Mitglied
ja und? ich sehe auch unter guten Bedingungen bis Andromeda und hab trotzdem nicht den Funken einer Chance mir so eine Entfernung bildlich vorzustellen, .....

da gibt es für Dich zwei Alternativen:
1.
Du trainierst Deine Fähigkeiten:
flieg nach Australien-
und Du hast eine Vorstellung vom Erdumfang,
der Mond ist dann etwa 10 mal so weit,
von einer Lichtsekunde bis zu 8 -minuten (sonne),
sollte es auch nicht so schwierig sein,
einige -zig Stunden zum äußeren Planetensystem usw usf.....
oder 2.
Du versuchst es gar nicht erst.....

Aber auch im Fall 2 solltest Du unzufrieden sein mit dem Parsec,
man sucht in der Naturwissenschaft im allgemeinen immer nach der einfachsten Erklärung:
und wenn eine Maßeinheit, die nur die Erdumlaufzeit enthält
konkurriert mit einer anderen, die außer dem Erdbanhndurchmesser zusätzlich noch ein willkürliches Bogenmaß erfordert...
dann ist es nur der konservativen Sturheit des Establishments zu verdanken, daß es noch keine Reform gegeben hat,

einige Astronomen rebellieren ja dagegen....(siehe meinen obigen Literaturhinweis) :cool:
 
Zuletzt bearbeitet:

Toni

Registriertes Mitglied
Revolutionierung der Berechnungssysteme!!

So, ispom & all die anderen,

dann will ich auch mal meinen Mostrichtopf herausholen und den Inhalt dessen schnell noch dazugeben, bevor einer der hiesigen Witzbolde auf die Idee kommt, dieses Thema vom hochgeschätzten Herrn Webmaster schließen zu lassen (soll in letzter Zeit bei zunehmender Diskussionsunfähigkeit einiger User des öfteren vorgekommen sein, habe ich mir sagen lassen :eek: ).

Das Parsec, mit dem ich schon in der Schule im Astro-Unterricht konfrontiert wurde und nie so recht begriffen hab', habe ich immer als eine recht willkürliche Einheit empfunden, mit der die Astronomen die Unanschaulichkeit astronomischer Entfernungen darzustellen versuchten. Dies ist ihnen auch bis heute gelungen: Unanschaulichkeit, so weit das Auge reicht!

Wie sich das Parsec berechnet, weiß, glaube ich, mittlerweile jeder: Der mittlere Abstand der Erde von der Sonne im rechten Winkel zu dem entsprechenden Objekt. Der sich daraus ergebende Winkel (meist in Bogensekunden) ist die Parallaxe. - Doch das Ding hat gleich mehrere, wenn auch vernachlässigbar winzige Haken! Die Entfernung der Erde zur Sonne ist regelmäßigen Schwankungen unterworfen. Diese betragen in einem halben Jahr immerhin 5 Millionen Kilometer! - Zur Veranschaulichung: Diese Distanz entspricht dem genau 13-fachen mittleren Abstand Erde -> Mond!! Dieser ist übrigens ebenfalls starken Schwankungen von rund 50000 Kilometern innerhalb von zwei Wochen unterworfen.

Der nächste Haken am Parsec ist, dass es nicht so gemessen werden kann, wie man es darstellt. Wenn nämlich Erde, Sonne und das zu messende Objekt ein rechtwinkliges Dreieck bilden, befinden sich Erde und Sonne im Prinzip gleichweit von dem Objekt entfernt. Dies ist bei rechtwinkligen Dreiecken in der Regel zwar nicht so, aber da es sich hier um ein extrem spitzes Dreieck handelt, ist dieser Unterschied der zwei auf das Objekt zulaufenden Schenkel vernachlässigbar gering. Die zweite Messung wird jedoch nicht an dem Punkt gemacht, wo Sonne, Erde und Objekt eine Linie bilden, sondern erst am gegenüberliegenden Punkt der Erdbahn, nach einem halben Jahr vom Punkt der ersten Messung aus gesehen.

Jetzt hat man allerdings kein rechtwinkliges Dreieck mehr, sondern nur noch ein gleichschenkliges. Berechnungen werden aber am rechtwinkligen vorgenommen, worauf man den erhaltenen Wert wieder durch zwei teilt. Erst die daraus ermittelte Gradzahl ergibt dann die Parallaxe.

Das nächste Handicap des Parsec ist die Basis der Grad-Einteilung. Diese geht auf alte ägyptische Zahlensysteme zurück, die mit unserem seit langem in Gebrauch befindlichen Dezimalsystem nicht das geringste zu tun haben! Das Sechsersystem (Hexamalsystem) hat sich aber so tief eingebürgert, dass eine Änderung kaum mehr möglich erscheint! Nicht nur Winkelberechnungen, das gesamte Zeitmesssystem beruht darauf!!

Unser metrisches Dezimalsystem basiert auf menschlicher Logik, das Sechsersystem nicht. Dieses wurde den Ägyptern von den Göttern übergeben. Der Mensch hat aber bis heute zehn Finger und nicht sechs!!! :D

Ein Blick auf eine Uhr verrät uns aber, warum ein Loskommen von diesem System so unsagbar schwierig sein würde. - Und darum wird man auch noch ewig an der 360-Grad-Einteilung eines Kreises festhalten. Da viele der User hier jedoch eine solche Einteilung als gottgegeben hinnehmen, vertreten sie eine solch konservative Meinung wie dem Festhalten am Parsec.

Mit dem Parsec sind aber auch noch ganz andere Werte verbunden wie etwa der absoluten Helligkeit von Sternen. Diese hat man ebenso willkürlich auf eine Gleichheit bei einer Entfernung von 10 pc mit der scheinbaren Helligkeit festgelegt, um ein "Eichmaß" zum Vergleichen von wahren Sternhelligkeiten zu erhalten. - Nun ja, irgend ein Vergleichswert musste ja schließlich her. :eek:

Aber auch die Berechnung des Lichtjahres lässt sich derzeit nur mittels des Parsec durchführen, da man noch nicht (und auf absehbare Zeit wohl überhaupt nicht) in der Lage ist, einen Lichtimpuls zu einem Stern zu schicken und auf dessen Rückkehr zu warten.

Die Berechnung des Lichtjahres und seine Festlegung auf einen sehr genauen Wert ist allerdings ebenso schwierig wie kompliziert. Dies ergibt sich bereits aus seinen Grundwerten, die von Laien wie auch von Fachleuten immer nur mit abgerundeten Werten angegeben werden. Kennt denn jemand die genauen, zugrunde liegenden Werte für das Lichtjahr? - Also, ich habe da jetzt lediglich für das Licht eine Geschwindigkeit von 299 792,462 Kilometer pro Sekunde im Kopf, und für das Jahr eine astronomisch ermittelte durchschnittliche Tageslänge von 365,2422 Tagen. Doch diese beiden Werte sind auch nur gerundete Werte mit normalerweise noch mehr Nachkommastellen! Diese muss man erst auf Sekunden umrechnen. Das wären dann 31 556 926,08 Sekunden. Multipliziert mit der Lichtgeschwindigkeit komme ich schließlich auf eine Strecke von 9 460 528 563 000 Kilometer (bei einem zehnstelligen Taschenrechner)! Per Hand-Ausrechnung sind dies dann 9 460 528 562 675,208 96 Kilometer. :cool: - Diese ziemlich exakte Länge eines Lichtjahres ist für mich (tut mir Leid, ispom) ebenso unanschaulich wie das Parsec.

Aber dennoch hat das Lichtjahr einen entscheidenden Vorteil! Man weiß, wie lang ein Jahr dauert, wie weit es von Neujahr bis Neujahr oder vom Geburtstag bis zum nächsten Geburtstag ist. So etwas kan sich der Mensch aufgrund seines Kalenders recht gut vorstellen. Beim Parsec geht das nirgendwo!!

Ebenso die Umstellung all dieser Angaben auf das metrische System, wie es, glaube ich, Bynaus schon mal in einem anderen Thread hat verlauten lassen, mit irgend welchen Bezeichnungen jenseits des Terameters finde ich zwar logisch und annähernd dem Lichtjahr gleich, doch sind diese nach
kilo, Mega, Giga und Tera nicht einmal in normalen Schulbüchern enthalten, obwohl sie in der Physik geradezu mittlerweile notwendig geworden sind!

Also, selbst wenn man von Parsec und Lichtjahr auf einen dieser xxx-meter-(?)-Werte umstellen würde, so ergäben sich für die Astronomen immer noch die gleichen Rechnungswege mit den gleichen veralteten und von imaginären Göttern stammenden Zahlensystemen. Wenn man hier also etwas ändern will, dann muss man bei den Wurzeln anfangen - und hier muss sich die Mathematiker-Gemeinschaft fragen lassen, wann man denn endlich auf einen 400° umfassenden Kreis und einen 100° zählenden rechten Winkel umstellen will??! - Überfällig ist dies schon lange und wurde, glaube ich (dies hat uns mal ein Mathe-Lehrer gesagt), vor einigen Jahrzehnten schon mal kurzzeitig in Angriff genommen. Da aber der Widerstand der großen Mehrheit zu übermächtig war, wurde es wieder fallengelassen.

Die Mathematik endlich revolutionierende Grüße von
Toni
 

ispom

Registriertes Mitglied
Diese ziemlich exakte Länge eines Lichtjahres ist für mich (tut mir Leid, ispom) ebenso unanschaulich wie das Parsec.

das muß Dir nicht leid tun, Toni, aber es ist schade...
So exakt ist mein vorstellungsvermögen auch nicht.
Du siehst ja, ich gebe die Entfernungen auch nur so ungefähr an
Mond eine Lichtsekunde
Sonne 8 Lichtminuten
KBOs einige Lichtstunden
nächste Sterne - einige Lichtjahre -
und das finde ich sehr anschaulich.

wenn ich Dir nur helfen könnte, Dir das auch anschaulich zu machen ;)

mach es wie Einstein: stell Dir vor, Du reitest auf einer Lichtwelle....
geht aber auch nicht, weil dann die Zeit für Dich stehen bleibt :(
und nach 8 Jahren bist Du am Sirius angekommen, weißt aber nichts davon, daß die Zeit vergangen ist...oh weih, man kann das Verständnis für das Lichtjahr aber auch kompliziert hinkriegen.....

nach einem ausweg suchende grüße von ispom
 

Toni

Registriertes Mitglied
das muß Dir nicht leid tun, Toni, aber es ist schade...
Ich wollte damit auch nur zum Ausdruck bringen, dass ich es schade finde, Dir in diesem Punkt nicht beipflichten zu können, ispom. - Aber den Parsec-Befürwortern kann ich erst recht nicht beipflichten, weil sie mit einer auf alte Götter beruhenden Mathematik rechnen und keine Kommission der Welt den Arsch in der Hose hat, dieses völlig veraltete Sechsersystem endlich abzuschaffen!!! :mad: - Wir rechnen doch schließlich auch nicht mehr mit Dutzend, Klafter und Genossen! - Warum also an dieser blödsinnigen 360°-Mathematik festhalten??! - Und dann halten sich diese Leute immer für so fortschrittlich ...

Aber an Althergebrachtem macht dann der Fortschritt und die Neuzeit plötzlich halt oder sogar einen großen Bogen drumherum! :mad:

Doch wenn man dies wirklich ändern täte, dann würde sich auch Dein Lichtjahr verabschieden. - Oder zumindest ganz andere Werte annehmen. Es liegt also wirklich an dem System der Grundmaßeinheiten, welches vor vielen Jahren zwar schon einigermaßen erneuert wurde, wo man aber vor dem letzten großen Schritt zurückschreckte. Die Amis und die Briten haben es ja bis heute noch nicht übernommen und rechnen nach wie vor in ihren mittelalterlichen Meilen, Yards, Pfund und dem ganzen Schrapel!! Das ist doch erzkonservative Sturheit bis zum "Gehtnichtmehr"!!! :mad:

Du siehst ja, ich gebe die Entfernungen auch nur so ungefähr an
Mond eine Lichtsekunde
Sonne 8 Lichtminuten
Wobei ja diese Angaben auch schon recht großen Schwankungen unterworfen sind. :eek: Die Entfernung zum Mond schwankt zwischen 1,187 und 1,353 Lichtsekunden, die Entfernung zur Sonne sogar zwischen 490,67 und 507,35 Lichtsekunden, bzw zwischen 8,178 und 8,456 Lichtminuten.

und das finde ich sehr anschaulich.
Ist es ja auch, ispom. Wenn sich auch manch einer zeitliche Werte nicht vorstellen kann, ich kann es schon. Der andere kann sich dagegen wieder metrische Maße besser vorstellen, der nächste räumliche Werte usw.

wenn ich Dir nur helfen könnte, Dir das auch anschaulich zu machen
Brauchst Du nicht, das habe ich mir vor vielen Jahren schon selbst einmal gemacht. Als ich damals in einer großen Fernwärme-Umformerstation gearbeitet hatte (80-er Jahre war das noch!), da hatten wir so eine über 50 Meter lange Wand, vor der die vielen Wärmetauscher standen, an der aber sonst kaum jemand vorbeiging. Die Wand war weiß getüncht und da hatte ich die Idee, die Sonne und die vier inneren Planeten maßstabsgetreu einfach mal an diese Wand zu zeichnen. Die Sonne war dabei etwa so groß wie eine Melone, die Planeten nicht viel größer als Stecknadelköpfe und die Distanzen zwischen ihnen betrugen etliche bis ...zig Meter! - Das war sehr anschaulich!

Noch besser und in größerem Maßstab kann man dies nacherleben auf der Strandpromenade von Rostock-Warnemünde! Dort ist ebenfalls (in der Nähe des Leutturms beginnend) unser gesamtes Planetensystem maßstabsgetreu dargestellt. - Auch sehr anschaulich.

...oh weih, man kann das Verständnis für das Lichtjahr aber auch kompliziert hinkriegen.....

nach einem ausweg suchende grüße von ispom
Ich hoffe, ich konnte Dir hiermit einen klitzekleinen Ausweg aufzeigen?

Unkomplizierte Grüße von
Toni
 

SirToby

Registriertes Mitglied
Das Doppelparsec

Hallo,

in einem vorangegangen thread wollte ispom scherzhaft das "Doppelparsec" einführen. Ich amüsiere mich noch heute darüber. Herrlich! :D

Aber bei dieser erschöpfenden Diskussion um das Lichtjahr und das parsec tendiere ich persönlich für das Lichtjahr. Darunter kann ich mir eher etwas vorstellen als unter dem parsec. Das Lichtjahr ist einfach schneller erklärt. Beim parsec muß ich erst einmal Bleistift und Papier holen, um es jemanden zu erklären.

Man muß wohl den Gegnern des Lichtjahres lassen, dass das Jahr eben auch keine universell verfügbare Größe ist. Wollte man den Aliens Entfernungsangaben machen, dann bleiben allein Vielfache von irgendwelchen universell bekannten Wellenlängen oder eben die Plancklänge (ca. 10^-35m)

Der Vorschlag den rechten Winkel in 100° und den Vollkreis in 400° einzuteilen muß ich entgegensetzen, dass die Zahl 360 eine viel größere Teilermenge hat {2,4,6,8,9,10,12,15,20,30,40,45,60,72,90,120,180} während 400 die Teilermenge {2,4,8,10,20,25,40,50,80,100,200} hat. Die armen Konditoren, die ihre Törtchen einteilen müssen, würden dann doch lieber die 360er Teilung nehmen.

Gruß SirToby
 

Toni

Registriertes Mitglied
Das Lichtjahr ist einfach schneller erklärt. Beim parsec muß ich erst einmal Bleistift und Papier holen, um es jemanden zu erklären.
Richtig!

Wollte man den Aliens Entfernungsangaben machen, dann bleiben allein Vielfache von irgendwelchen universell bekannten Wellenlängen oder eben die Plancklänge (ca. 10^-35m)
Wie will man die aber den Außerirdischen bildlich vermitteln?? Vom Meter haben die doch auch keine Ahnung?

(...) muß ich entgegensetzen, dass die Zahl 360 eine viel größere Teilermenge hat {2,4,6,8,9,10,12,15,20,30,40,45,60,72,90,120,180} während 400 die Teilermenge {2,4,8,10,20,25,40,50,80,100,200} hat. Die armen Konditoren, die ihre Törtchen einteilen müssen, würden dann doch lieber die 360er Teilung nehmen.
Hmm ... Ein gutes Argument, SirToby. - Und was machen wir mit der Uhrzeitanzeige? Kann man die auf 2x10 Stunden zu je 100 Minuten und je Minute 100 Sekunden abändern? Dann wäre eine künftige Sekunde etwas kürzer (genau um das 2,314814815-fache) als die heutige Sekunde, womit dann auch die Zahl der Übergänge beim Cäsiumatom verringert werden müsste. Aber dies dürfte ja nicht das Problem sein. Schlimmer wird es, den Taktgeber bei allen weltweiten Quarzuhren neu einzustellen. :D

Über eine Vervollständigung des SI-Systems nachdenkende Grüße von
Toni
 

ispom

Registriertes Mitglied
Doch wenn man dies wirklich ändern täte, dann würde sich auch Dein Lichtjahr verabschieden.

wieso?
Die durchschnittliche Umlaufszeit der Erde bleibt gleich (für praktische Zeitspannen wie Jahrtausende),
Und das Licht wird auch in Jahrmilliarden in dieser Zeit des einmaligen Umlaufs noch ein Lichtjahr zurücklegen

davon überzeugte Grüße von Ispom
 

ispom

Registriertes Mitglied
Wollte man den Aliens Entfernungsangaben machen, dann bleiben allein Vielfache von irgendwelchen universell bekannten Wellenlängen oder eben die Plancklänge (ca. 10^-35m)

Toby, ich gehe davon aus, daß wir uns zunächst mal mit Aliens verständigen werden,
die einen Umlauf unseres Planeten beobachten können,
so wie wir ja neuerdings die Umlaufzeit der Exoplaneten auch durch das Transitverhalten oder durch die wobblingfrequenz erkennen.

Für die Aliens in Andromeda müssen wir dann allerdings auf Vielfache von atomaren Perioden zurückgreifen :rolleyes:

Weil aber die Kommunikation mit letzteren sowieso viel zeit beansprucht und in die millionen Jahre geht, müssen wir uns darüber noch keine gedanken machen :)

praktisch denkende grüße von Ispom
 

SirToby

Registriertes Mitglied
Aliens kennen keine Meter

Hallo Toni,

natürlich kennen die Aliens keine "Meter", aber sie kennen die Plancklänge. Und darum würde ich den vielleicht interessierenden Abstand unserer Erde von der Sonne in Vielfachen der Plancklänge angeben; in Binärziffern versteht sich.

Zur denkbaren Uhrzeiteinteilung: Natürlich ist diese Umrechnerei mit 24 Stunden, 60 Minuten und 60 Sekunden lästig. Aber wenigsten ist es ein weltweiter Standard. Und die 24 Stunden mit ihren Teilern {2,3,4,6,8,12} fügt sich besser in die 360er Längengradeinteilung ein, als ein 20 Stunden System. Es müßte ja auch eine Weltzeit mit Zeitzonen neu geschaffen werden.

Gruß SirToby
 
Zuletzt bearbeitet:

Toni

Registriertes Mitglied
Hallo SirToby,
Und darum würde ich den vielleicht interessierenden Abstand unserer Erde von der Sonne in Vielfachen der Plancklänge angeben; in Binärziffern versteht sich.
Raffiniiieeert!! :cool:

Natürlich ist diese Umrechnerei mit 24 Stunden, 60 Minuten und 60 Sekunden lästig.
Weiß man überhaupt, woher dieses System stammt, wer es als erster erfunden hat?

Ich habe mir nämlich vor etlichen Jahren auch schon mal die Mühe gemacht, für meinen Sci-Fi und die darin vorkommenden Außerirdischen ein etwas anderes Zeitsystem zu erfinden, dessen Basis 20 ist. Deren gesamtes Zahlensystem beruht auf der 20 (wie bei den Maya :eek: )! Für ein anderes (insektoides) Volk habe ich das Sechsersystem verwendet, weil diese drei Klauen an jeder Vordergliedmaße haben, also mit den Potenzen 6 - 36 - 216 - 1296 - 7776 - 46656 - 279936 usw.

Und die 24 Stunden mit ihren Teilern {2,3,4,6,8,12} fügt sich besser in die 360er Längengradeinteilung ein, als ein 20 Stunden System.
Ist ja auch logisch, denn beide entstammen schließlich derselben Mathematik. ;) Basierend auf der Sechserpotenz.

Es müßte ja auch eine Weltzeit mit Zeitzonen neu geschaffen werden.
Nun ja, das wäre wahrscheinlich eine der leichteren Übungen.

Insgesamt gesehen werden wir beide aber solch eine Zeitmessungsrevolution nicht mehr miterleben. Dies bleibt dann Generationen des nächsten Jahrhunderts zu tun. :)

Revolutionäre Grüße von
Toni
 

Toni

Registriertes Mitglied
wieso?
Die durchschnittliche Umlaufszeit der Erde bleibt gleich (für praktische Zeitspannen wie Jahrtausende),
Wieso, ispom? - Na, weil im Lichtjahr gleich zwei Größen enthalten sind, die willkürlich und unsinnig sind: die Zeitmessung und die Winkelarithmetik! :( Die Zeitmessung geht von Potenzen aus, die wie folgt aussehen: 60s x 60m x 24h x 365,2422d - Die Winkelarithmetik besitzt folgende Potenzen: 1000m" x 60" x 60' x 360° . Die 1000m" habe ich mit aufgeführt (Millibogensekunden), um den ganzen Irrsinn noch deutlicher aufzuzeigen. Hier laufen zwei verschiedene Zählsysteme nebeneinanderher!! :mad:

Und das Licht wird auch in Jahrmilliarden in dieser Zeit des einmaligen Umlaufs noch ein Lichtjahr zurücklegen
Ja schon, ispom, aber das Jahr wird dann kein Jahr mehr sein, sondern vielleicht 1,23456789 Jahre heutiger Umlaufzeit entsprechen ...?? :eek:

Arithmetische Grüße von
Toni
 

ispom

Registriertes Mitglied
Wieso, ispom? - Na, weil im Lichtjahr gleich zwei Größen enthalten sind, die willkürlich und unsinnig sind: die Zeitmessung und die Winkelarithmetik!

Hallo toni,
Du bringst mich noch zur Verzweiflung, weil ich langsam an meinen pädagogischen Fähigkeiten zweifle :(

Ich habe lang und breit versucht darzulegen, daß im Lichtjahr eben nur eine Größe definiert ist:
die Zeit, die das Licht zurücklegt, während die Erde einen halben Umlauf macht.
Wenn die Aliens in alpha Centauri auch ein Lichtjahr haben, dann ist diese Strecke eben auf den umlauf ihres Heimatplaneten bezogen.
Aber nirgendwo ist dabei Winkelarithmetik!

Ja schon, ispom, aber das Jahr wird dann kein Jahr mehr sein, sondern vielleicht 1,23456789 Jahre heutiger Umlaufzeit entsprechen ...?? :eek:

na gut, sagen wir für eine Million jahre bleibt die Erd-Umlaufzeit praktisch unverändert, man könnte ja auch definieren: bezogen auf das Jahr 2000.

winkelarithmetik vermeidende grüße von Ispom
 

Toni

Registriertes Mitglied
Du bringst mich noch zur Verzweiflung, weil ich langsam an meinen pädagogischen Fähigkeiten zweifle :(
So was liegt mir fern, ispom!

Wenn die Aliens in alpha Centauri auch ein Lichtjahr haben, dann ist diese Strecke eben auf den umlauf ihres Heimatplaneten bezogen. Aber nirgendwo ist dabei Winkelarithmetik!
Für das Lichtjahr als solches trifft das ja auch zu, aber man kann heute nirgendwo die Strecke eines Lichtjahres vermessen! Um 1 Lichtjahr anzugeben, wird vorher entweder eine Berechnung mittels der Parallaxe oder, bei größeren Entfernungen, mittels des Doppler-Effektes gemacht. - Und genau dort (bei der Parallaxe) sind diese verschrobenen Grad-Einteilungen drin. :(

Das Lichtjahr als Messmittel wird es erst geben können, wenn man in der Lage ist, eine Sonde z.B., die um einen fernen Stern kreist, anzupeilen, ein Lichtsignal hinzuschicken und auf dessen Rückkehr zu warten (was natürlich Jahre dauert!). :cool:

So lange aber nicht warten wollende Grüße :D von
Toni
 

ispom

Registriertes Mitglied
Das Lichtjahr als Messmittel wird es erst geben können, wenn man in der Lage ist, eine Sonde z.B., die um einen fernen Stern kreist, anzupeilen, ein Lichtsignal hinzuschicken und auf dessen Rückkehr zu warten (was natürlich Jahre dauert!). :cool:
So lange aber nicht warten wollende Grüße von
Toni

Toni,
die Erde umläuft die Sonne in etwa 30 mio Sekunden,

schicken wir einen Radarimpuls zum Mond-
nach 2 Sekunden kommt er wieder zurück.

kannst Du die 2 Sekunden aufbringen?

wenn ja, dann definieren wir eben erst die Mondentfernung als Lichtsekunde,
ganz ohne winkelarithmetik :cool:

Dich aber nicht drängen wollende Grüße von Ispom
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben