Kosmische Hintergrundstrahlung: Kein Beweis für Inflationsphase des Kosmos

ralfkannenberg

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Welche anderen verbreitetenden Lösungen für das Horizontproblem und das Flachheitsproblem gibt es den außer die Inflation? Hoffentlich werde ich jetzt aufgrund meiner blosen Frage nicht gleich als Kezer verbrandt. Gibt es alternativen zu Inlfation?
Hallo lynx,

da Du mich persönlich fragst werde ich Dir persönlich antworten. Die beste Lösung für die beiden Probleme, das Horizontproblem und das Flachheitsproblem, ist eine Inflation, die halt "irgendwie" ohne magnetische Monopole auskommt.

Und wenn das auch nicht gefällt, wirst Du zurück zu Steady State müssen, mit all' den bekannten Problemen: Hintergrundstrahlung, Nukleosynthese, Flucht der Milchstrassen, Quasare und vor allem auch, wie sich homogen durch den gesamten Raum immer neue Materie bildet.

Ich weiss, ich habe nun eine neue "Einladung" an die Anti's verschickt, die alle Probleme der Steady State Theorie "lösen" können, meist über recht befremdliche Ansichten über die Rotverschiebung der Galaxien und überdies die Ansicht vertreten, dass es sich bei Quasaren um nahe Gebilde handelt. Man kann dazu bei Interesse etwas unter der redshift controversy nachlesen. Seit Inbetriebnahme des Hubble Space Teleskopes sowie der grossen Fernrohre der 8-10 Meter-Klasse scheint diese redshift controvery aber endgültig entschieden.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

ralfkannenberg

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bitte benenne mir eine Basis des Raumes, der da gekrümmt ist.
@alle auf der Tribüne: diese Frage könnt Ihr auch beantworten. Ich müsst nur daran denken, dass die Bilinearform des IR[sup]4[/sup] das Standard-Skalarprodukt ist, während die Bilinearform der vierdimensionalen Raumzeit eben kein Skalarprodukt ist, weil sie nicht positiv definit ist.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

pane

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Was macht Ihr da? Es ist doch völlig Sinnfrei, Naturwissenschaft als eine Art Kampfsport zu betreiben. Naturwissenschaft wird auch nicht nach Mehrheiten entschieden. Das einzige was ein Naturwissenschaftler kann, ist möglichst einfache Modelle aufzustellen, die die Wirklichkeit möglichst genau beschreiben. Das heißt aber nicht, dass diese Modelle die Wahrheit darstellen. Sie können sehr wohl falsch sein. Der Naturwissenschaftler muss jederzeit bereit sein, sein Modell über den Haufen zu werfen, wenn es neue Beobachtungen gibt, die nicht zu diesem Modell passen.

So ganz verstehe ich allerdings auch nicht, was die Inflation mit der Rotverschiebung und der Flachheit des Universums zu tun hat. Die Rotverschiebung besagt doch lediglich, dass das Universum zur Zeit ausdehnt, nicht aber, was es an seinem Anfang gemacht hat. Und die Flachheit besagt doch nur, dass das Universum zur Zeit recht flach ist, somit auch recht groß sein muss, wenn es keine merkwürdigen Ränder haben soll. Das mit den Monopolen verstehe ich gar nicht.

Soviel ich weiß war die Inflation vor dem ersten, was man von dem Universum sehen kann. Somit kann es auch möglich sein, dass das Universum plötzlich aus dem Nichts schon recht groß entstanden ist. Eine Ursache kann ich natürlich nicht angeben, aber das kann auch keiner, der meint, dass das Universum sich aus einem Punkt entwickelt hat. Hintergrundstrahlung, Flachheit und Rotverschiebung wären dieselben.

Genauso kann es sein, dass das Universum sich schon Milliarden Jahre entwickelt hat, bevor es durchsichtig wurde. Das das Universum homogen und isotrop ist, ist eine schöne Annahme, aber auch nicht wirklich zu beweisen. Wir wissen nur, was sich in unsere Nachbarschaft von ca. 13 Milliarden Lichtjahre abspielt. Vielleicht ist das Universum ja sehr, sehr viel größer und in vielen Billiarden Lichtjahren Entfernung ganz anders als hier.

Um nicht falsch verstanden zu werden, ich behaupte nicht, dass es keine Inflation gegeben hat. Sicherlich wird es gute Gründe dafür geben, anzunehmen, dass es eine gab, aber letztendlich beweisen läßt sich das, wie alles in der Naturwissenschaft, nicht. Ich glaube sogar, dass man deshalb so gerne auf mathemtische Modelle zurückgreift, weil die sich, im Gegensatz zur Naturwissenschaft, letztendlich beweisen lassen. Allein, das hilft nichts. Man kann zwar beweisen, dass die Modelle richtig sind, aber nicht, dass man sie auf die Natur anwenden darf.

Auch Newtons Modell war von der mathematischen Seite her völlig richtig, aber man darf dieses Modell nicht auf die Natur anwenden, dann wird es falsch.

Völlig Sinnfrei ist es aber auch, irgendwelche abwegige Modelle aufzustellen und sie mit allen Mitteln zu verteidigen, um irgendwie Recht zu behalten. Das ist Kindergarten und nicht Naturwissenschaft.

mit freundlichen Grüßen
pane
 

Bernhard

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Auch Newtons Modell war von der mathematischen Seite her völlig richtig, aber man darf dieses Modell nicht auf die Natur anwenden, dann wird es falsch.
Hallo pane,

ob richtig oder falsch entscheidet sich erst, wenn man die Genauigkeit der Vorhersagen angibt. Bei geringem Bedarf an Genauigkeit ist newtons Modell sehr wohl "richtig". Jede Theorie hat ihren Gültigkeitsbereich.
MfG
 

Ich

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Was macht Ihr da? Es ist doch völlig Sinnfrei, Naturwissenschaft als eine Art Kampfsport zu betreiben.
Es geht doch nicht um Naturwissenschaft, sondern um Unterhaltung. Der Unterschied ist der: Würde Klaus einen Thread aufmachen von wegen "ich habe die FRW-Metrik nicht verstanden, das was ich mir darunter vorstelle ergibt einfach keinen Sinn", könnte man ihm das dann näherbringen. Das wäre "Betreiben von Naturwissenschaft". Stattdessen hier aufzuschlagen mit "das mit der Kosmologie ist doch eh alles Blödsinn" ist dagegen Kasperltheater. Keiner erwartet eine sinnvolle Diskussion im Kasperltheater, sondern Unterhaltung.
Genauso kann es sein, dass das Universum sich schon Milliarden Jahre entwickelt hat, bevor es durchsichtig wurde.
Dass die Wissenschaft nicht alles weiß bedeutet nicht, dass sie gar nichts weiß. Und dass man nichts formal beweisen kann bedeutet nicht, dass jede beliebige Aussage "Genauso" sein könnte. Das ist ein ziemlich naives (und falsches) Wissenschaftsverständnis, das du auch mit deiner Aussage zu Newton offenbarst. Lies doch mal Asimov dazu, der hat sich damit schon vor Jahren auseinandergesetzt.

Es ist - innerhalb der ART wohlgemerkt - sogar beweisbar, dass das beobachtbare Universum sich nicht schon vorher Milliarden Jahre entwickelt haben kann, es sei denn man greift auf inflationäre Prozesse zurück. Da kann man nicht locker flockig behaupten, das Gegenteil sei "genauso möglich". Da müssen sehr viele sehr verlässliche Theorien innerhalb ihres Gültigkeitsbereichs erst mal aus dem Fenster geworfen werden. Das ist einfach nicht "genausogut", sondern eine ganz außergewöhnlich gewagte Behauptung ohne irgendeinen Hauch von Beleg dahinter.
Es ist nun mal so, dass mittlerweile auch die Kosmologie nicht mehr nur reine Spekulation ist. Das hat sich offensichtlich nur noch nicht herumgesprochen.
 

DELTA3

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Ist es nicht ein wenig billig, ein paar Sätze aus pane's Beitrag rauszupicken und ihn damit niederzumachen? Er wollte doch nur ausdrücken, dass er eine ernsthafte Diskussion erwartet hat, und keinen Kindergarten!

Es geht doch nicht um Naturwissenschaft, sondern um Unterhaltung.

Da bin ich anderer Meinung. Wenn es in einem Astroforum um Urknalltheorie und Inflation geht, dann möchte ich wissen, worum es dabei geht und wenn möglich mein Wissen erweitern. Unterhaltung gibts im Fernsehen.

Keiner erwartet eine sinnvolle Diskussion im Kasperltheater, sondern Unterhaltung.

Keiner erwartet Kasperltheater im Astroforum.

Gruss, Delta3
 

Ich

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Ist es nicht ein wenig billig, ein paar Sätze aus pane's Beitrag rauszupicken und ihn damit niederzumachen?
Du unterstellst mir "cherry picking"? Dafür hätte ich gerne eine Begründung. Ich habe auf panes Beitrag geantwortet, wie ich ihn verstanden habe. Außerdem habe ich niemanden niedergemacht, sondern pane ein naives Wissenschaftsverständnis attestiert. Ich denke, wenn man das verlinkte Essay liest, dann wird klar, warum.
Er wollte doch nur ausdrücken, dass er eine ernsthafte Diskussion erwartet hat, und keinen Kindergarten!
...was eben am Punkt vorbei geht: Jeder hätte eigentlich gerne eine ernsthafte Diskussion, aber jeder weiß, dass es anders läuft. Ralf hat das Ganze herausgefordert, keine Frage, aber man sieht, dass er Recht hatte.
Da bin ich anderer Meinung. Wenn es in einem Astroforum um Urknalltheorie und Inflation geht, dann möchte ich wissen, worum es dabei geht und wenn möglich mein Wissen erweitern.
Das möchten vielleicht du und ich und pane und überhaupt die Mehrheit der Benutzer. Nicht jedoch die, die bei solchen Nachrichten regelmäßig aus der Versenkung auftauchen und ihre Ansichten zum Besten geben.
Unterhaltung gibts im Fernsehen.
Auch da bin ich weitestgehend anderer Meinung.
Keiner erwartet Kasperltheater im Astroforum.
:rolleyes:
Fühlst du dich jetzt niedergemacht, wenn ich dir ein naives Forenverständnis unterstelle? Jeder erfahrene Benutzer erwartet, dass bei einer solchen Meldung die Cranks aus allen Löchern gekrochen kommen. Hier bei Astronews vielleicht noch am wenigsten: da haben die erfahrenen Benutzer und die Moderation vorgesorgt, die gerne auch noch etwas Platz für vernünftige Diskussionen neben dem ganzen Kasperltheater hätten.
(Hier kannst du sehen, wie so etwas ohne Moderation abläuft. Hättest du das nicht erwartet bei Science?)

Übrigens, ich möchte Klaus nicht unbedingt als Crank bezeichnen. Sein Auftritt in diesem Thread war sicher jenseits von gut und böse, aber das ist nicht immer so.
 
Zuletzt bearbeitet:

ralfkannenberg

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Was macht Ihr da? Es ist doch völlig Sinnfrei, Naturwissenschaft als eine Art Kampfsport zu betreiben.
Hallo pane,

der Kampfsport besteht darin, dass ich die Anti's aufordere, für ihre Behauptungen Belege zu liefern.
Das hat nichts mit "Kampf" zu tun sondern ist in der Wissenschaft Standard.

Naturwissenschaft wird auch nicht nach Mehrheiten entschieden.
Das weiss ich und habe ich meiner Erinnerung nach auch nie bemängelt.

Das einzige was ein Naturwissenschaftler kann, ist möglichst einfache Modelle aufzustellen, die die Wirklichkeit möglichst genau beschreiben. Das heißt aber nicht, dass diese Modelle die Wahrheit darstellen. Sie können sehr wohl falsch sein. Der Naturwissenschaftler muss jederzeit bereit sein, sein Modell über den Haufen zu werfen, wenn es neue Beobachtungen gibt, die nicht zu diesem Modell passen.
Das ist wieder so eine ungenaue Aussage: es wird ja nicht ein Modell über den Haufen geworfen, es wird vielmehr ein Bereich erkannt, in dem das Modell nicht optimal gültig ist, ein Bereich, in welchem ein anderes Modell bessere Ergebnisse liefert.

Somit hat man dann also zwei Modelle mit je einem Gültigkeitsbereich, der sich überlappen kann.

Und dann versucht man, ein Modell zu finden, welches beide Gültigkeitsbereiche im Rahmen desselben Modells erklären kann. Aber die Behauptung, dass ein Modell, das bis gestern prima geklappt hat, plötzlich über den Haufen geworfen werden "muss", ist in dieser Form falsch.

So ganz verstehe ich allerdings auch nicht, was die Inflation mit der Rotverschiebung
Wieso bringst Du jetzt die Rotverschiebung im Zusammenhang mit der Inflation ins Rennen ?

und der Flachheit des Universums zu tun hat.
Auch ungenau. Was hat die Flachheit nochmal mit der Inflation zu tun ? Mag aus Deiner Sicht pedantisch klingen, aber die beiden "klassischen" Urknallprobleme, nämlich das Horizontpoblem und das Flachheitsproblem, würden mit der Inflation gelöst.

Das heisst noch lange nicht, dass die Inflation richtig ist, das heisst nur: wenn Inflation richtig, dann Horizontpoblem und das Flachheitsproblem beide gelöst.

Die Rotverschiebung besagt doch lediglich, dass das Universum zur Zeit ausdehnt, nicht aber, was es an seinem Anfang gemacht hat.
Wie gesagt, hat nichts mit der Inflation zu tun. Es ist nur so, dass die Steady State-Anhänger die Rotverschiebung eben anders zu erklären versuchen. Müssen sie auch, wenn sie ihr Modell nicht aufgeben wollen.

Und die Flachheit besagt doch nur, dass das Universum zur Zeit recht flach ist, somit auch recht groß sein muss, wenn es keine merkwürdigen Ränder haben soll.
Nein ! Irgendwann haue ich es Euch mal um die Ohren, dass der IR[sup]4[/sup] und die vierdimensionale Raumzeit komplett verschiedene Dinge sind !


Das mit den Monopolen verstehe ich gar nicht.
Für sowas gibt es die Wikipedia, wenn Dir die Lektüre von Alan Guth zu anstrengend ist.

Soviel ich weiß war die Inflation vor dem ersten, was man von dem Universum sehen kann. Somit kann es auch möglich sein, dass das Universum plötzlich aus dem Nichts schon recht groß entstanden ist. Eine Ursache kann ich natürlich nicht angeben, aber das kann auch keiner, der meint, dass das Universum sich aus einem Punkt entwickelt hat. Hintergrundstrahlung, Flachheit und Rotverschiebung wären dieselben.
Und der Horizont auch.

Trotzdem verstehe ich hier nicht, was Du mit diesem Satz eigentlich sagen willst. Oder hast Du den Titel von Alan Guth's Buch ohne das Buch selber zu lesen als Argument verwendet ?

Genauso kann es sein, dass das Universum sich schon Milliarden Jahre entwickelt hat, bevor es durchsichtig wurde.
Wie begründest Du das ? Steady State ?

Das das Universum homogen und isotrop ist, ist eine schöne Annahme, aber auch nicht wirklich zu beweisen. Wir wissen nur, was sich in unsere Nachbarschaft von ca. 13 Milliarden Lichtjahre abspielt. Vielleicht ist das Universum ja sehr, sehr viel größer und in vielen Billiarden Lichtjahren Entfernung ganz anders als hier.
Klar, aber das hat zur Folge, dass man keine Aussage mehr gewinnen kann. Wenn Du einen Ball wirfst, kannst Du seine Parabelbahn berechnen. Aber an sich könnte es ja auch sein, dass nach 1 Meter Flugbahn plötzlich eine geheimnisvolle Kraft auf ihn wirkt und der Ball unvermittelt abstürzt. Dann müsste man übrigens umgehend alle Flüge mit Flugzeugen einstellen, weil diese geheimnisvolle Kraft bei ihnen ja auch wirken könnte.

Was ich sagen will: man sollte nicht leichtfertig mit "könnte" argumentieren, wenn es besser geht.

Um nicht falsch verstanden zu werden, ich behaupte nicht, dass es keine Inflation gegeben hat. Sicherlich wird es gute Gründe dafür geben, anzunehmen, dass es eine gab, aber letztendlich beweisen läßt sich das, wie alles in der Naturwissenschaft, nicht.
Wenn sich das alles Deiner Ansicht nach nicht beweisen lässt, warum beschäftigst Du Dich dann überhaupt damit ?

Ich glaube sogar, dass man deshalb so gerne auf mathemtische Modelle zurückgreift, weil die sich, im Gegensatz zur Naturwissenschaft, letztendlich beweisen lassen.
Was Du nicht sagst. Kleine Übung: beweise mir doch bitte mal das Auswahlaxiom. So wie Du schreibst sollte sich das doch "letztendlich" beweisen lassen.

Allein, das hilft nichts. Man kann zwar beweisen, dass die Modelle richtig sind, aber nicht, dass man sie auf die Natur anwenden darf.
Dafür gibt es ja das Experiment. Ich selber habe als Theoretiker grösste Hochachtung vor den Experimentalphysikern ! Fantastisch, was die sich alles einfallen lassen, um der Natur noch die letzten Geheimnisse zu entlocken !

Auch Newtons Modell war von der mathematischen Seite her völlig richtig, aber man darf dieses Modell nicht auf die Natur anwenden, dann wird es falsch.
Aber sicher darf man das. Die meisten Menschen, die ich kenne, bewegen sich nicht mit über 1/10 Lichtgeschwindigkeit und auch nicht auf einem Neutronenstern. Dann klappt das mit der Newton'schen Mechanik sehr gut.

Völlig Sinnfrei ist es aber auch, irgendwelche abwegige Modelle aufzustellen und sie mit allen Mitteln zu verteidigen, um irgendwie Recht zu behalten. Das ist Kindergarten und nicht Naturwissenschaft.
Das Problem tritt dann auf, wenn ein Laie meint, dass ein Modell sinnfrei sein, weil er es nicht verstanden hat. Dann wird es Kindergarten. Aber nicht, weil das Modell sinnfrei ist, sondern weil der Laie keine Ahnung hat und trotzdem die Klappe aufreissst. Und ich kenne Dich gut genug, um Dir versichern zu können, dass Du das nicht nötig hast.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Ist es nicht ein wenig billig, ein paar Sätze aus pane's Beitrag rauszupicken und ihn damit niederzumachen? Er wollte doch nur ausdrücken, dass er eine ernsthafte Diskussion erwartet hat, und keinen Kindergarten!
Hallo Delta,

in meinem letzten Beitrag habe ich darauf geantwortet. Gilt auch für Dich ;)

Da bin ich anderer Meinung. Wenn es in einem Astroforum um Urknalltheorie und Inflation geht, dann möchte ich wissen, worum es dabei geht und wenn möglich mein Wissen erweitern. Unterhaltung gibts im Fernsehen.
Darf ich dabei ein gewisses Grundwissen, wie man es z.B. in der Wikipedia vorfindet und welches in der englischen Wikipedia typischerweise detaillierter dargestellt wird, voraussetzen oder muss man dafür bei 0 anfangen ?

Keiner erwartet Kasperltheater im Astroforum.
Nein, aber dass man sich wenigstens ein bisschen mit der Thematik beschäftigt und wenn diese unklar ist in Fragstil und nicht im Besserwisser-Stil auftritt, ja doch, also das erwarte ich im Astroforum.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

pane

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Hallo Ralf,

oh, oh, ich befürchte, ich habe mich sehr mißverständlich ausgedrückt. Weit mehr als ich beabsichtet habe. :eek:

Es wäre wahrscheinlich besser gewesen, ich hätte geschrieben, das Weltall besteht aus grünem Käse, beweiß mir mal das Gegenteil.


der Kampfsport besteht darin, dass ich die Anti's aufordere, für ihre Behauptungen Belege zu liefern.
Das hat nichts mit "Kampf" zu tun sondern ist in der Wissenschaft Standard.

Ich meinte auch weniger Dich damit.

Das ist wieder so eine ungenaue Aussage: es wird ja nicht ein Modell über den Haufen geworfen, es wird vielmehr ein Bereich erkannt, in dem das Modell nicht optimal gültig ist, ein Bereich, in welchem ein anderes Modell bessere Ergebnisse liefert.

Es wird somit die Wirklichkeit nicht komplett, widerspruchsfrei und vollständig beschrieben. Das ist zwar richtig, aber so hart wollte ich es gar nicht ausdrücken. Die Naturwissenschaft hat diesen Anspruch schon länger nicht mehr, aber das hat die geneigte Öffentlichkeit noch nicht so ganz mitbekommen.

Auch ungenau. Was hat die Flachheit nochmal mit der Inflation zu tun ? Mag aus Deiner Sicht pedantisch klingen, aber die beiden "klassischen" Urknallprobleme, nämlich das Horizontpoblem und das Flachheitsproblem, würden mit der Inflation gelöst.

Mein Einwand war ja nur, dafür brauche ich keine Inflation, das Universum hätte auch plötzlich in seiner damaligen Größe und Dynamik erzeugt worden sein. Ok, der Einwand ist natürlich ziemlich schwach, genausogut könnte ich behaupten, das Universum ist erst gestern in der gestrigen Größe und Dynamik mit all seinen Elementen erzeugt worden, und dass Du der Meinung bist, dass Du schon länger lebst hängt nur damit zusammen, dass Du gestern mit Deinem Gehirn so erzeugt wurdest, dass es denkt, es gäbe es schon länger.

Die Frage an dieser Stelle ist, wiviel Ursache brauchen wir eigentlich? Für den Urknall gibt es auch keinen.

Hat nichts mit der Inflation zu tun. Es ist nur so, dass die Steady State-Anhänger die Rotverschiebung eben anders zu erklären versuchen. Müssen sie auch, wenn sie ihr Modell nicht aufgeben wollen.

Genau das ist mein Punkt. Warum ist man nicht bereit ein Modell aufzugeben? Krampfhaft daran festzuhalten, nur um daran festzuhalten ist doch Schwachsinn. Was spricht gegen eine Inflation? Ist das uncool oder was? Ich kenne mich nicht genügend damit aus um die Inflation zu begründen, aber wenn es zu irgendwelchen Messungen kommt, die der Inflation widersprechen, dann muss man notgedrungen was anderes suchen.

Mit Steady State ist offensichtlich einiges nur schwer zu erklären, also spricht das für einen Urknall. Aber einen Urknall mit anschließender gleichmäßiger, oder gleichmäßiger wachsender oder fallender Ausdehnung geht anscheinend auch nicht. Ich kann es nich beweisen, aber ich glaube den Menschen, die es können. Also braucht man eine Inflationsphase.

Ich kann mir aber gut vorstellen, dass das noch nicht die letzte Erkentniss ist und das dass Standardmodell noch einige Korrekturen erfährt. Schwirig wird es allerdings bei Modellen, die sich Grundsätzlich nicht hinterfragen lassen, etwa Multiversen oder so. Dann wird es Unwissenschaftlich.
Nein ! Irgendwann haue ich es Euch mal um die Ohren, dass der IR[sup]4[/sup] und die vierdimensionale Raumzeit komplett verschiedene Dinge sind !

Ruhig Brauner, Ruhig! ;)

Ich kann ja auch mal anfangen, kleinlich zu werden: IR[sup]4[/sup] ist eine Menge, sonst nichts. Da ist keine Addition, Multiplikation usw. erklärt. Es gibt nur Gruppen-, Ring-, Vektorraum- usw. Strukturen, die üblicherweise darauf erklärt werden. Das ist normalerweise nicht die raumzeit, das stimmt.

In dem Zusammenhang, kann man die Raumzeit nicht gut mit IH erklären? Die Zeit als realen Skalar und der Ort mit imaginärem Vektor?

Für sowas gibt es die Wikipedia, wenn Dir die Lektüre von Alan Guth zu anstrengend ist.

Ich muss gestehen, Alan Guth kenne ich gar nicht.
Wenn sich das alles Deiner Ansicht nach nicht beweisen lässt, warum beschäftigst Du Dich dann überhaupt damit ?

Die Frage ist, warum beschäftigt sich die Naturwissenschaft damit. Meine bescheidene Antwort lautet zur Zeit, weil der Mensch so ist. Er will den Dingen auf den Grund kommen, auch wenn er längst weiß, dass es gar nicht geht.

Was Du nicht sagst. Kleine Übung: beweise mir doch bitte mal das Auswahlaxiom. So wie Du schreibst sollte sich das doch "letztendlich" beweisen lassen.

Brauche ich nicht, ein Axiom ist eine Annahme. In der Mathematik ist alles eine Wenn-Dann-Beziehung. Wenn ich dies und das annehme, so folgt jenes. Man kann auch nicht beweisen, warum jede Natürliche Zahl genau einen Nachfolger hat. Man wählt die natürlichen Zahlen so, dass es der Fall ist.

Dafür gibt es ja das Experiment. Ich selber habe als Theoretiker grösste Hochachtung vor den Experimentalphysikern ! Fantastisch, was die sich alles einfallen lassen, um der Natur noch die letzten Geheimnisse zu entlocken !

Mit einem Experiment kann ich nur etwas Widerlegen, nichts beweisen. Wie ein Arzt nach dem Motto: "Es gibt keine gesunden Menschen, nur solche, die noch nicht hinreichend untersucht wurden." verfährt ein Experimentator. Er überprüft eine Theorie solange, bis er einen Widerspruch findet. Wenn man noch keinen gefunden hat, etwa wie bei der speziellen Relativitätstheorie, so heißt das nicht, dass sie universell gültig ist.

Das Problem tritt dann auf, wenn ein Laie meint, dass ein Modell sinnfrei sein, weil er es nicht verstanden hat. Dann wird es Kindergarten. Aber nicht, weil das Modell sinnfrei ist, sondern weil der Laie keine Ahnung hat und trotzdem die Klappe aufreissst. Und ich kenne Dich gut genug, um Dir versichern zu können, dass Du das nicht nötig hast.

Danke. Und es stimmt, von Kosmologie habe ich auch keine große Ahnung. Aber ich habe auch nicht meine Klappe aufgerissen, jedenfalls nicht gegen die Kosmologie, wollte ich zumindest nicht. Was ich machen wollte ist eine allgemeine Wissenschaftskritik. Kritik nicht im Sinne von Niedermachen, sondern als Anregung zum Nachdenken, Nachdenken darüber, was wir eigentlich so machen.

Um mal von der Kosmologie wegzukommen, nehm doch einfach mal Neutronensterne, die sind so extrem in jeder Beziehung, da sollte man sich doch fragen, ob da unsere Modelle von der Welt noch alle so stimmen. Ja, ich weiß, dass das genau viele Astronomen immer wieder tun, und immer wieder zu der Erkentniss kommen, dass das alles mit unseren Modellen gut zu erklären ist. Erstaunlich finde ich es trotzdem und kann mir so ein Ding einfach nicht vorstellen. Trotzdem weiß ich, dass es besser ist, es sich nicht aus der Nähe anzuschauen. ;)

Mit freundlichen Grüße, pane
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Hallo pane,

sehr guter Beitrag :)

oh, oh, ich befürchte, ich habe mich sehr mißverständlich ausgedrückt. Weit mehr als ich beabsichtet habe. :eek:
Kein Problem, schauen wir es uns doch einfach gemeinsam an.

Es wird somit die Wirklichkeit nicht komplett, widerspruchsfrei und vollständig beschrieben. Das ist zwar richtig, aber so hart wollte ich es gar nicht ausdrücken. Die Naturwissenschaft hat diesen Anspruch schon länger nicht mehr, aber das hat die geneigte Öffentlichkeit noch nicht so ganz mitbekommen.
Aber eines geht hierbei unter: die Wissenschaft erhebt nämlich den Anspruch, eine gewisse Genauigkeit zu erreichen. Es ist nur so, dass diese Genauigkeit endlich ist, also eine Toleranz übrig bleibt. Deswegen spricht man ja auch oft davon, dass ein experimenteller Befund "konsistent" zu einem oder mehreren Modellen sei.

Mein Einwand war ja nur, dafür brauche ich keine Inflation, das Universum hätte auch plötzlich in seiner damaligen Größe und Dynamik erzeugt worden sein. Ok, der Einwand ist natürlich ziemlich schwach, genausogut könnte ich behaupten, das Universum ist erst gestern in der gestrigen Größe und Dynamik mit all seinen Elementen erzeugt worden, und dass Du der Meinung bist, dass Du schon länger lebst hängt nur damit zusammen, dass Du gestern mit Deinem Gehirn so erzeugt wurdest, dass es denkt, es gäbe es schon länger.
Kann es sein, dass Du diesen Einwand von mir hast ? Ich habe vor vielen Jahren mal kundgetan, dass man nicht unterscheiden kann, ob das Universum so ist wie der Mainstream denkt oder ob das Universum vor 5 Minuten vom Lieben Gott mitsamt aller unserer Erinnerungen geschaffen wurde.

Die Frage an dieser Stelle ist, wiviel Ursache brauchen wir eigentlich? Für den Urknall gibt es auch keinen.
Sehr gute Frage. Ich denke, die minimale Lösung ist anzustreben, also sowenig Ursache wie möglich. Allerdings könnte es ein, dass zwei in diesem Sinne minimale Systeme gleichwertig sind.

Genau das ist mein Punkt. Warum ist man nicht bereit ein Modell aufzugeben? Krampfhaft daran festzuhalten, nur um daran festzuhalten ist doch Schwachsinn. Was spricht gegen eine Inflation? Ist das uncool oder was?
Na ja, nur wegen des Horizontproblems und des Flachheitsproblems eine Inflation einzuführen ist schon etwas gar kühn. Und ohne die Grand Unified Theories oder einer gleichwertigen Entsprechung meines Erachtens auch nicht allzu sinnvoll.

Ich kenne mich nicht genügend damit aus um die Inflation zu begründen, aber wenn es zu irgendwelchen Messungen kommt, die der Inflation widersprechen, dann muss man notgedrungen was anderes suchen.
Hier ist das Problem: die vorliegenden BICEP2-Messungen, die offensichtlich nun anders interpretiert werden, widersprechen der Inflation ja gar nicht. Sie machen einfach keine Aussage betreffend der Inflation und zuvor dachte man, sie würden eine Aussage zugunsten der Inflation machen.

Mit Steady State ist offensichtlich einiges nur schwer zu erklären, also spricht das für einen Urknall. Aber einen Urknall mit anschließender gleichmäßiger, oder gleichmäßiger wachsender oder fallender Ausdehnung geht anscheinend auch nicht. Ich kann es nich beweisen, aber ich glaube den Menschen, die es können. Also braucht man eine Inflationsphase.
Man leitet das über die Grand Unified Theories her, die dann magnetische Monopole vorhersagen, die man problemlos finden sollte, aber nicht findet. Rechnet man nun "ein bisschen" herum, so führt das zur Inflationstheorie. Und bekommt noch "gratis" die Lösung des Horizontproblems und des Flachheitsproblems mitserviert.

Ich kann mir aber gut vorstellen, dass das noch nicht die letzte Erkenntniss ist und das dass Standardmodell noch einige Korrekturen erfährt. Schwirig wird es allerdings bei Modellen, die sich Grundsätzlich nicht hinterfragen lassen, etwa Multiversen oder so. Dann wird es Unwissenschaftlich.
Nicht unbedingt, es gibt durchaus Ansätze, die eine Aussage über ein anderes Universum machen könnten. Allerdings braucht es dann auch die kompetente Phantasie eines Experimentalphysikers, der sich dazu ein Experiment einfallen lässt.

Ich kann ja auch mal anfangen, kleinlich zu werden: IR[sup]4[/sup] ist eine Menge, sonst nichts. Da ist keine Addition, Multiplikation usw. erklärt. Es gibt nur Gruppen-, Ring-, Vektorraum- usw. Strukturen, die üblicherweise darauf erklärt werden. Das ist normalerweise nicht die raumzeit, das stimmt.
Na ja, eine Ringstruktur auf dem IR[sup]4[/sup] musst Du mir aber noch zeigen.

Aber ok, aus Mengensicht, ja sogar aus Vektorraumsicht hast Du natürlich Recht, da sind der IR[sup]4[/sup] und die 4-dimensionale Raumzeit isomorph. Erst wenn Du eine Abstandsfunktion beifügst fangen sie sich an, zu unterscheiden.

Ich meine, ich hätte das zu einem früheren Zeitpunkt in diesem Thread etwas präziser formuliert.

In dem Zusammenhang, kann man die Raumzeit nicht gut mit IH erklären? Die Zeit als realen Skalar und der Ort mit imaginärem Vektor?
Nein, das ist nochmal etwas anderes. IH, also die Hamilton'schen Quaternionen, würden dann irgendwie mit der Bilinearform verbandelt, konkret in der Lorentzinvarianten. Die Raumzeit selber ist aber wie der IR[sup]4[/sup] üblicherweise über IR definiert, meines Wissens braucht man dazu nicht einmal IC.

Ich muss gestehen, Alan Guth kenne ich gar nicht.
Schade; sein Buch hat mich überzeugt.

Die Frage ist, warum beschäftigt sich die Naturwissenschaft damit. Meine bescheidene Antwort lautet zur Zeit, weil der Mensch so ist. Er will den Dingen auf den Grund kommen, auch wenn er längst weiß, dass es gar nicht geht.
Eben, ich teile nicht Deine Ansicht, dass man "längst weiss", dass es nicht geht. Es geht nicht exakt, ok, aber es geht wenigstens im Rahmen einer gewissen Präzision.

Brauche ich nicht, ein Axiom ist eine Annahme. In der Mathematik ist alles eine Wenn-Dann-Beziehung. Wenn ich dies und das annehme, so folgt jenes. Man kann auch nicht beweisen, warum jede Natürliche Zahl genau einen Nachfolger hat. Man wählt die natürlichen Zahlen so, dass es der Fall ist.
Eben ! - Warum aber hast Du dann etwas anderes geschrieben ? Auch in der Mathematik kann man nicht alles beweisen: man kann nur Dinge beweisen, die axiomatisch zuvor "vereinbart" wurden. Und das auch keineswegs in jedem Fall.

Mit einem Experiment kann ich nur etwas Widerlegen, nichts beweisen.
Nein, man kann mehr: man kann eine Toleranz vorgeben und dann das Resultat innerhalb dieser Toleranz beweisen. Klar geht das nicht immer und wenn Du die Toleranz unter die Planck-Grössen schiebst geht es gar nicht. Aber 5 oder 6 Kommastellen ist heutzutage nicht mehr ungewöhnlich.

Wenn ich weiss, dass ich den Abstand des Sirius nicht auf 2 Millimeter genau angeben kann, so kann ich trotzdem aussagen, dass er nicht weiter als 10 Lichtjahre entfernt ist. Und schon gar nicht weiter als 100 Lichtjahre. Hier beträgt die Genauigkeit meines Wissens derzeit 3 signifikante Stellen.


Wie ein Arzt nach dem Motto: "Es gibt keine gesunden Menschen, nur solche, die noch nicht hinreichend untersucht wurden." verfährt ein Experimentator. Er überprüft eine Theorie solange, bis er einen Widerspruch findet. Wenn man noch keinen gefunden hat, etwa wie bei der speziellen Relativitätstheorie, so heißt das nicht, dass sie universell gültig ist.
Eben, deswegen ist es wichtig, dass man angeben kann, auf wieviele signifikante Stellen eine Theorie überprüft wurde. Wobei man auch dann nicht gegen systematische Fehler gefeit ist.

Danke. Und es stimmt, von Kosmologie habe ich auch keine große Ahnung. Aber ich habe auch nicht meine Klappe aufgerissen, jedenfalls nicht gegen die Kosmologie, wollte ich zumindest nicht. Was ich machen wollte ist eine allgemeine Wissenschaftskritik. Kritik nicht im Sinne von Niedermachen, sondern als Anregung zum Nachdenken, Nachdenken darüber, was wir eigentlich so machen.
Wie gesagt: Deine Überlegungen erscheinen mir zu puristisch: nur weil man keine exakten Ergebnisse messen kann heisst das nicht, dass man nicht trotzdem Ergebnisse in hoher Präzision erzielen kann. Und dieser Aspekt fehlt mir bei Deiner Kritik.

Um mal von der Kosmologie wegzukommen, nehm doch einfach mal Neutronensterne, die sind so extrem in jeder Beziehung, da sollte man sich doch fragen, ob da unsere Modelle von der Welt noch alle so stimmen. Ja, ich weiß, dass das genau viele Astronomen immer wieder tun, und immer wieder zu der Erkentniss kommen, dass das alles mit unseren Modellen gut zu erklären ist. Erstaunlich finde ich es trotzdem und kann mir so ein Ding einfach nicht vorstellen.
Sagt Dir das Pauli'sche Ausschliessungsprinzip etwas ? Du weisst schon - 2 Elektronen eines Atoms können nicht die gleichen Quantenzustände einnehmen.

Wenn nun ein Stern den Gravitationskollaps erleidet, so kann es sein, dass das Pauli'sche Ausschliessungsprinzip für die Elektronen den Gravitationskollaps stoppt. Dann hat man einen Weissen Zwerg.

Bei genügend grosser Anfangsmasse kann aber soviel Energie von der Schwerkraft vorhanden sein, dass der inverse Beta-Zerfall stattfinden kann, also die Elektronen und Protonen sich in ein Neutron umwandeln und - wir wollen ruhig kleinlich sein - noch ein elektronisches Neutrino aussenden. Diese Neutronen unterliegen auch einem ganz analogen Pauli'schen Ausschliessungsprinzip, und wenn dieser für Neutronen den Gravitationskollaps stoppen kann, so erhält man eben einen Neutronenstern.

Wegen des Piroutten-Effektes, also der Drehimpulserhaltung, haben diese Neutronensterne aber enorme Rotationsraten.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Klaus

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Hallo Klaus,
aber gerne doch: bitte benenne mir eine Basis des Raumes, der da gekrümmt ist.
Ich werde nur so weit hier auf Fragen eingehen, wie ich es für zielführend erachte.
Ich vertrete nun einmal nicht die schräge Ansicht, daß der Raum global verbogen sei,
sich der zugehörige Krümmungsparameter beliebig ändern und den Raum wachsen lassen könne,
selbiges Auswirkungen auf Photonen habe und dieses alles ausschließlich weit außerhalb
von Galaxien passiere und es sich deshalb lokal nicht experimentell überprüfen lasse.
Mit jeder dieser Thesen verläßt man jedenfalls den Boden der empirisch belegten Physik,
völlig egal, wie hübsch die zugehörigen mathematischen Modelle aussehen.
Mein Vorschlag wäre, die kosmologische Rotverschiebung und Galaxienflucht
mal hinsichtlich der empirisch belegten Physik zu diskutieren.
Die Frage nach der Bezugsbasis und den Eigenschaften des Raumes halte ich
da für einen sinnvollen Ausgangspunkt. Ohne genau zu klären, worüber wir eigentlich
reden, fehlt letztlich ein gemeinsamer Kontext. Wie wäre es, daher mal folgende Fragen
zu diskutieren:

1. Was ist die Bezugsbasis bzgl. der Messung des Raumes?
2. Was verbirgt sich unter dem Begriff einer "Dehnung des Raumes"?
3. Welche Auswirkungen hat eine Dehnung des Raumes auf Atome und Licht?
4. Was sind die derzeit bekannten Quelle von physikalischen Raum?
5. Was besagt die kosmologische Rotverschiebung, wenn man lediglich die
bekannten physikalischen Eigenschaften von Licht, Raum und Materie
zu Grunde legt?
6. Wie plausibel sind die Axiome der Inflationstheorie?
 
Zuletzt bearbeitet:

Ich

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Wenn du das wirklich diskutieren willst, und wirklich die Antworten erfahren willst, nicht nur polemisieren, dann mach einen neuen Thread auf. Ich wäre dann dabei.
Vielleicht kommen wir diesmal weiter.

Es ist durchaus so, dass in der Populärwissenschaft auch ziemlich viel Unsinn zu diesen Themen geschrieben wird. Du solltest diesen Unsinn aber nicht mit dem tatsächlichen Modell und nicht mir Kosmologie verwechseln. Dazu ist es nötig, dass du das Modell und Kosmologie kennenlernst. Was viel Arbeit für beide Seiten bedeutet, und das mache ich nicht, wenn dir die Diskussion nicht ernst ist. Also, wie sieht's aus?
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Ich werde nur so weit hier auf Fragen eingehen, wie ich es für zielführend erachte.
Hallo Klaus,

aus Deiner Antwort lässt sich unschwer schliessen, dass Du nichts, aber auch absolut nichts verstanden hast. Ich empfehle Dir dringend, Deine Knowhow-Defizite abzuarbeiten ehe Du hier so grossspurig herumschreibst.

Und dann wirst Du mir meine Frage beantworten, weil Du dann verstanden haben wirst, warum ich sie überhaupt gestellt habe.


6. Wie plausibel sind die Axiome der Inflationstheorie?
Wie nett; benenne mir doch bitte mal die "Axiome" der Inflationstheorie.

Vermutlich kannst Du das aber auch nicht. Wobei es - wenn Du das wenigstens versuchen würdest, Anlass einer interessanten Erörterung sein könnte.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Dgoe

Gesperrt
mach einen neuen Thread auf. Ich wäre dann dabei.
[...]
Also, wie sieht's aus?
Hallo Ich,

was gefällt Dir an diesem Thread nicht? Ist doch so gut, wie jeder andere, der thematisch passen würde. Oder meinst Du, er solle vorsorglich besser im Board GdM geöffnet werden?

Ich mein ja nur, die Logenplätze waren teuer genug ;)

@Klaus:
Praktischer Rat: Kopiere doch Deinen letzten Beitrag und poste ihn als neues Thema im Forenbereich "Gegen den Mainstream", wodurch Du dann der Haupt-Gesprächspartner bist und gleichzeitig keine Konflikte mit den Forenregeln entstehen können, solange man die dortigen noch zusätzlich beherzigt. Fände ich interessant.

Gruß,
Dgoe
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
was gefällt Dir an diesem Thread nicht? Ist doch so gut, wie jeder andere, der thematisch passen würde. Oder meinst Du, er solle vorsorglich besser im Board GdM geöffnet werden?
Hallo Dgoe,

im Berufsleben kommt es oftmals vor, dass in einem Projekt verschiedene Phasen durchlaufen werden. Dabei macht der Übergang in eine neue Phase in der Regel nur dann Sinn, wenn die vorherige Phase gut genug abgeschlossen werden konnte. Hierfür definiert man sogenannte Eingangskriterien, die zu 80% erfüllt sein müssen, damit man mit der neuen Phase überhaupt anfängt.

Ok, wenn man in Zeitnot gerät - und das ist eigentlich immer der Fall, so unterteilt man oftmals in Prio 1-Issues, die dann zu 95% erfüllt sein müssen, Prio 2-Issues, die zu 50% erfüllt sein müssen und verzichtet auf die Erfüllung der übrigen issues, d.h. man passt zu gegebener Zeit die Eingangskriterien an, aber dennoch: wenn auch die angepassten Eingangskriterien nicht erfüllt sind und man tritt trotzdem in die neue Phase an, so darf man sich nicht wundern, wenn das ganze im Scheitern endet.

Normalerweise ist das in einem ehrenamtlichen Internetforum nicht nötig, solche Eingangskriterien zu definieren, unter denen man die Diskussion in einem Thread aufnimmt.

Es mag aber Situationen geben, in denen sowas sehr sinnvoll ist und im vorliegenden Fall würde ich also dringend anraten, sich solche Eingangskriterien zu überlegen und den neuen Thread erst dann zu eröffnen, wenn diese erfüllt sind.

Beispiele solcher Eingangskriterien könnten wie folgt aussehen:
(a) Teilnehmer sind bereit, ergebnisoffen zu diskutieren
(b) Teilnehmer sind bereit, von ihrer eigenen Meinung abzuweichen
(c) Teilnehmer sind bereit, einen Irrtum in ihrer Argumentation einzuräumen und zwanglos zu beseitigen
(d) Teilnehmer sind bereit, naturwissenschaftliche Methodiken anzuwenden und bei Nicht-Kenntnis sich diese anzueignen
(e) Teilnehmer sind bereit, eigene Know-How Defizite zu erkennen und ggf. Unterstützung anzunehmen
(f) Teilnehmer sind bereit, eigene Know-How Defizite im Rahmen ihrer Möglichkeiten mit forenseitiger Unterstützung abzuarbeiten

Wenn nun die Bereitsschaft von (a) bis (f) nicht jedesmal wenigstens 50% beträgt, so würde ich nicht zuraten, in eine Diskussion einzutreten.

Das ist nun nur ein Beispiel, man kann sicherlich viel bessere Eingangskriterien definieren.


Wobei mich schöne Absichtserklärungen nicht interessieren, d.h. ich will Taten sehen und nicht schöne Worte hören. Was nun den neuen Thread anbelangt, so kann ich aufgrund des bisherigen Threadverlaufes leider nicht einmal erkennen, dass mindestens einer der vorgenannten Punkte eine Bereitschaft von echt grösser als 0% aufweist. Somit kann ich auch nicht zuraten, die Eingangskriterien ausnahmsweise grosszügig anzuwenden.


Freundliche Grüsse, Ralf
 
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