Kepler: Auf der Suche nach der zweiten Erde

Kibo

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Bei sagen wir 21 sind drei Umläufe also alle 7 Wochen ... d.H. Ein Planetenjahr hat grad mal 49 Tage!!!

....und damit hätte man jetzt nicht einmal unseren innersten Planeten Merkur nachweisen können, von daher kann man sich noch auf hunderte von Kepler entdeckte Planeten freuen, wenn nicht gar tausende!:)

mfg
 

Sensei

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Wenn die Bedeckung ganz am Anfang und am Schluss war, dann 140Tage/2=70 Tage. Aber das ist recht unwahrscheinlich.


Zum einen setzt das die Aussagekraft der jetzt veröffentlichten Daten ordentlich herab. Anderer seits: ES KOMMT NOCH VIEL MEHR!
 

TomTom333

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....u wenn nicht gar tausende!:)

ES KOMMT NOCH VIEL MEHR!

Jungs, Mädels, Damen und Herren,

habt ihr die Pressekonferenz gestern gesehen?
habt gehört was Bill gesagt hat?
habt ihr gelesen was Bynaus geschrieben hat?

Es kommen weder Hunderte noch tausende hinzu
Der Peak war bei 2-4 Tagen

Geht hier hin:
http://kepler.nasa.gov/news/nasakeplernews/index.cfm?FuseAction=ShowNews&NewsID=98
geht auf die ppt von Bill und schaut euch Slide 8 an

Dann wisst ihr das da nur noch einige kommen werden.
Und wenn dann so welche die wir mit der HEUTIGEN Technik nicht vom Kandidatenstatus weg bekommen
 

Bynaus

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Es sind auch Planeten dabei, die erst in späteren Quartalen bestätigt wurden. Die Umlaufzeiten gehen also hoch bis ca. ~120 Tage. Je weiter weg die Planeten von ihrem Stern sind, desto geringer ist die Chance, dass sie ihren Stern noch im Transit passieren. Das heisst, es werden nicht mehr ganz so viele Planeten kommen wie schon gekommen sind. Das wurde gestern an der Pressekonferenz auch gesagt. Aber die wirklich spannendsten Planeten, jene von Erdgrösse in 1 AU Entfernung von G-Zwergen, die kommen tatsächlich erst noch, und darf man sich wirklich darauf freuen.

Im 106-seitigen Bericht, der die Entdeckungen erklärt, steht unter anderem auch eine Zahl, die ich lange schon wissen wollte. Extrapoliert man die beobachteten Planeten auf die gesamte Population im Feld (rechnet man also z.B. raus, dass man nur ganz wenige Planeten im Transit sieht, dass helle Sterne von der Grösse der Sonne übervertreten sind und vieles mehr), kommt man auf folgende Zahlen:

"Erden" (R < 1.25 Re): 6%
"Supererden" (1.25 Re < R < 2 Re): 7%
"Neptune" (2 Re < R < 6 Re): 17%
"Jupiter" (6 Re < R < 15 Re): 3%
"Superjupiter" (R > 15 Re): 0.02%

Insgesamt haben ~34% aller Sterne Planeten (über Marsgrösse, kleinere sieht man nicht).

Die Häufigkeiten variieren zwischen den Sterntypen praktisch nicht. Man beachte, für sonnenähnliche Sterne gelten diese Zahlen für den Bereich innerhalb 0.5 AE. Die Abhängigkeit vom Abstand ist jedoch flach, so dass man erwarten darf, dass sich das weiter aussen nicht stark verändert.
 

Bynaus

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willst du das so stehen lassen :D

So eine Venus ist doch was schönes... :D

Was willst du uns damit sagen????

Einfach, dass wir noch nichts sicheres über die Häufigkeiten sagen können, die hinaus zu weiteren Abständen gelten. Diese Zahlen werden also mit grösserer Entfenrung zum Stern insgesamt noch etwas steigen, dank den Planeten, die weiter aussen noch kommen. Unsere eigene Sonne hätte bisher z.B. ein Null-Resultat ergeben (weil man höchsten Merkur gefunden hätte, und der ist zu klein, um gesehen zu werden).
 

_Mars_

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Unsere eigene Sonne hätte bisher z.B. ein Null-Resultat ergeben (weil man höchsten Merkur gefunden hätte, und der ist zu klein, um gesehen zu werden).


Meinst du nicht, dass man zumindest einen cold-Jupiter gefunden hätte, in einer außergewöhnlich weiten Umlaufbahn? ;)
 

Alex74

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Die Transitmethode bevorzugt halt Planeten die nah am Stern sind (wie eigentlich alle anderen Methoden auch), da der Winkel der einen Transit erlaubt bei weiter entfernten Planeten extrem klein wird.
 

Bynaus

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Meinst du nicht, dass man zumindest einen cold-Jupiter gefunden hätte, in einer außergewöhnlich weiten Umlaufbahn? ;)

Nein, denn ich rede von Kepler. Die Chance, dass Kepler einen Planeten wie Jupiter findet (in dieser Bahn) ist praktisch Null.

Die einzige Methode, die weit entfernte Planeten favorisiert, ist die direkte Beobachtung.
 

TomTom333

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Zuletzt bearbeitet:

Bynaus

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170 Mehrfachsysteme durch Kepler bisher entdeckt.

Hier einige Neuigkeiten dazu:

http://www.oculum.de/newsletter/astro/100/30/0/130.fl4re.asp#5

Z.B. ein 4fach System bei dem sich je 2 Planeten eine Bahn teilen
Toll

Das ist wirklich eine tolle Sache. Trojanische Planeten!

Fällt es euch auch auf? Extrasolare Planetensysteme sehen immer mehr so aus wie die Mondsysteme der Gasriesen. Das legt vielleicht nahe, dass ein gemeinsamer Mechanismus zugrunde liegt... Aber dann stellt sich auch die Frage: warum ist das Sonnensystem so krass verschieden?
 

MGZ

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Fällt es euch auch auf? Extrasolare Planetensysteme sehen immer mehr so aus wie die Mondsysteme der Gasriesen. Das legt vielleicht nahe, dass ein gemeinsamer Mechanismus zugrunde liegt... Aber dann stellt sich auch die Frage: warum ist das Sonnensystem so krass verschieden?

Das ist nicht ganz richtig. Bei den meisten Systemen hat man nur einen Planeten, genauer gesagt einen heißen Jupiter, gefunden. Die Systeme Gliese und Kepler-11 kriegen bloß mehr Aufmerksamkeit. Möglicherweise hatte das Sonnensystem auch mal einen Heißen Jupiter oder mehrere Planeten innerhalb der Merkurbahn, aber die wären dann vielleicht inzwischen von der Sonne verschluckt. Aber die meisten Simulationen zur Entstehung von Planeten legen nahe, dass das Sonnensystem normal ist.
 

Kibo

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Im Prinzip fällt mir nur die Größe ein die anders ist.
Wir haben ja jetzt vorallem Planeten die sehr eng um ihre Sonne kreisen, das ergibt sich aus der noch recht kurzen Suchzeit. Bei Systemen mit so eng gepackten Planeten ergeben sich solche Konstellationen vielleicht ganz von selber weil die Planeten sich untereinander stärker beeinflussen.
Ich bin der Meinung es ist zu früh zum spekulieren, einfach weil wir immernoch nur einen recht kleinen Teil der Planeten bisher sehen konnten.

mfg
 

Bynaus

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MGZ schrieb:
Bei den meisten Systemen hat man nur einen Planeten, genauer gesagt einen heißen Jupiter, gefunden.

Du meinst jetzt Kepler, oder? Es gibt aber durchaus eine ganze Reihe von Systemen, die eher wie "Mondsysteme" von Gasriesen aussehen, mit Resonanzen, einer grossen Rolle für Gezeitenkräfte, und jetzt sogar trojanischen Planeten.

Interessant ist, dass bei Systemen mit solitären Hot Jupiters oft eine grosse Abweichung zwischen der Bahnebene des Planeten und dem Sternäquator besteht (ob das für die solitären Kepler-HJ auch zutrifft, wissen wir nicht). Bei den dichtgepackten Systemen, die wie Mondsysteme aussehen, sehen wir das nicht (wieder: bei den Kepler-Systemen wissen wir das nicht, aber ich glaube mich zu erinnern, dass zumindest bei Kepler-11 die Planeten in der Äquatorebene des Sterns kreisen). Das könnte darauf hinweisen, dass HJ eben nicht durch das klassische Migrations-Szenario entstanden sind, sondern durch Planet-Planet-Scattering ("Ablenkung") und dann auf ihren engen Orbits zirkularisiert wurden (das würde wohl auch heissen, dass es in solchen HJ-Systemen keine erdähnlichen Planeten in der Zone zwischen dem HJ-Orbit und dem Ort, an dem er ursprünglich entstanden ist, gibt).

Aber es fällt schon auf, dass viele der Mehrfachsysteme, die Kepler gefunden hat, ähnliche charakteristische Umlaufszeiten, und durchaus ähnliche Massenfraktionen (Alle Planeten / Stern, bzw., alle Monde / Planet) haben wie die Gasriesenmondsysteme.

Möglicherweise hatte das Sonnensystem auch mal einen Heißen Jupiter oder mehrere Planeten innerhalb der Merkurbahn, aber die wären dann vielleicht inzwischen von der Sonne verschluckt.

Unwahrscheinlich. Es gibt Sterne, die so alt sind wie die Sonne, und heute noch HJ oder andere Planeten sehr nahe am Stern haben, gerade z.B. Kepler-11. Wenn tatsächlich ein so massiver Planet in unsere Sonne hineinspiralt wäre, würden wir zudem erwarten, dass die Sonne sein ganzes Drehmoment aufgenommen hätte, womit sie deutlich schneller rotieren sollte. Die Sonne ist aber ein ziemlich typischer Rotator.

Aber die meisten Simulationen zur Entstehung von Planeten legen nahe, dass das Sonnensystem normal ist.

Vor 1995, ja. Seither ist so ziemlich alles offen. Aussagen über allfällige "Normalität" können wir nicht machen, nicht einmal nach Kepler, denn Kepler kann Planeten wie Jupiter nicht sehen (bzw, es ist extremst unwahrscheinlich, dass ein Planet wie Jupiter einen Transit macht, den Kepler sehen könnte). Wir wissen dank Kepler aber z.B., dass Planeten mit einem Durchmesser zwischen Erde und Neptun auf den innersten 0.5 AU am häufigsten sind (kleinere Planeten sind seltener, obwohl Kepler sie sehen könnte). Solche Planeten gibt es in unserem System schon gar nicht. Zumindest was die innersten 0.5 AU angeht, sind wir definitiv untypisch.
 

TomTom333

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...... Aber die meisten Simulationen zur Entstehung von Planeten legen nahe, dass das Sonnensystem normal ist.


Ja, aber das liegt daran das wir die Simulationen unserem SS angepasst haben.
Die Wirklichkeit sieht ein wenig anders aus und das stellt man immer mehr fest und hat mittlerweile 2 Verschiedene Arten wie Planeten entstehen.
 

Alex74

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Ich schließe mich Toms Meinung an :D
Besonders deutlich wurde dies als man die Planetenentstehungsmodelle stark anpassen mußte nachdem man die ersten Hot Jupiters fand, Planetenmigration und sowas war in den alten Modellen ja auch überhaupt nicht vorgesehen.

Gruß Alex
 

TomTom333

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....., einfach weil wir immernoch nur einen recht kleinen Teil der Planeten bisher sehen konnten.

mfg

Leider falsch. Es kommen nicht mehr viele hinzu. Die große Masse ist abgefrühstückt..... jetzt kommt "nur" noch Qualität statt Quantität wie Mr. Borucki in der PK sagte
 
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