Allein die Expansion des Universums bedingt, dass die Anzahl Menschen endlich bleibt. Die Energiedichte wird immer geringer, während der Energiebedarf der verbleibenden Menschen gleich bleibt. Ausserdem liegt immer mehr Energie in nicht nutzbarer Form vor (thermische Hintergrundstrahlung).
Ich bin immer wieder erstaunt, dass gewisse intelligente Menschen so verbissen an der fernen, fernen Zukunft der Menschheit hängen. Einer Zukunft notabene, die sie (wohl) nie erleben werden. Unser Leben ist begrenzt, und so ist das Leben unserer Spezies. Wir sind weder allmächtig noch unsterblich, und es ist nichts schlechtes daran, das auch einzugestehen. Im Gegenteil, ich denke, unsere Existenz bekommt mehr Sinn und Bedeutung, wenn wir akzeptieren, dass sie nicht für immer ist (das gilt natürlich auch für das einzelne menschliche Leben - obwohl ich im Moment nichts dagegen hätte, es um zumindest ein paar Jahrhunderte zu verlängern
). Die Anzahl bereits gelebter Menschen gibt einem einen Anhaltspunkt, wie viele in etwa noch kommen werden (mit (100-x)% Wahrscheinlichkeit nicht mehr als (100/x) mal mehr als schon gelebt haben). Das muss die Null-Hypothese sein, der vernünftigste Vorschlag, und der wird mit der angegebenen Wahrscheinlichkeit zwingend richtig sein (dh, (100-x)% aller Menschen werden damit richtig liegen). Abweichungen davon müssten plausibel belegt werden, was aber nicht ohne weiteres möglich ist (aber nicht ausgeschlossen: z.B. könnte es sein, dass wir plötzlich in Kontakt mit Ausserirdischen treten, die uns zeigen, dass noch jede Zivilisation für viele Millionen Jahre existiert hat - das wäre ein Hinweis darauf, dass wir tatsächlich ausserordentlich früh in der Geschichte unserer Spezies leben). Das grimmige Festhalten an einer extrem langen menschlichen Zukunft ist wie wenn jemand genauso verbissen behauptet, dass er (oder sie) mit Sicherheit im Lotto gewinnen wird. Was soll man da sagen? Wir können es zwar nicht ausschliessen, aber die Verbissenheit ist doch angesichts der Chancen völlig fehl am Platz. Wenn schon, müsste man sagen: es könnte vielleicht sein, aber realistischerweise wird es nicht dazu kommen (das gilt übrigens ganz egal ob die Zahlen schon gezogen wurden oder nicht). Das ist genau meine Haltung in der Frage: vielleicht wird die Menschheit noch sehr lange existieren. Aber realistischerweise werden nach uns wohl höchstens noch ein paar hundert Milliarden Menschen geboren (auch dann wären wir untypisch, aber immerhin nur im Prozent-Bereich, nicht im Lottomillionärbereich!). Da ist immer noch eine grossartige Zukunft möglich, innerhalb unserer Lebenszeit und weit darüber hinaus. Aber irgendwann wird die Menschheit aus irgendwelchen Gründen an ihr Ende kommen. Wir sollten das beste aus der Zeit machen, die wir haben.