Bynaus
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Dgoe schrieb:Vielleicht wäre "Radioaktivitätsenergie" angebrachter.
Das ist falsch - man nutzt nicht die Radioaktivität, um daraus Strom zu erzeugen (die macht nur einen winzigen Teil der tatsächlich erzeugten Wärme aus). Das machen höchstens Radioisotopengeneratoren, wie man sie auf Raumsonden im äusseren Sonnensystem nutzt (allerdings wurden deren Radioisotopen auch zunächst in Kernreaktoren erzeugt, weil sie so kurzlebig sind, dass alle natürlichen Quellen längst zerfallen sind).
Was Kern- bzw. Atomenergie aussagt ist, dass man Energie aus dem Kern des Atoms nutzt. Das bedeutet mitnichten, dass man dafür den gesamten Kern nutzen muss, genauso wie Sonnenenergie oder Windenergie auch nicht die gesammte Energie der Sonne bzw. des Windes nutzen muss, bevor man sie als solche bezeichnen darf. Es geht darum, wo die Energie herkommt, und das ist nun mal die Sonne, der Wind oder eben der Atomkern.
Übrigens: Der Grund warum Japan nach Abschaltung all seiner AKW nicht in die "Steinzeit" zurück fiel liegt ganz einfach darin dass man stattdessen Öl- und Gaskraftwerke hochgefahren hat. Genauso wie man in Deutschland die AKW mit Kohle kompensieren will. Die "Alternative" zu AKW heisst deshalb offensichtlich: fossile Energieträger. Wenn man schon aussteigen will, dann sollte man stattdessen so vorgehen, dass man die AKW ersetzt sobald sie zu alt werden, und nebenbei die Erneuerbaren kontinuierlich ausbaut, so dass man damit erst die fossilen Kraftwerke, und schliesslich auch die AKW ersetzen kann (natürlich muss man auf dem Weg dahin das Speicherproblem lösen). Dieser Ansatz garantiert ein Maximum an Sicherheit bei einem Minimum an CO2-Ausstoss. Man erzeugt natürlich auch mehr radioaktiven Abfall (allerdings bläst man weniger radioaktiven Abfall in die Atmosphäre), aber der Abfall ist ein lösbares Problem (Transmutation/Verbrennung in AKWs der nächsten Generation).