Da momentan das Niveau wieder etwas sachlicher wird (bis auf bei einen Teilnehmer der Diskussion), will ich mich doch nochmal einklinken, auch weil wieder ein paar andere mitreden, was ich gut finde
@SRM:
Das Hauptproblem am Thread ist, daß es 2-3 Diskussionspartner hier gibt, an deren Beiträgen offensichtlich ist, daß sie den Wahrscheinlichkeitsbegriff und auch im Zusammenhang mit dem DA niht verstanden haben, gepaart mit einem unmöglichen Diskussionsstil (nämlich seine Diskussionspartner als "-Jünger", "-Propheten" etc. zu diskreditieren, ständig neue abstruse und zusammenhanglose Beispiele zu ersinnen nur um ausweichen zu können, etc.), diese Leute erkennen ja nichtmal die Korrektheit des DA unter den simplen Vorbedingungen so wie es formuliert ist an. Ich wette irgendjemand von denen wird sich auch abfällig darüber äußern daß ich nun doch wieder in den Thread einsteige (bzw. dies nun doch nicht mehr tun weil ich es gerade erwähnte

).
Nachdem ich die Tage nochmal ein wenig gebrütet habe, ist mein Erkenntnisstand zum DA folgender;
Das DA ist insgesamt und komplett richtig unter ein paar Voraussetzungen;
1. Die Zahl der Menschen die jemals leben werden ist endlich (trivial).
2. Die Geburtsrangfolge ist für den Beobachter, der das DA für sich durchrechnet insgesamt relativ zu allen je lebenden Menschen über die ganze Reihenfolge wirklich zufällig
und/oder Wiedergeburt ist möglich (und auch der Fall *keine Geburt eines Beobachters* ist zulässig).
Das mit der Wiedergeburt ist kein "Geschwafel" als was es hier schon bezeichnet worden ist, sondern wird klar wenn man das, wie ich vorschlug, mal unter realistischen Bedingungen simulieren will; nochmal anders ausgedrückt: egal wie man die Wahrscheinlichkeit für einen DA-ausrechnenden Beobachter wählt - unterbindet die Simulation daraufhin die Entstehung eines weiteren solchen Beobachters (was real der Unmöglichkeit einer Wiedergeburt entspräche), so wird die mittlere Rangfolge aller (in nun unterschiedlichen Simulationsgängen) erzeugten Beobachter früher liegen als es der Fall wäre, wenn die Möglichkeit der erneuten Entstehung ein und des selben Beobachters (der dann nochmal eine weitere Nummer zieht) nicht verboten ist.
Das würde aber bedeuten, daß es unter den späteren Menschen keine Beobachter mehr gäbe (bzw. weniger davon) - was natürlich Unsinn ist (Referenzklasse ist ja per Definition: alle Menschen die das DA anwenden können und daher Beobachter sind).
Das bedeutet, daß in der realen Welt also tatsächlich die Rechnung "RANDOM(alle Menschen)=Beobachter" (bei Betrachtung der Gesamtzahl aller je lebenden Menschen quasi "von außen") identisch ist mit der Anwendung "RANDOM(wird dieser jetzt geborene Mensch Beobachter?)" bei jedem neuen Menschen und ohne Kenntnis wie es überhaupt weitergeht.
Die Folgerungen sind wiederum mathematischer als auch philosophischer Natur:
1. (wahrscheinlich: ) Entweder das DA ist so wie es formuliert ist anwendbar und Wiedergeburt ist nicht ausgeschlossen oder die Position eines Beobachters durch andere höhere Gründe unter allen Menschen absolut zufällig.
2. (eher unwahrscheinlich da Gründe fehlen: ) Oder das DA ist nicht ohne weiteres anwendbar und Wiedergeburt ist ausgeschlossen.
3. (rein intuitiv ziemlich unwahrscheinlich: ) Oder es existiert überhaupt nur ein bewußter Beobachter (ich), das Fehlen von späteren Beobachtern würde dann entgegen dem was ich oben schrieb kein Unsinn sondern zwangsläufig sein und das DA ist nicht ohne weiteres anwendbar.
Die Argumentation mag ziemlich abgehoben klingen, letztlich ist es eine Folge der Frage, wie der Zufall den Beobachter (und damit dessen Position) wählt; wie gesagt, bitte versucht mal (gedanklich) eine solche Simulation wie ich sie vorschlug umzusetzen, dann wird das Problem offenbar.
Vielleicht gibt es auch eine einfache Lösung, dann wäre das natürlich obsolet.
Wer die Korrektheit des DA so wie es formuliert ist anzweifelt, dem würde ich gerne anbieten daß wir unter Leitung eines neutralen Spielleiters das Spiel mit den Tickets spielen und von der eigenen Ticketnummer auf die Gesamtzahl schließen; wer jeweils näher dran liegt bekommt je 1000 Euro, wir spielen 10 mal. Bedingung: ich darf meinen Schätzwert per DA bestimmen, der andere nicht und muß mindestens 5 mal Schätzwerte von über 1.000.000.000.000.000.000.000.000.000 nehmen (da ja, wie behauptet wurde, alles möglich ist, und die Zahlen oberhalb dieser sind immernoch unendlich viel mehr, also hat der andere ja auch unendlich viel mehr Chancen...

)
Gruß Alex