Ich setze diese Diskussion hier fort, denn im anderen Thread hat sie nichts verloren:
Hallo Bynaus,
das ist zwar in der Absolutheit Deine Meinung, aber ok, inhaltlich teile ich sie.
Es ging ihm darum zu sehen, ob sich die IRAM-Messung mit seinem eigenen, neuen Ergebnis in Übereinstimmung bringen lässt. Das geht tatsächlich, wenn man einen neueren Wert für die Helligkeit nimmt. Das lässt sich nicht knapper sagen als es da steht.
Es lässt sich genauso knapp sagen, wie Du das tust. Mike Brown macht das deutlich länger. Darf er natürlich, aber eben: es geht ohne inhaltlichen Verlust knapper. Aber das abzählen der Wörter überlasse ich Dir.
Wohl kaum, so genau konnte man das nie wissen (und man weiss es immer noch nicht) - höchstens im nominellen Wert, also innerhalb der Fehler. Das lässt durchaus die Möglichkeit offen, dass Eris kleiner als Pluto ist.
Eben, so genau konnte man das nicht wissen. Warum er es trotzdem tat weiss ich nicht. Ist letztlich nur ein unwichtiges Detail, ein weiteres - es sind ja alles nur unwichtige Details.
Das bezweifle ich. Du willst ihm andichten, dass er Eris unbedingt grösser als Pluto haben wollte. Das kann ich nicht erkennen.
Wenn Du die vielen unwichtigen Details nicht sehen willst - auch ok. Wenigstens hat Mike Brown ja nun die wahren Grössenverhältnisse nach dem Vorbeiflug der New Horizon-Sonde anerkannt. Das wäre zwar schon nach der Sternbedeckung durch die Eris grundsätzlich möglich gewesen, aber wenigstens jetzt hat er das getan.
Ich verstehe jedoch, dass die erste Intuition, wonach das - entfernungskorrigiert - hellere Objekt auch grösser sein sollte, eine Zeit lang noch dominiert hat. Schliesslich wurde Eris immer kleiner und weisser, bis sie am Ende das weisseste Objekt im Sonnensystem ausserhalb des Saturnsystems wurde.
Eben, zumal sie ja auch mehr Masse als der Pluto hat. Wenn Deine Wortwahl "eine Zeit lang" bis Mitte 2015 reicht, so bin ich ja mit Dir einverstanden.
Das entsprach dem damaligen Stand des Wissens. Da ist nichts zweifelhaftes daran. Dein Vorwurf war nicht gerechtfertigt.
Das wahre Wert war aber ein anderer und die zugehörigen Fehlerrechnungen haben das nicht erkannt. Wie aber schon geschrieben: selbstverständlich darf Mike Brown einem peer-gereviewten Artikel vertrauen. Trotzdem ist irgendwo in der Argumentationskette ein Fehler passiert, denn es kam ein falscher Wert heraus.
Eben. Dann kannst du auch nicht fordern, man hätte das "nebeneinander" nennen müssen. Konnte man gar nicht.
Das fordere ich auch gar nicht. Ich fordere nur, dass die Korrektur gleich prominent wie die erste Schätzung erfolgen soll, denn sonst bekommt man mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die Korrektur nicht mit.
Wir hatten da einen Thread, und ich denke UMa hat das ziemlich schnell klargestellt.
Wenn ich mich recht entsinne war
ich es, der auf die 400-700m hingewiesen hat ...
Überhaupt nicht. Du bist der, der Mike Brown Fehlverhalten vorwirft. Die Beweislast liegt ganz klar auf der Seite des Anschuldigers und nicht des Angeschuldigten (bzw., mir, der ihn hier gegen deine Anschuldigungen verteidigt).
Nein: das Ergebnis ist falsch und das wurde durch
keine Fehlerrechnung erkannt. - Also gibt es mindestens einen Fehler in der Argumentationskette. Ich behaupte nicht, dass sich dieser Fehler in dem Teil der Argumentationskette, befindet, den Mike Brown erstellt hat.
Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass sich in der Argumentationskette mindestens ein Fehler befindet.
Aber nicht bei Mike Brown.
Nicht im HST-Artikel über die Eris, aber das habe ich auch nicht behauptet. Im Gegenteil: in diesem Artikel wird der Fehler ja aufgedeckt.
Wie oben erwähnt kann das nur der nominelle Wert sein, der mit einem Fehler behaftet ist, der deutlich grösser ist als dieser eine km (wie auch in dem Artikel von ihm steht). Der neue Wert von Pluto ist am oberen Ende des von Brown im Blog-Artikel genannten Fehlerintervals, während Eris (nach Sternbedeckung) etwas unterhalb der Hälfte ihres Fehlerintervals ist.
Da ich die Tabelle nicht mehr finde weiss ich nicht, welche Reihenfolge Mike Brown aktuell angibt. Bei denen dahinter spielt es ohnehin keine Rolle, von denen ist er bei allen der Entdecker.
Wenn du deine Anschuldigung an Mike Brown (und evtl. Bertoldi et al.), hier irgendwie falsch (oder gar absichtlich falsch) gerechnet zu haben, aufrecht erhalten willst, dann bitte mit Substanz: unterfüttere sie mit einer Rechnung, die uns Brown's Fehler aufzeigt.
Du kombinierst den Fehler immer mit Mike Brown - der Fehler tritt irgendwo in der Argumentationskette auf. Wobei es prinzipiell auch möglich wäre, dass im Rahmen der Aussagekraft der Arbeit von Bertoldi et al. die Fehlerrechnung hinreichend genau ausgeführt wurde, aber nicht genau genug für Mike Browns Zwecke war. In diesem Falle hätte Mike Brown einen Fehler gemacht, weil er eine Arbeit zitiert hätte, die einen anderen Gültigkeitsbereich hat. Wie ich Mike Brown in seiner HST-Messung der Eris verstanden habe war das aber nicht der Fall, d.h. der Wert wurde in der Arbeit von Bertoldi et al. überschätzt und die Überschätzung in der Fehlerrechnung nicht erkannt. Hier mag ich mich aber auch irren, denn wie gesagt: mir genügt es, dass in der Argumentationskette mindestens ein Fehler aufgetreten ist.
Ansonsten kann ich die Angelegenheit als erledigt betrachten. Und ich will die Anschuldigung dann auch nicht mehr von dir lesen.
Das ist dann der Fall, sobald 2500km grösser als 2600km ist. Im Übrigen kannst Du Dich dieses Problems auch sehr einfach entledigen, wenn Du ins unendlich reichende Verteilungen doch zulässt. Allerdings müsste dann noch geklärt werden, wann zwei Ergebnisse "konsistent" sind, denn sie dürfen dann ja auch ausserhalb des numerischen Intervalle liegen, und das "ausserhalb" ist nun mal im Allgemeinen unendlich gross.
Ich persönlich tendiere zu letzterer Lösung, d.h. der Laie ist (leider) zu blöd, um verstehen zu können, dass +/- Angaben keineswegs überlappend sein müssen, aber aus mathematischer Sicht deckt das Intervall mit der Standardabwechung nur rund 68% des Wertebereiches ab, was im Kuipergürtel bzw. aufgrund der grossen Unsicherheiten der Albedo-Schätzungen
viel zu wenig ist. Der Laie mag sich aber damit trösten, dass Mike Brown dank der nicht-überlappende Bereichen herausgefunden hat, dass in der Arbeit von Bertoldi et al. ein Wert überschätzt wurde.
Freundliche Grüsse, Ralf