Einstein @ Home Suche nach Gravitationswellen

Joachim

Registriertes Mitglied
abgeleitet aus allgemeinwissen + 'gebogene Zeit und gekrümmter Raum'.

-wenn mal als Vereinfachung die Gravitationswellen als eine Gravitonstrahlung auffasst, wird deutlich, dass diese Strahlung ganz offensichtlich den Schwarzschildradius überwinden können muss

Nö, Gravitationswellen entstehen im Bereich zwischen den umeinander rotierenden Objekten und strahlen von da aus ab. Man braucht immer eine inhomogene Massenverteilung (Quadrupolmoment) um Gravitationswellen zu erzeugen. Dazu müssen mindestens zwei Massenzentren umeinander kreisen und die Raumkrümmung zwischen diesen Zentren pflanzen sich als Wellen fort.

Im Fall von schwarzen Löchern entstehen die Wellen also außerhalb der Ereignishorizonte.

Das ist übrigens ganz analog zu den elektromagnetischen Wellen, die sich auch von dem Feld zwischen den schwingenden Ladungen abtrennen.

Gruß,
Joachim
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo Joachim,

Man braucht immer eine inhomogene Massenverteilung (Quadrupolmoment) um Gravitationswellen zu erzeugen. Dazu müssen mindestens zwei Massenzentren umeinander kreisen und die Raumkrümmung zwischen diesen Zentren pflanzen sich als Wellen fort.
mir erscheint Deine Beschreibung zumindest missverständlich.

Aus: http://geo600.aei.mpg.de/press-information/brochures/geo600/
Gravitationswellen dagegen durchdringen solche Wolken ungehindert. Sie werden uns daher genaue
Informationen über die Verteilung von Neutronensternen und Schwarzen Löchern im Universum
sowie über den detaillierten Ablauf von kosmischen Katastrophen wie einer Sternexplosion (Supernova)
oder dem Zusammensturz und Verschmelzen zweier Sterne liefern können.

Die Beschreibungen die ich kenne, sprechen allgemeiner von beschleunigten Massen als Quelle für Gravitationswellen. Und die Quellen sind nicht auf Quadrupol-‚Strahler’ beschränkt.

Es ist mir aber bisher nicht gelungen eine für mich verständliche Quelle zu finden, die dieses Thema anschaulich genug beschreibt und mich nicht mit unbeantworteten Fragen die diese Beschreibung aufwirft, zurücklässt.

Herzliche Grüße

MAC
 

Joachim

Registriertes Mitglied
Hallo MAC,

Die Beschreibungen die ich kenne, sprechen allgemeiner von beschleunigten Massen als Quelle für Gravitationswellen. Und die Quellen sind nicht auf Quadrupol-‚Strahler’ beschränkt.

Auch höhere Momente können beteiligt sein. Aufgrund der Impulserhaltung kommt eine beschleunigte Masse nie allein vor. Es muss immer gleichzeitig eine andere Masse in entgegengesetzter Richtung beschleunigt sein. Meistens handelt es sich dabei um zwei einander umkreisende Objekte. Das ist ein rotierender Quadrupol (+höhere Momente). Es kann natürlich auch eine kompliziertere Massenverteilung sein, aber um oszillierende Multipole kommt man nicht herum.

Es ist mir aber bisher nicht gelungen eine für mich verständliche Quelle zu finden, die dieses Thema anschaulich genug beschreibt und mich nicht mit unbeantworteten Fragen die diese Beschreibung aufwirft, zurücklässt.

Und das obwohl der User Ich immer wieder Fragen zu diesem Thema beantwortet :) Welche Fragen wären das denn?

Gruß,
Joachim
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo Joachim,

Joachim schrieb:
Aufgrund der Impulserhaltung kommt eine beschleunigte Masse nie allein vor.
Ja. Und das geht eben auch anders, als mit zwei umeinander Rotierenden Stern(resten).



Joachim schrieb:
Und das obwohl der User Ich immer wieder Fragen zu diesem Thema beantwortet
Ja, das stimmt. Leider in diesem Falle nur so, dass er uns zwar die sachlich richtigen Informationen gibt, aber keine Erklärung, die ich verstehe :eek: und z.B. widerspruchsfrei mit den Informationen von K.Danzmann bekomme. Siehe http://www.astronews.com/forum/showthread.php?t=1500&page=9



Joachim schrieb:
Welche Fragen wären das denn?
Während ich versuchte meine Frage so zu formulieren, dass man sie auch (hoffentlich) wirklich verstehen kann, ist mir möglicherweise klar geworden, warum ich den Versuchsaufbau von GEO600 bisher nicht verstanden hatte und mir im Moment einbilde, ihn endlich zu begreifen.

Mein ganz aktueller Stand ist jetzt: Der Schenkel, der parallel zur Schwingungsrichtung liegt, wird in seiner Längsrichtung schwingend kontrahiert und gedehnt, was dem anderen Schenkel in seiner Richtung so nicht passiert. Dadurch ändert sich die Frequenz des Lichtes, das bereits unterwegs ist. Wie bei der kontinuierlichen Raumausdehnung durch die kosmische Expansion.

Damit passen jetzt meine Vorstellungen, die Aussagen von Ich und K. Danzmann zusammen.

Der Laser, der das Licht erzeugt, würde dabei genau wie in der Tiefe eines entsprechenden Gravitationsfeldes auch seine Erzeugungsfrequenz ändern, weil für ihn in diesem Moment ein verlangsamter oder beschleunigter Zeitablauf wirksam ist. Aber die Veränderung der Frequenz während der Lichtlaufzeit erleidet weit überwiegend nur der von der (relativ kurzen) Welle betroffene Schenkel und damit kommt dann doch eine Frequenzdifferenz zwischen den beiden Richtungen zustande.

Joachim ich danke Dir sehr für Deine Nachfrage. Wenn das, was ich jetzt beschrieben hab’ richtig war, dann ist, denke ich, bei mir der Knoten endlich geplatzt. :)

Herzliche Grüße

MAC
 

Sensei

Registriertes Mitglied
Hat das wirklch was mit der frequenz des Lichtes zu tun. Ich dachte, dort wird 'einfach' der Laufzeitunterschied der beiden Strecken mittels Michelson-Interferometer untersucht. Es ist doch schlicht so, dass die eine Strecke wegen der streckung etwas länger wird, das Licht dadurch länger braucht und deswegen z.b. der 'Lichtberg' etwas fürher ankommt als der des anderen Lichtstrahls.

EDIT:
Soll man sowas schon als seitliche Ansicht einer Spiralgalaxi deuten?

http://cas.sdss.org/astro/en/tools/chart/chart.asp?ra=233.92365441&dec=9.1491649
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben