Dunkle Energie durch Paarvernichtung?

mac

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Hallo Komet,

Gehen wir von der Theorie der Virtuellen Teilchen aus, die durch Symmetriebrüche in reale Teilchen umgewandelt werden, so kommt die Energie hierfür aus dem Vakuum.
hier hast Du die beschriebenen Vorgänge in Deinem Sinne verfälscht. :rolleyes:

Aus Virtuellen Teilchen entstehen keine realen Teilchen. Auch bei der Hawkingstrahlung ist das nur der Fall, wenn Du den Vorgang unzulässig verkürzt. Die nötige Energie um aus einem virtuellen Teilchen ein reales zu machen, wird dem schwarzen Loch entzogen. Wenn Du es schon verkürzt, dann kannst Du höchstens sagen, daß auf diesem Wege dem Schwarzen Loch Materie entkommt.

Die Vorgänge bei denen durch Symmetriebrüche normale Materie übrig bleibt, finden alle mit realer Energie und realen Teilchen statt, keineswegs mit virtuellen.

Herzliche Grüße

MAC
 

Orbit

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mac
Du sdchreibst
Die Vorgänge bei denen durch Symmetriebrüche normale Materie übrig bleibt, finden alle mit realer Energie und realen Teilchen statt, keineswegs mit virtuellen.

Das wollte ich komet gestern schon klar machen:
@ komet007
Weil Du Deinen Beitrag mit der Vernichtung virtueller Paare beginnst, vermute ich, dass Du zwei Vorstellungen vermischst: die Vernichtung virtueller und die realer Materie-/Antimateriepaare.

Komet007 beruft sich offenbar auf die Theorie von Fahr/Heyl, wenn er diese beiden Vorgänge gleichsetzt. Aber der Mechanismus, den die beiden Astrophysiker aus Bonn beschwören, ist nichts als eine sehr gewagte Hypothese. Es ist kein Mechanismus bekannt, der auf diese Weise Materie aus dem Vakuum kreieren könnte.
Nebenbei gesagt, ist dieser Umstand m.E. auch der grösste Schwachpunkt in der Hypothese Fahr/Heyls. Das hat Heyl übrigens hier in diesem Forum indirekt sogar selbst zugegeben.

Orbit
 

ins#1

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Gesetz dem Fall, dass die Vakuumenergie die DE darstellt, könnte ich mir komet007s Idee nach, die frühe Paarvernichtung nur als DM-Kandidat (und nicht DE) vorstellen, denn die Vakuumenergie wird seit dem Ende der inflationären Expansion als konstant betrachtet und beträgt (bestenfalls) nahezu 0 (liegt mit 10^-8 ergs/cm³ um etliche Größenordnungen unter dem theoretisch ermittelten Wert) und spielt somit erstmal keine große Rolle in der Entwicklung des Alls. Alles ab etwa einer Sekunde (Beginn der BBN) nach dem Urknall, ist sehr genau mit ART (und den daraus abgeleiteten Friedmannmodellen) und dem Standardmodell beschreibbar.
***
:edit: Das große Fragezeichen ist im Grunde nur die Asymmetrie während der Baryogenese, alles weitere ergibt sich im Grunde akkumulierend wie von selbst.
***
Die Paarvernichtung von Materie/Antimaterie während der Baryogenese erzeugt (wie schon erwähnt) nicht nur sich streuende Photonen. Unter den ultrahohen Temperaturen in dem sich das Meer von Teilchen/Antiteilchen im Equilibrium befand, herrschte ein reges hin und her von Strahlung und Materie. Wann genau die Asymmetrie in diesem sehr frühen und unerforschtem Stadium auftrat, ist derzeit noch Gegenstand von diversen Theorien und nicht nachprüfbar.
Nehmen wir ein Elektron/Positron-Paar kurz vor Beginn der einsetzenden (und viel besser verstandenen) primordialen Nukleosynthese und geben beiden (Ruhe-)Massen noch reichlich kinetische Energie mit auf den Weg (hohe Temperatur), so kann ich alle möglichen Arten von Teilchen/Antiteilchen-Paaren erzeugen. Im Falle von schwach-wechselwirkenden Teilchen, kann man sich zwei Extreme vorstellen. Zum Einen ein Teilchenpaar, dessen Ruhemasse klein und kinetische Energie sehr hoch ist (und z.B. im Falle von heißen, weil relativistischen, Neutrinos nicht klumpt) und zum Anderen ein Teilchenpaar, dessen Ruhemasse sehr groß ist und nicht-relativistisch herum liegt (kalte WIMPs). In beiden Szenarien tritt, bedingt durch die rasche Abkühlung (Expansion) des Universum, nun jeweils ein Zustand ein, in dem die Interaktionen der erzeugten Teilchen/Antiteilchen-Paare schlagartig beginnen aufzuhören (gewissermaßen einfrieren). Da es viel leichter ist, Teilchen mit kleiner als mit großer Ruhemasse zu erzeugen (und es deshalb viel mehr davon gibt), kann man ausrechnen, wieviele Neutrinos in etwa nach dem Einfrieren da sein sollten und entsprechend, wie groß deren Massen sein müssten um für die DM in Frage zu kommen. Mit dem Ergebnis dass man Neutrinos leicht als DM-Kandidat ausschließen kann (höchstens als unbedeutenden Teil).
Anhand des Ergebnisses der primordialen Nukleosynthese (~75% Wasserstoff/~25% Helium), kann man sogar ausschliessen, dass weitere (schwerere) Teilchenfamilien existieren, da bereits ein Neutrino vierter Generation viel mehr Helium erzeugen würde, als man tatsächlich findet.

Nach der primordialen Nukleosynthese (ab etwa 20 Min. bis ~380.000 Jahre nach dem Urknall), geschah dann die mehr oder weniger (langweilige) Schwarzkörperstrahlung des heißen Alls, samt der Streuung der Photonen an den frei umherschwirrenden Nukleonen und Leptonen bis das Universum genug abgekühlt war dass sich durch Elektroneneinfang fertige Atome bilden konnten. Dieser Vorgang geschieht allmählich, so dass sich die Elektronen immer wieder kurz an die Atomkerne binden und wieder lösen und dabei die charakteristische Hintergrundstrahlung ausstrahlen.

Dass virtuelle Teilchen keine realen Teilchen (jedoch einen nachweisbaren Effekt auf reale Materie hat) entstehen lassen ist, nebenbei bemerkt, essentiell! Die Konsequenz daraus wäre eine Verletzung aller Erhaltungssätze zusammengenommen, und verleitet mich glatt zu einer Aussage a la Lesch - würde es die geben, würde es uns nicht geben.

Gruß
ins#1
 
Zuletzt bearbeitet:

mac

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Hallo Orbit und Komet,

alle meine Antworten beziehen sich so weit wie möglich auf real beobachtbare Vorgänge, mit der Ausnahme Hawkingstrahlung. Die Lamb-Shift wird von A. Müller als indirekter Nachweis für die 'Oszillation' virtuelle Energie/virtuelle Teilchen beschrieben und damit gibt es zumindest einen indirekten Hinweis, daß die Hawkingstrahlung vielleicht nicht nur Theorie ist.

Bei Deinen Antworten Komet, bin ich mir bisher nicht sicher, ob Du Dich auf die von Orbit genannte Arbeit von Fahr/Heyl beziehst, oder auf eine andere Quelle, oder ob Du hier einfach nur virtuell zu real machst, weil der Vorgang analog beschrieben wird? Ich bin mir auch noch immer nicht sicher, ob Du Dich in die Zeit vor 10^-3 Sekunden nach BB, sozusagen als 'sichere Bastion' zurückziehst, wohin ich Dich nicht verfolgen möchte, oder ob Du von Vorgängen der aktuellen Zeit schreibst.

Zur Arbeit von Fahr/Heyl kann ich nichts substantielles beitragen, die spielen sowieso in einer ganz anderen Liga, da stolper ich immer nur über meine Füße. Tatsache ist halt, daß wir über die Vorgänge vor 10^-2 Sekunden nach dem Urknall nichts messbares vorweisen können. Da mag es noch viele Überraschungen und 'Wunder' geben, und auch noch viel Freiraum für Theoretiker und auch Freiraum für Komet's Vorstellungen. Aber in dem Bereich kann ich zumindest nichts handfestes mehr beitragen, allenfalls Spekulationen, frei von Fundamenten. Das führt zumindest bei mir fast immer in die Irre und man muß auf den 'blindes Huhn' Effekt hoffen :D

Herzliche Grüße

MAC
 

komet007

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Bei Deinen Antworten Komet, bin ich mir bisher nicht sicher, ob Du Dich auf die von Orbit genannte Arbeit von Fahr/Heyl beziehst,

Ansatzweise ja.

oder auf eine andere Quelle, oder ob Du hier einfach nur virtuell zu real machst, weil der Vorgang analog beschrieben wird?

Ich hatte mir eben Gedanken darüber gemacht, ob es sich bei diesem Phänomen nicht um ein grundlegendes Prinzip des Universums handelt.
Vor allem hatte ich mich auch auf die Brantheorie gestützt, da es sich hierbei ebenfalls um eine alternative Theorie über den Urknall handelt, die erlaubt, dass dessen Energieniveau bereits in anderer Form vorlag.

Ich bin mir auch noch immer nicht sicher, ob Du Dich in die Zeit vor 10^-3 Sekunden nach BB, sozusagen als 'sichere Bastion' zurückziehst, wohin ich Dich nicht verfolgen möchte, oder ob Du von Vorgängen der aktuellen Zeit schreibst.

Ich möchte mich dabei nicht hinter diesen 10^-3 Sekunden verstecken, alternative Theorien bieten sich in dieser Zeitskala natürlich geradezu an.
Ich verfolge vielleicht sehr Intuitiv diesen Gedanken, aber es reizt mich irgendwie mal wieder in anderen Bahnen zu denken, sonst wär's ja langweilig.;)
 

Orbit

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Guten Tag allerseits!
Tatsache ist halt, daß wir über die Vorgänge vor 10^-2 Sekunden nach dem Urknall nichts messbares vorweisen können. Da mag es noch viele Überraschungen und 'Wunder' geben, und auch noch viel Freiraum für Theoretiker und auch Freiraum für Komet's Vorstellungen.
Freiraum auch für die Vorstellungen von ins#1 und für meine - und letztlich auch für Deine, mac; denn Du schreibst ja nicht nur,
Aber in dem Bereich kann ich zumindest nichts handfestes mehr beitragen,
sondern verrätst mit
allenfalls Spekulationen, frei von Fundamenten.
dass Du Dir im stillen Kämmerlein auch so Deine Gedanken machst. ;-)
Mainstream gibt's hier keinen, und deshalb ist dieses Thema DAS Crank-Thema, das ausserhalb des Unterforums 'Gegen den Mainstream diskutiert werden kann, ohne dass man ständig damit rechnen muss, dorthin verschoben zu werden. :)))))))

Nein, Spass beieseite. Spekulation ist ja nicht 'crank', sonst wären es beispielsweise die Stringtheorien auch. Solange man bereit ist, über innere Widersprüche einer Spekulation zu diskutieren, ist das alles OK, und OK ist es auch, wenn man auf diese Weise
Ich verfolge vielleicht sehr intuitiv diesen Gedanken, aber es reizt mich irgendwie, mal wieder in anderen Bahnen zu denken, sonst wär's ja langweilig.
etwas Schwung in den Laden bringen möchte.

Herzliche Grüsse
Orbit
 

Orbit

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@ komet007
Zu den inneren Widersprüchen Deines Ansatzes wurde schon einiges gesagt. Hier noch was: Wenn Du einerseits auf die Vorstellung von Fahr/Heyl setzt, dass aus dem Vakuum fortlaufend Materie generiert werde, dann kannst Du nicht im nächsten Beitrag von der primordialen Nukleosynthese ausgehen; denn die gibt es dann logischerweise in diesem Modell nicht mehr.

@ ins#1
Dein Ansatz gefällt mir.
Du stehst auf mehr oder weniger gesichertem Grund, von dem aus Du das Niemandsland befragst. Er gefällt mir, weil ich auf Deine Fragen eine Antwort aus meiner Sicht wagen kann, ohne vorher über die Relevanz Deines Standpunktes diskutieren zu müssen.
Zu der von Dir beschriebenen Beziehung DE-DM möchte ich mich später äussern. Ich muss mir zuerst noch etwas überlegen, wie ich es formulieren will. Aber zu Deiner Aussage
denn die Vakuumenergie wird seit dem Ende der inflationären Expansion als konstant betrachtet und beträgt (bestenfalls) nahezu 0...
sei hier schon angemerkt, dass Du hier nicht über die Vakuumenergie redest, sondern über die EnergieDICHTE im Universum. Über die Vakuumenergie ist man sich alles andere als einig. Gewisse Quantenphysiker gehen von einer gewaltigen Vakuumenergie aus. Wie dem auch sei, Deine Aussage
und spielt somit erstmal keine große Rolle in der Entwicklung des Alls.
ist bestimmt nicht richtig, auch dann, wenn diese Quantenphysiker nicht Recht hätten und die Vakuumenergie viel geringer wäre.
Richtig hingegen ist
:edit: Das große Fragezeichen ist im Grunde nur die Asymmetrie während der Baryogenese
Und da gibt's bekanntlich keine Erklärung ohne Symmetriebruch und Verletzung des thermodynamischen Gleichgewichts.
Auch in meinen Vorstellungen - und jetzt folgt die im letzten Beitrag angedrohte ;-) eigene Sicht der Dinge - gibt es einen Symmetriebruch.
In meinem Modell gibt es keine Quark-Ära. Ich glaube nicht an die Existenz von einzelnen Quarks. Es gibt auch keine Phase, in der Elektonen zusammen mit Nukleonen frei herumschwirren. Ich glaube also nicht an einen primordialen K-Einfang.
Die up- und down-Quarks entstehen in meinem Modell gleichzeitig mit den Nukleonen und zwar von Anfang an im Dreierset.
Gleichzeitig setzt ein Mechanismus ein, der die Paarvernichtung stoppt. An die Stelle der Vernichtung tritt Umwandlung. Die Anti-Nukleonen verhalten sich nicht mehr gleich wie die Nukleonen, sondern zefallen in ein positiv und ein negativ geladenes Teilchen. Durch Betazerfall entstehen so Proton und Elektron. Proton und Elektron zusammen verstehe ich so als Antiteilchen des Neutrons, und da bin ich meines Wissens nicht der erste. Hat nicht Dirac sich das auch schon so ähnlich vorgestellt?
Das sich das Problem der Asymmetrie auf diese Weise wie von selbst löst, sei nur am Rande vermerkt.

In diesem komplexen Mechanismus sehe ich den sogenannten Higgsmechanismus, der also in meiner Vorstellung im Sinne eines globalen Phasenübergangs eine neue Ära in der Entsstehungsgeschichte des Universums einläutet.
Und da sich das alles in einem Energiebereich abspielt, den man nun mit dem LHC am CERN erreichen wird, blicke ich besonders gespannt auf diese Versuche.

Auch zu dem
Im Falle von schwach-wechselwirkenden Teilchen, kann man sich zwei Extreme vorstellen.
hätte ich eine Alternative anzubieten, eine Art Synthese aus Deinen beiden 'Extremen'. Wer mein Modell kennt, weiss, was ich meine, hier aber möchte ich erst in einem nächsten Beitrag darüber schreiben.

Herzliche Grüsse
Orbit
 

jonas

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Orbit schrieb:
Die up- und down-Quarks entstehen in meinem Modell gleichzeitig mit den Nukleonen und zwar von Anfang an im Dreierset.
Gleichzeitig setzt ein Mechanismus ein, der die Paarvernichtung stoppt. An die Stelle der Vernichtung tritt Umwandlung. Die Anti-Nukleonen verhalten sich nicht mehr gleich wie die Nukleonen, sondern zefallen in ein positiv und ein negativ geladenes Teilchen. Durch Betazerfall entstehen so Proton und Elektron.
Hier wird es schwierig den Mechanismus der Umwandlung sich vorzustellen. Denn die Antiteilchen bestehen aus den entsprechenden Antiquarks, welche eine umgekehrte Ladung zu ihren counterparts der "normalen" Materie haben. Ein wie auch immer gearteter Mechanismus der Umwandlung müsste also die Ladung der Quarks umkehren. Und diesen müsstest Du mal beschreiben.
 

ins#1

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Auch wenn mein Beitrag fast schon etwas aus dem Zusammenhang gerissen schien, so geht es immerhin auch dabei um Paarvernichtung/-erzeugung und sollte u.a. aufzeigen, wie durch das "Einfrieren" der verschiedenen Annihilationsprozesse in den frühen Epochen des Kosmos, eine Anfangs winzige Asymmetrie am Ende zu einem nicht übersehbaren Missverhältnis anwachsen kann (wie mac auch schon in Beitrag #12 erkannte). Da uns das Zurückrechnen mit heute bestehenden Modellen keine eindeutigen Schlüsse auf DM (und noch weniger DE) zulässt, wollte ich mit dem mittleren Teil eine Zusammenfassung bezüglich des Ausschlusses von Neutrinos als DM-Kandidat darstellen, die meines Wissens die Mainstream-Meinung vertritt (und eine Zusammenfassung einer Videolektüre ist, über die ich vor kurzem gestolpert bin). Sollte schließlich auch dem Forenbereich gerecht bleiben - wenn auch etwas off-topic.

Bei den unterschiedlichen Angaben von Verhältnissen wie 1/99 und 5/95 über die ihr euch bereits gewundert habt, handelt es sich vermutlich um Angaben die im ersten Fall die tatsächlich gefundene baryonische Materie im All (1%) gegen die 5% nach Standardmodell (die Schwarze-Löcher, Braune Zwerge usw mit einbezieht). Was mir in diesem Zusammenhang jedoch unklar ist (und Danke für den Hinweis, Orbit, mit der kosmoligischen Konstante, wo ich was durcheinander gewirbelt habe), ist der Sinn von solchen Angaben allgemein, die ja nur durch Zufall gerade jetzt in etwa die Größe von Materie angenommen hat (~ 75/25).

komet007s Theorie mit leichtem Überschuss an positiver Energie aus den Quantenfluktuationen, welche wie ein negativer Druck wirkt, ist indes auch nichts neues. Erst jetzt verstehe ich auch (Alex Filippenko sei Dank) seinen Hinweis auf den Casimir-Effekt aus http://www.astronews.com/forum/showthread.php?t=1861#7 und sein damit sehr gefärbtes Zusammenbringen von Quantenfluktuationen mit DE. Der ganze "dunkle Bereich" der Astrophysik, so interessant er auch ist, ist gerade für uns Laien nur sehr schwer nachvollziehbar und lässt kaum Platz für eigene Theorien, wenn man die Grundlagen nicht wirklich versteht. Wahrscheinlich wimmelt er deshalb auch von cranks, die hinter jedem Mysterium gleich eine ganze Verschwörung vermuten.

Gruß, ins#1
 

Orbit

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Hallo Jonas
Da wären wir bereits auf Glatteis, vor allem auch deshalb, weil ich die QCD nur laienhaft verstehen kann. Darum gebe ich Dir auch eine laienhaft-naive Antwort:
In einigen Beiträgen war die Rede davon, dass in der Natur bisher keine Antiteilchen nachgewiesen worden seien. Dagegen hat niemand Einspruch erhoben, obwohl einige hier im Forum wissen, dass Anti-Quarks in den Mesonen vorkommen, und die werden ja in der Natur nachgewiesen.
Dass hier ein Quark und ein Anti-Quark gar für kurze Zeit koexistieren können, könnte ich nun gar als Indiz zu Gunsten meiner Idee ins Feld führen: Ich sehe den Mechanismus der Mesonen als Vorstufe zu jenem der Baryonen.

Den globalen Phasenübergang, den ich im letzten Beitrag erwähnt habe, stelle ich mir so vor, dass Teilchen nicht mehr nur in kugelähnlichen Orbitalen schwingen, sondern beginnen in einer ersten Phase in hantelförmigen (Mesonen) und in einer zweiten Phase in einer Art Drei-Tropfen-Orbital (Baryonen) zu schwingen. Letztere Schwingung nenne ich in meinen Notizen 'Kleeblattschwingung', weil ich sie dort um eine Dimension reduziert, also zweidimensional beschreibe.
http://www.astroinfo.org/forum/view...start=40&sid=68fd38c25aa53efed2f3a81f2ee5fa61

Ein wie auch immer gearteter Mechanismus der Umwandlung müsste also die Ladung der Quarks umkehren. Und diesen müsstest Du mal beschreiben.
Einfach gesagt, beschreibe ich die Umwandlungen also als Richtungsänderung
und als Abfolge von Richtungsänderungen.
So viel für den Moment.
Gruss Orbit
 

komet007

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@ komet007
Zu den inneren Widersprüchen Deines Ansatzes wurde schon einiges gesagt. Hier noch was: Wenn Du einerseits auf die Vorstellung von Fahr/Heyl setzt, dass aus dem Vakuum fortlaufend Materie generiert werde, dann kannst Du nicht im nächsten Beitrag von der primordialen Nukleosynthese ausgehen; denn die gibt es dann logischerweise in diesem Modell nicht mehr.

Hallo Orbit

Ich sagte ja bereits, dass ich mich bei meiner Theorie nur ansatzweise auf Fahr/Heyl beziehe, wobei es mir lediglich um das Prinzip zur Enstehung von Materie aus Vakuumenergie geht, ob nun virtuell oder real.
Im Grund möchte ich auch nicht den zeitlich anerkannten Boden des Urknallmodells verlassen, sondern lediglich die Frage stellen, was aus der Energie der Paarvernichtung, noch vor der Baryogenese wurde.
Ansonsten bleibt für mich das Modell wie gehabt, mit vielleicht einer Ausnahme, der Inflationsära und das daraus resultierende Skalenproblem der Vakuumenergie, aber darauf möchte ich hier jetzt nicht eingehen.

Gruß
 

Orbit

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Auf die Frage, was den aus den vernichteten Teilchen und Antiteilchen geworden sei, hat Dir mac ja schon eine Antwort gegeben: Photonen.
Aber diese Antwort scheint Dich nicht zu befriedigen. Warum nicht?
 

jonas

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Es müssen ja noch nichtmal Photonen sein, zumindest nicht solche, die heute noch in unserem Universum rumfliegen.

Wenn man sich die spontane Paarbildung ansieht, die ja im Vakuum laufend passiert, so enstehen nach ihrer anschliessenden Vernichtung ja auch keine Photonen, die wir sehen können. Von daher könnte man sich vorstellen, dass der Grossteil der Nullpunktsschwankung des Urknalls sich eben wieder ausgeglichen hat und nur der asymmetrische Teil übrig geblieben ist, unsere Materie also.
 

Orbit

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Virtuelle Teilchen und Antiteilchen entstehen nach dem geltenden Modell als Paare und vernichten sich innerhalb der durch die HUR erlaubten Zeit wieder. Sollten sich entgegen dieser Annahme nicht alle Paare vernichten, blieben aber gleich viele Teilchen wie Antiteilchen übrig. Wie käme es dann Deiner Meinung nach zur Asymmetrie?
 

jonas

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Wie käme es dann Deiner Meinung nach zur Asymmetrie?
Das ist ja gerade die grosse Frage. Aber um diese ging es mir nicht in #34, sondern darum, dass die grosse Menge der vernichteten Paare durchaus sang- und klanglos aus unserem Universum verschwunden sein können, ohne ein Spur oder Photonen hinterlassen zu haben. Also als Antwort auf Komets Frage:
Im Grund möchte ich auch nicht den zeitlich anerkannten Boden des Urknallmodells verlassen, sondern lediglich die Frage stellen, was aus der Energie der Paarvernichtung, noch vor der Baryogenese wurde.
 

komet007

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Auf die Frage, was den aus den vernichteten Teilchen und Antiteilchen geworden sei, hat Dir mac ja schon eine Antwort gegeben: Photonen.
Aber diese Antwort scheint Dich nicht zu befriedigen. Warum nicht?

Grundsätzlich steckt hinter allen Prozessen im Universum, die Photonen emittieren Energie. Ich kann leider beim besten Willen nicht akzeptieren, dass die Energie der Paarvernichtung sich in Nichts aufgelöst haben soll.
Umgekehrt betrachtet, muss ich die Frage stellen: Woher kam die Energie, die Materie und Antimaterie hervorrief? Auch wenn sich Materie und Antimaterie gegenseitig vernichtet haben und dabei Photonen emittierten, so wurde dieser Grundenergie der Anteil an Photonenenergie entzogen, die kam nicht einfach aus dem Nichts.
Dazu kann man denke ich folgende Frage gleichsetzten: Wurde das Universum aus Nichts geboren?
 

Orbit

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komet007
Du hast eine Vorstellung.
Mac und ich halten dagegen.
Dann wechselst Du die Seite, übernimmst unsere Argumentation, nicht aber die Lösungen (Photonen oder meine Dinger) und stehst wieder vor Deinem Problem wie zu Beginn.
Und dort, im 'Nichts', beginnst Du, eine weitere Runde in Deiner Tretmühle zu drehen.
So macht doch Diskutieren keinen Sinn!
Orbit
 

HEKTOR03

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Kommt darauf an wie man das Nichts interpretiert.

Wir kamen aus dem "Nichts" und werden in das "Nichts" gehen.

Nun, ein Quantenphysiker würde nie behaupten das dass "Nichts" nichts sei. Egal ob das Nichts mit Energie überfüllt ist oder nicht. Wie auch immer, dieses Nichts enzieht sich unserer Vorstellungskraft oder viel wichtiger, unserer Erkenntnis.

Vielleicht wird man in ein paar Jahren den Symetriebruch bald mit neu-endeckten Teilchen erklären können.

MfG
 
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